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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.11.1898
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1898-11-07
- Erscheinungsdatum
- 07.11.1898
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
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getragen habe: »In unauslöschlicher Dankbarkeit und Treue die Mitglieder des Buchhändlerverbandes Kreis Norden». Die Versammlung ehrt das Andenken des großen Toten durch Erheben von den Sitzen. Nachdem der Vorsitzende über die durch Krankheit ver hinderte Anwesenheit des Vorstandsmitgliedes Herrn D. Segelken sein lebhaftes Bedauern ausgesprochen hat, über nehmen auf seinen Vorschlag die Herren Lübcke und Soltau das Amt der Ordner und verteilen die Stimmzettel. Durch Namensaufruf des Schatzmeisters wird die An wesenheit folgender Herren festgestellt: Bergas, Schleswig. Christiansen, Ottensen. Detlessen, Schleswig. Eckardt, Kiel. Hag ge, Kiel. Halle, Altona. Hol lesen, Flensburg. Kock, Kappeln. Lübcke, Lübeck. Maasch, Hamburg. Meter, Segeberg. Meyer, Oldesloe. la Motte, Sonderburg. Pape, Hamburg. Quitzow, Lübeck. Schmersahl, Lübeck. Schmidt. Lübeck. Schumann, Ploen. Seippel, Hamburg. Soltau, Flensburg. Toeche, Kiel. Westphalen, Flensburg. Winter, Bremen. Wolfhagen, Hamburg. Als Gast ist erschienen: Herr Johannsen, Hadersleben. Punkt 1. Jahresbericht des Vorsitzenden. Geehrte Herren Kollegen! Wiederum liegt ein Jahr hinter uns, und ich nehme das Wort, um Ihnen satzungsgemätz zu berichten über alles, was unseren Verband darin direkt berührt und was dessen Interesse sonst noch erregt hat. Die Thätigkeit des Vorstandes war auch im abgelaufenen Vereinsjahre nach besten Kräften daraus gerichtet, getreu unseren Grundsätzen die Stellung unseres Verbandes ausrecht zu erhalten. Was ich Ihnen im einzelnen vorzutragen habe, wird Ihnen zeigen, ub und in wie weit eS uns gelungen ist, die Interessen unseres Verbandes nach innen wie nach außen zu vertreten und i» fördern. Unser Mitgliederbestand bezifferte sich am 1. Oktober 1897 auf me Zahl 95. AuSgeschieden sind davon: die Herren Rob Lindner- Bremen wegen seines Austritts aus der Firma HeinsiuS — Karl Hartmann-Hamburg wegen Austritts aus dem Buchhandel. — Ferner die Herren Ed. Hagemann-Bremerhaven, Karl HarrieS- Hamburg, W. Kreuzmann-Hamburg und E. Wiemann-Flensburg. Diesem Rückgang der Mitgltederzahl um 6 Personen steht folgender Zuwachs gegenüber. ES sind nämlich neu eingetreten: a,. H^r Johs. Metztorff, Hamburg; — 2. Herr Max Schmidt, Lübeck; — 3. Herr Gustav Meißner, Hamburg; — 4. Herr Hermann Lorenzen, Altona; — b. Herr A. Busch, Hamburg; — 6. Frau M. Aauschenplat, Cuxhaven; — 7. Herr Gustav Liebnau, Glückstadt, ^e Mitgliedschaft von Frau Rauschenplat tritt allerdings erst am L Oktober in Kraft. Als Gesamtresultat ergiebt sich mithin die gegen das Vorjahr unveränderte Mitgliederzahl für das neue Vereinjahr 1898/99. Der Austritt des Herrn Ltndner hat den Vorstand besonders schmerzlich berührt, denn unser lieber Kollege Ltndner hat als -Mitglied desselben seine schätzenswerte Kraft, verbunden mit einem Allezeit lebhaften Interesse, in den Dienst unseres Verbandes ge stellt. Wir müssen seine uns gewidmete treue Arbeit gewiß um >o mehr anerkennen, als ja unser Verband ganz naturgemäß in Atster Linie die Interessen des Sortiments vertritt. Um so wert- ooller für uns war daher auch der Rat und die Mitarbeit des Zerlegers Robert Ltndner, um so inniger muß unser Dankesgesühl mr ihn sein. Wenn uns daher sein Austritt ganz besonders nahe Asm, so möchte ich dieser Empfindung am heutigen Tage und an meser Stelle nicht nur Ausdruck gegeben haben, sondern ich möchte Au Namen des Vorstandes hiermit beantragen, daß unserm lieben Kollegen Ltndner durch Beschluß der heutigen Versammlung der *mnk unseres Verbandes ausgesprochen werde! Als besonders frohe Ereignisse im Kreise unserer Mitglieder Wbe ich zu berichten, daß unsere Nestoren Carl Gaßmann und Lstto Meißner ihr bOjährigeS GeschästSjubiläum seiern konnten, fahrend Herr G. Weiland die Wiederkehr des Tages festlich be- Amg, wo er vor 25 Jahren die Buchhandlung von Joh Carstens st Lübeck übernahm. Der Vorstand hat den drei Jubilaren die Mückwünsche unseres Verbandes überbracht und den beiden elfteren m Verein mit Hamburg-Altona eine Adresse überreicht. Im Namen des Verbandes möchte ich heule unsere Glück wünsche wiederholen und die Hoffnung aussprechen, daß die Allostare noch recht lange sich guter Gesundheit und ungetrübten Glückes erfreuen können. Fllnfundjcchzigster Jahrgang. Unser Rundschreiben behufs Gewinnung neuer Mitglieder hat zum großen Bedauern des Vorstandes nicht den erhofften Erfolg gehabt. Es scheint mir umsomehr geboten, daß wir alle, meine Herren Kollegen, bestrebt sein müssen, die in unserem Kreise wohnenden Berufsgenossen über die Zwecke und Ziele unseres Ver bandes auszuklären und sie zum Beitritt zu veranlassen. Ein gleichfalls negatives Resultat haben unsere Bemühungen ergeben, unsere Mitglieder aufzufordern, ihren Verlag nur an wirklich buchhändlertsche Firmen mit vollem Rabatt zu liefern. Außer den Mitgliedern des Vorstandes haben sich nur 6 Unter schriften hierfür ergeben. Ich kann mein Bedauern nicht zurück halten, daß die von unserem Kollegen Westphalen gegebene An regung so wenig Teilnahme gefunden hat. Durch eine Mitteilung seitens der Franckhschen Verlagsbuch handlung in Stuttgart erhielt der Vorstand Kenntnis von einer an diese gelangten Bestellung aus Kiel, und zwar vom Verlag -Einiges Christentum-, Wir konnten der Franckhschen Verlags buchhandlung die auf Lipsius L Tischer zurückführende Vermutung nur bestätigen, und hat die Franckhsche Verlagsbuchhandlung als dann nicht geliefert. Eine recht unerquickliche Korrespondenz hat sich ergeben infolge einer Klage der Firma G. Fritzsche.Hamburg gegen unser früheres Mitglied W. Kreuzmann. Herr Kreuzmann hatte die bekannten Bilderbücher von G. Fritzschr von einem Berliner Antiquar mit 50—60°/, Rabatt eingekauft und zeigte dieselben darauf mit 1 ^ 25 H (Ladenpreis 2 öffentlich an. Vom Börsenvereins- vorstande angefaßt, verteidigte sich Herr Kreuzmann und verlangte Untersuchung durch uns So gelangte diese Angelegenheit vor unser Forum. Mittlerweile hatte aber Fritzsche seiner Anklage beim Börsenverein die gerichtliche Klage gegen Kreuzmann folgen lassen. Es wurde daher dem BörsenvereinSvorstande geschrieben, daß wir unser Votum erst nach Beendigung des schwebenden Prozesses abgeben würden. Das Landgericht zu Hamburg hat dann in beiden Instanzen den Kläger G. Fritzsche kostenpflichtig abgewiesen, womit natürlich auch für uns die Sache erledigt war, indem wir den Ausführungen des landgerichtlichen Erkenntnisses in allen Teilen beitraten. In der Ihnen Allen bekannten Klagesache F. Lipperheide contra I. H. Schwerin, wegen Benutzung des Titels Modenwelt, ist auch unser Verband von Herrn Lipperheide um ein Gutachten ersucht worden. Im Namen des Vorstandes habe ich dasselbe verfaßt und selbstverständlich dabei dessen der Firma Schwerin un günstige Ansicht und Ueberzeugung vertreten. Leider ist der Prozeß für Herrn Lipperheide verloren gegangen, was man in buchhänd lerischen Kreisen eigentlich nicht befürchten zu müssen glaubte, weil andere Verleger bet gleicher Sachlage ein obsiegendes Erkenntnis bereits erzielt hatten. Unsere eigene Klagesache gegen LipsiuS L Tischer war aller dings gerichtlich schon im vorigen Jahre beendet; trotzdem haben wir uns noch eine zettlang damit beschäftigen müssen, weil di« Ge- rtchtskostenfrage noch schwebte. Jetzt ist auch diese aus der Welt geschafft, und Unser Schatzmeister wird dazu das letzte Wort sprechen. Im Dezember vorigen Jahres lief eine Klage bei uns ein über die Firma Wendt L Co. in Hamburg, deren Inhaber, Herr Kappel hoff, Mitglied unseres Verbandes ist. Wendt L Co. hatten Artikel ihres Verlages in einzelnen Exemplaren an Vereine und Biblio theken mit 25°/, Rabatt offeriert und glaubten hierzu berechtigt zu sein. Nachdem wir aber dieser Verlegerschleuderei sehr energisch entgegengetreten waren, haben Wendt L Co. sich aus den Rückzug begeben. Verschiedene Male ist der Vorstano ersucht worden, gegen Schleuderet einzelner Sortimentsfirmen oorzugehen, welchem An suchen jedoch in keinem Falle entsprochen werden konnte, weil die erforderlichen Beweise nicht beigebracht wurden. Aus diesem Anlaß möchte ich daher auch an dieser Stelle die Erklärung ab geben, daß der Vorstand nicht in der Lage ist, irgendwelchen Klagen und Beschwerden Folge zu geben, sowie eine Untersuchung emzulesten, sofern keine bündige Beweisführung den betreffenden Mitteilungen beigesügt werden kann. Hiermit könnte ich meinen heutigen Bericht schließen, da weitere Vorkommnisse nicht vorliegen. Sie sehen, meine Herren Kollegen, daß wir in dem bald ab- gelausenen Vereinsjahre keine Erlebnisse von großer und erschüttern der Bedeutung zu verzeichnen haben. Wenn diese Thatsache an sich mit Befriedigung erfüllen kann, so liegen für uns alle nach meinem Dafürhalten die Verhältnisse durchaus nicht befriedigend. Unsere vielbewegte Zeit bringt ja für die Allgemeinheit wie für jeden Einzelnen stets etwas Neues und Ueberraschendes, und zwar leider nicht immer im guten Sinne des Wortes! Augenblicklich sehen wir im deutschen Buchhandel auf ein wenig erfreuliches Bild — es sind die Warenhäuser und Bazare, bie der Thätigkeit und dem Fleiß des Sortimenters als unver kennbare Gesahr und dasselbe schädigend, bereits als Konkurrenten gegenüberstehen. 1108
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