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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.04.1935
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1935-04-09
- Erscheinungsdatum
- 09.04.1935
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- Deutsch
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X- 84, S. April 1935. Redaktioneller Teil. Gehilfen-Prüfungen Berlin Am 23. und 24. März fand in Berlin zum ersten Male die Pslicht- prüsung der Buchhandlungsgehilsen statt, nachdem im vergangenen Jahre schon eine umsängliche Prüfung Freiwilliger abgehalten wor den war. Auch in diesem Jahre hat Herr vr. Homeyer <»»» der Buchhandlung Arthur Collignon) den Vorsitz der Prüfungskommis sion übernommen, di- im übrigen aus folgenden Damen und Herren gebildet war: HanS von Bergen (Amelang'sche Buchhandlung), Wer ner Dietrich sAlbrecht Dürer-Haus), Fräulein Hapke sKachschast der Angestellten), Paul Hientzsch sNicolaische Buchhandlung), Gustav Langenscheidt lLangenscheibtsche Verlagsbuchhandlg.j, Pommer lGro- pius'sche Buchhandlung), Fräulein Rieder lLangenscheibtsche Verlags buchhandlung), vr. Martin Kuno Schcringer (Gsellius'sche Buchhand lung), Paul Steppart (Paul Paretz), Georg Uecker lllrban S: Schwar zenberg), Gustav Warneck (Hugo RotherS Buchhandlung), Johannes Warneck (Hugo RotherS Buchhandlung), Paul Weber lTheodor Wel cher). Herr vr. Hasper von der Reichsschrifttumskammer wohnte der Prüfung bei. Allen Prüfenden gebührt der volle Dank des Berliner Buchhandels für ihre ausopfernde Zeit und Krast kostende Tätigkeit. Es hatten sich 58 Lehrlinge gemeldet, 18 aus dem Verlag, 42 aus dem Sortiment. Für die schriftliche Arbeit waren folgende sechs Themen vorgeschlagen worden, die ersreulicherweise sämtlich bearbei tet worden waren: 1. Was bedeutet di« Wissenschaftskunde für den Buchhändler, und welche Hilfsmittel stehen ihm zu ihrer Aneignung zur Ver fügung? 2. Die Weltkricgsliteratur der letzten Jahre und die Gründe ihre» Anwachsens. 3. Der Leipziger Platz und seine buchhändlerischen Einrichtungen. 4. Nennen Sie fünf wissenschaftliche Fachverlage und fünf andere Verlage besonderer Prägung und charakterisieren Sie jede Firma nach ihrer Besonderheit. k. Der Einfluß von Titel und Ausstattung eines Buches auf den Vsrkaussersolg mit Beispielen. 8. Wie vertreibt der Sortimenter seine Zeitschriften? und lohnt sich das für ihn? Entwerfen Sie «inen Werbebries für eine von Ihnen gewählte Zeitschrift und bestimmen Sie näher ihren Kundenkreis. Die Verlags lehrlinge hatten sich zu überwiegendem Teil den »Leipziger Platz» gewählt, doch lagen auch einige recht erfreuliche Ar beiten über den »Einfluß von Titel und Ausstattung aus den Ver kaufserfolg» vor. Von den S o r t i m e n t s lchrlingen war am cr- solgreichsten das Thema der »Weltkriegsliteratur« behandelt worden, und zwar mehrfach in einer Art, die die persönliche Einstellung des Lehrlings auf das sympathischste hervortretcn ließ. Einige Arbeiten über die »Wissenschastskunde» und den »Zeitschristenvertricb« zeigten einen besonderen Sinn für Systematik und kluge kaufmännische Über legung. Die Verlagslehrlinge wurden am 23. März nachmittags in dem Verlag von Urban L Schwarzenberg, der wie Im vergangenen Jahre in zuvorkommender Weise seine Arbeits- und Sitzungsräum« zur Verfügung gestellt hatte, geprüft. Die Prüfung der Sortiments lehrlinge fand am Sonntag Vormittag in den Buchhandlungen Col- llgnon, Gsellius und Nicolai statt. Allen diesen Firmen sprechen wir an dieser Stelle noch einmal unseren Dank für Ihre Opferwillig keit aus. Der Vorsitzende der Kommission faßte Eindruck und Ergebnis der Prüfung unter folgenden Gesichtspunkten zusammen: Es mache sich in diesem Jahre deutlich bemerkbar, daß es sich nicht um eine freiwillige, sondern um eine Muß-Prüfung handele, das Ergebnis sei nach dem Eindruck der Kommission dem Durchschnitt dessen, was man von einem ausgelernten Lehrling verlangen kann, stärker ange nähert als im vergangenen Jahr. Die Leistungen von sieben der Ge prüften seien besonders anzuerkennen. Das »Bestanden« wurde mit Ausnahme eines einzigen Barenhauslehrlings sämtlichen Prüflingen zuerkannt. Gau Hamburg Als erste Lehrlinqspriifung im Kreise Norden, die als Pflicht- prlifung abgehalten wurde, fand die im Gau Hamburg statt, und zwar am 10. März 1936. Vom Kreisprüfungsleiter Herrn Martin Riegel war zum Gaupriifunqsleiter Herr Herbert O. Böhme eingesetzt worden. Gemeldet hatten sich 21 Prüflinge, 17 davon stamm ten aus Hamburg, 2 aus Altona und 2 von außerhalb. Im Gegen satz zu früheren Jahren waren diesmal die männlichen Prüflinge in der Mehrzahl. Es nahmen nämlich an der Prüfung 