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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.08.1932
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1932-08-20
- Erscheinungsdatum
- 20.08.1932
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- Deutsch
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194, 20. August 1932. Redaktioneller Teil. — Sprechsaal. Börsenblatt f. b.Dtschn Buchhandel. ?ersona1naclrriMen. Silbernes Ehrenzeichen. — Am 12. August konnte Herr Georg Borckert auf eine 40jährige ununterbrochene Tätigkeit im Hause Buchhandlung Gustav Fock G. m. b. H., Leipzig, zurückblicken. An diesem Tage wurde ihm das Ehrenzeichen des Buchhandels in Silber überreicht. Hans Schnorr von Carolsfeld siebzigjährig. — Am 21. August vollendet der frühere Generaldirektor der Bayerischen Staatsbiblio thek, vr. Hans Schnorr von Carolsfeld, das 70. Lebensjahr. Schnorr von Carolsfeld, ein Enkel des Malers Julius Schnorr von Carols feld, ist in München als Sohn des Generaldirektors der bayerischen Staatsbahnen geboren und trat als junger Gelehrter sowohl auf dem Gebiet der germanischen wie der klassischen Philologie mit ausgezeichnet bewerteten Arbeiten hervor. Seine Lebensarbeit aber gehörte der bibliothekarischen Wissenschaft und Praxis. Um den Aufbau der bis dahin im Nebenamt verwalteten Münchner Uni versitätsbibliothek, die er von 1892 bis 1008 leitete, und um die Entwicklung der Bayerischen Staatsbibliothek, an deren Spitze er von 1009 bis 1929 stand, ebenso um die Ausgestaltung der biblio thekarischen Berufsausbildung hat er sich die größten Verdienste erworben. Todesfall. — Am 14. August starb hochbetagt die Witwe des Gründers der Firma Moritz Perles in Wien, Frau Agnes Perles. Sie war die Mutter der Buchhändler Oskar Perles und vr. Ernst Perles und Schwester des Kommerzialrats Friedrich Schiller. Aus Anlaß des 50jährigen Bestehens der Firma im Jahre 1919 hatte sie bei der Buchhändlevkorporation in Wien eine größere Stiftung errichtet. Todesnachrichten aus Wissenschaft, Literatur und Kunst. — In Mühlau bei Innsbruck starb im 47. Jahre der Physiologe Prof, vr. Ludwig Haberlandt; in Dresden im 72. Jahre Geh. Medizinalrat Prof. vr. G eo r g S ch m o r l; in Zürich im 80. Jahre Prof. vr. Paul Schweizer, Staatsarchivar a. D.; in Danzig im 74. Jahre der Fischereibiologe Prof. vr. Arthur Selig»; in Lichterfelde im 71. Jahre Prof. vr. Wilhelm Wedding, Lehrer der Elektrotechnik an der Techn. Hochschule; in Berlin im Alter von 66 Jahren Prof. vr. Fritz Williger, früh. Ordi narius der Chirurgischen Zahnheilkunde. Sprecksaal (Ohne Verantwortung der Schriftleitnua: jedoch unterliegen alle Einsendungen den Bestimmungen über die Verwaltung des Börsenblatts.) Ein Zopf im Buchhandel. Ei» großer Verlag stempelt die Rechnungen über direkte Fracht sendungen immer noch mit dem Stempel ab: »Zur Gutschrift der Hälfte der Frachtspesen sausschließlich Rollgeld) ersuche ich um Ein sendung des Frachtbriefes. Kürzungen an dem Betrag meiner Rech nung bitte ich keinesfalls vorzunehmen«. Als ob es keine Frachten berechner im Buchhandel gäbe, macht also der Verlag sich und dem Sortimenter unnütze Portokosten mit Hin- und Hersenden des Frachtbriefes. Das war vielleicht früher angebracht, als man nicht wußte, auf welcher der möglichen Strecken das Frachtgut rollte, aber sicher heute nicht mehr. Schon zweimal habe ich dem Verlag nahegelegt, sich einen Frachtenberechner zuzulegen, die Anschaffungs kosten kommen ja bald heraus. Daß er aber auch in diesem Jahre die Post wieder unnötig mehr verdienen läßt, zeigt, wie wenig kauf männisch immer noch im Buchhandel gearbeitet wird. L. S., D. Billige Bücher oder billige Preise? (S. Nr. 164.) Wenn sich Herr Liebing dem allgemeinen Angriff anschließt, der seit einiger Zeit gegen die »billigen Preise« — allerdings nur als Sprachform — gerichtet wird, so scheint er zu übersehen, daß er und seine Mitkämpfer daran sind, einen sehr sinnvollen Ausdruck zu er schlagen. Billig ist ursprünglich und in seiner Hauptbedeutung ein sinngleiches Wort für gerecht. Wir müssen nur an Sätze denken wie: »das kannst du mir billig nicht versagen«, »einen Menschen billig beurteilen«, »es ist nicht billig, was du von mir verlangst« usw. Umgekehrt ist es noch nicht so lange her, daß man von einem »ge rechten« Preis gesprochen hat. Das Umstandswort »billig«, aus dem später, wie aus so vielen Umstandswörtern, ein Eigenschaftswort wurde, steht keineswegs in einer Reihe mit niedrig, klein oder gering. Und es ist nur durch etwas, das wir nach Belieben Sprachentwick lung oder Sprachschlamperei nennen können, als Gegenpol zu kost bar, teuer u. dgl. angesehen worden. Wer billig und niedrig für gleich achtet, der übersieht, daß jenes Verhältnis zwischen Wert und Preis bezeichnet, dieses aber das Verhältnis zwischen dem einen, besonderen Preis und allen anderen Preisen. Es ist also billig, beide Wörter gelten zu lassen und nur darauf zu achten, daß sie richtig angewendet werden. Wenn z. B. ein Verleger darauf Hin weisen will, wie angemessen der Buchpreis dem Buchwert ist, darf, ja mutz er vom billigen Preis sprechen; will er hervorheben, daß seine Preise sich tief unter dem sonst für gleichartige Bücher be wegen, dann mutz er klein, niedrig, gering usw. verwenden. Das Bestreben, die Sprache zu reinigen, verleitet in vielen Fällen dazu, sie ärmer zu machen. Wer die deutsche Sprache liebt und immer wieder staunend vor ihrem Reichtum steht, wer sich von scheinbar alltagsgrauen Redensarten zurückführen läßt in Zeiten, in denen zum erstenmal ein neuer Klang die Geburt eines neuen Gedankens ankündigte, der wird es nicht billigen können, daß man sie für kauf männische Zwecke zurechtstutzt und daß man, statt vom billigen Preis zu sprechen, der einer sittlichen Anschauung des Handels entsprungen ist, von billiger Ware spricht. Herrn Liebings Tadel gegen das »selten billige Geld« ist voll kommen am Platze, soweit er sich gegen das »selten« richtet, denn »selten billiges Geld« ist teuer. Denk- und Schreibfaulheit verleitet die Menschen zu dieser gräßlichen Konstruktion, die das Gegenteil dessen aussagt, was sie aussagen soll und ihren Urheber bloßstellt. Wenn aber Herr Liebing »billiges Geld« nur für Leihgeld ange wendet wissen will, so kann ich ihm nicht beipslichten. Denn gerade im Darlehenssall verliert das Geld seinen Maßcharakter und wird zur Ware, die nach dem oben Gesagten zwar wohlfeil aber nicht billig sein kann. Wohingegen ein »Urlaubsaufenthalt gegen billiges Geld« einen ganz guten Sinn ergibt, indem Geld hier als Entgelt zu betrachten ist und man dieses sicherlich als angemessen oder billig bezeichnen darf. ErnstPisko. Wer hilft mir? Mein Sortiment befindet sich in einer Stadt von 40 000 Ein wohnern, macht IM 000 RM Jahresumsatz und zahlt 400.— NM. Monatsmiete. Mein Hauswirt ist erbötig, die Miete herabzusetzen, wenn ich ihm beglaubigte Mietsangaben aus Städten mit gleicher Einwohnerzahl und ähnlichem Jahresumsatz vorlege. Kollegen, die in billigeren Mietsverhältnissen stehen, würbe ich sehr dankbar sein, wenn sie diese Angaben an das Börsenblatt unter »Miete« geben würden. — Verschwiegenheit wird zugesichert. Inhaltsverzeichnis. Bekanntmachungen: Gesamtvorstand des B.--V. betr. Herbst tagung, Kreditsrage usw. / Sächsisch-Thür. Buchh.-Verband betr. Tagesordnung zur Verb-aNdsversammlung. S. 625. Artikel: Devisenverordnungen. Von Sch. S. 626. Das evangelische Schrifttum. Das katholische Schrifttum. Von Jan Thorbecke. S. 627. Terminkalender der wichtigsten Kongresse, Ausstellungen, Messen usw. Herbst 1932. S. 628. Besprechungen: C. Kampmann, Die graphischen Künste / C. Becker und A. Elster, Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb. / Verfasserlexikon des deutschen Mittelalters. S. 629. Wöchentliche Übersicht über geschäftl. Einrichtungen. S. 629. Kleine Mitteilungen S. 630—631: Konjunktur-Statistik / Jubiläen Lorenz'sche Buchhandlung in Döbeln und Ver lag für Fachliteratur G. m. b. H. in Berlin und Wien / Dänische Buchkunstausstellung in Leipzig / Haus des Fortschritts in Hamburg / Katholikentag in Essen / Luftschutz- Ausstellung / Neue rumänische Rechtschreibung / Die türkischen Bücherbazare / Hauptversammlungen des Reichsverb, der Adreß buch-Verleger und des Deutschen Buchdrucker-Vereins / Die Leipziger Reklamemesse / Bilanz Josef Singer Verlag A.-G. in Berlin. Verkehrsnachrichten S. 631: Paketversand nach Groß britannien. Personalnachrichten S. 632: Silbernes Ehrenzeichen f. G. Borckert / Hans Schnorr von Carolsfeld siebzigjährig / Agnes Perles in Wien f / Todesnachrichten aus Wissenschaft, Literatur und Kunst. Sprechsaal S. 632: Ein Zopf im Buchhandel / Billige Bücher oder billige Preise? Von Ernst Pisko / Wer hilft mir? Verantwort!. Schriftleiter: Franz Wagner. — Verlag: Druck: E. Hedrtch Nachf. Sämtl. in Leipzig. — Anschrift 632 ? ^e n v e r e i n der Deutschen Buchhändler zu Leipzig, Deutsches BuchhändlerhauS. d. Schriftleitung u. Expedition: Leipzig, Gerichtswegs« (BuchhändlerhauS), PostschließfachL74/7S.
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