Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.10.1931
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1931-10-29
- Erscheinungsdatum
- 29.10.1931
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19311029
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-193110298
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19311029
- Bemerkung
- Seite 6057-6058 fehlen im Original
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1931
- Monat1931-10
- Tag1931-10-29
- Monat1931-10
- Jahr1931
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
A LüL, 29. Ollobcr 1931. Redaktioneller Teil. Börsenblatt s. ir. 2tschn Buchhandel. Aussprache über Werbemittel Oie Jugenübuch-Werbung. Das Buch spielt im Leben des Kindes eine weit größere Nolle, als allgemein angenommen wird. Aus diesem Grunde allein schon hat die Werbung für das Jugendbuch eine viel tiefere und zugleich kulturelle Bedeutung. Bilderbücher sind erste Weckmittel geistigen Lebens, Jugendbücher Anregung und Belebung der kindlichen Phan tasie und die Welt überhaupt, in der sich das jugendliche Gestaltungs vermögen bildet. Sind wir uns dieser Gedankengänge bewußt, werden unsere Werbemaßnahmen folgerichtig von einem Verant wortungsgefühl getragen, das der knltnrbewnßtc Sortimenter bei einer Jugendbuchwerbung nicht ansschalten kann und soll. Diese Tatsache iveist uns den Weg zum kritische» Literatnr- siihrer, der allein die Gewähr für eine verantwortungsvolle jngendbnchwerbnng gibt. Ans der großen Zahl kritischer Führer wähle man den nicht zu umfangreichen, dabei aber gut illustrierten Katalog, weil nur dieser die größere Aussicht hat, eingehende Be achtung zu sinden. Wichtig ist, daß die Versand m aßna h m e n individueller gehalten werden. Bei Postversand ist unbedingt ein kurzer Begleitbrief beizufügen, der eine persönliche Note trägt und in Ton und Form auf den Empfänger abgestimmt sein muß. Sehr- beachtlich ist auch die persönliche Übergabe in der Buchhandlung. Ein wichtiges Moment ist ferner die dauernde Werb n n g. Das Jugendbuch darf nicht nur vor Weihnachten in den Vordergrund trete», sondern es muß das ganze Jahr über sichtbar sein. Nie sollte es im Schaufenster fehlen, denn es zeigt dem Vorübergehenden, daß auch Jugendbücher geführt werden und erinnert ihn gleichzeitig an das Kinderbuch als Geschenk. K i n d e r s o n d e r f e u st e r, leben dig und originell gestaltet, erwecken die Aufmerksamkeit des Publi kums und der Kinder im besonderen. Jedem Fenster sollte aber eine Idee zugrunde liegen, die uns die Bücher selbst in reicher Fülle geben. Fenster, 'die Szenen aus den Bücher» verlebendigt dar stelle», sind immer zugkräftig. Das Material dazu kann in den meisten Fällen selbst hergestellt werden, während Puppen, Tiere und dergleichen zu entleihen sind. Zwei Beispiele: Klein-Lore aus > K icckindicwelt« (Hahns Verlags klettert zum Hühnerstall hinauf, bleibt im Eingang stecken und Lump, der Hund, zieht Lorchen am Nockzipfel wieder heraus. — Aus dem kürzlich erschienenen »Dominik, Moderne Piraten« (Union) kann jeder mit Leichtigkeit einen spannen den Moment darstellen: Nudi klammert sich am Ballonnetz fest und fliegt mit. — Derartige Darstellungen ergeben fesselnde Blickfänger für das Kinderbnchfenster. Hier sind dem Verleger unbegrenzte Mög lichkeiten gegeben, das Sortiment statt mit toten Plakaten und Pro spekten mit lebendigem Material und künstlerischen Attrappen zu unterstützen. Schonendste Behandlung durch das Sortiment voraus gesetzt. Die Bedienung, die am geeignetsten in den Händen einer Frau liegt, weil ihr das größere Einfühlungsvermögen in die Kinöes- scclc eignet, birgt individuelle und wertvolle Werbemöglichkeiten. Voraussetzung ist natürlich, daß die Gehilfin die Kinderbücher liest. Sic gewinnt dadurch «ine viel persönlichere Einstellung zum Kinder buch, und diese gibt ihr die Fähigkeit, beim Verkauf zu beraten und zu überzeugen. Gleichzeitig erwächst ihr daraus die Beurteilungs- fähijJcit für die Altersstufen. Das ist ein nicht zu unterschätzendcx Faktor, denn eine gute Beratung erweckt das Vertrauen des Käufers und wirbt für dauernde Kundschaft. Wen» räumlich möglich, sollte stets eine Leseecke oder ein Ki » derzi m m e r bestehen. Die Benntzung wird gesprächsweise empsohlcn, eine Aufmerksamkeit, die nichts kostet, den Kunden aber veranlaßt, bei Bedarf Kinderbücher da zu kaufen. Unter Mithilfe von Verlegern sollte das Sortiment des öfteren l u st i g e K i ii d e r u a ch Mittage oder M ärchenabend e*s oeraustalteu und dazu einen größeren Kinderkreis einladeu. Das Programm darf aber nur auf das Buch zugcschuitteu sein und Kapitel und Begebenheiten aus Büchern bringen, die geeignet sind, im Kinde de» Wunsch nach dem Besitz des Buches zu erwecken, also keines falls die ganze Handlung herausgreifen, sondern nur Bruchstücke bieten. Verursachen derartige Veranstaltungen doch Kosten, so sind diese mühelos durch kleine Eintrittspreise hereinzuholen. *> S. hierzu Börsenblatt vom 11. Juli 1928: »Werbung sür das Buch bei Kindern« (Säumers Buchhandlung). K i u d e r l c s e st u n d c n beim N u n d f u u k sind weiter au- zuregeu, die mit kleinen Preisausschreiben verbunden sein können und die in der Kiuderwclt stets größte Beachtung finden. Wichtig ist hier wieder eine kritische literarische Leitung. Das sind nur einige Hinweise für die Werbung, die in indivi dueller Hinsicht noch viel weiter ausgebaut werden kann. Das Buch wird in der Werbung tatsächlich stiefmütterlich behandelt, wes halb es für Sortiment und Verlag das A und O sein müßte, immer und immer wieder dafür einzutreten, ob als Geschenk, zur Be lehrung oder Unterhaltung. Und mit besonderer Liebe sollte für das Jugendbuch geworben werden, denn Kinder und Jugendliche, die wir zum Buche führen, erziehen wir damit zur Liebe zum Buche. Erreichen wir diese, dann sind unsere Bemühungen gleichzeitig eine Werbung für später, den» wer einmal den Weg zum Buche fand, der wird das Buch nie mehr.missen wollen. Martha Sökeland. Herr N o l f K a d a ch von der Vereinigung der Jugendschriste»' Verleger schreibt uns u. a. zum Thema: Der Werbetätigkeit des Jugendbücherverlages, die über die Be reitstellung von Werbemitteln (Kataloge, Prospekte) hinausgeht, sind im Verhältnis zum belletristischen oder wissenschaftlichen Verlag sehr enge Grenzen gesetzt. Eine persönliche direkte Verbindung mit den Leserkreisen hat er bis auf einige Ausnahmen nicht. Ein wesentliches Moment beim Kauf eines Jugendbuches sind die Erinnerungen des Gebers au seine eigene Kindheitslektüre und die mündliche Empfehlung der Jugend untereinander. Aus dieser Tatsache heraus kann für die Publikumswerbuug des Jugendbücher verlags nur eine beschränkte Anzeigenwerbung in Betracht kommen. Anzeigen in Tageszeitungen haben wenig Resonanz ge funden. Mit mehr Erfolg wurden Familien- und Fraueuzeitschris- tcu heraugezogeu. Auch den amtlichen Fuukzeitschriften, die von Jugendlichen gelesen werde», ist eine gewisse Werbewirkung zuzuspre chen. Selbstverständlich werden bei der Anzeigenwerbung am stärk sten die Zeitschriften und Kalender der Jugendbünde sowie die ver schiedenen anderen Jugendzeitschriften berücksichtigt. Doch darf man hier nie in den Fehler verfallen, zuviel auf einmal dem jugendlichen Leser anzubieten. Aus meinen eigenen Erfahrungen weiß ich, daß lebendige ausführliche Anzeigen von einem, allerhvchstens zwei Bü chern die meiste Aussicht auf Wirkung haben. Viel Sorgfalt legt der Jugendbücherverlag auf den Versand der Besprechungsexemplare. Wenn auch, was die Referate betrifft, so vieles noch im argen liegt und eine sachgemäße Jugend bücherkritik nur von sehr wenigen Zeitungen ausgeübt wird, so ist auch den iu den meisten Fällen zum Abdruck gelangenden Wasch zetteln ein gewisser Wert nicht abzusprechen. Die Schul- und Volksbüchereien werden über die Prüfungsausschüsse und Beratungsstellen orientiert, denen Prüsungs- exemplare zugestellt werden. So kommt z. B. für die Büchereien höherer Schulen geeignete Literatur an den Sächsischen Philologen- vcrein in Dresden-Klotzsche, für die Volksschulen an die Landesver bände der Vereinigten Prüfungsausschüsse für Jugendschriften, für die Jugendbüchereien der Volksbibliotheken an die Beratungsstelle für volkstümliches Büchereiwese» in Leipzig. Für den Sortimenter sieht Herr Kadach folgende Ausgaben: Prospekt- und Brie f w c r b u n g. Außer den zahlreichen von den einzelnen Verlagen zur Verfügung gestellten Kataloge» und Prospekten gibt es noch eine Reihe Sammelkataloge, die meist von Lehrerorganisationen herausgegeben werden. Ihre Werbekraft für den Buchhändler ist begrenzt und umstritten, da sie meist nur eine Anhäufung von Titeln und Preisangaben bieten und nach ein seitigen Gesichtspunkten zusammengestellt sind. Bei der Verteilung von Prospekten und Katalogen hat mau sich iu letzter Zeit von dem Grundsatz: »Wer vieles bringt, wird manchem etwas bringen« freigemacht. Man hat eingesehen, daß ein Zuviel au wahllos zusammengestellten Prospekten zur Unschlüssigkeit führt. Deshalb wurde versucht, au Hand von Schülerlisten und Umfrage bei der Kundschaft das geeignete Adressenmaterial mit den not wendigen Altersdaten zu erhalten. Da die Eltern am liebsten die Wünsche der Kinder erfüllen, wenden wir uns in erster Linie an 953
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder