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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.07.1914
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1914-07-03
- Erscheinungsdatum
- 03.07.1914
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- Deutsch
- Sammlungen
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^ 151, 3. Juli 1914. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. auf diese Gebiete, sondern sie kommen auch in Gegenden und Städten vor, wo christliche Sortimentsbuchhandlungen arbeiten, und dann werden diese letzteren stark in Mitleidenschaft gezogen. Hier und da werden die Schriftenniederlagen durch größere Sortimentsbuchhandlungen bedient. Dabei ist die Erscheinung zutage getreten, daß den Schriftenniederlagen seitens der Sorti- mcntsfirmen mehr Rabatt gewährt wird als seitens des Ver legers. Es ist durch diese Verhältnisse allmählich ein völliges Durcheinander entstanden, in das notwendig gründliche Ordnung hineingebracht werden mutz. Der Standpunkt, daß solchen Schrif tenniederlagen überhaupt nicht mit Rabatt geliefert werden sollte, wird wahrscheinlich undurchführbar sein. Es ist vielmehr eine Wiederverkäufer-Ordnung zu erstreben, die bestimmte Ge sichtspunkte für die Lieferung an solche Schriftenniederlagen auf stellt. Die Betriebe sind in folgende Kategorien einzuteilen: 1. Niederlagen, die im offiziellen Adreßbuch des Deutschen Buchhandels stehen und eine Vertretung in Leipzig haben, und denen dann mit vollem Rabatt geliefert werden kann. 2. Vereine usw., die eine behördlich angemeldete Schriften niederlage haben, an die mit einem verkürzten Rabatt (bis zu 20 Prozent) geliefert werden darf. 3. Kolporteure, und zwar a> solche, die selbständig arbeiten, b) solche, die in Verbindung mit Sortimentsfirmen stehen, an die zum Teil mit vollem, zum Teil mit verkürztem Ra batt geliefert werden sollte. Die Erläuterung des 8 3 der Verkaufsordnung sieht für solche Schristenniederlagen in Vereinen, die ein Gewerbe betrei ben und aus diesem Gewerbebetrieb einen Eigengewinn erzielen, einen Rabattsatz bereits vor. Die vorgeschlagenen Richtlinien werden auf diesem Grunde aufzubauen sein. Notwendig ist, daß sich auch diejenigen Firmen, die Karten, Wandsprüche, Kalender usw. anbieten, diesem Übereinkommen anschlietzen, denn nur dann ist ein Erfolg gewährleistet. Referent betont nochmals, daß wir christlichen Buchhändler den Vertrieb durch Schriftenniederlagen und Vereine nicht entbehren können, daß es aber im Interesse sowohl des Verlags als des Sortiments liegt, wenn durch eine Ordnung der jetzt üblichen Schleuderet vorgebeugt wird. Dem nrit Beifall aufgenommenen Vortrage folgte eine leb hafte Diskussion. Herr Ernst Fischer legt in längeren Aus führungen den Standpunkt des Vorstandes dar und macht Mit teilung von einer Denkschrift betreffend die Wiederberkäufecfrage im christlichen Buchhandel, die seitens der Vorstände des Ver bandes evangelischer Buchhändler und des Vereins von Ver legern christlicher Literatur vor einiger Zeit dem Vorstand des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler zu Händen des Herrn Geh. Hofrat Karl Siegismund eingereicht worden sei. In dieser von dem Schriftführer verfaßten Denkschrift wird eine eingehende Darstellung der Entwicklung des christlichen Buchhandels unter besonderer Berücksichtigung der Schriftenniederlagen gegeben. Es werden sodann die verschiedenen Arten des Schriftenver triebs durch Schriftenniederlagen und Verkaufsstellen in Vereins häusern, auf Festen, durch Kolporteure, Sendboten, Wandcr- prediger, Geistliche usw. zur Darstellung gebracht. Wollte man nun dekretieren: Alle diese Wiederverkäufer sind nicht als solche, sondern als Publikum zu betrachten, so würden wahrscheinlich eine ganze Anzahl der in Betracht kommenden Vereine und Ge sellschaften veranlaßt werden, sich einen Kommissionär in Leipzig und eine schöne Firma anzuschafsen, um so die Bezugsbedingun- gen für Buchhändler zu erhalten. Dies sei nicht der Weg, aus der Misere herauszukommen. Es fragt sich vielmehr, ob sich nicht brauchbare, vom Referenten bereits skizzierte Bestimmungen für die Lieferung an Wiederverkäufer schaffen lassen, zu deren Ein haltung sich sowohl die in Betracht kommenden Verleger, als das christliche Sortiment verpflichten. Der Denkschrift ist ein Entwurf solcher Bestimmungen beigefügt. Nach längerer Be sprechung wird eine Kommission gewählt, die den Auftrag erhält, die von dem Schriftführer entworfenen Bestimmungen durch zuarbeiten und der nächstjährigen Hauptversammlung praktische Vorschläge zu machen. Punkt 6: Wünsche des Verbandes evangelischer Buchhändler den »Christlichen Bücher schatz« betreffend. Der vorgerückten Zeit wegen wird von der Verhandlung die- ses Themas abgesehen. Diejenigen Verbandsmitglieder, die sich sür diese Frage interessieren, werden eingeladen, sich an der Hauptversammlung des Vereins von Verlegern christlicher Litera tur am Sonnabend, den g. Mai, nachmittags 6 Uhr, zu beteili gen, auf der diese Frage eingehend Berücksichtigung finden wird. Dieser Einladung wurde zahlreich Folge gegeben. Eine vom Vorstand berufene Sortimenter-Kommission, be stehend aus den Herren Fick, Gustorff, Holtermann und Lometsch, hat am Anfang dieses Jahres in tagelanger Arbeit Vorschläge für Um- und Neugestaltung des »Christlichen Bücherschatzes« ausge arbeitet und der Hauptversammlung des Verleger-Vereins diese mit eingehender Begründung vorgelegt. Der Christliche Verleger-Verein hat diese Vorschläge geprüft, die Meinung der erschienenen Herren des Verbandes gehört und mit einigen Ab änderungen aus Grund von Vorschlägen aus dem Mitgliederkreise des Verbandes heraus die Umgestaltung des »Christlichen Bü cherschatzes« beschlossen, so daß der »Christliche Bücherschatz« nunmehr für das christliche Sortiment in mehrfacher Hinsicht be sonders wertvoll geworden ist. Punkt 7: Vorstandswahl. Auf Antrag des Herrn Maus wird der bisherige Vorstand, bestehend aus den Herren Ulrich Meyer, Vorsitzendem, Konrad Gustorff, stellvertretendemVorsitzenden, Paul Eger,Kassierer, Ernst Fischer, Schriftführer, Otto Nippel, Beisitzer, einstimmig wieder gewählt. Unserem Vorsitzenden, Herrn Ulrich Meyer, wird im Hinblick auf seine Korrespondenz mit dem Dürer-Bund ausdrück lich das besondere Vertrauen und die besondere Anerkennung der Versammlung ausgesprochen. Punkt 8: Verschiedenes. Herr I-ie. I)r. Zimmermann hat als Vertreter des Cen- tral-Ausschusses für Innere Mission und der Deutschen Zentral stelle zur Förderung der Volks- und Jugendlektüre unserer Sitzung als willkommener Gast beigewohnt. Er nimmt das Wort, um dem christlichen Buchhandel die Unterstützung der Ar beit der Deutschen Zentralstelle warm ans Herz zu legen. Nur wenn der Buchhandel sowohl, wie das Publikum dieser Arbeit ein größeres Interesse als bisher entgegenbringe, könne sie weiter, geführt werden. — Der Vorstand schlug daraufhin der Versamm lung die Annahme der nachfolgenden Resolution vor: »Die Hauptversammlung des Verbandes evangelischer Buchhändler begrüßt die Arbeit der Deutschen Zentralstelle und ihre in Verbindung mit den evangelischen Schul- und Lehrer- Vereinen geleistete Tätigkeit im Interesse der Verbreitung guter Volks- und Jugendliteratur und drückt den Wunsch aus, daß diese Arbeit in der bisherigen Weise fortgesetzt wird. Sie em pfiehlt den Mitgliedern des Verbandes, die Deutsche Zentral stelle nach besten Kräften zu unterstützen.« Dese Resolution wird einstimmig angenommen. Nachdem noch verschiedene andere, weniger wichtige Mit teilungen erfolgt sind, ist die Tagesordnung erledigt, und der Vorsitzende schließt gegen 1-9 Uhr die tzarchtversammlung mit dem Ausdruck des Dankes für die lebhafte Beteiligung und in der Hoffnung aus ein fröhliches Wiedersehen Kantate 1915. Sowohl am Freitagabend als am Sonnabend- und Sonn tagabend fanden gesellige Zusammenkünfte statt, die einen er freulich zahlreichen Besuch aufwiesen. Von besonderem Interesse war der Besuch in Leipzig in diesem Jahre durch die Bugra. Wer von den Anwesenden hat nicht mit großer Begeisterung die, wenn auch noch nicht ganz fertige, so doch schon jetzt außerordent lich interessante Ausstellung wieder und wieder besucht! Es würde zu weit führen, an dieser Stelle näher auf die dortigen Darbietungen einzugehen. Hamburg, im Mai 1914. Im Namen des Vorstandes: E. Fischer, Schriftführer. 1073
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