Lin Kind klagt an: ?clja, ein Vagabundcnlcbcn Übersetzt und bearbeitet von Peter Nikolajew Etwa 480 Seiten stark Kartoniert RM s.—, Leinen RM 6.— Anfang Oktober erscheint: In diesem Äuch ergreift zum erstenmal ein Äesprisornik, ein verwahrlostes Kind Rußlands, das Wort und schildert sein Leben und das seiner Kameraden. Über das Schicksal der verwahrlosten Kinder gibt es wohl schon manchen interessanten Äericht, keiner aber vermag ein so lebendiges und zugleich erschütterndes Äild vom Schicksal dieser „Niemandskinder" zu geben, wie dieser Lebensbericht des Liesprisornik petja. Don der traurigen Iugend durch die Not des Bürgerkrieges und das Elend der Hungerjahre, von dem ewig gehetzten Dasein der „Unerwünschten", gibt uns dieses Äuch Kunde, wie sie sich in dieser Abenteuerlichkeit und Entsetzlichkeit keine noch so blühende Phantasie ausmalen kann. Die spannendsten Schilderungen eines Kriminalromanes verblassen vor der Wirklichkeit dieser Kinderschicksale, die zeigen, wie ein ruchloses System Millionen unschuldiger Kinder mit Gewalt auf den Weg des Verbrechens drängt. Und doch lebt in dieser Fugend ein Geist der Kameradschaft, der Treue, der Anständigkeit und der Opferfreudigkeit, wie ihn nur die Atmosphäre der ewigen Verfolgung und Bedrohung und damit des Aufeinanderangewiesenseins erzeugen kann. Man kann ohne Übertreibung sagen, daß die russische Wirklichkeit kaum jemals so lebendig und an schaulich geschildert worden ist, wie in diesem Äuch eines verwahrlosten Kindes, das sich mit ungeheurer Energie doch einen Weg ins Leben erkämpft hat, und dem die Flucht ins Ausland geglückt ist. An diesem Wege steht das Gedenken an Millionen russischer Kinder, die ein anderes schreckliches Geschick ereilt hat, ein furchtbarer Tod durch die Kugel der Tschekisten, die Räder der Eisenbahn, die Fäuste der rohen Massen oder eine schreckliche Krankheit. Allen diesen Opfern eines verbrecherischen Systems hat Malyschew in seinem Äuch ein erschütterndes Denkmal gesetzt. T 7^ Tlibelungen-Verlag, Äerltn/Leip^ig ^ Umschlag zu Nr. 211, Montag, den 13. September 1837