Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.12.1931
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1931-12-15
- Erscheinungsdatum
- 15.12.1931
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19311215
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-193112156
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19311215
- Bemerkung
- Fehlseite im Original: S. 7379 - 7380
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1931
- Monat1931-12
- Tag1931-12-15
- Monat1931-12
- Jahr1931
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
X: 290, 15. Dezember 1931. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. ö.Dlschn. Buchhandel. und Karl Landauer als psychopathisch interessante Abhandlungen diejenigen von F. Alexander »Ein Lesessener Autofahrer« und A. Kielholz »Giftmord und Verfolgungswahn« zu erwähnen. In weihnachtlichem Festgewand erscheint wiederum der Alwo nach d e s Eugen Salzer Verlages inHeilbronn, »Es leucht't wohl mitten in der Nacht« ist diesem erbaulichen Bächlein als sinniger Titel vorangestellt, das mit jedem Beitrag Zeugnis ab legt von einer schlicht-gläubigen, deutsch-christlichen Geisteswelt. Ein kluges Geleitwort aus der Feber von Wolf von Harnack, ein Ab schnitt aus Joseph Wittigs besinnlichem Werk »Michel Gottschlichs Wanderung«, Proben aus H. Ocsers beglückendem, gedankenreichen Briefwechsel, eine Weihnachtscrzählüng von Paul Jaeger, eine »welt lich-christliche« Geschichte von Anna Schieber, lyrische Beiträge von H. Hesse, Gustav Schüler, Therese Kiistlin und Walter Nordmann runden bas Bild dieses Nlmanachs ab, dessen Verlag aus eine vierzig jährige Vergangenheit zurückblickt. Den Abschluß soll die Betrachtung derjenigen Almanache bilden, die sich durch ihr Thema von allen anderen Jahrbüchern grund sätzlich unterscheiden. Sie sind schon deshalb zu einer gesonderten Stellung bestimmt, weil sie sich einer Aufgabe, dem Gedenken Goethes anläßlich der bevorstehenden Hundertjahrfeier widmen, wenn dies auch unter Anwendung von ganz verschiedenen Mitteln geschieht. Es handelt sich um den altbekannten Jnselalmanach, u-m den »Deut schen Almanach« des Berlages Reclam und den 'kleinen »Almanach für Bücherfreunde«, der als Erzeugnis der Rot- und Schwarz- Druckerei in Bremen unter dem Titel »Rot und Schwarz» im 2. Jahrgang erschienen 'ist. Den Text dieses kleinen, aber apart aus- gcstatteten Büchleins bilden Gedanken und Bemerkungen, Maximen und Reflexionen, di« den Briefen Goethes aus den Jahren 1769—1833 entnommen find. Sie wollen allen denen, die sich zur Goethe-Feier rüsten, zum Bewußtsein bringen, daß Goethe einer der besten Brief- schreider der deutschen Sprache war. Sie zeigen in ihrer zeitlichen Abfolge die Entwicklung vom jungen stürmischen Eroberer des Lodens zum weltweisen, entsagenden Olympier. Für den Buchhändler ist von besonderem Interesse, daß unter Benutzung alter Schriften und Ornamente die Entwicklung des Buchdrucks zur Zeit Goethes sehr sinnfällig angedeutet wird. Der Almanach des Insel-Verlages mutz als eine großartige Ehrung und feinsinnige Würdigung angesprochen werden, sowohl was die unvergängliche Leistung und -ewige Bedeutung des Schaffens wie auch die Persönlichkeit des Menschen und Dichters Goethe angeht. Der Inhalt ist sinnvoll gegliedert. Um die eigent lichen Beiträge über Goethe, mit denen -anerkannte Forscher, Literar historiker und Philosophen zu Worte kommen, gruppiert sich als lebendiger und aufschlußreicher Querschnitt durch Goethes Schassen ein