Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.10.1898
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1898-10-21
- Erscheinungsdatum
- 21.10.1898
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18981021
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-189810212
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-18981021
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1898
- Monat1898-10
- Tag1898-10-21
- Monat1898-10
- Jahr1898
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
ein Buch in würdiger und geschmackvoller Weise dekorieren kann. In Deutschland sind es neben einigen größeren Ar beiten von Sattler, Eckmann, Fidus und Heine vor allem die Buchumschläge, die uns zeigen, daß es der deutschen Künstlerschaft nicht an dekorativen Talenten fehlt, die im Buchgewerbe Bedeutendes leisten könnten. Die Bewegung kann aber nur dann einen gedeihlichen Fortgang nehmen, wenn der gebildete und besser situierte Teil des deutschen Volkes dem Buche und seiner Ausstattung ein höheres Interesse zuwendet als bisher, wenn er sich ent schließt, in größerem Umfange, als es der Fall ist, für seine Bücherei auch solche Werke anzuschaffen, die keinem praktischen Zwecke dienen, die weder fachwissenschaftlichen Inhalts, noch Schulbücher, noch Konversationslexika sind; wenn jeder eine Ehre darein setzt, nur solche Bücher zu verschenken, die in ge diegenem, echt künstlerischem Geiste dekoriert sind, statt unter der modernen Prachtwerklitteratur nach dem beliebten Grund sätze zu wählen: daß diejenigen Bücher zu Geschenkzwecken am geeignetsten sind, die am kostspieligsten aussehen und am wenigsten kosten. Suchen auch Sie, was an Ihnen liegt, die Bewegung durch Wort und That zu fördern, machen Sie in den Kreisen Ihrer Bekannten für sie Propaganda. Denn nur wenn solche Ideen den Sieg in unserem Volke erringen, können wir hoffen und erwarten, eine zweite Renaissance, eine neue Blütezeit unseres Buchgewerbes zu erleben, gleichwertig jener großen Epoche, als ein Dürer, ein Holbein dem Buche ihre Kräfte liehen. — v. Zur Westen. Kleine Mitteilungen. Schillers und Goethes äußere Verhältnisse. — Unter dieser Ueberschrist brachte dieser Tage das Chemnitzer Tageblatt nach einem Artikel der Preußischen Jahrbücher nachfolgend abge druckt« Notiz, die aus Unkenntnis der thatfächlichen Verhältnisse dem Verleger der beiden Dichterfürsten Cotta schweres Unrecht thut. Herrn Buchhändler Martin Bülz in Chemnitz verdanken wir die sofortige Berichtigung, die wir der Notiz folgen lassen: Chemnitzer Tageblatt vom 18. Oktober: -Schillers und Goethes äußere Verhältnisse. Einer Be sprechung neuer Schiller-Litteratur, die Franz Sandvoß im Augusthefte der Preußischen Jahrbücher veröffentlicht, entnehmen wir einige weniger bekannte Angaben über die äußeren Verhält nisse Schillers und Goethes. Daß elfterer gegen das Ende seines Lebens sich in leidlich behaglicher Lage befand, weiß man (ebenso aber, daß er im Anfänge mit bitterster Not zu kämpfen hatte!). Aber gleichwohl schreibt Goethe nach Schillers Tode im Jahre 180b an seinen Freund Zelter: -Die Frankfurter, die fast nichts als das Geld zu schätzen wissen, haben dem Trefflichen, der es sich sauer genug werden ließ, niemals ein Manuskript honoriert, sondern warteten immer, bis sie das gedruckte Stück für 12 Groschen haben konnten (und führten es dann auf, ohne Schiller etwas zu zahlen). Verhältnismäßig anständig verhielt sich den letzten großen Dramen gegenüber Jffland und die königliche Bühne Berlins. Was wäre aber aus Schiller und den Seinigen ge worden ohne denZufchuß aus der Privatschatulle Karl Augusts?- Auch Goethe selbst gilt insgemein für reicher, als er war. -Ich habe«, sagte er 1823 zum Kanzler Müller, -hier in Weimar meinen schriftstellerischen Erwerb und zwei Drittel meines väterlichen Vermögens zugesetzt und erst mit 1200 Thalern, dann mit 1800 Thalern bis 1815 gedient - -Die Buchhändler-, sagte er zu Müller, -sind alle des Teufels; für sie muß es eine eigene Hölle geben-, und seinen jährlichen Erwerb als Schrift steller gab sein Sohn August 1824 auf -iu uiuximo 1400 Thaler- an. Ein Goethe iu ws-ximo jährlich 4200 ^kl- Chemnitzer Tageblatt vom 19. Oktober: -Chemnitz, 18. Oktober. -Nochmals die Honorare von Schiller und Goethe. Aus Buchhändlerkreisen wird uns geschrieben: Ein Aufsatz in den -Preußischen Jahrbüchern-, der auszugsweise an dieser Stelle wiedergegeben wurde, ist wohl geeignet, den Glauben zu erwecken, als wenn unsere Dichterheroen Goethe und Schiller nur sehr geringe Honorare von ihrem Verleger erhalten hätten und daß Schiller sogar von ihm in dürftiger Lage gelassen worden sei. Wie bekannt, war Cotta ein durch und durch edler Mann von seltenen Charaktereigenschaften, der mit seinen Autoren einen liebenswürdigen Verkehr pflegte und der sich auch in Geldange legenheiten stets hilfsbereit und zuverlässig erwiesen hat. War doch die erste Buchung Cottas 1794 nach eingeleitetem Ver kehr mit Schiller ein Vorschuß an diesen von 200 Thalern. Cotta zahlte beispielsweise an Schiller für die erste Auflage eines Theaterstückes für den Bogen 66 fl., das ist sür -Wallenstein-, 1. Auflage. 2046 fl., 2. und 3. Auflage 1100 fl., für -Maria Stuart- 990 fl., 2. und 3. Auflage 550 fl., sür -Macbeth- 693 fl., für -Die Braut von Messina- 1620 fl., für -Tell- 1620 fl., für -Wallenstein- außerdem als Geschenk extra 1100 fl, dies alles in den Jahren 1800 bis September 1804 und ohne Berücksichtigung der Honorare für die übrigen schrift stellerischen Arbeiten. Erwähnt sei ferner, daß Cotta an die Witwe Schillers von 1806 bis 1825 40000 Thaler, an die Erben aber von 1831 bis 1833 70000 Thaler zahlte. Wenn Goethe wirklich im Jahre 1823 eine derartige Bemerkung über die Buchhändler fallen ließ, so konnte dies nur den Nachdruckern seiner Schriften gelten, denn er konnte sich am allerwenigsten über CottaS Honorare beklagen, der ihm bis zum Jahre 1823 60000 Thaler gezahlt hatte und dann noch in den Jahren 1826 bis 1830 nochmals 60000 Thaler! In der That also mit Rück sicht auf die kläglichen Minister- und Professorengehälter damaliger Zeit fürstliche Honorare. Z—r - Wir bemerken zu obigem noch, daß sich die Geldleistungen Cottas mit vollkommener Sicherheit aus dem Briefwechsel Cottas mit seinen Autoren ergeben, insbesondere aus demjenigen mit Schiller. Dem, was diese Briese Nachweisen, hat Vollmer, der Herausgeber des Briefwechsels, im Anhang die Auszüge aus Cottas Rechnungs büchern hinzugefügt. Es ergiebt sich daraus, daß die Cottasche Buchhandlung an Schiller und seine Hinterbliebenen und Erben im ganzen rund 275 000 an Goethe rund 450 000 bar gezahlt hat (vgl. Albert Schäffle, -Cotta-, (Berlin 1895, Ernst Hofmann L Co.j S. 39 u. ff.) Neue Bücher, Kataloge rc. sür Buchhändler. Ilsligionspbilosopbis luäisns und 6bins,s (Lr8,bms,ui8mus, üuääbis- mus ste.). Libl. ä. f ObsrxrüsiäisIrLtbs Ibsoäor Lebultes in kotsäum, Usbsrsstrsrs äs» Obummups-äu, Vsrlusssrs vou -Vsäuntu rmä Luääbismus». Xutig-Xg.tg.log Ho. 407 vou äosspb Zgsr L 6o. iu krgukturt gM. 8". 16 8. 244 Xru. MöosIlLusg. Xutig. Xorsigsr klo. 469 vou äosspb ögsr L 6o. iu krgukturt g/N. 8". 18 8. die. 4376—4653. Käuoutiou; Xussigusiusut. 1898. Ogtglo^us I vou Xrwguä Ooliu L 6 io., 6äitsurs, kgris, 5, rus äs Mrisrss. gr. 8". 90 8. lüttergturs gsuörgls. 1898. Outuloguo II vou Xriuguä Oolin L 6 io., öäitsurs, kgris, 5, rus äs Nemdrss. gr. 8". 64 8. kbsgtsr- uuä Nusikglisu-Vsrlggs-Xgtglog vou 6. Oguusr iu Ullbiduussu i/lbür. 8". 64 8. Buchhändler-Warte. Nachrichten der Allgemeinen Vereinigung deutscher Buchhandlungsgehilfen. 1898/99. Nr. 2. 8°. S. 17 —32. Eigentum der A. V. D. B. Verlag von Carl Firn haber in Berlin. Truobtsu gllsr 2sitsu uuä Völksr. Xutig.-Xgtglog I4r. 208 vou Xgrl IV. Uisrssmguu iu stsiprig. 8". 42 8. 582 Xi-u. Vsrsiu jüugsrsr Luobbüuälsr äubilgts, üVurrburg. ksstggbs sür ksisr äss 10. 8tittuugstsstss. 1888—1898. 8". 26 8. w. 1 kitslbilä. ksstLsituug kür ägs X. 8tittuugstsst äss Vsrsius j. LuobbLuälsr -äubilgts-, iiVürrburx, äsu 1. u. 2. Oktober 1898. Xuto- grgxbisrt. kol. 8 8. Katalog des Verlages von Robert Lutz in Stuttgart. 8". 36 S. Reformationsfest. Bußtag. — Wir machen wiederholt auf das Reformationsfest am Montag den 31. Oktober aufmerksam, das in Sachsen als hoher kirchlicher Festtag ge feiert wird. Der nächste sächsische Bußtag fällt (zusammen mit dem preu ßischen Bußtage und demjenigen der übrigen norddeutschen Staaten, außer Mecklenburg) auf Mittwoch den 16. November. An beiden Festtagen bleiben in Leipzig die Geschäfte geschlossen. Personalnachrichten. Berichtigung. — Unter Bezugnahme auf unsere Mitteilung über das Jubiläum des Herrn Geheimen Kommerzienrats Wilhelm vonBaensch in Dresden (in Nr. 244 d. Bl.) bemerken wir be richtigend, daß dessen im Jahre 1880 in Berlin eröffneteS und später in Form einer Kommanditgesellschaft unter der Leitung deS Gesellschafters William von Baensch bestandenes dortiges Ge schäft am 1. Mai d. I. an Herrn Waldemar Stein über gegangen ist.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder