Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.11.1929
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1929-11-07
- Erscheinungsdatum
- 07.11.1929
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19291107
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-192911075
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19291107
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1929
- Monat1929-11
- Tag1929-11-07
- Monat1929-11
- Jahr1929
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
RoÄMumeüer TÄ Sächs.-Thüringischer Buchhändler-Verband. Bericht über die 43. ordentliche Verbandsversammlung in Weimar im Saale der Erholnng am Sonntag, dem 8. Sept. 1929. Sonne begleitete die Teilnehmer auf dem Wege nach Wei mar, Sonne leuchtete in Weimar und sonnige Stimmung lag auch über der ganzen Hauptversammlung und den umrahmenden Veranstaltungen. Unter der trefflichen Führung der Weimarer Kollegen Fink und Hofer treten wir Sonnabend mittag um 2 Uhr einen Spaziergang durch das klassische Weimar an, der zwei Stunden später mit den inzwischen noch eingetroffenen Mit gliedern und dem Vorstand nach Beendigung seiner Sitzung durch den Park zum Goethehaus führt. Die Verleger Weimars und der Nähe haben in den Fenstern der Weimarer Sortimente ihren Verlag ausgestellt. Die Fenster finden beim Publikum sowohl wie auch bei uns Buchhändlern sehr viel Beachtung. Sie zeigen uns abgeschlossene Gebiete Weimars emsiger und bewußter Verlagstätigkeit; aber sie beweisen auch, daß selbst Verleger die Kunst der Schaufensterdekoration beherrschen, sogar manchen Sortimenter darin übertreffen. Im übrigen sollen sich diese Fenster auch für die Sortimenter gelohnt haben: eine Ernte ohne -Saat und Arbeit für sie! Das Abendbrot vereinigt bereits -eine stattliche Zahl, die später für den Vortrag noch -durch die'Gehilfenschaft aus Weimar und Jena vermehrt wird. Der schöne Besuch ist erfreulich, war aber auch zu erwarten; denn die Einladung hatte uns ver heißungsvoll und in zweifacher Weise einen hohen Genuß ver raten. Zunächst sollen diejenigen zu ihrem Recht kommen — und es müssen alle Anwesenden gewesen fein —, die über Alt meister Goethe Neues erfahren oder Altes auffrischeu wollen. Professor vr. Hans Wahl, der verdienstvolle und weitsichtige Direktor des Goethe-Nationalmuseums hat mit unermüdlichem Fleiß für feinen Vortrag »Goethe — Weimar« eine Fülle von Handzeichnungen, Gemälden und Büsten zusammengetragen, um sie uns im Lichtbild vorzuführen. Es dürfte die erste Zu sammenstellung überhaupt fein, die — -gewissermaßen als Ersatz für Photographien — Goethe fast in allen Lebensaltern zu zeigen sucht. Ebenso wertvoll und interessant wie diese sind die erläu ternden Hinweise und Vergleiche zwischen Gesichtszügen, jewei ligen Lebensumständen und dem Schaffen Goethes. Spricht Professor Wahl selbst über den Höhenweg Goethes, so ist er uns ein hervorragender Führer auf diesem; -langer anhaltender Bei fall bringen denn auch deutlich unsere Anerkennung und unse ren Dank zum Ausdruck, den der Vorsitzende noch durch herz liche Worte ergänzt. Und nun kommen die anderen zu ihrem Recht, die sich mehr der Schönheit des heutigen Lebens erfreuen mochten — und hier sollen es -auch wieder alle Anwesenden gewesen sein; ein Beweis für die Vielseitigkeit des zeitgemäßen Buchhändlers wenigstens unseres VerbaNdsb-ezirkes —, -als die .Ballettmeisterin des Deut schen Nationaltheaters, Sari Jankelow, ihre entzückenden, j-a fast möchte ich sagen, berückenden Tänze zeigt. Auch hier wieder außerordentlicher und wohlverdienter Beifall, sogar mit Blu men, die ein begeisterter Buchhändler — auf der Höhe der Zeit und die Situation erfassend — schnell einer großen Vase ent nimmt. Es ist kein Wunder, daß nach so schönheitstrunkencn Stun den die Lust für eine Vorverhandlung zur Hauptversammlung, wie sie alljährlich sonst stattfindet und -auch vorgesehen ist, nicht mehr -aufkommen will. Die Zeit war auch zu schnell dah-in-gegan- gen und mit dem gleichen Eifer versprach man, am anderen Morgen auch zu verhandeln, um das Versäumte doch noch einzu holen — und dieses Versprechen wird auch eingelöst. Die Versammlung -beginnt pünktlich morgens 10 Uhr und ist wieder gut besucht. Der größte Teil der Mitglieder bis auf einige später kommende Nachzügler ist schon anwesend. Als Ehren gäste nehmen teil die Herren Kretschmann senior, Jäh, Hopser, Focksn-Dresden,Diederich-Dresden,Maus-Braunschweig, Körner- Altenburg, die vom Vorsitzenden Herrn Reinecke herzlich be grüßt werden, ebenso Herr Bürgermeister Klotz als Vertreter der Stadt Weimar. Herr Bürgermeister Klotz-Weimar dankt für die Be grüßung und gibt seiner Freude Ausdruck, -daß die Buchhändler- Tagung in Weimar stattfindet und wünscht, daß sich der -große Einfluß -der Weimarischen Kultur und des Weimarer Geistes auf -das ganze Bestehen und Leben der Stadt auch auf den Buch handel günstig auswirken möge. Herr Diederich - Dresden bringt Grüße des Börsenver eins -und der Gilde und dankt dem Vorstand des Sächsisch-Thü ringischen Verbandes ganz besonders für die rege und ersprieß liche Mitarbeit. Herr Reinecke erfreut die Anwesenden durch Bekanntgabe des wie immer in ganz ausgezeichneter Weise abgefaßten Jahres berichtes, der durch seine außerordentliche Sachlichkeit, Klarheit und Kürze allgemeinen Beifall findet. Er eröffnet den Bericbt mit Börnes Wort als Leitspruch: »Wer in der wirklichen Welt arbeiten kann und in der idealen leben, der hat das Höchste erreicht«. Sachsen-Thüringen wird eifrig bestrebt sein, seinen Weiter bestand zu wahren un-d will nicht -in andere Kreise ausgeteilt Gerden. Der Verband wird sich vor allem auch die Ausbildung der jungen Kräfte des Buchhandels angelegen sein lassen. Herr Diederich - Dresden spricht als Vertreter des Bör senvereins über Tagesfragen des Buchhandels. Er berichtet über die Wirkung des Mengenpreises, über unlautere Preisunter bietungen, Regelung der Abstimmung, Verkehr mit Bibliotheken und sichert zu, -daß künftig -die Jahresberichte -der Kreisvereine in den »Vertraulichen Mitteilungen des Börsenver-eins« ver öffentlicht werden können. Zum Schulbüchergeschäfte geben einige Kollegen praktische Winke, -die dankbar anerkannt werden. Herr Maus-Braunschwe-ig wünscht -bei der Besprechung des Jahresberichtes mit Recht, die Bezeichnung -des Wiederverkäufers in -den Ordnungen -des Bör- senvereins -genau -formuliert zu sehen. Vor allem sollten Ge- le-genheits-Wieder-verkäufer nur durch das Sortiment, und zwar mit einem Rabatt von etwa 1216 bis 15A beliefert werden. 1185
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder