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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.10.1906
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1906-10-16
- Erscheinungsdatum
- 16.10.1906
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
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- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19061016
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241, 16. Oktober 1906. Nichtamtlicher Teil. 10147 2. die Bücherverlosung des Vereins zur Verbreitung guter Volksliteratur. Der Bibliothekenrabatt wurde, nachdem die unge mein schwierigen Vorverhandlungen durch das Geschick und die Fähigkeit des hochverdienten Herrn Siegismund in Berlin unerwartet günstige Resultate gebracht hatten, in der Haupt sache dort einheitlich geregelt, so daß wir heute sagen können, daß die Frage des Kunden- wie des Bibliothekenrabatts nun nach jahrelangen Kämpfen endlich für absehbare Zeiten als verabschiedet angesehen werden kann. Die Bücherverlosung wurde glatt abgelehnt. Der gesamte deutsche Buchhandel ist dadurch vor schweren und andauernden Schäden bewahrt. Die im vorigen Jahre von Ihnen beschlossene Auf stellung einer Liste sämtlicher Schulbuchhändler (auch der Nichtbuchhändler) und die damit geforderte Absendung eines Rundschreibens, das Zugabeverbot betreffend, hat vom Februar bis zum Mai eine Fülle von Arbeit gebracht, die zu bewältigen, besonders kurz vor Schulanfang, fast über die Kräfte Ihres Vorstands ging. Das Rundschreiben wurde an 18g Mitglieder und an 310 Nichtmitglieder, also an nahezu 500 Adressen zweimal, und zwar Anfang des Jahres und unmittelbar vor Schulanfang, versandt. Sie werden sich ohne weiteres vorstellen können, welche Flut von Be schwerden und auch Denunziationen daraufhin eingetroffen sind und Beantwortung erheischten. Unser sonst so schönes Thüringen marschierte mit diesen zum Teil sehr häßlichen Zuschriften leider an der Spitze, und es kann den beteiligten Herren Kollegen der Vorhalt nicht erspart bleiben, daß sie durch ein zu langes Gehenlassen, ohne einen Versuch der Selbsthilfe, die dortigen schlimmen Verhältnisse mit ver ursacht haben. Dennoch können wir Ihnen aber die er freuliche Meldung machen, daß unsre Bemühungen zwecks Beseitigung der Mißstände auch dort nicht ohne Erfolg ge blieben sind, so daß augenblicklich nur noch einzelne Fälle von Zuwiderhandlungen in Behandlung sind. Bei dieser Gelegenheit ist das entgegenkommende Verhalten der Leipziger Kommissionäre und Lieferanten auf unsre Vorhaltschreiben rühmlichst und nachdrücklichst heroorzuheben, und dies gibt uns auch die Hoffnung, daß wir dem leider nur zu lange eingerissenen Zugabe-Unfug mit der Zeit mehr und mehr Herr werden können. Freilich müssen wir Sie immer wieder von neuem bitten, im Interesse eines sofortigen Einschreitens, vor Einreichung Ihrer Beschwerden auf die Beschaffung stichhaltiger Beweisstücke und der Namhaftmachung der Lieferanten den allergrößten Wert zu legen und vor allem lange Zeit vor Schulanfang an Ihren Plätzen selbst auf die verdächtigen, Ihnen ja bekannten Persönlichkeiten einzu wirken. Von Ihrem Vorstand dürfen Sie nicht alles er warten! — In E., dem seinerzeit schlimmsten Platze, haben z. B. die Kollegen ein Plakat »Zugaben verboten- an die Schulbuchhändler für den Schaufensteraushang verteilt. Wir halten dies für ein gutes Mittel, ganz besonders auch, um Böswillige sicher festzustellen. — Trotz unsrer oben erwähn ten Erfolge aber wissen wir sehr wohl, daß der Kampf gegen den Unfug erst begonnen und mit Hartnäckigkeit weiter geführt werden muß; deshalb haben wir auch ge glaubt, diesen Gegenstand wieder von neuem auf die heutige Tagesordnung setzen zu müssen. Auch Beschwerden über Schleuderfälle allgemeiner Art sind uns nicht erspart geblieben, waren aber an Zahl bei weitem geringer als früher. Wir glauben, daß unser Kampf gegen die Zugaben, der nahezu den ganzen Winter geführt wurde, auf diese Verminderung nicht ohne Einfluß gewesen ist. Auch gegen diese sind wir pflichtgemäß eingeschritten und haben Erfolge gehabt. Betreffs der Haltung der Herren Kollegen in N. steht uns da noch eine ernstere Entschei dung bevor. Wir sind gewillt, auch dort unfern neuen Ver kaufsbestimmungen die gebührende Achtung zu verschaffen. Betreffs des von neuem eingebrachten Antrags Hertel- Arnstadt, die Einrichtung einer Auskunftstelle beim Börsen verein durch unfern Verbandsvorstand in die Wege zu leiten, hat auch hier Ihr Vorstand seine Pflicht getan. Es ist nicht unsre Schuld, wenn wir abermals eine Ablehnung, dies mal seitens des Verbandsvorstands, erfuhren. Da wir nun diesen Antrag, auch mangels genügender Begründung, nicht selbst weiter zu unterstützen vermögen, so müssen wir es dem Herrn Antragsteller, wie den Herren, die denselben unter stützten, überlassen, nunmehr den Antrag direkt auf die Tagesordnung der nächsten Kantateversammlung zu bringen. In letzter Stunde, wenige Tage vor Einberufung unsrer heutigen Versammlung, erhielten wir noch durch den Badisch- Pfälzischen Buchhändler-Verband die vom Kollegen Lang verfaßte Schrift: »Die Einführung von Sortimenter-Stamm rollen». Sämtliche Mitglieder Ihres Vorstandes haben von dem Inhalte Kennnis genommen, und — da die darin ge stellte Forderung den vorjährigen Antrag des Herrn Kollegen Eichhorn wesentlich erweiterte, nämlich die Einrichtung im gesamten deutschen Buchhandel durchzuführen, — so glaubte Ihr Vorstand, diese Frage unbedingt noch mit auf die heutige Tagesordnung setzen zu müssen. Damit ist unser Jahresbericht beendet. Wir legen ihn in Ihre Hände mit dem Bewußtsein, daß auch im ver flossenen Jahre unser Verband seine Hände nicht müßig in den Schoß gelegt, sondern eifrig mitgewirkt hat an den Ar beiten für das Wohl und Wehe unsers Standes. Möge aber nun in Zukunft nicht nur in unserm Verbände, sondern vor allem auch an den Einzelplätzen zum Schutze gemein samer Interessen der Zusammenschluß der Kollegen immer fester und enger werden und dadurch zum Segen des Ein zelnen wie zum Segen des gesamten deutschen Buchhandels I Punkt 2. Rechnungslegung und Voranschlag. Der Schatzmeister, Herr Hopser-Burg, berichtet über die Einnahmen und Ausgaben des letzten Geschäftsjahrs, das mit einem Bestand von 1Ü51 ^ 12 H abgeschlossen vorliegt. Die Herren Hertel-Arnstadt und Frahm-Erfurt werden zu Rechnungsprüfern ernannt. Auf ihren Antrag wird später dem Schatzmeister Entlastung erteilt. Der Voranschlag für das nächste Geschäftsjahr wird ge nehmigt. Punkt 3. Anträge des Vorstands. a. Zugaben-Zirkulare. Die Versammlung wolle beschließen, daß die »Zu gaben-Zirkulare« von neuem und zwar im Januar und 14 Tage vor Schulanfang an die Buchhändler sowohl wie an die Schulbuchhändler versandt werden. Für Vervollständigung des Adressenmaterials der letzteren wollen die Verbandsmitglieder rechtzeitig Sorge tragen. b) Änderung der Verkaufsbestimmungen § s. Derselbe muß jetzt lauten: Ein Skonto von 7i/z Prozent darf gegeben werden: den Hochschul- und solchen Bibliotheken, welche einen Vermehrungs etat über 1VOOÜ haben; eingeschlossen in diesen Rabattsatz bleiben Zeitschriften, welche 12 mal und weniger im Jahre erscheinen und auch nur dann, wenn sie vom Verleger mit mindestens 2S Prozent Rabatt geliefert werden. Alle andern Zeitschriften sind von jeglicher Rabattierung auszuschließen. Diese beiden Anträge werden ohne Debatte ange nommen. o) Reform-Vorschlag des Badisch-Pfälzischen Buchhändler- 1332"
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