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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.08.1901
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 30.08.1901
- Sprache
- Deutsch
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- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
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- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19010830
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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Börsenblatt f. d. deutschen Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. 6745 Beschlüsse eines Ausschusses auszuführen, z. B die Beschlüsse! des Vereinsausschusses. Widerspruch.) Herr Bonz: Ich möchte gegen Z 14 überhaupt sprechen; und habe das auch schon im Anfang der Verhandlungen gethan. Durch Annahme des Z 14 würde die Macht des Verbandes gegenüber dem Börsenverein in einer Weise aus gedehnt, die ich nicht mehr gesund nennen könnte. Ernennt der Verband bei den vielen Ausschüssen, die der Börsen- verein besitzt, eigne Ausschüsse, so sucht er die Geschäfte des Buchhandels ganz in seine Hand zu bekommen und den Börsenverein zu einem reinen Repräsentationsverein herunter zudrücken. Der Verband hat bisher dem Börsenverein gegenüber die Stellung eines Beraters eingenommen und sollte diese auch ferner beibehalten. Eine noch größere Ausdehnung seiner Macht liegt nicht im Interesse des Buch handels. Ich bitte den §14 abzulehnen. Herr Seippel: Ich kann mir nicht helfen, ich muß mit anderen Worten wiederholen: hier werden Gespenster gesehen. Es ist weder in Worten ausgesprochen, noch liegt sachlich ein Grund zu der Befürchtung vor, daß eine Gefahr für den Börsenverein vorhanden sein könnte. Die Mitglieder des Börsenvereins-Vorstandes haben immer wieder erklärt, daß sie unter der Arbeitslast seufzen, und anderseits hat das Sortiment für sich keine Vertretung. Die Verlegervereine haben sich zu einer starken Körperschaft zusammengeschlossen, aber uns im Sortiment will man jede Gelegenheit unmög lich machen, daß wir uns zusammenfinden zur Vertretung unserer gleichberechtigten Interessen dem Verlag gegenüber. Es thut mir leid, wenn ich erregt werde; ich bin Sorti menter vom Scheitel bis zur Sohle, ich bin aber auch deutscher Buchhändler und fühle mich gleichzeitig als Mit glied des Börsenvereins. Aber in den Kämpfen, die wir seit Jahren, von den besten Bestrebungen geleitet, geführt haben, sind es immer wieder die Verleger, die uns entgegen- treten und unsere Bestrebungen unmöglich machen. Warten doch die Herren Verleger ab, ob sie uns nur als streitsüchtige oder gar als gefährliche Individuen erkennen. Wir wollen in durchaus legaler und loyaler Weise mit helfen nach wie vor, und zwar in erster Linie für den ungeminderten Be stand des Börsenvereins; wir können uns aber nicht ver sagen, unseren intimsten und eigensten Interessen zu dienen, und wir wollen da selber sorgen, wo der Börsenverein ver sagt. Dieser hat in einer ganzen Reihe von Fällen ver sagt, das ist eine Thatsache, die ich nicht zu beweisen brauche. Herr Bonz: Ich komme da wieder auf das zurück, was ich im Eingänge gesagt habe: im Verband ist eine ganze Reihe Verleger; der Württembergische Verein z. B. hat eine ganze Reihe Verleger, die immer sehr tüchtig mit- geholsen haben, das Sortiment zu unterstützen. Nach dem, was Herr Seippel gesagt hat, wird aber der Verband ein reiner Sortimenterverein, und man wird es schließlich den Verlegern nicht übelnehmen, wenn sie aus den einzelnen Vereinen austreten und die Sortimenter dann unter sich tagen lassen. Wäre das ein Vorteil für das Sortiment? Es wäre entschieden ein großer Nachteil. Denn dem Ver bände ist hauptsächlich dadurch die Macht gegeben, daß er Verleger, die mit Kraft für das Sortiment eingetreten sind, zu Helfern hatte. Herr Arthur Sellier-München: Herr Seippel hat seiner Sache einen schlechten Dienst erwiesen, indem er in seinen Ausführungen den Vorhang heruntergerissen hat. Ich stehe vollständig auf dem Standpunkt, den Herr Bonz ver