Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 25.09.1905
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 25.09.1905
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19050925
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-190509251
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19050925
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1905
- Monat1905-09
- Tag1905-09-25
- Monat1905-09
- Jahr1905
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
^ 223, 25. September 1905. Nichtamtlicher Teil. 8433 große Zahl geachteter urid bekannter Männer in hohen und höchsten Lebensstellungen angehört, durch eine große Bücherverlosung aufbringen und will, da es sich mittelbar und unmittelbar um die Verbreitung guter Bücher handelt, den Vertrieb der Lose durch den Sortimentsbuchhandel bewirken. Es sollen in drei aufeinander folgenden Jahren je 500 000 Lose zu 1 ausgegeben werden. Die sämt lichen deutschen Bundesstaaten haben bereits diese Verlosung genehmigt. Es werden alle Gewinne nur aus Büchern bestehen. Bei Aufstellung des Gewinnplanes sind wir beratend gehört worden. Das große Los in jeder Ziehung wird aus Büchern im Werte von 3000 bestehen, die der Gewinner sich ganz nach freier Wahl zusammenstellen kann. Die nächste Gruppe der Gewinne werden Hausbibliotheken sein im Werte von über 200 und zwar eine Klassiker, die andre Bücher allgemein-wissenschaftlicher Art enthaltend; eine dritte, aber kleinere Hausbibliothek guter neuerer Belle tristik kommt hinzu. Dann folgen Prachtbibeln, evangelische sowohl wie katholische; ihnen schließen sich Atlanten, Welt- und Literaturgeschichten im Werte von 40 20 und andern Abstufungen bis herunter zu kleinern Büchern an. Verramschte Bücher sind ausgeschlossen, es werden nur gute Bücher geboten. Soviel vorläufig über die Gewinne. Jedes Los also kostet 1 Der Sortimentsbuchhändler wird es für 80 H erhalten, mithin einen Rabatt von 20 Prozent genießen und zwar bei Bezug von mindestens 50 Losen voll ständig spesenfrei. Die Zusendung geschieht unter Nahnahme franko durch die Post von der Firma Carl Cnobloch in Leipzig, kleinere Quantitäten würden am besten durch die Kommissionäre zu beziehen sein. Der Vertrieb der Lose geschieht ausschließlich durch den Sortimentsbuch handel, auch Bestellungen auf größere Posten, die an den Verein direkt gelangen werden — es wurde uns gesagt, daß z. B. Großindustrielle Lose tausendweise anzukaufen wünschen, um ihre Angestellten damit zu beschenken — müssen zur Ausführung dem Buchhandel überwiesen werden, wofür dann eine Provision von 5 Prozent gewährt wird. Die erste Ziehung soll im Frühjahr 1906 stattfinden. Die Aushändigung der Gewinne wird durch die betreffenden Sortimentsbuchhändler geschehen, wobei der Gewinner die Portokosten zu tragen hat, was im Verlosungsplan besonders ausgesprochen werden wird. Prospekte über das Unter nehmen stellt der Verein in jeder Anzahl zur Verfügung, wie er auch für ausgiebigstes Bekanntwerden durch die Presse sorgen wird. In großen Zügen ist folgende rechnerische Veranlagung ausgestellt: Gesamt-Einnahme in drei Jahren 1500 000 davon für Gewinne 600 000 Stempelabgabe 250 000 Unkosten 50 000 Rabatt für den Buchhandel 300 000 Uberschuß für den Verein 300 000 Geehrter Herr Kollege! Sie ersehen aus vorstehenden gedrängten Mitteilungen, daß es sich um ein großes, gemeinnütziges Unternehmen handelt. Wir haben uns verpflichtet, ihm unsre ganze empfehlende Unterstützung zuzu wenden. Gewiß lassen sich buchhändlerische Bedenken da gegen erheben; wir haben sie uns selbst gesagt und auch von andrer Seite gehört. Aber keinerlei Bedenken können das beschlossene und bereits von allen Regierungen zu- gelaffene Unternehmen verhindern. Die Hauptfrage für uns war somit: Börsenblatt für den deutschen Buchhandel. 7S. Jahrgang. Soll der Vertrieb der Lose durch die Lotterie händler und deren Heer von Agenten aller Art oder durch den Sortimentsbuchhandel geschehen? Bei solcher Sachlage waren wir nicht lange zweifelhaft. Unsre Ansicht, daß wir die Sache nicht abweisen konnten und dursten, wurde unbedingt geteilt von maßgebenden und einflußreichen Kollegen aus Berlin, Dresden, Köln u. a O, die wir am Sontag den 10. d. Mts , in Berlin sprachen Wir beabsichtigen, die Angelegenheit auf die Tagesordnung einer außerordentlichen Abgeordneten-Versammlung, die am 17. Oktober in Weimar tagen wird, zu bringen. Es wäre uns aber angenehm, schon vorher Ihre Beurteilung zu erfahren, namentlich auch, ob Sie persönlich, ebenso wie wir der Sache Ihr Interesse entgegenbringen werden Hierüber erbitten wir Ihre baldigste Nachricht, zu welchem Zwecke wir frankierten Briefumschlag beifügen. In kollegialischer Begrüßung Der Vorstand des Verbandes der kreis- und Orts-Vereine im Deutschen Snchliandel: Hermann Seippel, Justus Pape, Otto Meißner, Vorsitzender. Schriftführer, Schatzmeister. Die Leihbibliothek der Londoner »Times». Aus London wird uns geschrieben: (Red.) Die von den »Times« schon vor längerer Zeit an- gekiiudigte Leihbibliothek ist am 11. September in New Bond Street eröffnet worden. Der neue »Times-Buch- Klub« ist in einem sechsstöckigen Hause, das vollständig für diesen Zweck gemietet worden ist, untergebracht. Im Erdgeschoß und im ersten Stock befinden sich die Lesezimmer, die aufs eleganteste eingerichtet sind. Die Wände entlang laufen Eicheuschränke, der Boden ist mit dickem grünen Teppich belegt. An geeigneten Plätzen stehen Tische, beladen mit Stößen von Büchern, und in gemütlichen Ecken laden bequeme Lehnsessel zum behaglichen Schmökern ein. Ein Stab von vierzig Angestellten steht bereit, die Wünsche der Mitglieder zu erfüllen oder ihnen Auskunft zu geben, gleichzeitig ist es jedem Mitglied freigestellt, sich die Bücher selbst aus den Regalen zu holen. »Wir hatten von Anthony Hopes neuem Roman ,L. Stzivaui ok tbs Lublio' heute morgen 1000 Exemplare auf Lager; aber ich fürchte, wir werden nicht ausreichen. Der Haufen schmilzt wie Schnee an der Sonne«, sagte der Geschäftsführer des Klubs zu einem Vertreter der »Daily Mail«. »Ich bin überzeugt, daß unser neues Unter nehmen mit Erfolg gekrönt wird. Der große Vorteil unsrer Bibliothek vor andern ist der, daß jedes Mitglied sich selbst die Bücher aus den Regalen nehmen darf, und ferner, daß wenn ein Buch fehlt, es nur der Erwähnung bedarf, um die sofortige Anschaffung zu veranlassen.« — . Um Mitglied dieses Klubs zu werden, genügt es ein Jahresabonnent der »llliuss« zu sein. Das berechtigt das Mitglied, sich jeden Tag drei Bücher auszuleihen und diese zu behalten, so lange es ihm beliebt. Soweit weicht das neue Unternehmen der »Times« von den bisher bestehenden nicht allzusehr ab. Aber der Klub räumt seinen Mitgliedern noch ein andres Recht ein, das bereits im englischen Sortimentsbuchhandel einen Sturm erregt hat, der sich vermutlich nicht schnell legen wird. Der Klub bietet nämlich seinen Mitgliedern die in der Bibliothek enthaltenen Bücher zum Kauf an, und zwar zu folgenden äußerst günstigen Bedingungen: Klasse Vollständig neue Werke, frisch vom Verleger. Ge wöhnliche Bücher werden mit dem auch von den 1118
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder