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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.03.1924
- Strukturtyp
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- 1924-03-28
- Erscheinungsdatum
- 28.03.1924
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- Deutsch
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75. 28. März 1924. Redaktioneller Teil. Börsenblatt ». b. Dtschn. Buchhandel. 4183 gerichtsverordnung. Die Verweigerung des bei sonstigen Delikten dem Staatsbürger zustehenden Znstanzenzuges sei eine >in keiner Weise ge rechtfertigte Härte. Die Erfüllung dieser For-derung ist nunmehr in unmittelbare Nähe gerückt. Am 20. März ist eine Verordnung des Reichsjustiz- ministers ergangen (veröffentlicht im Neichsanzeiger vom 21. März), wonach vom 1. April ab die Tätigkeit der Wnchergerichte eingestellt wird. Die bei den Wuchergerichten anhängigen Strafsachen gehen auf die Amtsgerichte über. Zur Vermeidung von Jrrtümern sei ausdrücklich hervor gehoben, das; es sich nur um die AufhebungberWuchcr- g e r i ch ts v e r o r d n u n g h a n de l t, das Preistreibereirecht bleibt dagegen bestehen. Ter Buchhandel und mit ihm sämtliche sonstigen Ge werbe vertreten aber die Auffassung, daß auch für die Preistreiberei verordnung keine wirtschaftliche Notwendigkeit mehr vorlicgt. Mochte der Verordnung eine gewisse Berechtigung in der Kricgszeit zukommen, als Deutschland vom Weltmarkt abgeschnittcn war und dadurch bei manchen Warcngattungen Knappheit einirat. Nachdem aber der Waren verkehr wieder ledig aller Fesseln ist, kann von einem Zurückbleiben des Angebots hinter der Nachfrage keine Rede mehr sein. Zn den zurückliegenden Inflationszeiten wurde bald erkannt, daß nicht der Warenmangel Ursache der Preissteigerungen war, sondern daß lediglich die Anpassung an die Papiermarkeutwcrtung die Preise Hochtrieb. Schon damals hätte die Preistreibereivcrordnung fallen müssen; wenn sie trotzdem in Kraft blieb, so waren lediglich Rücksichten auf die Psyche der Verbraucherschast ausschlaggebend, wie sie Wodtke auch noch für die jetzige Zeit als Berechtigungsgrund anführt. Nach Eintritt der Stabilisierung ist aber erst recht jeder Grund für eine fernere Beibehaltung weggefallen. Kein Gewerbetreibender, sei er Hersteller oder Erzeuger, kann es sich mehr leisten, seine Preise unangemessen hoch sestzusctzen; er würde Gefahr laufen, konkurrenzunfähig zu werden. Das freie Spiel der Kräfte hat wieder eingesetzt. Zn allen Zweigen des Waren verkehrs ist ein überreichliches Maß von Angebot vorhanden. Durch Zwangsmaßnahmen die' Preise der gesunkenen Kaufkraft anpasscn zu wollen, dürste ein Versuch mit untauglichen Mitteln sein. Dieser wirtschaftliche Prozeß wird sich, soweit er überhaupt durchführbar ist, gleichsam von selbst vollziehen. Das Problem muß von der entgegen gesetzten Seitt angepackt und versucht werden, die Kaufkraft wieder zu steigern. vr. H. Die Deutsche Bücherei im Leipziger Rundfunk. (S. auch Bbl. Nr. 73.) — Das abendliche Unterhaltungsprogramm des Leipziger Radiosen-ders wurde am letzten Freitag durch einen etwa zwanzig Minuten dauernden Vortrag über die »Deutsche Bücherei und ihreStcllung im d e u t s ch c n G e i ste s l e b e n« eröffnet. Der stellvertretende Direktor Obcrbibliothekar vr. O. E. Ebert sprach in den Aufnahmeapparat, der sich bekanntlich im Hause des Leipziger Meßamts befindet, und verbreitete sich zunächst über die allgemeine Bedeutung des Gedankens der Deutschen Bücherei, deren Wert für das wissenschaftliche Leben er an praktischen Beispielen erläuterte. Er skizzierte darauf die Gründungsgeschichte, den Bau und die Ein richtung des Hauses und erörterte den überaus zweckmäßig geglieder ten' Organisationsplan des inneren Betriebs. Eingehend verweilte er schließlich bei der Notlage der Deutschen Bücherei, in die sie *durch die notwendig gewordene Einschränkung des von Reich, Staat und der Stadt gewährten Verwaltungsetats und durch den Personal abbau gekommen ist, und warb für die seit Beginn dieses Jahres bestehende »Nothilfe«, die bekanntlich die Geldmittel sammeln soll, die für die baldige Wiedereröffnung der Lcsesäle für das Publikum nötig find. Es ist wohl das erste Mal gewesen, daß eine deutsche Bibliothek einen belehrenden Vortrag über ihre Aus gaben mittels Radio verbreitet hat, und es darf vom Buch handel mit Genugtnniig begrüßt werden, daß gerade seine eigenste Schöpfung damit begonnen hat, sich dieser modernsten Nachrichtenübermittlung zu bedienen. Im Umkreise von 150 üw von Leipzig konnte der Vortrag deutlich ausgenommen werden. Die »Deutsche Buchhändler-Lehranstalt in Leipzig, in deren Musiksaal die Nadiogeselischast Be h m L Co., Berlin, vertreten durch Radio-Rundfunk A. Schulze K Co. in Leipzig, ihre vorzüglichen Empsangsapparate vorführt, hatte in Verbindung mit der »Werbe- st e l l e« des