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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.04.1907
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 17.04.1907
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19070417
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-190704176
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3978 Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil 88. 17. April 1907. wichtiger als das Abonnement, was bei den Ein Cent-Blättern eigentlich selbstverständlich ist, da das Papier einer Nummer allein etwa einen halben Cent kostet. (Zcitungspapier kostet etwa 2 Cents per Pfund, und 16 Seiten wiegen ^ Pfund.) Die Total summe der in einem Jahre herausgegebenen Nummern beträgt 8 Milliarden, so daß etwa 100 Exemplare jährlich auf jeden Er wachsenen, Frauen und Kinder eingerechnet, kommen; mit andern Worten: es ist im Durchschnitt jeder dritte Amerikaner auf ein Zeitungsblatt abonniert. Herr Ochs behandelt dann den Zeitungsdienst in allen seinen Zweigen, deren Einteilung von der europäischen nicht sehr ver schieden ist. Die amerikanischen Zeitungen arbeiten fast durchweg mit Setzmaschinen, die großen Blätter mit 30 bis 50, ja sogar mit 70 Maschinen. Die Redaktion (das Läitvrisl Ospartmsnt) ist ähnlich wie bei uns gegliedert; nur daß die Leiter der verschie denen Abteilungen (käitors) von den übrigen Mitarbeitern (Läito- rial ^Vritsrs) schärfer geschieden sind. Zu erwähnen wäre, daß es einen eignen Läitor für Tauschexemplare gibt. Eine gigantische Vereinigung ist die ^ssooiateä kross, das größte Nachrichtenbureau der Welt, dem fast sämtliche Zeitungen der Union als Aktionäre angehören. Sie bekommt sämtliche Nachrichten der einzelnen Zeitungen (mit ganz wenigen Ausnahmen) und gibt sie an die andern weiter; überdies verfügt sie über eigene Korrespondenzen, für die sie jährlich etwa 2 Millionen Dollars ausgibt. Sie be zahlt keine Dividende, sondern verwendet den Reingewinn statu tarisch zur Ausdehnung des Nachrichtendienstes. Der Beitrag der großstädtischen Zeitungen an die Association schwankt zwischen 125 und 200 Dollars pro Woche; dafür erhalten sie im Tag aus dieser Quelle etwa 50 000 Worte per Draht. Das gesamte Nach richtenmaterial der amerikanischen großstädtischen Zeitungen ist so groß, daß die Nachtredaktion fast täglich 70 Kolumnen auf etwa 16 zusammenzustreichen hat. Herr Ochs spricht dann über journalistische Erziehung und äußert sich ziemlich absprechend über die Tendenz des bekannten Zeitungsherausgebers Pulitzer, den Journalismus zu einem akademischen Beruf zu machen. Wie bekannt, hat Herr Pulitzer der Kolumbia-Universität in New Dork zwei Millionen Dollars zur Errichtung einer journalistischen Fakultät gewidmet. Der Journalist brauche viele Dinge, die man nicht lernen könne. Eine Zeitung habe kürzlich zu gleicher Zeit sieben Redakteure mit akademischen Graden engagiert; alle sieben seien gründliche und gewissenhafte Arbeiter gewesen, hätten sich aber sämtlich als un tauglich für den Journalismus erwiesen. Berichtigung. — Zu unserer Mitteilung in Nr. 87 d. Bl. über das Geschäftsjubiläum der Firma Carl Köhler, Buchhand lung und Antiquariat, in Darmstadt haben wir berichtigend zu bemerken, daß Herr Gebhard zu Putlitz (Inhaber des Geschäfts seit 1892) am 10. Oktober 1906 gestorben ist. Der jetzige Inhaber (seit 1. Januar 1907) ist Herr Friedrich Heberlein. (Red.) Personalnachrichten. Gestorbenr am 11. April der Buchhändler Herr Otto Bernhard Wroblewski in Kopenhagen im hohen Alter von beinahe achtzig Jahren. Erinnerungen aus seiner Lehr- und Gehilfenzeit in C. A. Reitzels Buchhandlung und Verlag, wo er mit 16 Jahren 1843 eintrat, hat er in seiner anläßlich der hundertsten Wiederkehr von C. A. Reitzels Geburtstag 1889 veröffentlichten kleinen Schrift niedergelegt. In jene Zeit fällt auch seine Teilnahme am Feldzug 1850/51 als Schreiber im Generalkommando. 1853 etablierte er sich als Sortimenter in Roskilde, fünf Jahre später in Kopen hagen. Von 1862—1882 trieb er hier jedoch ausschließlich Ver lag, der zwar nicht umfangreich wurde, aber doch ein paar hervorragende Werke, wie Kr. Arentzens -HaAxossn oZ; Osblon- scblägor» und die literarischen Zeitschriften -kor läö ox Virlrs- ligboä- (deren Mitherausgeber Bj. Björnson war) und -Har ox kjärn», umfaßte. Er war auch Kommissionsoerleger und Kassierer der Gesellschaft zur Förderung der dänischen Literatur (8amkuväst til äon äanslrs Inttoraturs kromws) von 1870 bis zu ihrer Auflösung 1886, seit 1890 auch der Gesellschaft für dänisch- norwegische Genealogie und Personalgeschichte und Mitbegründer des noch bestehenden »6onoa>o^islc Institut«, das bei den häufig nachgesuchten, vom Staat sehr erleichterten Änderungen von Familiennamen eine wichtige Aufgabe hat. Er legte eine statt liche Autographensammlung an und betätigte sein Interesse für Personengeschichte auch durch zahlreiche personalgeschichtliche Auf sätze in -dloräislr LoAÜancklor-'I'iäonäo- (so z. B. zuletzt noch im Jahrgang 1906, Nr. 53, zum Gedächtnis des vor 100 Jahren, am 1. Januar 1807, geborenen dänischen Buchhändlers Johan Fjeldsted Dahl, der sich 1832 in Christiania etablierte und den so wohl Oehlenschläger als auch Bjö nsterne Björnson besungen hat) und andern Blättern. Für Buchhändler- und andre Feste ver faßte er gern und oft kleine Festlieder. Eine bedeutende Sammlung von Gelegenheitsgedichten und Liedern, die er angelegt und systematisch geordnet hatte, überließ er 1890 der Königlichen Bibliothek in Kopenhagen. Für seinen Stand war er in hervorragender Weise tätig. Von >870 bis 1838 war er zweiter Vorsitzender des dänischen Buchhändlervereins, öfters Mitglied des Abrechnungsausschusses und Revisor der Hilfskasse. Ihm ist ferner die Schaffung des Adreßbuchs für den dänischen, norwegischen und schwedischen Buchhandel zu danken, dessen vier erste Jahrgänge (1859, 1861, 1867 und 1869) er selbst bearbeitete und herausgab; seine Bio graphie nebst Bildnis brachte der 13. Jahrgang. Eine Reihe von Artikeln über den Buchhandel in Dänemark im neunzehnten Jahr hundert, die er zum Jahrhundertwechsel im dänischen Buch händlerfachblattveröffentlichte, gab der Kopenhagener Buchhändler verein später als Sonderdruck heraus (im Börsenblatt Nr. 64 vom 18. März 1901 besprochen). Sein Sohn Otto Wroblewski, den er 1886 als Teilhaber aufnahm und dem er den daneben betriebenen Handel mit Stempelpapier (sein Vater war Stempelpapierverwalter des Königreichs, und der Staat hatte ihm schon 1861 eine Verkaufs stelle dafür übertragen) für eigne Rechnung überließ, wird die alte Firma unverändert sortsetzen. G. Barg um. Adolf Dtrrrr -ß. — Der Dichter und Literarhistoriker Ge heime Hofrat vr. Adolf Stern, Professor für Literaturgeschichte an der Technischen Hochschule in Dresden, ist, zweiundsiebzig Jahre alt, am 14. d. M. in Dresden gestorben. Er war am 14 Juni 1835 in Leipzig geboren. Bon seinen Schriften seien hier folgende angeführt: (Red.) Sangkönig Hiarne — Gedichte — Jerusalem (Epos) — Am Königssee (Novelle) — Historische Novellen — Bis zum Abgrund (Roman) — Brouwer und Rubens (Lustspiel) — Das Fräulein von Augsburg (Roman) — Neue Novellen — Die Deutschherren (Trauerspiel) — Johannes Gutenberg (epische Dichtung) — Aus dunklen Tagen (Novellen) — Die letzten Humanisten (Roman) — Ohne Ideale (Roman) — Camosns (Roman) — Drei venezianische Novellen — Auf der Reise — Die Wiedergefundene (Novelle) — Wolsgangs Römerfahrt — Margarete Stern, ein Künstlerinnenleben — Die Ausgestoßene (Roman) — Fünfzig Jahre deutscher Dichtung — Katechismus der allgemeinen Literaturgeschichte — Aus dem 18. Jahrhundert — Zur Literatur der Gegenwart — Lexikon der deutschen National- Literatur — Geschichte der neueren Literatur — Geschichte der Weltliteratur — Beiträge zur Literaturgeschichte des 17. und 18. Jahrhunderts — Studien zur Literatur der Gegenwart — Wanderbuch — Hermann Hettner, ein Lebensbild — Die Musik in der deutschen Dichtung — Die deutsche National-Literatur vom Tode Goethes bis zur Gegenwart (Fortsetzung der von ihm neu herausgegebenen -Geschichte der deutschen National- Literatur- von Vilmar). — Als Herausgeber wirkte er einer bei Neuauflagen folgender Werke: Wilhelm Hauffs sämt liche Werke — Herders ausgewählte Schriften — Goethes Werke (Auswahl) — Theodor Körners Werke — Christian Gottfried Körners gesammelte Schriften — Otto Ludwigs gesammelte Schriften (mit Erich Schmidt) — Peter Cornelius (des Musikers) Ge dichte — Goethe-Schillers Leuten — Hebbels Werke — LisztS Briefe an Carl Gille — Wilhelm von Kügelgens Jugend erinnerungen eines alten Mannes — Ernst Rietschels Jugenderinnerungen — Gustav Nicritz' Volkserzählungen. — In Übersetzung aus dem Schwedischen haben wir von ihm: Ausgewählte Gedichte des Grafen Snoilsky. — Aus den letzten Jahren sind: Vor Leyden. Der Pate des Todes (Novellen) — Gluck in Versailles. Nanon (Novellen) — Maria vom Schiffchen (Novelle).
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