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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.10.1908
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1908-10-22
- Erscheinungsdatum
- 22.10.1908
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
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11768 vörsenblau s. ». »tschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. 247. 22. Oktober 1V08. Die II. Srktion war der japanischen und chinesischen, die Hl. der ägyptischen Religion gewidmet. In der semitischen sprach M. Gaster über die samaritanische Tradition — Professor Paul Haupt (Baltimore) trug auch hier seine These vor, daß Jesus ein Arier sei, — Professor v. Orelli (Basel) sprach über die religiöse »Weisheit», die Israel mit den Nachbarvölkern gemeinsam hatte. — In der indisch-iranischen Sektion gab der Vorsitzende Professor Rhys-Davids einen Bericht über die Literatur der letzten Jahre, — Professor Hille brandt (Breslau) sprach über die Lehren der indischen Mythologie, — Professor Jolly (Würzburg) über indische Rechlsquellen, — Professor Macdonell (Oxford) über buddhistische religiöse Baukunst, — Professor P. Gardner über den Einfluß des Griechentums auf die indische Kunst. Von den Vorträgen aus der griechisch-römischen Sektion seien die beiden in der letzten Vollversammlung gehaltenen erwähnt: Professor Evans (Oxford) berichtete nach seinen letzten Ausgrabungen auf Kreta über die Denkmäler der Minosreligion. — Professor Cumont (Gent) sprach über die Bedeutung der Astrologie in der römischen Welt. Aus der christlichen Sektion ist hauptsächlich die Diskussion über die Bedeutung der Eschatologie im Neuen Testament mit den Referaten der Professoren E. Peabody (Cambridge, Mast.) und v. Dobschütz Straßburg) erwähnenswert. In der IX. (neuen) Sektion für Methode und Umfang der Religionswissenschaft sprachen Graf Gablet d'Alviella (Brüssel) über die Hilfswissen schaften der vergleichenden Religionsgeschichte, — Professor Deussen (Kiel) über Materialismus, Kantianismus und Religion, — Professor Titius (Göttingen) über das Verhältnis von Reli gionsgeschichte und Rellgionspsychologie. (Internat. Wochenschrift für Wissenschaft. Kunst und Technik (Berlin, Münchens.) * Der Bücherkrieg der englischen Verleger gegen die UrrtLiv anä Irelanä» gegen die Londoner »Times», von dem im Börsenblatt schon öfters die Rede war, scheint zu einem Frieden, oder doch wenigstens zu einem Waffenstillstand gelangt zu sein. Dieser Bücherkrieg, der auf beiden Seiten mit großer Erbitterung geführt wurde, dauerte seit dem 2b. September 1906 und scheint seinen vorläufigen Abschluß in einem Prozeß gefunden zu haben, den der große englische Verleger John Murray gegen die mächtige »Times, angestrengt und gewonnen hat. Bekanntlich wurden von den englischen Verlegern in großer Ein mütigkeit dem »limss Look 6lub» wegen ständiger Unterbietung und Verschleuderung ihrer Verlagswerke alle Lieferungen unterbunden. Als Gegenmaßregel veröffentlichte darauf die »Times» eine sehr ungünstige Rezension über die bet Murray erschienenen »Briefe der Königin Victoria», und der Einfluß, den die -Times- auf ihren großen Leserkreis hat, scheint trotz aller Krisen, die diese Zeitung in den letzten Jahren durchmachen mußte, auch jetzt noch so mächtig zu sein, daß der Absatz des BucheS durch diese un günstige Kritik geradezu lahmgelegt wurde. Daraufhin klagte Murray, und obgleich die ungünstige Rezension eines Werkes sonst niemals den Gegenstand einer gerichtlichen Klage bilden kann, so erlebte der englische Verleger doch den Triumph, seinen Prozeß in allen Instanzen zu gewinnen, weil nachgewiesen werden konnte, daß nicht da« in Frage stehende Buch an und für sich schlecht sei und die ungünstige Kritik in keiner Weise verdient hätte, sondern daß die »Times» ihre Macht und ihren Einfluß aus persönlichen Motiven mißbraucht hätte und daß beabsich tigte Geschäftsschädigung vorlag. Die »Times» gab den durch ihre Rezension verursachten Schaden zwar unumwunden zu, nahm aber nach wie vor das Recht einer freien Kritik für sich in An- und nicht unparteiisch war, wurde die »Times» zu der horrenden Entschädigung von 7 500 Pfund Sterling (--- 150000 ^) verurteilt. Diese Gerichtsentscheidung wegen einer ungünstigen Rezension dürste in der Geschichte deS Buchhandels ziemlich vereinzelt dastehen und ist nach mehr als einer Richtung hin interessant. Inzwischen scheinen die beiden Parteien sich wieder rischen Beilage der »Times» vom 1. Oktober d. I. an erster Stelle eine Notiz mit ungefähr folgendem Inhalt: Um einem Jeden die Anschaffung der »Briese der Königin Viktoria» zu ermöglichen, wird auf Wunsch und auf Anregung des Königs eine neue volkstümliche Ausgabe dieses Werkes ver anstaltet. Diese Ausgabe, die von der Firma John Murray umfaßt drei Bände in Oktav-Format und kostet, in rote Leinwand gebunden, 6 Schilling. — Leider ist aus dieser Notiz nicht ersichtlich, inwieweit die »Times» an diesem neuen Unternehmen beteiligt ist Der Jnkunabelkatalog des Britischen Museums. — In Kürze wird als wichtiger Beltrag zur JnkunaoeUunde der offizielle Jnkunabelkatalog des Britischen Museums erscheinen, für den schon jahrelang Vorbereitungen getroff n wurden. Der Katalog wird in sechs Teilen vollständig werden; der erste Teil, der bald vorltegen wird, soll die Holztaf ldrucke, sowie die Typendrucke von Mainz. Straßburg, Bamberg und Köln bringen. Außer dem über 300 Seiten starken Text sollen noch neunundzwanzig Tafeln dem Werke betge geben werden, die über 240 Typen bringen werden, die in den obengenannten Plötzen gebraucht wurden. Der vierbändige be rühmte Jnkunabel-»Jndex» von Proctor, der zwar nur ein Prioaturternehmen war, aber das einzige vollständige Verzeichnis seiner Art bildete, ist heute vergriffen und selten und wird deshalb mit immer steigenden Preisen bei den Antiquaren bezahlt. An seine Stelle soll der Katalog des Britischen Museums treten; immerhin wird dieser komplette Index fürs erste durch den neuen Katalog nicht ersetzt werden können, da wohl noch Jahre bis zu dessen Vollendung vergehen werden. Auch wird er die im Proctor berücksichtigten Oxforder Inkunabeln nicht enthalten. (Beilage der Münchener Neuesten Nachrichten.) Handelsregister-Eintrag. — In das Handelsregister L des Königlichen Amtsgerichls Berlin - Mitte ist am 12. Oktober 1908 folgendes eingetragen worden: Alliance, Druckerei- L Ver- lags-Centrale, Gesellschaft mit beschränkter Haftung. Sitz: Berlin. Gegenstand des Unternehmens: Die Errichtung, der Erwerb und der Betrieb von Buchdruckerei- und Verlagsanstalten Stammkapital beträgt 100 0^0 Geschäftsführer sind: Ingenieur Wilmersdorf. Die Gesellschaft ist eine Gesellschaft mit beschiänkter Haftung. Der Gcsellschastsoertrag ist am 3. Oktober 1908 festge- stellt. Sind mehrere Geschäftsführer bestellt, so wird die Gesell schaft durch zwei Geschäftsführer und durch einen Geschäftsführer und einen Prokuristen oder durch zwei P okuristen vertreten. Außerdem wird hierdurch bekannt gemacht: Öffentliche Bekannt machungen erfolgen im Deutschen Reichsanzeiger. (Deutscher Reichsanzeiger Nr. 248 vom 20. Oktober 1908.) Das Gral, von Goethes Eltern. — Der Magistrat der Stadt Frankfurt hat die Ansicht, über dem Grabmal der Eltern Goethes auf dem dortigen Peters-Kirchhof einen tempelartigen Aufbau zu errichten, der so ausgestaltet werden soll, daß er als würdiges Denkmal für des Dichters Eltern gelten kann. »Bei dieser Gelegenheit« — so schreibt die Berliner ,Post'— »ist die Streitfrage wieder aufgeworfen worden, ob das Grabmal, von dem man annimmt, daß darunter Goethes Eltern ruhen, überhaupt daS richtige sei. Dieser Streit von Forschern und Gelehrten, der immer wieder aufs neue entbrennt, schwebt schon seit über ein Vierteljahrhundert. Bis 1819 hatte sich niemand um das Grab von Goethes Eltern gekümmert. Dann aber, gelegentlich der hundertsten Wiederkehr von Goethes Geburtstag, b.schloß man, das Elterngrab zu kennzeichnen und zu schmücken, was auch ge schah. Man war jedoch in jener Zeit bei solchen Dingen ziemlich oberflächlich, und so konnte es geschahen, daß ein anderes Grab für das der Eltern Goethes angesehen und bis 1882 von zahl-
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