Am 17. September erscheint: K0^8LI.8 Die klingende Schale 2Zi Seiten Märchenbilder und Traumgestalken Schutzumschlag von Fritz Busse . Gebunden M 4.80 Nächst seinen Tier- und Waldgeschichten hat sich Waldemar Bonöels mit nichts so sehr den Dank und die Liebe seiner Lcscrgemeinde erworben wie mit jener Art des ihm eigentümlichen, poesievollen, von Witz und Ironie durchleuckteten Märchens, besten Inbegriff die „Biene Maja" ist. Aus die sem Geiste stammt sein neues Buch; ja ein so keckes, mutwilliges und doch versöhnliches Stück wie die Geschichte vom Räuber Knorrherz könnte schon in der Namenwahl ein Kapitel aus jenem un vergeßlichen Roman für Kinder sein. Doch reicht die Vertiefung in dem neuen Werk noch weiter: nicht nur „Märchenbildcr", sondern auch „Traumgestalten" verspricht uns hier der Dichter, und so setzt er neben das naiv fabulierte Phantasiestück einen Lobgesang aus die Natur, wie er so rein nur ihm gelingt, neben die ganz einfache Legende eine so tiefsinnige Erzählung wie die Titelgeschichte, bei der das fromme Lauschen nach dem Sinn der Schöpfung und des von Menschenhand geschaffe nen den klingenden Tonfall bestimmt. Ein wohlüberlegter Aufbau ordnet die Siebenzahl der Ge schichten zum eindrucksvollen Sternbild: Die drei großen, bedeutungsschweren Phankasiestückc vom Moorlinchen, von der Klingenden Schale und vom Knaben am Meer bilden gleichsam eine Achse, um die sich die vier schlichteren und heiteren Märchen symmetrisch reihen. Welchen man den Vorzug gibt — der lauteren Legende vom Teppich der Teja oder dem entzückenden Koboldmärchen Klicn — das wird jeder Leser für sich entscheiden. Alle aber werden sie darin übercinstiinmen, daß hier Natur- scligkcit und Menschenliebe mit dichterischem Adel und Humor die schönste Verbindung cingegangcn sind. Deutsche Verlags-Anstalt Stuttgart Berlin 663* Nr. 208 Freitag, Len 6. September 1940 S9S7