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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.12.1931
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- 1931-12-15
- Erscheinungsdatum
- 15.12.1931
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- Deutsch
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X- 290, IS. Dezember 1931. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. b.Dtschii.Buchhandel. rarischer Verwertung begangen ist, kommt auf die Umstände des Falles an, namentlich darauf, ob die Mitteilung vertraulich geschah oder ob sonst der Empfänger der Mitteilungen rechtlich oder moralisch zu deren Geheimhaltung verpflichtet erschien. Das wird sich generell nie beantworten lassen und wechselt dann auch nach der Art, wie die Dinge in dem Werk dargestellt werden. Jahrbücher deutscher Verleger. Zusammengestellt und besprochen von vr. pkil. E. Starkloff- Leipzig. Es hat eine literarische Blütezeit der Almauache gegeben, in der sie sich einer für die Gegenwart kaum vorstellbaren Beliebtheit erfreuten. Um die Wende des- 18. und 19. Jahrhunderts, vor allem in den letzten zwei Jahrzehnten vor und nach 1800, waren es 'die sogenannten Musen-Almanache, die als Sammelwerke dichterischer Erzeugnisse und als wichtige Vereinigungspunkte für die bedeu tendsten poetischen Kräfte der Nation gelten durften und teilweise geradezu reißenden Absatz fanden. Funktion und Aufgaben der Almanache haben sich -inzwischen grundlegend verändert. Heute stehen die Jahrbücher in erster Linie in dem Dienste ihrer Herausgeber, der Verlage. Der lyrische Charakter ist verdrängt, die Zweckaufg-abe, die Verlagsproduktion zu umreißen, seine Physio gnomie zu vergegenwärtigen-, steht im Vordergrund. Immerhin bleibt unbegreiflich, welch bescheidene Rolle die Almanache heute noch im literarischen- Leben der Zeit spielen. Unbegreiflich vor allem, wenn man bedenkt, welchen Schatz köstlicher und sorgsam auserlesener Unterhaltung und Anregung sie bieten, unbegreiflich vor allem, wenn man überlegt, daß sie wie nichts sonst berufen sind, als bequeme und zuverlässige Wegweiser durch das Labyrinth der Novitäten zu führen, Ordnung und System in die verwirrende Fülle des lite rarischen Lebens zu bringen. Und so ist es denn auch kein Wunder, wenn sich die Reihe der Almanache in diesem Kri-senfahr wieder er heblich gelichtet hat. In dem Bestreben, durch Wiedergabe möglichst zahlreicher Proben, Auszüge und Zitate über seine nach Richtung, Umfang und Art viel fältige Verlagsproöukt-ion einen umfassenden Überblick und zugleich mannigfache Anregung zu geben, ist der A m a l t h e a - V e r l a g in Wien in- seinem- diesjährigen Almanach vielleicht etwas zu weit gegangen. Die Fülle der Proben-, Auszüge und Hinweise ist etwas verwirrend; immerhin ist ein überraschend reichhaltiges Material geboten, das auf dem engbegrenzten Raum dieser Betrachtung nicht annähernd berücksichtigt werden kann. Beiträge von Emil Ermatinger, Benedetto Croce, Eduard Castle und Heinrich Bühlmann -sind dem Gedenken Goethes gewidmet. — Von den übrigen Autoren- sollen wenigstens Otto Forst de Battaglia, Peter Murr, Eugen Len-nhoff, Max Valentiner, E. Prossinagg und Ottokar Janetschek Erwähnung finden. Mit dem Geleitwort, das Gerhart Hauptmann Hielschers groß-em »Deutschlandbuch« voranstellt, eröffnet der Verlag F. A. Brockhaus in Leipzig seinen vortrefflichen "Verla-gsf-ichrer. Sven Hedin -be richtet über »die größte Expedition, die je in Asien gearbeitet hat« und läßt den Leser die bedeutsamen Ergebnisse der letzten zwei Jahre erahnen, die mit allen ihren Abenteuern, wissenschaftlichen Beobach tungen und Nobinsonaden in seinem Werk »Rätsel der Gobi« ge staltet sind. Von anderen Forschungsreisen und Expeditionen be richten weitere fesselnde Proben. Der -ausgezeichnete abschließende Produktionsbericht des rastlos tätigen Verlages ist vor allem wegen der trefflichen Ausführungen über den großen bisher in zehn Bän den vorliegenden Brockhaus und die zeitgemäße Ausgabe des »Volks- Brockhaus« erwähnenswert. Der mit einem Bildnis und Gedenkblatt für Arthur Schnitzler würdig eingeleitete Almanach des S. Fischer Verlages umspannt auf seinen 174 Seiten eine umfangreiche und vielseitige Produktion an schönwissenschaftlichen und zeitgeschichtlichen Werken. Leseproben aus neuen Büchern wechseln mit geschickt eingestreuten und recht anschaulich gewählten kleinen Selbstanzeig-en, Besprechun gen und Charakteristiken ab. In ihnen gelangen die neuen Bücher von Alice Berend, Liam O'Flaherty, Otto Flake, Gerhart Haupt mann, Arthur Holitscher, Felix Hollacnder zur Anzeige. Eindrucks volle Leseproben bilden den wesentlichen Gehalt des Jahrbuches. Weiterhin sind Felix Hollaender, K.J. Hirsch, Kurt Heuser u. Hugo von Hofman-nsthal mit Beiträgen vertreten, während S. Saenger unter dem Titel »Die Erde bebt« in einem geschlossenen geistvollen Feuilleton über eine Reihe von volkswirtschaftlich--po-litischen Ar beiten referiert, die den »wesenh-aftestcn Sektor des heutigen Welt geschehens« behandeln. In schlichtem, aber typographisch vorbildlichem Umschlag liegt der Almanach der Grote'schen Verlagsbuchhand lung im 49. Jahrgang vor. Nach einer von Gustav Fren-ssen bei gesteuerten einleitenden »Predigt über das Bücherlesen«, die es ver diente, in jedem deutschen Haus gehört zu werden, kommen die Autoren des Verlages mit Leseproben aus ihren Werken zu Worte. Lothar Brieger ist mit einem Beitrag über »Friedrich den Großen als Kunstsammler« vertreten. Ein besonderer Hinweis kommt Frenssens großem historischen Roinan aus dem Dreißigjäh rigen Kriege »Der brennende Baum« zu. Den Buchhändler wird interessieren, was der Verleger selbst Über »Zwei Besuche bei Wil helm Raabe« zu erzählen weiß. Zum ersten Male tritt der Georg Müller Verlag in München mit einem Verlagsalmanach hervor, der mtter dem Titel »A u s r i t t 1931« im Gegensatz zu allen anderen Jahrbüchern im Frühjahr ausgegeben wurde und durch seine originelle innere und äußere Gestaltung trotz dieses ungewöhnlichen Zeitpunktes, der in einer launigen Vorrede gerechtfertigt wird, Beachtung gefunden hat. Dazu wird sicherlich auch das große »dreifache« Preisausschreiben beigetragen haben, zu dem der Verlag eingeladen hat und demzufolge sich »der L-eser als Verlagslektor« erfolgreich betätigen kann. Den Inhalt des Almanachs selbst bestreiten in der Hauptsache Original beiträge von E. G. Kolbenheyer, Wilhelm Schäfer, Paul Ernst, Eduard Neinacher, Paul Alverdes u. a. Es folgen »Deutsche Mystiker briefe« aus dem gleichnamigen von Wilh. Oehl herausgegebenen Werke, Aphorismen aus dem Bande »Gedanken« von R. von Schaukal, Ausschnitte aus Neisebüchern und anderes mehr. Der Almanach des Orell Füßli Verlages in Zürich umfaßt eine erstaunlich vielseitige, aus verschiedensten Stoffgebieten zusammengetragen-e Jahresernte. Alfred Frankhauser spricht aus An laß des Erscheinens seines Werkes »Das wahre Gesicht der Astrologie« von den fundamentalen Jrrtümern, die über Las Wesen der Astrologie verbreitet sind. Max Pulver, der Schweizer Schriftpsychologe, bringt interessante Text- und Schriftproben aus seinem grundlegenden Werke »Symbolik der Handschrift«. Es folgen Urteile und Proben aus Max Liehburgs Dramen, Berichte und Zitate über die ersten sechs Bände der »Monographien zur Schweizer Kunst«, Briefe aus dem von vr. Lucy H. Ernst ins Deutsche übertragenen Werke »Die Liebesbriefe von Thomas Carlyle und Jane West«, Urteile und Lesevroben aus John Knittels Romanen und aus Reisebllchern von W. Mittel-Holzer u. B. Con-inx-Girardet. Den Abschluß des Almanachs bildet der Hinweis auf die neuen »Schaubücher« des Verlages, die von Or. Emil Schaeffer herausgegeben werden und mit ihren bisher 43 Bänden bereits eine beachtliche verlegerische Leistung dar stellen. Die prachtvollen Abbildungen, die dem Jahrbuch beigegeben sind, bedeuten die beste Empfehlung für diese der Unterhaltung und dem Wissen, der Freude und Belehrung bestimmten Bände. In festlicher Ausstattung präsentiert sich in der 13. Folge der von Rudolf Greinz herausgegebene Almanach des Verlages L. Staackmann in Leipzig. Die großen Österreicher R. H. Bartsch, F. K. Ginzkey, N. Haas, R. Greinz, N. Hohlbaum, K. H. S-trobl, Th. H. Mayer, G. Nen-kcr -und E. H- Nainalter sind mit Proben aus neuen Romanen, selbständigen Novellen und Erzählungen vertreten. Nachdrücklich wird auf Hohlbaums neuen großen Roman d-er französischen Revolution »König Volk« hingewiesen. Ginz>key, der 60jährige, dem -in der einleitenden Studie des Almanachs durch den Literarhistoriker Egbert Delpy in einer fein abgewogenen und wundervoll präzisierten Sprache ein bleibendes literarisches Ehrenmal errichtet wird, ist mit -einer zarten und geläuterten Er zählung »Gespenster auf Hirschberg« vertreten, die in das Gebiet der Seelenkunde weist. R. Auernheimer erzählt eine reizende Her zensgeschichte aus der Zeit des Biedermeiers. Unter den reichs- deutschen- Autoren verdienen Hans Heyck mit seinem Sulla-Roman »Der Glückliche« und Müller-Partenkirchen mit einem heiteren Ge schichtenbande »Schön ist's auf der Welt« Erwähnung. Mit dem Almanach des Staackmann-V-erlages, der ein außer ordentlich reiches Produktionsprogramm widerspiegelt, ist für alle Käufer ein großes Preisausschreiben verknüpft, das durch eine neu artige, an den Leser gerichtete Umfrage zur kritischen Mitarbeit anregt. Einen gründlichen und lohnenden Einblick in das Wissensgebiet der Psychoanalyse bietet der von A. I. Storfer hercmsgegebene »Almanach der Psychoanalyse« des Internationalen Psychoanalytischen Verlages in Wien. — Thomas Mann, Theodore Dreiser und K. Tucholsky eröffnen den Almanach mit Glückwünschen, die dem Schöpfer der Psychoanalyse, Sigmund Freud, zu seinem 75. Geburtstag gewidmet find. Den eigentlichen Inhalt bestreiten dann Paul Federn mit einem Beitrag »Der neurotische Stil«, Felix Schottländer mit dem Thema »Zerstört die Psychoanalyse die Naivi tät?«, Ludwig J-ekels mit einer Arbeit »Zur Psychologie -des Mit leids«, Fritz Wittels mit einer Untersuchung »Edelnarzißmus«. — Schließlich sind außer Beiträgen von S. Ferenczi, Maxim. Steiner 1071
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