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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.11.1923
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1923-11-13
- Erscheinungsdatum
- 13.11.1923
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- Deutsch
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Langenscheidt. Paul: Narren der Liebe. Roman. Berlin: I)r. P. Langenscheidt 1923. 257 S. Hlwd. Gz. 5. Bekannt ist dic alte Buchdrucker-Anekdote, nach der die Ehefrau eines Druckers nächtlicherweile --/ wohl noch in Verbitterung übet eine vorangegangene tiefgehende eheliche Auseinandersetzung --- in der Druckform einer Bibclausgabe die Stelle »Er soll Dein Herr sein« in »Er soll Dein Narr sein« geändert hat. Diese Leichtfettigkeit soll für die Urheberin verhängnisvolle Folgen gehabt haben. Das war vor mehr als 8 Jahrhunderten, etwa 1600. Schon damals wurden also die Herren der Schöpfung gern zu »Narren der Liebe« gestempelt und dies Wort hat jetzt auch unser als Dichter längst ruhmvoll bekannter Bcrufsgenosse vr. Paul Langenscheidt zum Titel seines neuesten Ro mans gewählt, in dem er Männer schildert, die in blinder Vergötte rung des Weibes »der Liebe reinstes Wesen« erkannt zu haben meinen oder die bei aller berechnenden Selbstsucht dem Weibe doch unterliegen oder wenigstens »am Weibe kranken«. Meisterhaft, wie man es schon in seinen früheren Schöpfungen (angeführt seien nur »Kanaillen«, - »Heule ist heut!«, — »Arme kleine Eva!« — »Du bin mein!«, ^ »Ich Hab' Dich lieb! , »Blon des Gift«) bewundern konnte, versteht es der Autor- moderne Gese.l- schaftstypen aller Art zu zeichnen. Darin liegt seine Starke und darin versagt seine dichterische Bilbnerkrqft nie. Mitten in die Wirrnisse unserer unsicheren und gärenden Jeu stellt er die spannende Handlung hinein und mit der stets an ihm gerühmten flüs sigen Erzählungsweise bringt er uns eine Reihe vön Menschenschick- salcn, wie sie die Not unserer Tage gebiert, näher. Kraftvoll gegen den Jammer der Gegenwart Ringende, dann auch Vertreter der ver ächtlichen Gesellschaftsklasse, die die Not der Zeit skrupellos ausbeute risch benutzt, treten psychologisch fein herausgearbeitet und lebens warm, neben beklagenswerten Opfern der Zeit, aus dem Rahmen der Erzählung hervor, alle sind plastisch mit der dem Dichter eigenen großen Lebenserfahrung und Menschenkenntnis gezeichnet, also ein Buch, das den Leser packen wird. -i. Meine Mitteilungen. ^ Die Schlüsselzahl des Buchhandels war am 10. November und 12. November 181 Milliarden, ans für den 13, November bleibt :s bei l61 Milliarden. Internationale Buchmesse in Wien. - Der Erfolg, den die erste Buchmesse im Rahmen der Wiener Herbstmesse 1923 erzielt hat, ver anlaßt die Messeleitung, auch bei der Frühjahrsmesse 1924 (9.—IS. Mürz 1924) eine internationale Buchmesse zu veranstalten. Sie wird in den sechs Sälen des Messepalastes abgehalten werden, die schon für die erste Buchmesse neu hergerichtet wurden, doch dürfte sich, nach den bisher vorliegenden Anmeldungen zu schließen, eine Vergrößerung der Räume als notwendig erweisen. Bis jetzt liegen zahlreiche An meldungen von österreichischen, deutschen, französischen und Schweizer Verlegern vor. Bnchausstellung in Berlin. In den Tagen vom 17.—19. No vember 1923 findet in Berlin im Muschelsaal des Weinhauses Rheingold unter der Bezeichnung »Deutsche Büche r m e s s e« eine Ausstellung statt, die den Charakter einer Mustermesse trägt. Diese Ausstellung wird im Einvernehmen mit der> Vereinigung der Buch großhändler und Großantiquare Deutschlands E. V. von der Firma: Alsred Streißler G. m. b. H. in B e r l i n - N o w a w e s, Wilhelmstraße 41/43, veranstaltet und wird vom Grossobnchhandel und Großantiquariat sehr reichhaltig beschickt sein. Die Ausstellung ist geöffnet: Sonnabend, den 17. November 1928, von 12 Uhr mittags bis 6 Uhr abends, Sonntag, den 18. November 1928, von 10 Uhr morgens bis 8 Uhr abends, Montag, den 19. November 1923, von 10 Uhr morgens bis 6 Uhr abends. Ein Eintrittsgeld für den Be such der Ausstellung wird nicht erhoben. Ein Verkauf an Privat- permnen darf nicht stattfiuden. Ludwig Richter-Ausstellung in Dresden. — Mit Unterstütz ing Dresdner Sammler veranstaltet die Firma v. Zahn L Jaensch in Dresden, WaisenhanS-Straße 10, vom 18. November bis 2. De zember eine Ausstellung von Werken Ludwig Richters. Außer dem fast vollständigen graphischen Werke und einer Auswahl der von Richter illustrierten Bücher umfaßt die umfangreiche Sammlung die schönsten zeichnerischen Schöpfungen des Meisters von seiner Reise mit dem Fürsten Narischkin bis zur Spätzeit, darunter Studie» und Entwürfe zu seinen bekanntesten Meisterwerken, die der Firma zum großen Teil von der Tochter Ludwig Richters, Frau Kretzschmar, gütigst zur Verfügung gestellt wurden. Dic Eröffnung der.Ausstel lung findet am 18. November, vormittags 11 Uhr, in den Räumen der Firma statt. Den einleitenden Vortrag hat Herr Professor H. W. Singer srenndlichst übernommen. Wcrbeoorttäge snr Buch und Bild. - In H a m bürg veranstaltet am 19. November? abends (48 Uhr, der Verlag der Schön- h e i l. R i ch a r d A. G i e s e ck e in D r e s den, im Curiosaal einen Lichibildervortrag »All-Hellas und seine Wiederkehr«. Der Redner ist Herr Paul Jjensels, der bereits in den wichtigste» deutschen Städten vor ausvcrkauften Häusern begeistert aufgenommene Vor träge gehalten hat. Ter Vortrag dientvlu erster Linie der Werbe arbeit für Buch und Bild, besonders für die Literatur und die Akt- biloer und Mappen des Verlags der Schönheit in Dresden Die Erzeugnisse dieses Verlags haben sich seit vielen Jahren als Exportartikel bewährt. Gleichzeitig findet eine Gesamt-Ausstellung der Berlagswerke vom 1S>-20. November bei der Buchhandlung Waldemar Heidt in Hamburg 1, Mvnckebergstraße 3, statt. Angestellte des Buchhandels erhalten für den Vortrag SO"/» Ermäßigung. Einen große» Wasserschaden hat am 2. November die Cre me r s che Buchhandlung in A a chen durch dos Aufdrchen der Hydranten seitens der Sonderbündler erlitte». Der unmittelbar vor deren Ladeutür geöffnete Hydrant ergoß stundenlang Wassermasse» direkt in die Kellerräume des Hauses, in denen sich ein großes Biicherlager der Firma befindet. Die Keller standen bald mehr als fußhoch voll Wasser, wodurch die sämtlichen in den unteren Negal- sächern stehende,i neuen Bücher, darunter Prachtbände, stark be schädigt, zum Teil völlig unbrauchbar und somit gänzlich unverkäuflich gemacht wurden. Auch dort lagerndes neues Packpapier und sonstiges Packmaterial wurde verdorben. Buchdrnckerstreik in Berlin. — Am Sonnabend (10. Nov.), morgens haben die Berliner Buchdrucker in säst allen Betrieben, leider auch in den mit der Herstellung von Banknoten beschäftigte» Buchdrucke- reien und zum Teil auch in der Reichsbruckerei, die Arbeit eingestellt, weil ihre Forderung nach Löhnen in Goldmark nur zum Teil erfüllt werden konnte. Ob der Streik am Montag noch fortgesetzt worden ist, kvnnte bis Schluß dieses Blattes nicht in Erfahrung gebracht werden. General von Seeckt hat für den Wehrkreis HI eine Verord nung erlassen, nach der die Arbeitsniederlegung in allen Betrieben zur Erzeugung von Banknoten oder Wertzeichen sowie von solchem Material, das zu deren Herstellung erforderlich ist, verböte n wird. Zuwiderhandlung sowie Behinderung Arbeitswilliger wird mit Strafe bedroht. Zeitungsvcrtricli nach dem Ausland. Das »Nachrichteublatt des Reichspostministeriums« vom 9. November enthält folgende Ver fügung: Für die Lieferung der Zeitungen nach dem Ausland im Wege des Postzeitungsvertricbs werben mit Wirkung vom 1. Januar 1924 an wieder Goldmarkpreise (4,20 Mark — 1 Dollar) cingeführt. Die Verleger haben diese Preise innerhalb der bisherigen Fristen, nämlich spätestens einen Monat 17 Tage vor Beginn eines Viertel jahrs — erstmalig bis zum 13. November — bei den Verlags-Pojt- nnstalten anzumelden. Die Preise sind stets für ein Vierteljahr sest- znsetzcn, Preise für ganz- und halbjährige Bezugszeiten werden nicht mehr zugelassen. Sollen nach der Bertriebserklärung des Verlegers außer den Bestellungen für ein Vierteljahr auch solche für einen ein zelnen Monat angenommen werden, so werden die Mo natspreise postseitig mit einem Drittel des Vierteljahrspreises berechnet und nötigenfalls ans durch S teilbare Pfennigbeträge nach oben gerundet. Am IS. eines jeden Monats, wenn dieser auf einen Sonn- oder Feiertag fällt, am nächstfolgenden Werktag, werden den Zeitungsverlegern für alle bis zu diesem Tage vom Ausland be stellten Stücke nach Abzug der Gebühren die Zeitungsgelder in dem Betrage ausgezahlt, der den Golömarkpreiscn am Tage der Zahlung entspricht. Das hat zur notwendigen Folge, daß auch Auswechslungs- Postanstalten ihre Schuld den Verlags-Poflanstalten und ihre etwaige Forderung dem Postzeitungsamt gegenüber am 13. jedes Monats oder am nächstfolgenden Werktag, und zwar ebenfalls nach dem Goldmark kurs dieses Tages berechnen und ausglcichen müssen. Die nach Ab rechnung mit den fremden Verwaltungen sich ergebende» Unterschiede zwischen den eingegangenen und den an die Vcrlags-Postansialten nbgefllhrten Papiermarkbeträgen sind von den Auswechslnngs-Post- ^nistalten bzw. dem Postzeitungsamt als Gewinn- oder Veriustbeträge !in der ZeitungSgebührcnrechnnng zu verrechnen.
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