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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.08.1914
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1914-08-17
- Erscheinungsdatum
- 17.08.1914
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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Redaktioneller Teil. 189, 17. August 1914. Weltkrieg und deutscher Buchhandel. Bald werden sich die Pforten der Bugra schließen, denn Mars regiert die Stunde, und der deutsche Michel wird der Welt be weisen, daß er nicht nur in schimmernder Rüstung der Wissenschaft, sondern auch in der des Krieges Ungewöhnliches zu leisten im stande ist! über neuntausend Kriegsfreiwillige sind seit dem Tage, da der Kaiser rief, allein in Münster zu den Fahnen geeilt, wieviele es im eichenumrauschten sWestfalenlande gewesen sind und wieviel im ganzen deutschen Vaterlande — das mag der Himmel wissen! Hoffnungsfreudig haben wir heute unseren Dreizehnern den Ab- schiedsgruß zugcwinkt, als sie mit klingendem Spiel und strammem Schritte ihren altangestammten Garnisonsort verließen, der nun einem riesigen Kriegslager gleicht. Der größte Teil unserer Mitarbeiter ist zu den Fahnen geeilt — zahlreiche Geschäfte sind verwaist, weil ihre Inhaber Familie und Haus verlassen haben, um dem Rufe des Kaisers zu folgern Schon jetzt hat die Kriegsaufregung den geschäftlichen Verkehr ergriffen, der au vielen Orten bald ganz einschlafen wird, wenn einmal die Kundschaft mit den nötigen Kriegskarten versehen sein wird. Kein anderer Erwerbsstand wird durch einen derartigen Weltbrand schwerer getroffen, als der deutsche Buchhandel, vor allem das deutsche Sortiment. Die Mitteilung der angesehensten Kommissionsfirmen Leipzigs an die Kommittenten gibt deutliche Fingerzeige, wohin der Kurs zunächst geht. Leipzig wird am eige nen Leibe erfahren, daß ich nicht mit Unrecht an dieser Stelle so oft behauptet habe, daß der Provinzialbuchhandcl Leipzig groß ge macht und daß dieser deshalb Anspruch habe auf ein entsprechen des Matz von Rücksichtnahme bei der Abwicklung der Geschäfte des Leipziger Platzes. Viele Sortimenter werden auch in diesen Tagen erkennen, wie sehr ich recht mit der Mahnung an das deutsche Sortiment hatte, mit den bedeutenderen Firmen des deutschen Verlagsbuch handels unentwegt in direktem Verkehr und in lebendiger Füh lung zu bleiben und nicht durch ausschließlichen, resp. einseitigen Bezug vom Barsortiment nach und nach eine Entfremdung zwi schen Verlag und Sortiment herbeizuführen! In schweren Zeiten — wie wir sie heute haben — kann ein sehr großer Teil des Ver lags, wenn er es nur will, viel dazu beitragen, dem Sortiment über die größten Schwierigkeiten hinwegzuhelfen. Ich glaube da her die Hoffnung aussprechen zu dürfen, daß der kapitalkräftige Verlag die sich jetzt bietende Gelegenheit benutzen wird, wenig stens den Sortimentsgeschäften, die seit Jahren, stellenweise sogar unter pekuniären Opfern, die direkten Beziehungen und den Novi tätenverkehr aufrecht erhalten haben, die verdiente Anerkennung zu beweisen. — Bar-Auslieferungen von Artikeln, die dem Rechnungsverkehr angehören, sollten für alle Firmen, die offene Rechnung haben, vorläufig ganz in Wegfall kommen. Ganz abgesehen werden sollte aber unter allen Umstän den jetzt von jeder Barauslieferung, die nicht mit einem den der zeitigen Geldverhältnissen entsprechenden Extravorteil erfolgen kann. Ich glaube mit diesem Vorschläge auch den Wünschen der besseren Kommissionsgeschäfte entgegenzukommen, da sich bei sei ner günstigen Aufnahme der augenblicklich schwierige Verkehr über Leipzig nicht unerheblich vereinfachen würde. Münster, 7. August 1914. Heinrich Schöning h. wie Treltschkc, Nichlaiid überschreiten sic), und in dieser immerhin engen Begrenzung vermisse ich kaum ein Werk von Bedeutung. Die Zeitschriften mit Verlegern, Preisen und Erscheinungsart sind in einem besonderen Verzeichnisse »ntcrgebracht. Für diejenigen, die den Fragen des Deutschtums noch gänzlich fremd gegenllberftehen, ist im zweiten Teil eine Znsammcnstellnng der Schriften gegeben, die ant besten zu einer Einführung in die einzelnen Gebiete geeignet sind. Hierbei sind hauptsächlich solche Bücher ausgewählt, die den Preis von 2 ,// nicht übersteigen. In den 1ö einzelnen Abschnitten dieses Teils <Religio» und Philosophie; Biologie, einschliesslich Rassen- und Gc- scllschaftsbiologie; Anthropologie, Rassen- und Völkerkunde; Vorge schichte; Geschichte und Kulturgeschichte; Wappen- und Geschlechter kunde; Sprach- und Sagenforschung; Aus der schöngeistigen Literatur; Literaturgeschichte; Beiträge zur Kunstgeschichte; Gesundheitslehre, Rassenhpgicne; Volkswirtschaft, Sozialpolitik, Recht; Politische Schrif ten; Nationale Schriften; Die deutsche Kultur; Handbücher, Nach schlagewerke und dergl.) ist wohl keine Seite des physischen und geistigen Lebens, keine Äußerung deutscher Kultur unberücksichtigt geblieben. Mit den kurzen, immer sachlichen Urteilen über diese Hauptwerke wird auch der einverstanden sein, der nicht ausgesprochen auf »deutschvöl kischein« Boden steht und hinter manche Theorien von Gobineau, Wolt- mann, Chamberlain, Dricsmans und Adolf Bartels ein Fragezeichen setzt. Die Werke, die die einzelnen Gebiete möglichst erschöpfend be handeln und somit grundlegenden Wert besitzen, sind für sich zu sammengestellt. So werben der Buchhändler, der beraten, der Biblio thekar, der Vcrcinsblichcreicn znsammenstellen soll, das Merkchen gern zu Rate ziehen. —m. Kleine Mitteilungen. Wie sah cs in den Kricgsjahren 1866 und 1876—71 und in den folgenden Jahren in einem hannoverschen Sortiment ans? — Als mir nach 3tägiger Verspätung das Börsenblatt mit dem Notschrei der Leip ziger Kommissionäre zn Gesicht kam, schlug ich die Geschäftsstattstik meines Sortiments »ach, um aus dieser nach dem Umsatz der Kriegs jahre 1866 und 1870—71 zu ersehen, ob dieser Notschrei tatsächlich be rechtigt sei. In einer schleunigst einbernfenen außerordentlichen Sitzung des hiesigen Ortsvereins trug ich die Resultate vor und bin aufgefordert worden, sic zu veröffentlichen, da sie sicher fiir den Buch handel von Interesse sein dürften: Krieg 1 866. (Das Jahr 1865 als Ausgangspunkt genommen.) Umsatz: Barverkauf: Einnahme: 1866: — 1100 Nthlr. 1300 Rthlr. — 2600 Rthlr. 1867: — 10 „ -j- 100 „ — 700 ., 1868: -i- 5000 .. 1- 5700 „ -i- 4300 „ Krieg 1870—71. lDas Jahr 1869 als Ausgangspunkt genommen.) Umsatz: Barverkauf: Einnahme: 1870: — 1000 Nthlr. 1200 Rthlr. -l- 1900 Rthlr. 1871: 1- 2100 „ 1400 3500 „ 1872: -j- 6300 „ -i- 4100 „ -i- 7500 „ 1873: -l- 9300 „ -i- 5300 -k- 9100 „ 1874: 13300 „ -l- 6000 „ -i- 12000 „ So günstig wird es selbstredend im Kriegsjahre 1911 nicht ans- sehcn, da schon das Jahr 1913, wo wir nur Zuschauer eines Krieges in Europa waren, uns den Beweis erbracht hat, daß der Minusumsatz im Verhältnis zum voraufgegangcnen Jahre (1912) dreimal größer war, als in den Kriegsjahrcn 1866 und 1870—71. Allerdings ist zu berück sichtigen, daß der U msatz 1913 bedeutend mehr als das Doppelte wie 1866 und f a st das Doppelte wie der des Jahres 1870 betrug. H annover. O. 1v. Was tut not? Ein Führer durch die gesamte Literatur der Deutschbelvegung. Herausgegeben von Rudolf Rüsten. 8o. 99 Seiten. Leipzig 1914, Verlag von G. Hedeler. Preis broschiert 1 ^ 20 ch ord. Der Verfasser der vorliegenden Bibliographie hat vornehmlich zwei Ziele im Auge. Er will denen, die mitten in der Deutschtumbewegung stehen, einen überblick über das nötige literarische Rüstzeug geben: für sie sind in dem großen Hanptverzeichnisse die Bücher nach den Namen der Verfasser alphabetisch geordnet. Hinter dem Titel sind der Verlag — bei freien Werken die verschiedenen Verleger —, in dem das betreffende Buch erschienen ist, und der Preis vermerkt. Mit Rücksicht Huf den volkstümlichen Zweck ist die Preisgrenze für die empfohlenen Bücher auf 10 .// festgesetzt (nur wenige wertvolle Werke 1266 Kricgsfiirsorgc. Untcrhaltungslektürc. — Die Volksbiblio- thek zn Frankfurt am Main hat beschlossen, ihre 13 Wanderbiblio theken und alle geeignete Literatur aus ihren sonstigen Beständen der K r i c g s f ü r s o r g c als Nnterhaltungslektüre für verwundete Krieger zur Verfügung zu stellen. Da aber ihre eigenen Bestände hierfür nicht ausreichen, so glaubt sie, obwohl sonst ein Feind jeglicher Bücherbettelei, im Interesse der guten Sache an die Herren Ver leger guter U n t e r h a l t u n g s l i t e r a t u r die freundliche Bitte richten zu dürfen, sic hierin durch Abgabe von Nemittenden- exemplaren oder älterer, wenig verlangter Werke unterstützen zn wollen. Auch die der Volksbibliothek angeschlossenen 1 Kinder lese- sälc, die ebenfalls der Kriegsfürsorge, Abteilung Kinderversorgnng, zur Verfügung gestellt worden sind, würden den Herren Jngendschrif- ten-Verlegern für Abgabe entbehrlicher guter I u g e n d s ch r i f t e n
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