Suche löschen...
                        
                    Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.03.1935
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1935-03-05
- Erscheinungsdatum
- 05.03.1935
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19350305
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-193503057
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19350305
- Bemerkung
- Seiten 971+972 fehlen im Original
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel - Jahr1935 - Monat1935-03 - Tag1935-03-05
 
 
- Monat1935-03 
 
- Jahr1935 
- Links
- 
            Downloads
            - PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
- 
                              Volltext Seite (XML)
                              
                              M 54, 5. März 1935. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d.Dtschn.Buchhandel. geographischer Hinsicht. Daneben wies er auf die wichtigen Auf gaben des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler hin, der nicht nur die Verkaufs- und verkehrsrechtlichen Interessen des Buchhandels vertritt, sondern auch große verlegerische Aufgaben leistet, z. B. die Herausgabe des Börsenblattes, des Literarischen Zentralblattes und der Adreßbücher, und dem außerdem auch die Betreuung der Deut schen Bücherei in Leipzig obliegt. Für die klaren und ausführlichen Ausführungen waren alle Anwesenden sehr dankbar. Im Anschluß daran sprach Fachschaftsleiter Thulke und wandte sich vor allem an seine Arbeitskameraden, um ihnen von der Seite der Erziehung des buchhändlerischen Nachwuchses und der zusätzlichen Berufsschulung die Bedeutung der Zusammenfassung aller Buch händler im Bund reichsdeutscher Buchhändler deutlich vor Augen zu führen. Er wies auf die geschichtliche Entwicklung der jung buchhändlerischen Bemühungen hin. Von Eugen Diederichs, der vor zwölf Jahren mit der Sommerakademie auf der Elgersburg den Grund legte zu einem Aufbau, der heute durch den nationalsozia listischen Staat und seine ständische Arbeit erst verwirklicht werden konnte, führt ein gerader Weg zu unserer heutigen Arbeit in den Ortsgruppen, Wochenendtagungen und Gautreffen. Aus kleinsten An fängen ist heute eine organisatorisch und kulturpolitisch ausgerichtete Gemeinschaft gewachsen; aus dieser Arbeit heraus entstand die Neichs- schule des deutschen Buchhandels, wurde die buchhändlerische Gehilfen prüfung Pflicht. Eine umfassende Schulung vom ersten Lehrtage an, die gewissenhafte Auswahl des buchhändlerischen Nachwuchses und hohes Verantwortungsbewußtsein des Lehrherrn haben sich heute erfreulicherweise zum Wohl des ganzen Standes durchgesetzt. Das verpflichtet aber auch alle Standesgenossen — nicht nur gegenüber den anderen, sondern auch gegen sich selbst —, streng aus die Durch führung dieser notwendigen Forderungen zu achten. Erst dann wird der Buchhandel für die Zukunft Betriebsführer und Mitarbeiter heranbilden können, die seine Bedeutung rechtfertigen und seine wirt schaftlichen Grundlagen sichern. Die Nachmittagstagung wurde von Mitgliedern der Städtischen Volksbücherei, Breslau, eröffnet, die in einer Zusammenstellung »2000 Worte Kitsch« beachtenswerte und zu wertvoller Kritik an regende Gegenüberstellungen von guter und schlechter Literatur zeigten. Es schloß sich daran ein ausführliches Referat des Direktors der Städtischen Volksbücherei Herrn vr. Narziß, das einen Quer schnitt durch die Literatur des Jahres 1934 zog. Herr I)r. Narziß wies vor allem sehr scharf die neuerdings aus einer gewissen Kon junktur heraus geschriebenen deutschen Geschichtsbücher zurück, die in völlig unsachlicher Weise versuchen, die neuen bevölkerungspoliti schen und Rassenprobleme in die Geschichtsschreibung einzubauen. Nur sehr wenige wirklich stichhaltige Bücher seien hierüber auf dem Markt, und es wird die Aufgabe des Buchhandels und der Volksbüchereien sein, auf die wichtigen zu achten und auch auf diesem Gebiete die Leser in echtem nationalsozialistischen Sinne zu erziehen. Den Abschluß der Tagung bildete der gemeinschaftliche Besuch des Gerhart-Hauptmann-Theaters. — Wenn wir nun auf den Ver lauf der Tagung noch einmal zurückblicken, so dürfen wir sagen: sie war vorbildlich aufgebaut und gut gelungen. Ihre Form dürfte sich auch in anderen Gauen bewähren. Das große Erlebnis für alle, die daran teilnahmen, war und wird bleiben: die buchhändlerische Gemeinschaft, über den Betrieb hinaus, führt erst zur vollkommenen Erfüllung unserer kulturpolitischen Aufgaben, die durch das Reichs kulturkammergesetz aufgegeben sind. —e. Vom feldgrauen Buchhändler Dem Andenken Karl Storchs, gefallen am 7. März 1915. Als mich im September 1915 im Schützengraben vor Reims die Feldpost mit der kleinen Drucksache überraschte, die das Büchlein »Vom feldgrauen Buchhändler« mit der Widmung »Nur feste druff« von meinem Konstanzer Lehrherrn enthielt, deckte schon ein halbes Jahr lang russische Erde den tapferen feldgrauen Buchhändler, dessen Auf zeichnungen und Briefe dieses schmale Bändchen von 125 Seiten füllten. »Wir draußen« an der Westfront, die den Krieg in seinen ganzen fürchterlichen Ausmaßen nun schon seit vielen Monaten er lebten, waren begreiflicherweise nicht gerade die begeistertsten Leser von Kriegsbüchern. Zumindest waren wir aber recht kritisch, ja wohl beinahe mißtrauisch gegenüber allem, was uns aus der Heimat an sogenannter Kriegsliteratur zugeschickt wurde. (Dieses Verhalten des Frontkämpfers zu dem Konjunktur-Kriegs-Schrifttum der ersten Kriegszeit entsprach ganz der scharfen Ablehnung, mit der heute die alten Vorkämpfer für das Dritte Reich der nach der Machtübernahme durch die NSDAP überhandgenommenen Konjunkturliteratur ent gegentreten.) Mit dem kleinen Buch vom feldgrauen Buchhändler war es aber doch von vornherein etwas ganz anderes; nicht etwa nur, weil mich das Büchlein meines feldgrauen Berufskameraden aus be ruflicher Verbundenheit besonders anzog, sondern viel mehr noch, weil ich schon beim ersten Durchblättern im halbzerschossenen Unterstand entdeckt hatte, daß aus diesen hinterlassenen »Stimmungsbildern, Briefen und Karten« eine Stimme sprach, die mich mit dem mir per sönlich nicht bekannt gewesenen Berufskameraden tiefer verband. Die große Liebe zum Buch und zum buchhändlerischen Beruf, die er, wie ich und sicher noch viele andere junge Buchhändler, mit ins Feindes land hinausgenommen hatten und die uns alle vor allem dann die Strapazen des Krieges leichter ertragen ließ, wenn uns zufällig in einem verlassenen Quartier wieder einmal ein schönes Buch in die Finger gekommen war, vermochte allein schon ein festes Band zu schlingen zwischen mir, der als junger Kriegsfreiwilliger noch im Schützengraben lag und dem unbekannten feldgrauen Buchhändler, der nun schon seit einigen Monaten unter fremder Erde in den Karpathen ruhte. Noch inniger wurde meine Beziehung zu ihm, als ich seinen schlichten Aufzeichnungen, die vorher auch im »Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel« veröffentlicht worden waren, entnahm, daß er bis zu seiner ersten Verwundung durch einen schweren Lungenschuß in dem gleichen Kampfgebiet in Nordfrankreich gekämpft hatte, wo ich selbst auch viele Monate hindurch weißen und schwarzen Franzosen und Engländern gegenübergelegen hatte. Aber auch die Tatsache, daß er für das »Börsenblatt« geschrieben hatte, in dem auch schon einige Beiträge von mir erschienen waren, zog mich zu ihm hin. Immer und immer wieder blätterte und las ich in dienstfreien Stunden in dem Büchlein des mir unbekannten und trotzdem so nahestehenden Berufs kameraden, das mir in mancher schwachen Stunde Trost und neuen Mut gab. Das Büchlein hat mich dann auch nach schweren Kampftagen in der Champagne in das Feldlazarett und von hier zurück in die Heimat begleitet und es ist heute wohl noch das einzige, was ich aus dieser schweren Zeit noch immer besitze. Zwanzig Jahre, nachdem der feldgraue Buchhändler Karl Storch am 7. März 1915 als Offizier-Stellvertreter in den Kar pathen den Heldentod gestorben ist, kommt mir nun das damals in der Creutz'schen Buchhandlung in Magdeburg erschienene Büchlein »Vom feldgrau-".. Buchhändler« wieder in die Hände und ich fühle mich kameradichaftlich verpflichtet, dieses zwanzigsten Todestages unseres so früh für das Vaterland gefallenen Berufskameraden gerade an dieser Stelle zu gedenken. »Ein für seinen Beruf und alles Schöne und Gute begeisterter Weggenosse ist mit ihm dahingegangen, dem wir ein ehrendes Andenken bewahren wollen«, schrieb das »Börsenblatt« in seiner Ausgabe vom 17. März 1915, als die Nachricht von dem Heldentod des erst sechsundzwanzigjährigen Karl Storch in der Heimat eingetroffen war. Das schönste Denkmal hat sich Kollege Karl Storch aber selbst gesetzt in seinen Stimmungsbildern, Briefen und Karten, die in dem Büchlein »Vom feldgrauen Buchhändler« der Nachwelt er halten geblieben sind und es wirklich verdienen, auch von jüngeren Berufskameraden heute wieder gelesen zu werden. Stefan Wangart. Neue Anmeldung von Zahlungsverpflichtungen gegen über dem Ausland — Auch für das Saargebtet Gemäß § 3 der zweiten Verordnung zur Durchführung der Ver ordnung des Reichspräsidenten über die Anmeldung von Zahlungs verpflichtungen gegenüber dem Ausland vom 3V. März 19S2 fordert die Anmeldestelle für Auslandschulden aus, die am 28. Februar 19 35 bestehenden Zahlungsverpflichtungen gegen über dem Ausland bis zum 15. März anzumelden. Anmelde pflichtig ist: 1. Ohne Rücksicht aus die Höhe der Verpflichtungen jeder Schuldner, der von der Anmeldestelle für Auslandschulden unmittel bar durch Zusendung von Vordrucken zur Anmeldung ausgesordert wird; 2. im übrigen jeder Schuldner, insbesondere auch jeder tm Saarland ansässige, dessen Gesamtverpflichtungen gegenüber dem Ausland im Nennwert oder Gegenwert RM 50M.— oder mehr be tragen. Die zur Anmeldung zu verwendenden Vordrucke sind bei der Reichsbank Berlin SW 111, Brüderstraße 5/g oder bei einer Reichsbankanstalt anzusordern. Fachschaft Leihbücherei — Ortsgruppe Leipzig Der letzte Schulungsabend fand am 20. Februar im Kyffhäuser- haus unter Leitung des Gauobmanns Ohme statt. Einleitend schil derte Kollege Hänsel in humoristisch-satirischer Weise die Ent stehung bzw. Zusammensetzung eines der auch heute noch stark ver breiteten »Unterhaltungsromane«, die durch lebensunwahre Darstel lung von Handlung und Personen den Geschmack des Lesepublikums verderben und dem guten, wertvollen Schrifttum den Weg in die Hände vieler Leser versperren. Der Vortragende brachte den Willen der Reichsschrifttumskammer zur Änderung und Besserung dieses Zu standes zum Ausdruck und wies darauf hin, daß diese Besserung nicht 173
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
 
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder