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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.11.1936
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1936-11-10
- Erscheinungsdatum
- 10.11.1936
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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Nummer 2S2, 10. RouemSir IMS Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel Im Anschluß daran kam der Fachschaftsleiter auf die Neu organisation des deutschen Buchhandels zu sprechen, wobei er unterstrich, daß in der Umwandlung des Bundes Reichsdeutscher Buchhändler in eine Gruppe der Reichsschrifttumskammer nie mals ein Nachteil, sondern ein Vorteil für den Becufsstand erblickt werden muß. Die Organisation werde damit eine straffere und dem einzelnen Angehörigen des Berussstandes könne schneller als bisher geholfen werden. Aus Ausführungen über die Auch- buchhandelssrage war zu erkennen, daß diese nunmehr einer ab schließenden Regelung entgegensieht. Dann erläuterte der Fach schaftsleiter Aufgaben und Ziele der neuen Zeitschrift: »Der Buch händler im neuen Reich- als das weltanschauliche Schulungsblatt des deutschen Buchhandels im In- und Ausland, das neben dem Börsenblatt als Fachblatt des Buchhandels sich eine würdige Stellung zu erringen werden wisse. Die Zeitschrift gehöre in die Hand eines jeden Gefolgschastsmitgliedes und Betriebssührers, für die sie mit der Zeit ein unentbehrliches Rüstzeug werden wird. Im Verlauf der Besprechung über unerwünschtes Schrifttum wurde den Mitgliedern empfohlen, ihre Kataloge und Verzeichnisse vor Drucklegung der Kammer zur Prüfung einzuschicken, damit die Gewähr vorhanden ist, daß die Kataloge nicht uner wünschtes Schrifttum enthalten. Bei der Behandlung der Frage des Buchexports wurde insbesondere darauf hingewiesen, daß wegen der Tragung der Ver- waltungsspesen vom Zwischenhandel die Wirtschastsstelle eine Über prüfung in Aussicht gestellt habe. Anschließend kam man auf die bekannten Bestrebungen des Verbandes der Zeitungs- und Zeitschriften-Grossisten und der Reichssachschaft des deutschen Zeitungs- und Zeitschriften-Einzel- handels, den Verkehr mit Zeitschriften den Ortsgrossisten vorzu behalten und den Verkehr über Leipzig von der Belieferung von Orten, an denen sich Ortsgrossisten befinden, auszuschalten, zu sprechen. Diese Bestrebungen wurden einmütig abgelehnt. Die Interessen des Leipziger Platzes gelte es auf jeden Fall zu wahren und man erwartet hier durch den Börsenverein die weitestgehende Unterstützung. Ebenso nachdrücklich wandte man sich gegen die Scheingrossisten, Einzelhändler, die sich als Grossisten bezeichnen, obwohl sie es nicht sind, mit der Absicht, den Grossistenrabatt ein zustreichen. Zur Beseitigung dieser Mißstände habe man bereits die Verbindung mit dem Verlag ausgenommen. Abschließend wur den dann noch die Fragen der Belieferung von Leihbüchereien, mitangegliederten Buchverkaufsstellen und der Auslieserungs stellen bei Leihbüchereien und Buchvertretern behandelt. (Fortsetzung folgt.) Die Dokumentation und die Technischen Bibliotheken*) Von Bibliotheksdirektor Dr. A. Predeek Jedes Ergebnis des wissenschaftlichen Forschens, jede Anwen dung und Verwirklichung eines Fortschrittes muß in die Form des Schrifttums eingehen, um fortzuwirken und fortzuleben. Das Schrift tum ist wie ein Meer, in welches viele Flußläuse ihre Sinkstosfe tra gen, fruchtbare und unfruchtbare. Viele werden genutzt, viel mehr versinken und gehen verloren. Vielfältig wie die Formen des Schrift tums sind auch die Verfahren seiner Sichtung und Erschließung; Wissenschaft und Praxis arbeiten an ihrer Vervollkommnung, und in allen Ländern setzt sich die Erkenntnis durch, daß der Fortschritt der Forschung eng mit der Lösung der »Schrifttumsfrage« zusammen hängt. Dem Gebrauche anderer Länder folgend hat man sich auch in Deutschland seit einigen Jahren daran gewöhnt, die dem Nachweise und der Erschließung des Schrifttums dienenden Verfahren als »Dokumentation« zu bezeichnen und von Dokumentations stoff, Dokumentationsstellen und von Dokumentalisten zu sprechen, wodurch Wesen und Ziel dieser Tätigkeit verdunkelt und ihre Wirk samkeit nicht gerade gesteigert wird. Die Begriffsbestimmung der Dokumentation, wie sie auf den Tagungen des Internationalen In stituts für Dokumentation (Sitz: Haag) und den ihm nahestehenden Arbeitsgruppen der einzelnen Länder zum Ausdruck kommt, ist auch noch keineswegs fest und endgültig. Denn wenn die dokumentative Tätigkeit darin besteht, jegliches für jeden beliebigen Zweck dienliche Tatsachenmaterial herbeizuschaffen, dann greift sie weit über das Schrifttum hinaus und zieht überhaupt alle Äußerungen mensch lichen Denkens und Schaffens in ihren Bereich. Aber auch bei Be schränkung auf das fachwissenschaftliche Schrifttum, dieses allerdings im weitesten Sinne genommen, muß man fragen, ob es zweckmäßig ist, alle Probleme der Zeitschriftengestaltung, der Abkürzungs- und Zitierweisen, der Klassifizierung und der Katalogtechnik, der Verviel- sältigungsverfahren und der Photographie, der Literaturbeschasfung und der Bibliotheksbenutzung zur Dokumentation zu rechnen. Und erst recht darf man zweifeln, ob die Notwendigkeit besteht, die fach- wissenschaftliche Arbeit der Berichterstattung, der Herstellung von Referaten, Literaturübersichten, Bibliographien, Repertorien und Inhaltsverzeichnissen unter dem Oberbegriffe Dokumentation aus dem Betriebe der Einzelwissenschaften herauszunehmen und sie zu einer selbständigen wissenschaftlichen Methode oder zu einer Hilfswissenschaft zu machen. Jede Einzelwissenschast hat ihre eigene Methode der *> Vgl. Börsenblatt vom 27. November 1934 »Die Informations stelle für technisches Schrifttum«. 984 Schrifttumserschließung und Quellennachweisung und sie würde auf hören, strenge Wissenschaft zu sein, wenn sie diese Aufgabe grundsätz lich dem Dokumentalisten überlassen wollte. Das gilt zumindest für die sogenannten Geisteswissenschaften; denn der Geisteswissenschaftler ist sein eigener Dokumentalist. Damit ist natürlich nicht gesagt, daß nicht die Fragen der Ver einheitlichung und Gestaltung des Schrifttums, seiner Ausschließung und Nachweisung dringlich sind und durch gemeinsame Arbeit aller Wissenschaften und aller Länder untersucht und gelöst werden sollten. Man mag eine solche rein formale Regelung als Dokumentation be zeichnen, obwohl nicht einzusehen ist, warum man den lange vor dem Aufkommen des Wortes Dokumentation vorhandenen Bestrebungen der Normung von Formaten, der Ausbildung einer Zitiermethode, einer Einheitsklassifikation usw. nicht ihre natürlichen Bezeichnungen lassen will. Nur in einer Hinsicht erscheint der Begriff der Doku mentation sinnvoll, nämlich dann, wenn man darunter die Tätigkeit des Bekanntmachens, Berbreitens und Zugänglichmachens wissen schaftlicher Ergebnisse oder praktischer Erfahrungen an diejenigen »Verbraucher« versteht, welche sie für ihre Sonderzwecke anwenden wollen, aber weder die Gelegenheit, noch die Zeit, noch die Möglich keit haben, sie selbst aus dem Fachschristtum zu entnehmen, also das Fachschristtum in erschöpfender Weise »auszuwerten«. Aber auch diese Tätigkeit läßt sich mit einem anderen Ausdruck, etwa mit Schrift tumsnachweis oder Schristtumsauskunft umschreiben. Diese Art von Auskunft und Nachweisung beschränkt sich zur Zeit im wesentlichen aus die »angewandten« Wissenschaften, auf die Technik, die Natur wissenschaften, die Medizin und die Wirtschaftswissenschaften; sie wird vor allem von der Industrie in Anspruch genommen, weil es hier ganz besonders darauf ankommt, Fortschritte und Neuigkeiten der theoretischen und praktischen Arbeit schnell, zuverlässig und in geeig neter Form bekanntzumachen und sofort wieder für neue Arbeiten zu verwenden. Die gewaltige Erzeugung technischen Weltschristtums verlangt eine schnelle Verteilung und einen schnellen Umsatz der Er fahrungen und Ergebnisse, um wieder neue Fortschritte zu erzeugen. Die stürmische Entwicklung vieler Zweige der Technik verlangt ferner, daß die Industrie sich der neuesten Fortschritte so schnell wie möglich bemächtigt, um dem ausländischen Mitbewerber immer um ein Stück voraus zu sein. Diesem Bestreben kommen die Fachzeitschriften, die Referatenblätter und sonstigen periodischen Nachweisungsorgane entgegen. Für die technisch-wissenschaftliche Forschung, für die Ent wicklung neuer Verfahren oder Konstruktionen aber ist die Industrie
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