überaus reiches Material, das die universell« Leistung des Großen überzeugend widerspiegelt. Der besonder« Reiz und Wert der Proben liegt darin. Laß es sich in der Hauptsache um weniger bekannte Schöpfungen des Dichters, Philosophen und Gelehrten Goethe handelt. Die eigentlichen Beiträge über Goethe werden mit einer Abhand lung über »Goethes Kindheit« von Friedrich Gundolf, mit einer Untersuchung über »Goethe und die Natur« von Eugen Kühnemann und mit einem großen Aussatz »Goethe und der Wandel der Zeit» von Eduard Sprangen bestritten. Hans Heinrich Schaeder steuert ausschlußreiche »Betrachtungen zum West-östlichen Divan« bei, Günther Jpsen umreißt in einem geistvollen Aufsatz Goethes natur wissenschaftliche und philosophische Leistung und' das Verhältnis der gegenwärtigen Zeit zu ihr. — Den Abschluß bildet eine selten schlichte nnd doch ergreifende Betrachtung über Goethes letzte Tage, die Max Hecker unter dem Titel »Goethes Tod« darbringi. Weiter gespannt ist das Thema, vielfältiger der Anfgabenkreis, den sich Neclams »Deutscher Almanach»« mit dem Thema »Klassik und Gegenwart« stellt. Er umreißt in einer Reihe ge lehrter Aussätze und Auseinandersetzungen führender Köpfe unserer Zeit das ganze große Gebiet der Klassik. In einem Geleitwort charakterisiert Wolsgang von Einsiedel das Wesen 'des Klassischen und trifft damit die Ausgaben des Almanachs in ihrem Kern. Was ist Klassik, was ist uns die Klassik, ln welch«»' Bezichungen steht die Gegenwart zu ihr?: — das sind die Fragen, die hier von den ver schiedensten Seiten beleuchtet, durchdacht und beantwortet werden. In den Aussätzen begegnen- sich Vertreter der älteren und jungen Generation, neben Scheffler, Bölsche, Petsch, Witkowski, Klemperer u. a. stehen Bernhard Diebold, Ludwig Marcnse, H. H. Stucken- schmidt, W. Deubel, Ilse Fader, Es muß vor allem gesagt werden, baß -aus die Ausstattung des Almanachs die allergrößte Sorgfalt verwendet worben ist. Vor allem verdienen die vorbildliche druck technische Aus'führung und der eingestreute reiche Bildschmuck, der die Atmosphäre der Goeth-ezeit stimmungsvoll illustriert, besonderes Lob, 1072 Das Deutsche Bibel-Archiv in Hamburg. Von vr. F, Jülich er, Mitarbeiter am Archiv. Mitten in schwerer Zeit ist in Hamburg «in Forschungsinstitut ins Leben getreten, das »Deutsche Bibel-Archiv«, das unter Leitung von Pros. 0. H. Vollmer elyc Zentralstelle sein will für die For schung auf dem großen Gebiet der Bibelverd-eutschung, zunächst vor allem derjenigen des Mittelalters vor Luther. Das Problem der »nationalen Aneignung der Bibel«, des »biblischen Einschlags in die deutsche Kultur« ist von höchster Bedeutung nicht nur sür die Blbcl- geschichte im engeren Sinne, sondern ebenso sür die Germanistik, die Geschichtswissenschaft und die Kunstgeschichte, zugleich aber so ver wickelt und weitschichtlg, daß nur durch eine ziel-bewußte Organi sation der Forschung von einer Zentralstelle aus, die einen Über blick über das ungeheuer große überlieferte Material der Bibebver- bentschung ermöglicht, die Fülle der Aufgaben ihrer Lösung näher geführt werden kann. Von- solchen Erwägungen geleitet, ließ Prof, v. H. Vollmer in Hamburg zuerst Ende September 1929 einen von ihm und dem Direktor der Hamburglschen Staats- und Universitäts- Bibliothek, Prof, vr. G. Wahl, Unterzeichneten »Aufruf zur Grün dung eines Deutschen Bibel-Archivs« hinausgehe», der überall unter Theologen, protestantischen wie katholischen, unter Germanisten, Historikern und Kunsthistorikern, auch