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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.01.1906
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1906-01-08
- Erscheinungsdatum
- 08.01.1906
- Sprache
- Deutsch
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208 Nichtamtlicher Ten ^ 5, 8, Januar 1966, unter dem Namen: »Richard Saunders- heraus, den er volle dreiundzwanzig Jahre fortsetzte. Im Volksmund hieß er allgemein »?oor Itiodarck's Llmunaolr» und erfreute sich in ganz Amerika großer Beliebtheit, Auch dieser Kalender wurde durch seinen moralischen Inhalt berühmt; besonders die Sprichwörter und kurzen Sätze des Herausgebers, am meisten diejenigen, die Fleiß und Genügsamkeit als Mittel empfahlen, zum Wohlstand zu gelangen und dadurch die Tugend zu festigen, übten tiefgehende Wirkung auf die Leser aus Die erstaunlichen Erfolge, die Benjamin Franklin als Buchdrucker, Buchhändler und Zeitungsherausgeber hatte, bildeten die erste Stufe zu seiner glänzenden Laufbahn, Schon 1 786 wurde er, wie man weiß, Sekretär des Kolonial-Parlaments von Pennsylvanien, ein Jahr darauf Oberpostmeister von Pennsylvanien, später Generalpostmeister aller englisch - amerikanischen Kolonien, Pennsyloanischer Geschäftsträger in London, bevollmächtigter Minister der 13 Vereinigten Staaten von Nordamerika in Paris und Gouverneur des Staates Penn sylvanien, schon damals durch sein Beispiel das berühmte Wort der Gegenwart bestätigend, daß ein Zeitungsschreiber in Amerika so viel sei wie ein »kommandierender General», Von den ersten Werke», die in der eignen Offizin Benjamin Franklins gedruckt wurden, nenne ich Ciceros »Lato Major oder vom Alter» mit vielen Noten in Oktav, welches Buch I, Logan ins Englische übersetzt hatte. Das war die allererste Übersetzung eines lateinischen Klassikers überhaupt, die im britischen Amerika erschien. Die »Pennsyl vania Oaretts», die Franklin, wie schon erwähnt, ge gründet hatte, war lange die einzige Zeitung in Penn sylvanien, Seine Humanitären Gesinnungen, die er alle zeit bekundete, betätigte er auch dadurch, daß er mehreren Setzern und Druckern, die in seinem Geschäft arbeiteten, die nötigen Summen lieh und ihnen auf jede mögliche Weise half, daß sie sich als Buchdrucker selbständig machen konnten. Die meisten von ihnen fanden ein gutes Fort kommen, Gewöhnlich trat er als Teilhaber in die neuen Firma ein, wobei er sich übrigens immer als kluger und vorsichtiger Geschäftsmann bewährte, von Grundsätzen aus gehend, die er in seiner Biographie verkündet: »Ich setzte in unsern Verträgen ganz deutlich alles fest, was von jedem Teilhaber zu leisten oder zu erwarten war, so daß über nichts gestritten werden konnte, — eine Vorsicht, die ich deshalb allen denen anempsehlen möchte, die in eine Teilhaberschaft eintreten. Denn welche Achtung und welches Vertrauen die Geschäftsteilhaber beim Beginn der Vertragszeit auch für einander haben mögen; es können immer kleine Eifersüchteleien und Ärgernisse, Ansichten über Ungleichheit in der Besorgung und der Last des Geschäfts usw. entstehen, die oft den Bruch der Freundschaft Und der Verbindung, vielleicht sogar Prozesse und andre unangenehme Folgen nach sich ziehen » Noch im Alter, als er sich von den Geschäften längst zurückgezogen hatte und sich nur noch diplomatischen und staatsmännischen Arbeiten widmete, blieb er ein sehr eifriger Buchdrucker, So errichtete er z, B, während seines Aufent halts als nordamerikanischer Gesandter am französischen Hof im Jahre 1782 in seinem Landhaus zu Passy eine Hand druckerei, aus der u a. der »Lotit ooäo äs la raison bumalvo 1782» in 24° hervorging. Es bedarf wohl nicht erst der ausdrücklichen Erwähnung, daß der freiheitliche Staatsmann Benjamin Franklin für Preßfreiheit eintrat; aber man würde sich irren, wenn man glauben wollte, daß er auch die Preßfrechheit verteidigt hätte. Nichts war ihm vielmehr verhaßter, als wenn man die Presse benutzte, um gegen geachtete Persönlichkeiten Verleumdungen in die Welt zu setzen, und wenn Verfasser, Verleger und Drucker unter dem Mantel der Preßfreiheit den häßlichsten Unfug trieben. Gegen diesen Mißbrauch der Presse veröffent lichte er einst einen satirischen Aufsatz, betitelt: »Oonrt ok tbs ?rsss». Es heißt in diesem von den lautersten Ge sinnungen erfüllten Artikel u, a,: »Versteht man unter Preß freiheit nichts als die Freiheit, die Güte öffentlicher Maß regeln und politischer Meinungen zu prüfen, o, dann laßt uns ihrer so viel haben, wie ihr wollt; allein, wenn sie so viel bedeuten soll wie die Freiheit, daß einer den andern lästern, verleumden und schmähen dürfe, so gestehe ich für mein Teil, daß ich sehr bereit bin, meinen Anteil an dieser Freiheit aufzugeben, sobald es unsern Gesetzgebern gefallen wird, das Gesetz zu ändern, und so will ich herzlich gern meine Freiheit, andre zu mißhandeln, gegen das Privilegium vertauschen, selbst nicht mißhandelt zu wer den, - In seinen zahlreichen Aufsätzen und Briefen gebraucht Franklin mit Vorliebe Ausdrücke und Gleichnisse, die in das Fach schlugen. Besonders bezeichnend in dieser Beziehung ist seine geistvolle Plauderei über den Zusammenhang des Papiers mit dem Menschen, Man gestatte mir, aus seine Ausführungen die nachstehenden feinsinnigen Bemerkungen wiedergeben zu dürfen: »Die mancherlei Arten Papier dienen zu mancherlei Ge- samnienscharrt und -schabt, maust und betrügt und vor Hunger stirbt, um lachende Erben zu bereichern, ist grobes Pack papier, dergleichen die Krämer um Waren wickeln, die bessere Papier,- Alle Zeitungen und Werke, die aus der Offizin und dem Verlag Benjamin Franklins hervorgingen, zeichneten sich samt und sonders durch deutlichen und klaren Druck, schöne Typen und gute Ausstattung aus. Wie ein guter Druck beschaffen sein müsse, darüber hat er sich in einem Brief an Noah Webster, der Franklin ein Buch zugeeignet Jahre 1782 eingehend ausgesprochen. Er eifert darin gegen die Vorliebe gewisser Drucker für ein gleiches und einförmiges Aussehen der Schriftzeichen, Er meint, daß diese Gleich macherei das Lesen erschwere. Ebenso verurteilt er die da mals herrschende Manie, statt eines schwarzen Drucks grauen Druck anzuwenden. Er sagt dort u, a,: »Die neuen englischen Bücher sind so blaß gedruckt, daß alte
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