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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.11.1923
- Strukturtyp
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- 1923-11-20
- Erscheinungsdatum
- 20.11.1923
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- Deutsch
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Amerikas Kinderbücher-Woche 1922. Ein Bericht von der Leiterin Marion H u m b l e. Vor einem Jahre etwa, vom 12.—18. November 1922, veran staltete Amerika eine Kinderbiicherrvoche, die eine der bemerkens wertesten Unternehmungen gewesen zu sein scheint, die jemals dort im Interesse des Buches dnrchgeführt wurden. Das Komitee siir die Kinderbücherwoche sandte während der Woche Ratschläge und Plakate an nahezu 6000 Buchhandlungen, Büchereien, Schulen und Vereine. Hunderte von anderen Bereinigungen wurden indirekt erreicht durch dieses Unternehmen. Zeitungsausschnitte über die Buchwoche waren in 735 Buchläden in 573 Städten ausgehängt. Ganze Gemeinden, Hand in Hand mit den Büchereien, Buchhandlungen, Vereinen, dem Handel, den Schulen und Kirchen und den Zeitungen, haben sich mit Tat und Begeisterung für die Verbreitung der Bücher für die Jugend eingesetzt. Dieser Propagandafeldzug stellte, wie 1921, einen Teil des Ar beitsplans des Vsar-Ilounck-LooüssIIing dar, er wurde finanziell unter stützt durch 46 große Verleger und 9 Kinderbuchverleger. Die Drucksachen, die versandt wurden, bestanden in: 15 000 Anschlagzetteln über die Kinderbuchwvche, 250 000 Abzügen davon auf Postkarten, 7000 Wimpeln mit dem Aufdruck: »Glücklich ist das Kind mit Büchern«, 5000 Führern durch Buchläden, 5000 Führern durch Bibliotheken, 3000 Winken für Lehrer, 7600 Bekanntmachungen für Vereine, 3000 Filmverzcichnissen und noch vielen Reklameörucken, die gute Ratschläge gaben für Schulen und Kinderhausbibliotheken, und in 3000 Abzügen für den Wettbewerb der Schriftsteller. Das Material wurde nur auf besonderes Verlangen versandt, um einer Verschwendung vorznbengeu. Die erste Anregung erhielt die Kinderbuchwvche durch lüo National ückneation Xssoelation in Boston. Eine Rede, die dort gehalten wurde, kam Tausenden von Lehrern zu Ohren, Anzeigen über die Buch- woche wurden den Lehrcr-Scminacien und allen leitenden erziehe rischen Zeitschriften zngesandt. Einige Buchhandlungen planten ganz besonders wirkungsvolle Reklame und Ausstellungen. Eine Buchhand lung nahm den Gedanken des »Lookman« auf und setzte Preise ans für die beste Geschichte über Look ?srt>«. Bekanntmachungen über diesen Wettbewerb wurden an alle Lehrer gesandt; die Preise waren Bücher. Eine andere Firma sandte Anzeigenkarten über die Ausstellung während der Kinderbuchwvche an mehrere tausend Kunden, Schulleiter, Vereine und Geistliche. Anschläge über die Ausstellung wurden in Bibliotheken und öffentlichen Gebäuden angebracht. Eine Buchhandlung in Denver brachte ein Kinderkostiimfest, das von nahezu 200 Knaben und Mädchen besucht war; jedes Kostüm stellte den Charakter eines Kinderbuches dar. ckaeü anä .IUI, üb« OIck üaskioneä 6irl, Usicki, lüttls üovck ü-umileio;' usw. gewannen Preise und ehrende Anerkennung. Die Schiedsrichter waren Mitglieder bedeutender Orts und Staatsorganisationen, die das Interesse mancher Erwachsener erweckte». Der Inhaber und die Angestellten dieser Kinderbuchhand- lung halfen den Kindern durch gute Ideen und Einzelheiten zu den Kostümen. Ein reger Verkauf von Büchern in der Woche war der Erfolg. Wieder eine andere Buchhandlung in Denver hatte eine be deutende Bilderausstelluug in Verbindung mit der Kinderbuchwochc. Ei» bedeutender Maler arbeitete mehrere Wochen, um eine »Oallsr^ ok Romanes« zusammcnzubringen; cs waren Bilder dabei im Werte von 163 000 Dollar. Ter Verein für Erziehung ermöglichte Schülern und Lehrern die Besichtigung der Ausstellung. Die Zeitungen brach ten häufig Notizen über diese Ausstellung. Eine Buchhandlung ver breitete Bekanntmachungen über diese Kinderbuchwochc in über 100 Schulen, überall wurden Vorträge über Knaben- und Mädchenbücher gehalten, 3- bis 400 Bücher wurden ausgestellt; täglich neue Spezial ausstellungen. An anderer Stelle wurden Preise ausgesetzt für Knaben- uud Mädchenbücher, die durch ortsansässige Buchhändler verteilt wurden. In einer Buchhandlung in New Jork erzählten und lasen bekannte Kinderschriftsteller Geschichten. Sogar das Marionetten theater nahm man zu Hilfe. Einen anderen Anziehungspunkt bildete eine Dame durch ihre Stunden znm Geschichtenerzählen. Ein wichtiger Fortschritt war für die Kiuöerbuchwoche, daß die Sache behördliche Unterstützung fand. In verschiedenen Orten wur den behördliche Komitees gebildet, die durch Unterschriften des Bürger meisters, städtischer Behörden, durch dje Bibliotheken, Buchhandlun gen, Kirchen und einzelne Persönlichkeiten tatkräftig unterstützt wur den. Alle Zeitungen brachten spaltenlauge Notizen. Das Werbe- sprichwort war: »Jetzt ist die Kinderbuchwochc. Knaben und Mäd chen, kauft euch ein Buch für eure Bibliothek. Erwachsene, schenkt jedem Kind ein Buch«. — Ein Verein machte es sich zum Ziel, 60 000 Bücher zu verteilen, sodaß jede Mutter des Vereins ein Buch erhielt. An anderer Stelle versuchte man einen Wettbewerb unter Kindern; Bücher wurden als Preise gegeben. Ter Unterstützung der Lehrer und Frauenvereiue war man sicher. Ein Frauenverein ließ eine Liste mit 100 Büchern drucken und an Schulkinder verteilen, ein anderer ^ beauftragte Ortsbehörden, darauf zu achten, daß die 25 Bücher, die die American lüdrar/ Association vorgeschlagen hatte, auch wirklich > in allen Schulen vorhanden seien. In den Schulen wurde Propaganda ' siir die Bnchwoche gemacht, indem eine Parade abgehaltcn wurde, ! an der jedes Kind, das in der Woche ein Buch gekauft hatte, teil- ^ nehmen durste und sein gekauftes Buch hoch über dem Kopfe schwinge» ! mußte. Ausstellungen von Büchern gab es in vielen Schulen. Be- j sonders wirkte der Gedanke einer Schule, alle Schüler zu ihrem Plan heranzuziehen, indem sie »lebende Bücherregale« darstellten, dadurch, daß auf ihren Jacken der Inhalt eines Buches verzeichnet war. Annähernd 1500 öffentliche Büchereien nahmen teil an der Buch- ivoche. üüo State lübrsr^ Commission bereitete vor durch Rund schreiben, Biichcrlistcn, besondere Zirkulare und Buchausstellungen. Die Büchereien hielten schon vorher Beratungen ab, wie sie während der Buchwoche helfend eiugreifen könnten. Buchwett- bcwerbe und Bilderausstellungen wurden durch erste Autoritäten be- ! wertet. Eine Bücherei stellte ein Modell einer Hcimbibliothek aus; ^ die Wände waren mit Bücherregalen versehen, der Raum nach Mög lichkeit mit bequemen Stühlen und guten Leselampen heimisch ge- l macht. Mädchen dienten am Nachmittag, Knaben am Abend den Be- ^ suchcrn zu Führern. Eine andere Bücherei brachte den neuen Ge danken: »Verdient euch ein Buch!« Die Lehrer »ahmen die Kinder mit in die Buchhandlungen, damit sic sich Bücher für das verdiente Geld kaufen konnten; dieser Anregung folgten viele Kinder. Außerdem wurden in allen Klasse» Gespräche über Bücher geführt. Ein Buch händler schreibt über die Wirkung der Propaganda: Diese Woche war die erfolgreichste bisher, sie hat nicht nur Kinder in die Buchläden ! gebracht, die sonst noch nie dort gewesen waren, sondern sie hat ! auch das Interesse geweckt bei Erwachsenen, die ein Herz haben siir Kinder. — °Ter Besuch von Lehrern und Eltern in den Buchhand- ! lnngen nahm wesentlich zu. Viele Kirchen hielten besondere Buchbe- ! sprechnngcn für Kinder ab und veranstalteten Buchausstcllnugeu. Ein- ^ mal in der Woche plante man, Kindern Bücher im Film zu zeigen. — ^ln manchen Orten wurde» vorbereitende Besprechungen mit Ver- ^ einen und örtlichen Behörden vorgcnommeu, im Theater wurden ; Bücher ansgestellt, Buchfilms wurden geschrieben, die in den örtlichen i Theatern gegeben wurden. Diese vorbereitende Tätigkeit hatte de» i Erfolg, daß das Buch in weiteren Kreisen bekannt wurde. Alle Zeitungen in Stadt und Land hatten Interesse daran, der Verbreitung des Buches, namentlich des Kinderbuches, zu dienen. Bücherlisten und Auszüge aus Zeitungen wurden gebracht. So half jeder an seinem Teil mit daran, für das Buch einen breiteren Boden zu gewinnen, und das Komitee hofft, daß die Begeisterung an hält und 1923 noch besseren Erfolg zeitige. 8oüin16t, Gkristol: laliOb Kr3U86, 6M KllNSäcK 8l8cker Hokbuckbinäel' äe8 16.1ak5kunäert8. Mt 76 lüeütckrucütaksln, ckaruntsr 4 karbigen unä 21 'lextskbil- clunZen. I.siprig: Karl IV. Hierssmann 1923. 83 8. 1's.xt. 4°. ürvci. Or. 54. In dem vorliegenden stattlichen und prächtig ansgestatteten Band hat der bekannte Hofbuchbiuöer des Kurfürsten August von Sachsen Jakob Krause ein Denkmal erhalten, würdig seines Schaffens und seiner Arbeit. Was wir bisher über ihn wußten, war schon allerlei; insbesondere Karl Berlins hatte mit seiner Arbeit »Der kursächsische Hofbuchbinder Jakob Krause. Dresden 1897« recht wertvolle Mit teilungen gegeben, die Jakob Krauses Verdienste um den schönen Buch einband ins richtige Licht setzten. Noch aber fehlte es an einer Arbeit, die kritisch sichtend nicht nur das bekannte Material behandelte, son dern auch weiteren vorhandenen Stücken kursächsischer Bindekunst »achging. Eine solche Arbeit ist nicht leicht. Sie erfordert seltene Ausdauer, und nur Liebe zur Sache kann hier die vorhandenen Schwie rigkeiten überwinden. Christel Schmidt hat zweisellos beides gehabt: das zeigt die Arbeit Schritt für Schritt. Sie brachte aber der Arbeit auch das nötige Verständnis entgegen; sie baut auf dem, was in letzter Zeit für die Geschichte der Buchbindekunst, die uns immer noch fehlt, herausgearbeitct worben ist, systematisch auf. Genaue technische und künstlerische Einzclbeobachtung hat sie all den Einbänden, von denen viele in prächtigen Abbildungen dem Buch beigcgcbcn sind, zuteil wcr- den lassen. Daß Christel Schmidt, che sic auf Jakob Krause selbst eiugeht, die gesamte Renaissance-Buchbinderei (deutsche, italienische
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