12 männliche und 9 weibliche Lehrlinge teil. Aus dem allgemeinen Sortiment stammten 13, aus dem fach- bzw. wissenschaftlichen Buchhandel 3, aus dem Antiquariat 1 und aus dem Verlag 4. Geprüft wurde in drei Kommissionen. Sie standen unter der Leitung der Herren Herbert O. Böhme, Waldemar Heldt und Conrad Behre jun. PrüfunHsstätten waren die Geschäftslokale der Firmen Conrad Kloß, Waldemar Heldt und Conrad Behre. Die Prüfungskommissionen waren entsprechend Len Richtlinien mit sechs Prüfern aus Betrieosführern und Gefolg schaft besetzt. Jedem Prüfling wurden zwei Themen gestellt; ein fachliches und ein literarisches, von denen er eines bearbeiten mußte. Hierdurch wurde vermieden, daß, wie in früheren Prüfungen, die Mehrzahl der Prüflinge ein und dasselbe Thema literarischer Art wählte. Die mündliche Prüfung gliederte sich in zwei Abschnitte. In dem einen wurde mündlich geprüft und in dem anderen wurde das Praktische behandelt, wie es die Richtlinien erfordern. Leider brachten, wie es nicht anders sein kann, für die Prüfer die Ungleichheiten in der Vor bildung und in der fachlichen Ausbildung der Prüflinge wieder große Schwierigkeiten mit sich, denn wie es keine Normalbuchhandlung gibt, so gibt es auch keinen Normallehrling. Es ist also notwendig, daß die Prüfer sich auf jeden Prüfling neu einstellen und die Prüfung schließ lich ebensosehr Eignungsprüfung wie Leistungsprüfung wird. An die Prüfung schloß sich eine gemeinschaftliche Feier sämtlicher Prüfer und Prüflinge mit Gästen. Meinen Eindruck über die Prüfung möchte ich wie folgt zu sammenfassen: Wenn der Auftrag zur Prüfung vom Kreisprüfungs leiter erteilt wird, ist man höchst ungehalten über die Neuarbeit und möchte sie am liebsten ablehnen. Ist die Prüfung aber erst abgehalten, dann ist man erfüllt von einem Gefühl der Freude, daß man wieder dabei sein und diese Fülle von Streben und Tüchtigkeit in die richtige Bahn leiten durfte. H. O. Böhme. Buchhändlerverband Hannover-Braunschiveig Die 34 Prüflinge, die sich zur Ablegung der Prüfung meldeten, wurden in zwei Prüfungskommissionen zu je 17 eingeteilt, deren eine von Han cke l »Osnabrück, deren andere von vr. Maus-Braun- schweig geleitet wurde. Die Prüfungskommissionen selbst bestanden au» drei Herren des Verbandsgebietes, die durch Hilfen für die prak tischen Arbeiten am Prllsungstage unterstützt wurden. Vorbereitet wurde die Prüfung durch die schriftlichen Arbeiten, durch welche versucht wurde, durch möglichst vielseitige Aufgaben stellung das Gesamtgebiet des Buchhandels zu umreißen. Bon beiden Kommissionen wurden ziemlich gleichmäßig literarische und rein prak tische Themen zur schriftlichen Bearbeitung gestellt. Die Themata selbst erstreckten sich auf folgende buchhändlerische und allgemeine Teilgebiete: Literaturkunde, Leihbücherei, Werbung,Musikalienhandel, Antiquariatsbuchhandel, Lagerhaltung und Einkauf, Dekoration, Ver kaufs- und Verkehrsordnung, Buchherstellung, Politik. Aus diese Weise wurde schon durch die schriftlichen Arbeiten — an einzelne Prüflinge wurden nach Lage des Einzelfalles zwei in der Bearbeitung weniger umfangreiche Aufgaben verteilt — der Boden für die mündliche Prüfung vorbereitet. Vor allen Dingen ließ sich durch die eingehende Stellungnahme zu den einzelnen Arbeiten, die nach der Ablieferung in den Kommissionen umliefen, schon von vorn herein ein bestimmtes Bild des Prüflings gewinnen, bas sich dann in der mündlichen Prüfung in kaum einem Falle wesentlich verschob. Der Ausfall der Arbeiten hätte trotz allen Fleißes ein wenig besser sein können. Der Gesamteinbruck, wie auch bei der mündlichen Prüfung, war durch die außerordentliche Verschiedcnarligkeit der Lehrfilmen uneinheitlich. Weiter wurde beobachtet, daß im allgemei nen die weiblichen Prüflinge bessere Arbeiten Ilescrten als die männlichen. Die mündliche Prüfung, die in den Räumen der Firma Sachse L Heinzeimann für die Kommission Hanckel und für die Kommission vr. Maus bei Theodor Schulze stattfand, zerfiel gemäß den Vorschrif ten der Prüfungsordnung in einen praktischen Teil und eine münd liche Befragung. Nach der Prüfung vereinigte ein Eintopfgericht Prüfende und Prüflinge. Bruno Hanckel gedachte hierbei unserer im Weltkriege gefallenen Helden und brachte als Dank sllr die uns durch den Führer wiedergegebene Wehrhoheit ein dreifaches Sieg Heil mit dem Ge löbnis dar, den besonderen Teil unserer buchhändlerischen Ausgaben im Sinn« einer bejahenden Hingabe an das Deutschland Adolf Hitlers zu wahren und zu pflegen. Dieses Gelöbnis sand in den Reihen der Anwesenden einen freudigen Widerhall. vr. Maus. 291
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