Börsenvereins eine Anzahl von Interessenten eingeladen, um den Vortrag über die Deutsche Bücherei durch den Lautsprecher mit anznhören. Tie Wiedergabe war so einwandfrei deutlich und der Tonfall des Redners so täuschend ähnlich, daß man den Eindruck hatte, als spräche der Vortragende selbst aus der Ecke des Saales heraus zu der Versammlung. Dem Herrn Studienrat Korselt an der Deutschen Buchhändler-Lehranstalt, der sich um das Zustande kommen dieses Abends ein großes Verdienst erworben hatte und die Versammlung auch in einer photographischen Aufnahme festhalten ließ, der Leipziger Sendegesellschaft im Meßamt und der genannten Radio- firma sei auch an dieser Stelle für die der Deutschen Bücherei geleistete Pionierarbeit Fer herzlichste Dank ausgesprochen. Vr. Hans P r a e s e n t. Mcßausstellungen der Deutschen Bücherei. — Auf vielfachen Wunsch sind die Meßausstellungeil der Deutschen Bücherei »Durch das Buch zum Erfolg« und »Landkarten des Kaufmanns« auch diese Woche noch geöffnet, und zwar Werktags von 8—4 und am Sonntag, 30. März, von 10—1 Uhr. Die Ausstellungen find bisher von über 800 Personen besucht worden. Vereine, Behörden und Verbände können' die Ausstellungen bei Beteiligung von mindestens zwölf Per sonen auf vorherige fernmündliche oder schriftliche Anmeldung auch außerhalb der regelmäßigen Besuchszeiten besichtigen. Der Zutritt ist nach wie vor unentgeltlich. Deutsche Buchhändler-Lehranstalt. — Alte Gönner und Freunde und vielleicht noch lebende Schüler der Anstalt werden sich freuen, daran erinnert zu werden, daß der berühmte Germanist Rudolf Hildebrand, dessen 100. Geburtstag vor kurzem (13. März) war, von September 1853 bis Ostern 1805 als Lehrer für die deutsche Sprache und Literaturgeschichte auch der Buchhändler-Lehranstalt angehört hat. Nachdem er schon seit 1850 an dem Grimmschen »Deutschen Wörter buch« als Korrektor tätig gewesen war, war er 1801 Mitarbeiter an diesem Knlturwcrk geworden; liberbürdung nötigte ihn, 1805 sein Amt an der Lehranstalt anfzugeben. 1874 wurde er in eine Professur für die neuere deutsche Literatur und Sprache an die Universität Leipzig berufen, an der er durch zwei Jahrzehnte (gest. 28. Okt. 1801) als Gelehrter nnd Lehrer außerordentlich segensreich gewirkt und dabei eine fruchtbare schriftstellerische Tätigkeit entfaltet hat. Mit Grimms »Wörterbuch« ist sein Name unlöslich verbunden (Buch staben K und G); von seinen sonstigen Werken ist am bekanntesten die ausgezeichnete Schrift: »Vom deutschen Sprachunterricht in der Schule und von deutscher Erziehung und Bildung überhaupt«, die den gesamten Deutschunterricht in höheren' und niederen Schulen aus das anregendste beeinflußt hat. Turn- und Sportliteratur. — Alle Verleger von Literatur über Turnen, Sport und Leibesübungen seien schon heute darauf auf merksam gemacht, daß in der Zeit vom 18. bis 20. Juli d. I. in Marburg a. d. Lahn das »Akademische Olympia« stattsindet, bei welcher Gelegenheit Adolf Ebel, früher O. Ehrhardt's Univerfi- tätsbuchhdlg., eine Ausstellung von einschlägiger Literatur veranstalten wird, worüber die Anzeige im Börsenblatt Nr. 73, Seite 1098 unter richtet. Erhöhung der Gebühren für den Postvertricb der Zeitungen. Vom Neichspostministerium ging uns nachstehende Mitteilung zu: »Die Einnahmen aus den mit der letzten Gebührenordnung eingesührten Ge bühren für Zeitungen bleiben hinter den Ausgaben für den Zeitungs- dicnst noch erheblich zurück, da die neuen Gebührensätze denen der Vorkriegszeit nur angenähert wurden, in der Vorkriegszeit aber schon ein Fehlbetrag im Zeitungsdienst bestand und die inzwischen einge tretene Erweiterung der Aufgaben (z. B. Ausbau des Verfahrens der Versendung als Zeitungs-Bahnhofsbriefe, Sammelüberweisungen, Monatsbezug, frühzeitigere Auszahlung der Bezugsgeldcr an die Ver leger), die zum Teil ohne irgendwelche, zum Teil ohne hinreichende Abgeltung von der Postverwaltung übernommen worden sind, einen äußerst ungünstigen Einfluß ans die finanzielle Lage der Postvermal- tung ausgeübt hat. Es ist daher unerläßlich, daß an eine ange messene Erhöhung dieser Gebühren herangetreten wird, da die Post- rerwaltung, die fortan als selbständiges wirtschaftliches Unternehmen des Reiches ihren Betrieb und ihre Wirtschaft zu ordnen hat, sonst den Haushalt nicht ins Gleichgewicht bringen kann. Um dieser Forderung gerecht zu werden, wird beabsichtigt, zum 1. Juli die in der nachfolgenden Übersicht aufgcftthrtcn Gebührensätze einzuführen. Die neue Gebührenordnung wird dem Verwaltungs rat sogleich nach seinem Zusammentritt zur Entscheidung vorgclegt ^ werden. Hierbei wird noch bemerkt, daß ebenfalls mit Wirkung vom 1. Juli lau der Viertcljahrs-Zeitnngsbezug neben dem Monatsbezng wieder I zilgelafsen wer->den soll, sodaß sich der Verleger einer Zeitung entweder 536*
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