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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.09.1938
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1938-09-17
- Erscheinungsdatum
- 17.09.1938
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- Deutsch
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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Haupt -Beruf-? Ohne uns dogmatisch festzulegen, erläuterten wir einige typische Merkmale des Berufes, wie 1. Haltung im Hinblick auf das Ganze des Volkes und seiner Wirtschaft, 2. Arbeitszusammenhang, 3. Möglichkeit der Entfaltung der Schaffenskräfte im schöp ferischen Sinne, 4. geregelter Ausbildungsgang, 5. qualifizierte Arbeitsleistung. Was ist »Berufserziehung-? Welche Formen der deutschen Berufserziehung kennen wir? Es wurde versucht, auch diese Fra gen in möglichst einfacher und unproblematischer Weise zu beant worten. Wir sprachen von der Leistungspyramide, deren Unter bau betriebliche Lehre, Berufsschule, zusätzliche Berufsausbildung für Jugendliche ist, die dann über das Prüsungswesen zur för dernden beruflichen Erwachsenenerziehung führt, und deren Spitze die schöpferische Meisterleistung ist. Dabei wurden beson ders zwei Hauptaufgaben behandelt, die das Amt für Berufs- crziehung und Betriebsführung der DAF. durchführt bzw. deren Durchführung das Amt überwacht und steuert: 1. Die Aktion »Organische Bctriebsgestaltung-, die die Ord nung und Gestaltung von Betrieben durchführt, um dem Arbei ter das Betriebsgcschehen verständlich und ihn zum souveränen Führer der Sachweit des Betriebes zu machen. Dazu gehört die Ordnung der betrieblichen Menschensührung, die Gewinnung eines Betriebsllberblicks, die Arbeitsforschung im Betriebe und die Arbeilssteuerung im Gesamtbetriebe. 2. Die »Fördernde Bcrufserziehung- soll die Lcislungskrästc des Arbeiters wecken, ordnen und entwickeln und dadurch die Berufspersönlichkeit erziehen, die ihn erst wirklich zum Verstehen und Beherrschen der Sachwelt des Betriebes führt. Im Mittel punkt der methodisch neu geordneten fördernden Berufserziehung steht die Übungsarbeit am praktischen Fall, der der Erfahrungs welt des Praktikers entnommen ist. Mit der Bezeichnung »Be- russerziehungswerk der DAF.- faßt die fördernde Beruss- erziehung folgende Maßnahmen zusammen: Lehrgemeinschaften, Ausbaukameradschastcn, Bcrufslausbahnberatung, Betriebsbesich tigungen, wirtschaftskundliche Fahrten. III. Die Welt des Fachbuches Im nächsten Arbeitsabschnitt wurden die Teilnehmer der Arbeitswoche in die Welt des Fachbuches eingeführt, die vielen noch völlig fremd war. Auch hier waren erst einmal die ein fachsten Begriffe zu klären. Was ist »Fachbuch-? Wir legten unserer Arbeit die Begrifsscrklärung des Kuratoriums für das Deutsche Fachschristtum zugrunde: »Als Fachbücher sind die Buchveröffentlichungen zu be zeichnen, die der fachlichen Erfahrungserweiterung die nen, einerseits also der Berufsausbildung, andererseits die Ausgabe haben, fachliches Können im weitesten Sinne auf außerberuslichem Gebiet zu steigern.- Um einen Überblick über die charakteristischen Erscheinungs formen der sehr umfangreichen Fachbuchproduktion zu erhalten, haben wir in Tübingen vorläufig folgende Fachbuchtypen er arbeitet und an einzelnen Büchern besprochen: 1. Das wissenschaftliche Buch für die akademischen Berufe, 2. das volkstümlich-wissenschaftliche Buch für den Laien, 3. der Leitfaden für das Berufs- und Fachschulwesen, 4. das Hand- und Nachschlagebuch für alle Berufe, 5. das Übungsbuch für den Praktiker. Im Rahmen dieses Berichtes erübrigt sich wohl die Wieder gabe der Definition dieser fünf Typen. — So wie wir die Pro duktion einteilten, haben wir auch versucht, die Fachbuchverlage entsprechend ihrer Produktion in einige große Gruppen zu ordnen, um den Teilnehmern Anhaltspunkte für die eigene spä tere Orientierung zu geben: 1. Wissenschaftliche Verlage, 2. Volkstümlich-wissenschaftliche Verlage, 3. Allgemeine handwerkliche und technische Verlage, 4. Berufs- und Fachschulverlage (Pädagogische Berlage), 5. Spezial-Fachbuch-Verlage (Fachvcrlage), 6. Gelegenheits-Fachbuchverlage (Verlage mit einzelnen Fachbüchern, Selbstverläge), 7. Berlage einzelner Organisationen. Als wichtiges Hilfsmittel für die Fachbuchauswahl und -beratung haben sich die Teilnehmer der Arbeitswoche nach An sage des Referenten ein alphabetisches Nummernverzeichnis mit über 300 Fachbuchverlagen angelegt, dazu ein alphabetisches Verzeichnis der wichtigsten Gebiete mit den Nummern der Ber lage, die aus dem bestimmten Gebiet Fachbücher verlegen. So kann der Sortimenter z. B. unter »Uhrmacher« mit einem Griff feststcllen, welche Verlage Fachbücher für den Uhrmacher heraus- gebracht haben; er holt sich nun aus seiner Verlagsprospekt- Sammlung die entsprechenden Waschzettel oder dergleichen und hat damit die Buchtitel und anderen bibliographischen Angaben süc das betreffende Gebiet. IV. Der Buchhändler als Mittler zwischen Arbeit und Beruss- crziehung. Nachdem somit die notwendigen wissensmäßigen Voraus setzungen geschaffen waren, konnten wir innerhalb der sach- bücherkundlichcn Arbeitsgemeinschaften untersuchen, aus welchem Wege das Fachbuch in die Hand des Interessenten gelangen kann. Da hier noch keine bedeutenden praktischen Erfahrungen seitens des Sortiments vorliegen, konnten nur Anregungen ge geben werden, deren mögliche erfolgreiche Verwirklichung die Praxis feststellen muß. Der Verfasser dieses Berichtes würde sich freuen, wenn er gelegentlich von Buchhändlern Berichte darüber erhalten könnte, welche Erfahrungen beim Fachbuchvertrieb ge macht wurden. — Als Hilfsmittel für die Fachbuchberatung sichen dem Sortimenter in erster Linie die Fachbuch-Auswahllisten des Kuratoriums für das Deutsche Fachschristtum zur Verfügung. Ein weiteres Hilfsmittel ist das schon erwähnte Stichwortregister in Verbindung mit der Berlagsprospekt-Sammlung. Der Sorti menter, der seine Fachbucharbeit noch mehr fundieren will, kann sich eine Fachbuch-Besprechungskrrtei anlegen, indem er aus den: »Deutschen Fachschristtum- und anderen Fachzeitschriften die Besprechungen herausschneidet und kartcimäßig ordnet. Auch das Fachbuchschauscnster als Hilfsmittel der Werbung wurde kurz behandelt. Ein wichtiges Arbeitsfeld für den Buchhandel ist der Be trieb. Voraussetzung für die Werbearbeit im Betriebe ist die Zu stimmung des Betriebsführers. Besonders in den größeren und größten Betrieben wird es selbstverständlich nicht möglich sein, den Volksgenossen am Arbeitsplatz aufzusuchen. Hier kommt die Fachbuchausstellung in der Nähe des Ausganges, in den Räu men der Werkbücherei, in der Kantine oder dergleichen in Frage. Wenn wir dahin kommen, daß sich die Werkbücherei immer mehr für das Fachbuch einsetzt, wird durch Zusammenarbeit mit dem Werkbüchereileiter dem Sortimenter bestimmt eine weitere große Absatzmöglichkeit geboten. Die Werkbüchcrci muß sich Fachbuch abteilungen einrichten. Dabei kann das Gefolgschaftsmitglied — niit Rücksicht auf die Ausleihefrist — das Fachbuch aus der Werkbücherei nicht wie einen Roman durchlesen oder durch arbeiten. Der Kamerad soll sich nur die Kenntnis des Inhalts eines Fachbuches verschaffen und feststcllen, ob cs für ihn ge eignet ist. Diese Kenntnis wird in vielen Fällen zum Erwerb des Fachbuches führen. — Eine ähnliche Verbindung wie zur Werk bücherei kann der Buchhändler zur Berufsschule suchen. — Ein sehr bedeutendes Werbefeld für den Buchhandel könnte ferncr das Berufserziehungswerk der DAF. sein. Die Volksgenossen, welche die Lehrgemeinschasten und Aufbaukameradschaften der Berufserziehungswerke besuchen, sind auch meistens bereit, das Gelernte durch ein Fachbuch zu vertiefen, soweit nicht ein Fach buch sogar für die Übungsarbeit vorgeschricben wird. Auch hier könnte z. B. durch Fachbuchausstellungen, Fachbuchberatungs stunden für Übungsleiter und Teilnehmer, Einrichtung von Ar- beitsbüchercien noch manches für die Verbreitung des Fach buches getan werden.
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