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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.03.1935
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1935-03-26
- Erscheinungsdatum
- 26.03.1935
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
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- Digitalisat
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- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19350326
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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rufsgruppen bereits erprobte Möglichkeit aufzeigen zu einer systematischeren Auswertung all des wertvollen Stoffes, der durch unser Fachblatt geboten wird und der bei der bis herigen Anordnung nur zu leicht verloren gehl. Ich könnte mir auch eine Umgestaltung des Anzeigen teils in der Form denken, daß man die Anzeigenseite grund sätzlich in vier hochstehende Viertelseiten aufteilt und in der Regel nur so abgibt. Dadurch wäre die Möglichkeit gegeben, auch die Anzeigenseiten karteimäßig auszuwerten, indem der Sorti menter die für ihn in Frage kommenden Buchanzeigen aus schneidet und nach Litcraturgebieten in einer Angebotskartei sammelt und auswertet. Diejenigen Verleger, die ganze Seiten für eine Neuerscheinung in Anspruch zu nehmen Pflegen, würden in diesem Fall ihre Texte originell aus vier oder acht Felder und so verteilen können, daß jedes Feld eine kleine interessante Werbecinheit für sich bietet (Feld 1: Bibliographische Angaben, Preise usw.; Feld 2: Besprechung und Empfehlung; Feld 3 und 4: Inhaltsverzeichnis und Textproben aus dem Buche usw.). Dem Verleger und Sortimenter würde in dieser Form viel leicht mehr genützt, als es heute trotz übermäßig großer Aus machung der Anzeigenseiten für eine Neu-Erscheinung oft der Fall ist. Der Anzeigenteil könnte nebenher von der Geschäfts stelle auch einseitig bedruckt als Sonderdruck abgegeben werden, um die Auswcrtungsmöglichkeiten noch zu erhöhen. Ich vermute, daß manche meiner Vorschläge von den maß gebenden Stellen auch schon erwogen sind und daß zu der von mir vorgeschlagenen Art der Umgestaltung des Anzeigenteils sowohl in technischer als in anderer Hinsicht mancherlei Be denken bestehen. In dieser Frage braucht es ja aber keinen Eröffnung der Ausstellung Am Lg. März wurde in den Ausstellungshallen am Kaiserdamm in Berlin die Ausstellung -Das Wunder des Lebens« im Beisein von über tausend Ehrengästen, darunter der Präsident der Reichs- schrifttumskammer vr. Blunck, eröffnet. Reichsinnenministcr vr. Frick, der Schirmherr der Ausstellung, wies in seiner Eröffnungsansprache auf ihre graste Bedeutung für unser Volksleben, für alle Kragen der Erziehung, der Erbgesundheit und Rassereinhcit hin. Aus einer An sprache des wissenschaftlichen Leiters der Ausstellung vr. Bruno Gebhard bei der Prcfje-Borbesichtigung geben wir nachstehend einige Stellen wieder, die in ganz großen Zügen ein Bild ihres Inhalts vermitteln sollen. Es soll zugleich zeigen, wieviele Verbindungen und Anknüpfungspunkte von dem in der Ausstellung Geschauten zum Buche fuhren. Tie Ausstellung ist bis d. Mai geöffnet. Es wird mit zahlreichen Besuchern aus ganz Deutschland gerechnet, vr. Gebhard führte u. a. aus: Die Ausstellung -Das Wunder des Lebens« stellt den Menschen in den Mittelpunkt der Darstellungen. Während sonst die Erfin dungen und Werke des Menschen, seien es Auto oder Radio, ober Leistungen in Kunst und Wissenschaft zur Ausstellung gebracht werden, ist aus dieser Schau der Mensch selbst das Thema. Den Menschen von heute de» Spiegel Vorhalten und ihnen zu zeigen: so bist Du, das ist das Motiv unserer Veranstaltung. Die Notwendigkeit dieser Ausstellung ergibt sich aus der Neu ordnung unseres volklichen und nationalen Daseins. Nicht die Wirt schaft steht mehr im Mittelpunkt, es ist der Mensch, erbgesund und rassisch vollwertig, der heute Richtschnur unseres politischen und ge sellschaftlichen Daseins ist. Wenn man heute vom »organischen Staatsausbau und organi scher Kultur« spricht, so ist damit gemeint, daß die Gesetze der Natur und des Lebendigen herrschen sollen. Am Menschen diese Gesetze aus zuzeigen, zu einer ehrfürchtigen Selbstbesinnung zu führen, das ist das Ziel. Alle Mittel der modernen Ausstellungstechnik sind dieser grasten Ausgabe untergeordnet. Als Austakt wird der »Durchsichtige Mensch» wohl alle Besucher stark scsscln. Nach dem klassischen Vor bild des »Betenden Knaben« geformt dringt das Auge in die Tiefen dieses »gläsernen« Menschen und läßt uns so Lage, Form und Größe der wichtigsten Organe erkennen. Dieses Meisterstück des Deutschen