Im Ausland, die lebhafteste Zustimmung fand. Aus den Beifallserklärungen und begleitenden Urteilen ging aufs deutlichste hervor, wie eine solche Zentralstelle sür die Geschichte der Bibelvcrdeutschung von allen interessierten Kreisen als eine dringende Notwendigkeit angesehen wurde. Die im Anschluß -an den Erfolg dieses Ausrufs eingeleiteten Verhand lungen mit den Behörden führten dann im Lause des Jahres 1936 zur Verwirklichung des bedeutsamen Planes, Es wurde ein Kura torium gebildet, das Pros. Vollnwr zum Leiter des neuen Instituts wähltet beim Reich, dem HamburgischenStaate, bei Kirchen und Pri vaten wurden die erforderlichen Geldmittel angeworben, und am 2. Januar 1931 konnte das »Deutsche Bibel-Archiv» als »Forschungs institut zur Erfassung des biblischen Einschlags in die deutsche Kul tur« in Räumen, die von der Hamburglschen Staats- und Universi täts-Bibliothek zur Verfügung gestellt wurden, seine Pforten er öffnen. Um den umfangreichen Aufgaben nachzukommen, sind im Bibel- Archiv zur Zeit sechs verschiedene Sammlungen angelegt, di« durch eine Reihe von Mitarbeitern gefördert und in raschem Wachstum vervollständigt werden. Es sind -dies: 1. die bibliographische Samm lung mit einer gesonderten Abteilung -Bibeldrucke«: 2. Hanbschrls- tenbeschrelbungen aller deutschen Bidelllbertragungen und Bibcl- bearbeitungen, alphabetisch geordnet; 8. die Handschristenkartothek, sowohl nach den Aufbewahrungsorten als nach sachlichen Gesichts punkten zusammengestellt: 4. die Sammlung der Zitate von Bibel- stellen und Anspielungen darauf in der gesamten deutschen Literatur (zunächst bis zur Reformation) und in deutschen Inschriften jeder Art, sowohl nach biblischen Büchern als nach Autoren ober SHrift- gattungen bzw. Fundorten geordnet; S. die Sammlung deutscher Inschriften aller Art von sprachlicher oder irgendwie geschich.licher Bedeutung als Vorarbeit für ein künftiges Lorpus iwscriptionum Lermanioarum; 8, die ikonographischc Sammlung, die eine dauernd zunehmende Fülle photographischer Platten und sonstiger Repro duktionen von Miniaturen und anderen künstlerischen Darstellungen biblischer Personen und Motive umsaßt soml-e eine Kartothek von Auszügen aus den »Bau- und Kunstdenkmälern« und anderer ein schlägiger Literatur enthält. Außer den im Archiv selbst beschäftigten ist noch ein Stab stän diger auswärtiger Mitarbeiter gewonnen, die bestimmte Teilauf gaben des Sammelns und Exzerpierens übernommen haben. Von der größten Bedeutung ist nun aber, daß Arbeiten und Ergebnisse aus dem Forschungsbcreich des Archivs lausend veröffentlicht und dadurch der Allgemeinheit zugänglich werden. Zu diesem Zweck läßt Prof. Vollmer als Publtkationsorgan des Archivs bei der Akade mischen Berlagsgosel'l'schaft A'thenaion m. b. H. in- Potsdam die Sammlung »Bibel und deutsche Kultur. Veröffentlichungen des Deut sche» Bibel-Archivs in Hamburg» erscheinen als »Nene Folge« der von ihn, seit 1912 herausgcgebcncn »Materialien zur Bibclgeschichle und religiösen Volkskunde des Mittelalters« Merlin, Weidmann, 1,1 1912, 1,2 1918, 11,1 192S, 11,2 1927, III 19S7, IV 1929s. Der erste Band der »Neuen Folge« ist unter dem Titel: »Deutsche Bibel auszüge des Mittelalters zum Stammbaum- Christi mit ihren- latei nischen Vorbildern und Vorlagen, herausgegeben und erläutert von Hans Vollmer« erschienen. Dieser, wie alle Veröffentlichungen' des Herausgebers, Neuland erschließende und für Theologie, Germanistik,
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder