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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.02.1896
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1896-02-18
- Erscheinungsdatum
- 18.02.1896
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- Deutsch
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1030 Künftig erscheinende Bücher. 40, 18. Februar 1896. (M«240j Woö. Iriese, Sep.-Cw., Leipzig, Verlagsbuchhandlung. P. P- Leipzig, 15. Februar 1896. Das Bedürfnis nach guter, billiger und interessanter Lektüre und die Erwägung, daß der Deutsche den unstillbaren Drang hat, sich auch mit den Geistescrzeugnissen fremder Nationen bekannt zu machen, haben mich zu der Herausgabe ausländischer, schönwifsenschaftlicher Werke zu dem sehr billigen Preis von 2 ord. für die Nummer, bei bester Ausstattung auf holzfreiem Papier, veranlaßt. Das gebundene Exemplar kostet 60 H mehr. Diese „Sammlung moderner Belletristik anständischer Autoren" erscheint in Serien L 12 Nummern. Der Band ist ca. 10 Bogen stark, stärkere Bände erscheinen als Doppelnummern. Das Abonnement verpflichtet auf Abnahme einer Serie, wobei jedoch die letzte Nummer gratis geliefert und 40"/o Rabatt gewährt wird. Der Sortimenter hat also den großen Vorteil, daß er sich unter Gratisofferte dieses letzten Bandes leicht Abnehmer auf eine ganze Serie Romane schaffen kann, die auch sicher bei der verständnisvollen Auswahl des Stoffes Abnehmer der folgenden Serien sein werden. Jedem Bande liegt ein Prospekt über das Unternehmen mit Bestellzettel bei. Die Bände werden selbstverständlich auch außerhalb des Abonnements einzeln abgegeben und bilden in ihrer auffälligen und geschmackvollen Ausstattung einen vorzüglichen Auslage-Artikel. Leih-Bibliotheken, Lesezirkel und Eisenbahnbnchhandlungen erwerben sich durch Eintritt in das Abonnement eine außerordentlich preiswerte Bereicherung ihres Lagers, da ich auch auf 6/1 Freiexemplar liefere. Als Band 1/2 der Sammlung erscheint und liegt zur Versendung bereit: — Schicksalslücke. —- Roman von Maurus Jükai. 15 Bogen stark. 3 ord.; geb. 3 60 H ord., mit 25o/o in Rechnung und 30°/o bar und 7/6. ZE" 1 Uroöe Eremplar liefere mit 40o/g. Ueber Jökais Romane noch ein Wort des Lobes zu sagen, hieße Eulen nach Athen tragen. Auch dieses neue Werk reiht sich den früheren Geisteskindern des berühmten Romanciers würdig an. Als Band 3 der Sammlung erscheint: „Die Worastblume" lap vir^a). Novellen von Franz Herczeg. Aus dem Ungarischen übersetzt. 11 Bogen. 2 ^ ord.; geb. 2 ^ 60 H; mit 25"/, in Rechnung. 3t)o/o bar und 7/6. DE" 1 H>rolie-KLemplar liefere mit 40°/g Htabatt. Das „Pester Journal" urteilt darüber: „Die Morastblume" (^. läp virÜAS,) heißt die Novelle — oder Skizze — oder richtiger: der verpfuschte Roman, den uns Herczeg hier bietet, nach meiner Ansicht das Verfehlteste und zugleich das Beste, das wir von Franz Herczeg kennen. Das Verfehlte erblicke ich darin, daß der Autor den Stoff nicht erkannt hat, das Treff liche darin, daß ihm der Stoff über seinen Willen hinausgediehen ist: er hat sich diesmal reicher und tiefer erwiesen, als er sich selbst schätzte. Herczeg erzählt uns im Rahmen der Novelle eine Geschichte, welche als Roman ganz ausgezeichnet hätte gelingen müssen. Sein Talent zeigt sich in diesem Werke stärker als je, aber wir müssen es seinem Kunstverstande — oder dem Mangel an Ernst in der Produktion? — aufs Kerbholz schreiben, daß er sein Sujet nicht nach dessen vollem Wert zu erkennen vermochte. Die Geschichte des Lebemannes, der sich durch eine Heirat rangieren will und auf dem Wege durch den Morast — vom Leichtsinn zum Verbrechen — durch die reine Liebe einer scheinbar Verkommenen erlöst wird; diese Geschichte, in der ein souteniertes Blumenmädchen als Helle Folie der anständigen, aber grundverdorbenen Lebewelt gegenübergestellt wird, wäre bei sorgfältiger Anlage und Aus führung der wahre ungarische Sittenroman, ein Zeitbild von dauerndem Werte geworden. Auch so, wie sie Herczeg erzählt, ist die Schilderung interessant, von frappierend wahren Details und — was bei seiner mehr ironischen und fast imper tinenten Beobachtungsweise selten vorkommt — gemütvollem Charakter. (Folgt Inhaltsangabe). H. dagegen hat zu viel ge geben und für den raschen Gebrauch einen Stoff verschwendet, der in richtiger Form all' seine bisherigen Leistungen überdauert hätte. Ich möchte ihm, wenn ein Autor seine eigenen Werke konfiszieren könnte, noch heute raten, den neuesten Band seiner „Märchen" zurückzuziehen und die „Morastblume" als Roman an die Lesewelt zu bringen. Das geht nun freilich nicht mehr an; aber als Nutzen aus dem Schaden möge er sich wenigstens die Lehre vor Augen halten, daß er mehr von sich fordere, als die Verleger von ihm verlangen. Schuster, bleib bei Deinem Leisten I heißt es von den kleinen Talentchen. Ns-jora eanamus! Immer höher! müssen die Berufenen zu sich sagen. Band 4/5 füllen: „Kin entgleister Stern." Roman von Maurus Jükai. 2. Auflage. 14 Bogen 3 ord., 3 ^ 60 H geb. Dieser Roman hat so außerordentlich den Beifall des Publikums gefunden, daß die im Herbst vorigen Jahres erschienene sehr starke 1. Auflage heute bereits vergriffen ist. Es giebt aber auch wohl kaum einen interessanteren und spannenderen Stoff, als die Abenteuer und Gefangenschaft des gestürzten Günstlings Friedrich des Großen, des Freiherrn von Trenck, den Jökai hier verwertet hat. Hierauf folgt als 6. rc. Band: Schneewittchen. Roman von Alexander Brody Die Italienerin. Roman von Ernst Dandet spannend, interessant und genußreich wie ihre Vorgänger, denen sich dann weitere bedeutende Erscheinungen, ungarischer, franzö sischer rc. Autoren anreihen werden. Die beigegebenen Verlangzettel Ihrer fleißigen Benutzung dringend empfehlend, zeichne Hochachtungsvoll Rob. Friese, Sep.-Ctv.
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