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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.04.1935
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1935-04-16
- Erscheinungsdatum
- 16.04.1935
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- Deutsch
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M 90, 16. April 1935. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Ttschn Buchhandel. wenigstens zum Haus- und Selbstunterricht zu bekommen, hängt es oft ab, ob nicht -deutsche Eltern ihre Kinder gar in eine Kreolen- oder Negerschule schicken müssen. In diese Versorgung des Auslanddeutschtums mit deutschem Schriftgut aller Art sind durch die Währungsunterschiede und Devisenspcrren vieler Länder graste Lücken gerissen. Ihrer Über windung und Wicderaussüllung gilt in erster Linie der Kampf der deutschen Bücherausfuhr. Das zweite und andere Beispiel seiner Notwendigkeit ist aus dem Briefe eines Ausländers zu folgern! Er schreibt: -Ja, früher, da war Deutschland eine Kulturnation; heute ist es für uns nur noch ein geographischer Begriff.» Ersollunsnichts vormachen. Dieser frühere Ruhm als »Volk der Dichter und Denker» hat sie nicht abgehalten, mit 27 Nationen über uns hcr- zufallen und uns noch in Versailles zu bespucken und zu knebeln. — Aber freilich: Obwohl wir die Macher durchschaut hatten, hat sich doch mancher von uns auch im Felde oft gefragt, wie es mög lich war, daß andere Völker so unwissend sich gegen uns als die -Hunnen und Barbaren- Hetzen ließen. Und wir sind bis heute nicht die Frage losgeworden, ob da nicht auch manches von Deutschland versäumt worden ist. Das deutsche Buch eignet sich nicht zu einer aggressiven Kulturpropaganda, wie sie uns manche Kulturstrategen nach französischem Vorbild empfehlen. Das deutsche Buchwesen braucht auch seine Eignung und Offenheit für den Dienst in der Welt nicht erst zu beweisen oder zu er schleichen. Schon längst hat sich namentlich das deutsche wissen schaftliche Buch einen Platz in der Bildung anderer Kultur- nationen verdient. Bei manchen anderen Völkern sind ganze Wissenschaftszweige mehr oder weniger ausschließlich auf deutsche Unterrichtsmittel aufgebaut. Auch in diesem Wirkungsbereich des deutschen Buchcxportcs sind durch die Währungs- und Devisen schwierigkeiten vielerorts Ausfälle und Rückgänge «ingetreten, oft verschärft durch politische Motive, und andere Nationen suchen mit ihrem Buchexport das auszunutzcn. Hier liegt also die zweite Kampfausgabe des deutschen Bücherexportes. Deutsche Bücher und Zeitschriften sind auch vielfach be währte Werber und Mittler für den deutschen Außenhandel; auch das kann und muß man ohne angreisenden Ehrgeiz sagen. Das Ausland nimmt unsere Bücher und Waren ja nicht, weil wir sie los sein wollen, sondern weil man sie dort braucht und weil, wie sich allmählich herumspricht, von einem vernünftigen Austausch die bessere Wohlfahrt aller abhängt. Das trifft auch auf den geistigen Austausch zu und wenn wir draußen auch nicht mit unseren geistigen Gütern austrumpfen, aber auch nicht betteln gehen wollen, so glauben wir doch, daß der friedliche Beitrag unserer Künste und Wissenschaften, vermittelt durch deutsch« Bücher und Zeitschriften, auch dem besten Teil der anderen Kul turvölker erwünscht und notwendig bleibt. Das gilt um so mehr, je mehr sich in den Nationen das eigene Volkstum ausprägt, in dem allein auch die wahrhaften geistigen Kräfte ihre Wurzel haben. Ein selbstbewußtes und starkes Volk kann und muß diese Kräfte auf den verschiedensten Gebieten auch der Welt nutzbar machen und wird damit von anderen selbstbewußten Nationen verstanden werden. Geht auch der Dienst der Künste und Wissen schaften zuerst auf das eigene Volk, so kommen viele Früchte doch auch dem friedlichen Fortschritt der Kulturwelt zugute und brin gen gleichen Lohn und gleichberechtigte Weltgeltung dem eigenen Volke zurück. Auf diese hat das neue Deutschland Anspruch und damit er gewahrt und gefördert wird, müssen unsere geistigen Werte und Leistungen den anderen Kulturvölkern bekannt und zugängig gemacht werden. Selbst wenn Feinde und Hetzer draußen diese geistige Weltgeltung dem neuen Deutschland ab sperren und abstreiten wollen, werden wir ihnen und den von ihnen bearbeiteten Völkern auch im Auslande selbst mindestens die Tatsachen unserer Leistungen mittels des deutschen Schrift tums cntgegenhalten, damit sie nicht aus Schwarz Weiß machen und aus dem geistig erfüllten Lebenskreis unseres Volkes einen schwarzen Landkartenfleck, ohne sofort mit ihrer Lüge für jeden sehenden Menschen überführt zu sein. Auch diese geistige Verteidigung und Mitarbeit in der Welt gehört zu den unantastbaren Lebensrechtcn einer Kulturnation. Man soll nicht sagen, daß Deutschland selbst sich gegen die Verpflichtungen und Möglichkeiten dieser geistigen Weltverbun- denhcit absperrt. Die Schaufenster der deutschen Buchhandlungen beweisen das Gegenteil; überall haben wertvolle schöpferische Kräfte des Auslandes in llbersetzungs- oder Originalausgaben auch heute ihren gebührenden unangetasteten Platz, ganz abge sehen davon, daß das deutsche Buchwesen auch einen überwiegen den Teil des Schrifttums anderer Länder, wie Österreichs, der Schweiz und Skandinaviens, wie sein eigenes hegt und Pflegt, sodaß viele Dichter und Gelehrte dieser Länder auch ihre Welt geltung erst den von Deutschland aus verbreiteten Büchern ver danken. Besser als eigene große Worte und als tiefgründige wissen schaftliche und statistische Begründungen werden die zwei Brief stellen, als Beispiele von vielen tausenden, die gegenwärtigen Aufgaben des deutschen Buchexportes festgestellt haben. Es ist eine dienende Aufgabe, bei der es weniger um das wirtschaftliche Wohlbefinden geht, wo -viele Volksgenossen in der Papiererzeu gung, den graphischen Gewerben, im Verlag und im Buchhandel mit ihrer Existenz auch von der Leistungskraft des deutschen Buchcxportcs abhängen. — Die dienende Stellung und Aufgabe ist erst jetzt wieder wahrhaft würdig und sinnvoll, weil der Dienst einem würdigen und starken Herrn gilt, nämlich einem einigen Volk mit seinem einzigen großen Führer. Die Arbeit der Prüfungskommission zum Schuhe des N.S.-Schrifttums Reichsleiter Bouhler veröffentlicht die nachstehende Ver fügung über Art und Umfang der Arbeit der Parteiamtlichen Prüfungskommission zum Schutze des N.S.-Schrifttums: Um allen Jrrtümcrn in der Öffentlichkeit zu begegnen, stelle ich fest: 1. Die Arbeit der Parteiamtlichen Prüfungskommission ge schieht im Rahmen des Stabes des Stellvertreters des Führers völlig unabhängig von allen anderen Dienst stellen der Partei und des Staates. 2. Die Fragen des nationalsozialistischen Schrifttums — mit Ausschluß derjenigen, die die Förderung und Werbemaßnahmen in der Öffentlichkeit betreffen — werden lediglich von der Par teiamtlichen Prüfungskommission bearbeitet. Insbesondere be stimmt sie allein und unabhängig über die Zugehörigkeit einer Schrift zum nationalsozialistischen Schrifttum. 3. Es ist selbstverständlich, daß die Parteiamtliche Prüfungs kommission mit allen übrigen Dienststellen der Partei aus das engste zusammenarbeitet, sodaß jede unnötige Doppel 306 arbeit vermieden wird. Dis Schrifttumsstellen der ver schiedenen Partcidienststellen und der zuständigen Stellen des Staates werden gleichmäßig zur Mitarbeit an den Arbeiten im Rahmen ihres Dienstbereiches herangczogen. Die auf Grund der Prüfung besonders geeigneten Schriften schlage ich dem Beauf tragten des Führers zur Überwachung der weltanschaulichen Schulung zur weiteren Förderung und Verwendung innerhalb der Partei vor. 4. Die Arbeit der Parteiamtlichen Prüfungskommission ist rein partei-intern. Gutachten wevden für die Öffentlich keit nicht ausgestellt. Verleger dürfen von den Mitteilungen, die ihnen -von meiner Dienststelle zugehen, keine Verwendung der Öffentlichkeit gegenüber machen. Die zur Verfügung stehende Zahl der Lektoren sowie ihre Namen weiden der Öffentlichkeit gegenüber nicht bekanntgcgeben. Ihr Dienst ist Dienst an der Partei. 5. Die Parteiamtliche Prüfungskommission ist in der Lage, das Erscheinen jeder Schrift zu verhindern bzw. vorhandene Bücher zu beseitigen, wenn diese in einer Form sich über national-
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