Hygiene-Museums, Dresden, bildet zugleich den Zugang zu der eben falls vom Hygiene-Museum gestalteten Gruppe »Die Lehre vom Leben«. Hier ist besonderer Wert daraus gelegt, durch Plastische Vergleiche und anschauliche Modelle, oft in vielhundertsacher Vcr- 246 Zwang zu geben. Zweck meiner vorstehenden Ausführungen ist lediglich, der auch von der Leitung des Börsenblattes gewünschten Aussprache zu dienen. W. Zickfeldt. Schon seit langer Zeit überlasse ich es berufeneren Federn, Artikel für unser Fachblatt zu schreiben. Aber ich habe es nicht unterlassen, Berichte über die Lage des Buchhandels nicht nur an die dazu eingesetzten buchhändlerischen Stellen, sondern auch an nichtbuchhändlerische amtliche Stellen zu geben. So habe ich im Januar einen entsprechenden Lagebericht dem Stcuerprüser des Hessischen Finanzamts übermittelt, der natürlich das Darm städter Sortiment im besonderen behandelt. Die Belange des Buchhandels sind ja auch die eines jeden Einzelbuchhändlers. Ich selbst verfolge mit Aufmerksamkeit nicht nur alles, was das Börsenblatt bringt, im besonderen die Aufsätze von Prof, llr. Menz -Zur Wirtschaftslage«, sondern auch die Handels berichte des »Vereins Kreditccsorm« und anderes. Jetzt bringt die Monatszeitschrift »Der deutsche Buchhand lungsgehilfe« 1935 Nr. 3 einen sehr dankenswerten Artikel von Friedrich Ühlig »Buch und Buchhandel in der Gesamtwirtschaf!» mit statistischen Tabellen, aus denen die Rückgänge der Umsätze, der Preise, der Einkommen, der Produktion u. a. sehr deutlich zu ersehen sind. Ich habe diese Nummer mit entsprechenden Be merkungen dem Finanzamt übersandt und glaube den Berufs kollegen anraten zu dürfen, ihren Finanzämtern Artikel aus dem Börsenblatt oder der übrigen Fachpresse mit dergleichen Be weisen ebenfalls zu unterbreiten. Der Buchhandel hat alle Ver anlassung, fest zusammenzustehen und sich gegen seinen Unter gang zu wehren. Aus diesem Wunsche heraus habe ich das Vor stehende geschrieben. Otto Carius. „Das Wunder des Lebens" größerung, dem Besucher eine eindringliche Vorstellung zu geben. Praktische Demonstrationen und Untersuchungen am lebenden Men schen, durchgesllhrt vom Physiologischen Institut der Universität Ber lin, werden sehr zur Belebung beitragen. Tie Lebenskette ist gebunden an die Vereinigung von Mann und Frau, so ist der eigentliche Träger des Lebens die Familie, sie ist Keimzelle des Volkes, der Urgrund alles völkischen Daseins. Die wich tigsten Ergebnisse der Familienstatistik, hier zum ersten Male gezeigt, werden vom Statistischen Neichsamt zur Schau gebracht. Der größte Teil der Halle Träger des Lebens ist von der Reichsleitung der NS-Volkswohlfahrt und zum Teil vom Deutschen Krauenwerk allsgebaut worden. Die Halte IV steht geschlossen unter dem Thema »Erhaltung des Lebens«. Eine große Reihe von Organisationen hat sich unter Führung des Reichsausschusses für Volksgesuudheitsdienst zu sammengetan, um nach einheitlichen Gesichtspunkten das Wichtigste über die Volksgesund heitspstege zu geben. Beginnend mit den Grundlagen der Erb- und Rassenpslege werden alle Fragen be handelt, von der Geburt des Menschen an bis zur Reifezeit, die vom Standpunkt der Volksgesundheitspslege aus wichtig sind. Die Abteilung »Stätten des Lebens« ist beherrscht durch eine umfangreiche Abteilung des Reichsheimstättenamtes der NSDAP, und der Deutschen Arbeitsfront. Das in natürlichen Maßen aufge- sührte Sicdlerhaus gilt als Modellbau für die nichtbäüerlichen Schich ten, insbesondere die Arbeitersiedlung. Die Gartenanlage ist z. T. mitausgesllhrt. Alle Fragen des sür die Volksgesundung so wichtigen Siedlungswesens werden hier ausgerollt. Die Ausstellung »Das Wunder des Lebens« bringt noch eine Premiere besonderer Art, es ist: das Mikrovivarium. Diese Sonderschau der Kleinlebewesen wird zum ersten Mal aus einer euro päischen Ausstellung gezeigt. Dem bloßen Auge bislang unsichtbares Lebe» wird in 10—ILOOOsacher Vergrößerung dem Besucher nahe gebracht. Die Urform des Lebens — die Zelle — In allen ihren Lebensäußerungen, wie Bewegung, Ernährung, Fortpflanzung, wird hier zu sehen sein. Den soviel zitierten Bakterien — diesen kleinen Freunde» und Feinden des Menschen — wird man hier Aug in Aug gegenllbertreten. Die Staatliche Hauptstelle für naturwissenschaftlichen Unterricht und die Firma Ernst Leitz, Wetzlar, haben sich um die Durchführung der Abteilung besonders verdient gemacht. Die Ausstellung soll uns die Natur als Lehrmeisterin zeigen, den Organismus als Vorbild aller Organisation, denn die Natur ist aller Meister Meister, sie lehrt uns erst den Geist der Geister.
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