tritt. Auch bei uns im Bayerischen Buchhändlerverein wird gut die Hälfte der Mitglieder Verleger sein, und uns allen hat dieser Entwurf der Satzungen den Eindruck gemacht, als ob es sich hier um die versteckte Gründung eines Sorti- MwnbsechMtsr Jahrgang. menterbundes handele, der in erster Linie die Interessen des Sortiments zu vertreten hat im Gegensatz zum Verlag. Ich halte diesen Z 14 für etwas ganz Unglückliches und dazu geeignet, die Kluft, die sich leider immer mehr zwischen Ver lag und Sortiment gebildet hat, noch mehr zu erweitern. Ich weiß nicht, wozu der Verband der Kreis- und Orts vereine dieser außerordentlichen Ausschüsse bedarf. Es ist gesagt worden, daß die Arbeitslast des Börsenvereins so groß geworden sei, daß man sie nicht mehr bewältigen könne. Nun, der Börsenverein hat ja die Macht, Ausschüsse zu er nennen, so viel er Lust hat, in denen wichtige Dinge be arbeitet werden können: wozu sollen wir das in die Hand nehmen? Ich muß sagen, daß wir uns mit allen zu Ge bote stehenden Mitteln gegen die Annahme des Z 14 wehren werden. Herr Wohlfarth: Ebenso wie Herr Seippel bin auch ich Sortimenter vom Scheitel bis zur Sohle, allerdings in bescheideneren Verhältnissen, wie sich das aus den Oertlich- keiten und sonstigen Umständen ergiebt. Aber als Sorti menter muß ich Herrn Seippel durchaus widersprechen. Blicken wir doch zurück aus die Geschichte unserer Organisation. Wer waren denn diejenigen, die die Satzungen in Frankfurt durchgesetzt haben? Es war der damalige Börsenvereins- Vorstand, es waren Männer wie Kröner, Spemann und ähnliche, und wenn wir noch weiter zurückblicken bis ins Jahr 1878, wo in Weimar die Verhandlungen anfingen, auch da waren in erster Linie Verleger thätig. Es hat lange gedauert, und auch der Börsenoereins-Vorftand arbeitet, das wird mancher vielleicht sagen, manchmal ein bißchen langsam; aber schließlich kommt er doch und er hat bis jetzt immer die Interessen der Sortimenter vollständig wahrgenommen. Meine Herren, wenn Sie weiter sich die verschiedenen Kreisvereine ansehen, so kann ich nur das wiederholen, was ich wohl schon im September in Dresden gesagt habe: an der Spitze mancher Kreisoereine sind reine Verleger, und auf den Schultern dieser Verleger lastet die ganze Arbeit, die doch nur oder meist im Interesse des Sortiments geschieht. Ein Vergleich mit dem Verlegerverein trifft hier nicht zu, denn die haben ganz andere Interessen, die wir nicht haben. Da handelt es sich um Kreditfragen, Autorenfragen und was weiß ich. In den Verlegervereinen richtet sich auch keine Spitze gegen die Thätigkeit des Sortiments. Ich resümiere mich dahin, daß ich bitte, diesen H 14 abzulehnen. Herr Pape: Es wäre sehr erwünscht, wenn wir in möglichst ruhiger Weise über diese Sachen sprechen könnten. Es scheint hier die Meinung vorzuliegen, als ob diese außer ordentlichen Ausschüsse dazu ins Leben treten sollten, um ein Kampfmittel gegen Verleger und Verlagsinteressen zu bieten. Das ist eine ganz verkehrte Ansicht, sondern es sollen Aus schüsse werden, die für die Sortimenterinteressen eintreten. Es ist nicht richtig und würde auch nicht naturgemäß sein, wenn die Verleger in erster Linie Sortimenterinteressen wahr nehmen wollten; das stimmt nicht. Wenn der Herr Vor redner an Weimar erinnert, so möchte ich an Eisenach er innern, das lag einige Jahre früher. Da waren die Sorti menter, die zusammentraten, zusammenberufen von Dominicus aus Prag, um über diese Notstände zu reden. Erst darauf hin sind die Verleger später eingetreten. Und in der jüngsten Zeit sind es wieder die Notschreie der Sortimenter gewesen, die den Börsenvereins-Vorstand und die Verleger veranlaßt haben, neue, schärfere Bestimmungen zu schaffen, zum Kampfe gegen die Schleuderen Die Ausschüsse, die wir schaffen wollen, werden allerdings nicht durch den Bürsenvereins- Vorstand berufen, aber ich kann auch nicht finden, daß der Börsenverein jemals eine stark hervortretende Neigung gehabt hätte, besondere Ausschüsse einzuberufen. Ich erinnere an 8S1
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