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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.11.1936
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- Ausgabe
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- 1936-11-24
- Erscheinungsdatum
- 24.11.1936
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- Deutsch
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Nummer 273, 24. November 1936 Jahrestagung der Neichskulturkammer Die Neichskulturkammer und die NS.-Gemeinschaft »Kraft durch Freude» in der Deutschen Arbeitsfront blicken in diesen Tagen auf ihr dreijähriges Bestehen zurück. Aus diesem Anlaß findet am 27. November in Berlin die gemeinsame Jahrcs- tagung der Neichskulturkammer und der Deutschen Arbeitsfront, NS.-Gemeinschaft »Kraft durch Freude«, statt. Auf der gemein samen Festsitzung mittags 12 Uhr in der Philharmonie werden der Präsident der Neichskulturkammer, Rcichsminister vr. Goeb bels, und der Leiter der Deutschen Arbeitsfront, Rcichsorganisa- tionsleiter I)r. Ley, sprechen. 19.30 Uhr findet im Deutschen Opernhaus eine Festaufführung der romantischen Oper »Der flie gende Holländer« von Richard Wagner statt. Am folgenden Tag, Sonnabend, dem 28. November, wird vormittags I I Uhr im Thronsaal des Reichsministcriums für Volksaufllärung und Propaganda der Reichskultursenat zusammcntretcn, der von seinem Präsidenten Reichsminister vr. Goebbels zur dritten Sitzung einberufen wurde. Der Präsident der Neichspressekammer fünfundvierzig Jahre alt Am 24. November wird der Präsident der Neichspressekammer Rcichsleitcr Max Amann, der als Verlagsdircktor des Zcntralver- lagcs der NSDAP. Franz Eher Nachf. feit 1926 Mitglied des Börscnvereins ist, fünfundvierzig Jahre alt. Im Jahre 1921 war er dem Rufe des Führers gefolgt, die Geschäftsführung der Partei zu übernehmen. Adolf Hitler wußte, wem er dieses Amt anver traute, denn »in vier Jahren Kricgszeit hatte ich«, wie cs in »Mein Kamps« heißt, »Gelegenheit, fast dauernd die außerordent liche Fähigkeit, den Fleiß und die peinliche Gewissenhaftigkeit mei nes späteren Mitarbeiters zu beobachten«. Als Geschäftsführer der Partei kam Max Amann auch bald mit der Zeitung der Bewegung, dem »Völkischen Beobachter«, in Berührung, dessen geschäftliche Leitung er im Frühjahr 1922 mit übernahni. Seiner unverbrüch lichen Treue, seinem durch noch so schwere Rückschläge nicht zu beugenden Glauben an den Sieg der Bewegung und seinen geschäft lichen Maßnahmen, zu denen auch die Gründung eines Buchver lags gehört, ist es zuzuschreibcn, daß der Partei eine Zeitung zur Verfügung stand, wie sie sie brauchte, um unabhängig und stark ihre Meinung vertreten zu können. Als Reichsleiter für die Presse sowie als Präsident der Neichspressekammer hat Max Amann die nationalsozialistische Ausrichtung des gesamten deutschen Presse wesens durchgcführt, sodaß er auf dem Parteitag zu Nürnberg dem Führer mit berechtigtem Stolz die Erfüllung des Punktes 23 des Parteiprogramms melden konnte. Der Buchhandel im Winterhilfswerk Nachträge zu der ersten Liste im Börsenblatt Nr. 288. F. Bruckmann A.-G. in München 1200.— vr. Georg Elsner i. Fa. Otto Elsner Verlagsgesellschaft in Berlin 1200.— Giesecke L Devrient A.-G. in Leipzig 0000.— Hermann Hillger in Berlin 1000.— Kommunalschriften-Verlag I. Fehle G. m. b. H. in München 000.— I. F. Lehmanns Verlag in München 6000.— Münchner Buchgewerbehaus M. Müller L Sohn, K.-G., München 20 000 — Paul Parcy in Berlin ' 2400.— Plötner L Co. in Stuttgart 200.— Julius Springer in Berlin 7000.— Georg Stilke in Berlin 2000.— Univerfitätsdruckerei H. Stürtz A.-G. in Würzburg 1000.- Uvachrom-Akt.-Gcs. für Farbenphotographie in München 800.— Verlag »Beamtcnpresse« G. m. b. H. in Berlin 0000- A. Wollbrück L Co. in Berlin 600.- Wcitere Meldungen von Spenden ab 100 RM werden laufend veröffentlicht. „Das deutsche Schrifttum der Gegenwart" Vortrag von Ministerialrat Dr. Wismann in Leipzig Auf Einladung der »Leipziger Bücherfreunde« sprach am 20. November im Buchhändlerhaus zu Leipzig der Vizepräsi dent der Rcichsschristtumskammer Ministerialrat vr. Heinz Wismann über »Das deutsche Schrifttum der Gegenwart«. In seinen Begrüßungswortcn wies vr. Heß als Vertreter des Haus herrn, des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler, auf die Ziele der »Leipziger Bücherfreunde« hin, die in gewisser Hinsicht, nur mit anderen Mitteln und in erweitertem Umfang, die Arbeit des früheren Leipziger Bibliophilen-Abends fortsetzcn wollen. Das Wissen um das Buch und die Wertschätzung des schönen Buches sollen in weite Kreise getragen werden. Sodann dankte vr. Heß dem Vortragenden, denn dem Buchhändler kommt es nicht nur aus die äußere Gestalt des Buches an, sondern viel mehr noch aus seinen Inhalt. Der Buchhändler muß ein Urteil über die Literatur haben, die er durch seinen Einsatz fördert. Es genügt aber nicht, das einzelne Werk zu kennen, sondern eine Kenntnis der großen Zusammenhänge und Ent- wicklungslinien, wie sie der angekllndigte Bortrag vermittelt, ist nötig. Ausgehend von den verschiedenen Politischen wie kulturellen Kräften, die für das Wesen allen Geschichtsgeschehens maßgebend sind und die vor der nationalsozialistischen Revolution in damals so beliebten »Kompromissen« ihren Niederschlag fanden, stellte vr. Wismann klar heraus, daß der Nationalsozialismus die Politik der Kompromisse beseitigt habe. Damit sei aber auch für das kul turelle Schaffen der Augenblick gekommen, wo man über die frühere Einteilung der Kunstepochen hinaus nach neuer Sichtung der Lite ratur schauen müsse. Gegenwartsschristtum umfaßt für uns heute das Schaffen seit den neunziger Jahren, zu dessen Vertretern aber auf keinen Fall alle Dichter und Schriftsteller dieser vier bis fünf Jahrzehnte gerechnet werden dürfen, denn die meisten sind bewußt in den Literaturfronten, beginnend mit dem Naturalismus, übergehend zum Symbolismus und endend mit dem Ex- 1022 pressionismus, untergegangen und haben damit an Wert für eine nationalsozialistische Schristtumsbetrachtung verloren. Drei Dichter führte vr. Wismann an, die sich seherisch weit blickend über ihre Zeit erhoben haben. Paul Ernst, jener un bekannt auf einsamem Posten gebliebene, dessen Werke, im Natura lismus seiner Zeit beginnend, in dramatischer Höhe die Bitterkeit des Dichters über die Preisgegebenheit des Lebens an die Mächte des Schicksals zeigen und der mit der Überwindung seiner Zeit, der leiblichen und seelischen Nöte des Menschen, den Durchbruch zum Sozialismus und damit zum Volk wies. — Aus dem anfangs symbolischen, bewußt fremden und nicht-verstandcn-scin-wollenden Schaffen Stefan Georges spricht dennoch das Gefühl der Sendung und der Berufung und so wurde George durch sein in die Zukunft weisendes Werk zum Seher der deutschen Revolution in der Einsamkeit, die ihn gegen Ende seines Lebens umfing. Symbolismus wollte nichts mit Wirklichkeit zu tun haben und an der Überwindung dieser Zielsetzung mag zu ermessen sein, wie weit sich Stefan George in seinem Werk über seine Zeit erhoben hat. — War das Werk Einsts und Georges beim Umbruch abgeschlossen, so bildet das Schaffen HannsJohsts, dessen Werke im Chaos des Expressionis mus beginnen, sich aber bald davon scheiden, die Brücke zwischen gestern und heute. Indem er im Menschen den Menschen zu finden sucht, den nur der Wille zur Persönlichkeit erheben kann, über windet er die Willenslosigkeit des Expressionismus und stellt diesem das Bekenntnis zu Wille und Volk entgegen, so wie es in seinen Werken »Schlagcter«, »Luther« und »Thomas Paine« zum Aus druck kommt. Da aber Nationalsozialismus den Willen zur volk hasten Selbstbehauptung bedeutet, war mit der nationalsozialistischen Revolution zugleich auch der Untergang allen Schrifttums beschlos sen, das diesem Willen nach Erneuerung fremd war. Ganz bewußt von diesem Willen zum Volk beseelt ist die jüngste Dichtung unserer Zeit, die vr. Wismann am Schaffen dreier ihrer
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