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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.10.1935
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1935-10-26
- Erscheinungsdatum
- 26.10.1935
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- Deutsch
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x° 250, 36. Oktober 1935. Redaktioneller Teil Die Zugendschriftenarbeit im NSLB Von Eduard Rothemund, Bayreuth Aus dem großen deutschen Erziehertag in Magdeburg — vom 6. bis 8. Juni 1933 —, der die Einschmelzung all der vielen alten deutschen Lehrerverbände und ihr Aufgehen in der einzigen deut schen Erziehergemeinschaft, dem NSLB, einleitete, wurde in einer Nebcnversammlung versucht, auch die Arbeit der deutschen Lehrer schaft am deutschen Jugendschrifttum neu zu gestalten. In dem Be richt der Jugcndschriftcnwarte Nr. 7/1933 heißt es darüber: »In der Versammlung herrschte Einmütigkeit in bezug aus die grund legende geistige Richtung unserer neuen Arbeit; dagegen führte die Aussprache über den organisatorischen Neubau zu keinem Er gebnis», so lebhaft darum auch gerungen wurde. Erst einem kleinen Kreis unter Leitung von vr. Fehring, Hamburg, gelang es, einen in vielen Stücken brauchbaren Organisationsplan zu erarbeiten. Nun hatte sich in der Zeit zwischen der nationalsozialistischen Revolution und der sich allmählich durchsetzenden Gleichschaltung der alten Verbände wie in so manchen anderen Organisationen auch in vielen Prüfungs-Ausschüssen eine innere Unsicherheit lähmend auf die ganze Arbeit gelegt. Andererseits wurde aber die Neu- und Umwertung auch des Jugendschrifttums im Gefolge des revolutionären Umbruches, die rasche Schaffung eines beratenden Führers infolge der einsetzendcn Flut des Konjunkturschristtums eine zwingende und unaufschiebbare Notwendigkeit. Deshalb hat ten wir in Bayreuth bei der Reichsamtsleitung schon Wochen vor Magdeburg mit der Prüfung der zum Teil unaufgefordert und später auf Aufforderung bei uns eingehenden Jugendbücher und mit der Schaffung eines ersten Verzeichnisses begonnen. Die so in Angriff genommene Arbeit wuchs in die Breite und Tiefe. In der Praktischen Arbeit selbst formte sich — ohne lange theoretische Erwägungen und unfruchtbare Auseinander setzungen und ohne lange zu fragen: »Was wird mit den alten Prüfungs-Ausschüssen geschehen?» — am Sitz der Reichsamts leitung als Teil ihrer umfassenden Gesamtausgaben ein neuer Mittelpunkt für die Jugendschrifttumsarbeit der gesamten deut schen Erzieherschaft. Wurde auch die erste Arbeit von Bayreuth aus allein geleistet, so ergab sich doch bald die Notwendigkeit einer organisatorischen Verbreitung und Durchgliederung unseres Teil gebietes entsprechend der großen Gliederung des NSLB, von der Reichsamtsleitung aus in den Gauen, Kreisen und, wo ein örtliches Bedürfnis bestand, auch in den Ortsgruppen Stellen für die Jugendschrifttumsarbeit zu schaffen, ein Organisations au f b a u, der sich vielfach mit dem deckte, was als Organisations plan der oben erwähnte Ausschuß in Magdeburg erarbeitet hatte. Organisch entwickelte sich die neue Organisationsform. In dem Maße, wie sic sich durchsetzte, verschwanden die alten Prüfungsausschüsse still schweigend von selbst, ohne daß je eine Auflösungsverfügung der Neichsamtsleitung erlassen worden wäre. Viele der alten zuver lässigen Mitarbeiter gingen in die neu geschaffenen Gau- und Kreisstcllcn über. Neue junge Mitarbeiter, die ein Herz für das gute Buch und eine entschiedene nationalsozialistische Gesinnung mitbrachten, stießen hinzu. Auf der Reichstagung in Frankfurt 1934 wurde die erste menschliche und sachliche Verbindung unter einem Großteil der Gausachbearbeiter und dem Sachbearbeiter der Reichsamtsleitung hcrgestellt. Um sie aber alle einmal geschlossen »unter einen Hut» und die Arbeit aller Gaustellen auf eine einheitliche Grundlage zu bringen, um das Verhältnis der einzelnen Gaue untereinander und zur Jugendschriftenstclle der Rcichsamtsleitung zu vertiefen und um einen starken Stoßtrupp der engeren Mitarbeiter aus- zubildcn, berief die Rcichsamtsleitung im September 1935 sämt liche Gausachbearbeiter zu einer Arbeitswoche in Jung born, dem Schulungsheim des NSLB, Gau Württemberg, zu sammen. Die Wirkung dieser ersten Schulungswoche, die lager mäßig aufgezogen war, war schon im Lager selbst spürbar, in Kameradschaftlichkeit, Arbeitsfreude und gegenseitiger Aufgeschlos senheit. Sie wird sich fruchtbar auswirken in der kommenden Arbeit der Gaue und in ihrer Zusammenarbeit mit der Reichs amtsleitung. Ein Band, das ständig alle Mitarbeiter, aber auch unser Gesamtschaffen mit der gleichgerichteten Arbeit anderer Stellen 900 verbindet, so mit der Reichsstelle zur Förderung des deutschen Schrifttums und der Reichsjugendführung, mit denen wir seit zwei Jahren zusammenarbeiten, mit der Reichsstelle für volkstümliches Büchereiwesen, mit der wir in diesen Tagen in ein engeres be grüßenswertes Arbeitsverhältnis kamen, mit dem Reichsunter richtsministerium, mit dem eine ersprießliche Geschlossenheit unserer gemeinsamen Arbeit wohl in der nächsten Zeit erreicht werden wird, ist die »Ju g e n d s ch r i f t e n w a r t e». Sie bringt die gutachtlichen Äußerungen dieser vier Stellen und des NSLB zum Abdruck. Sic ist zugleich die einzige Zeitschrift in Deutschland, die sich ausschließlich mit all den Fragen des Jugendschrifttums und der literarischen Erziehung der deutschen Jugend, sowie lau fend mit der Kritik der Neuerscheinungen beschäftigt. Um zu ver meiden, daß die Urteile sich in der Zeitschrift verlieren und so nur schwer aufzufinden wären, wurde die Jugendschriftenwarte in einen Aufsatzteil und in einen kritisch-praktischen Teil in Form von Buchbesprechungen auf Karteikarten aufgegliedert. Diese Be sprechungen ergeben — in einem Karteikasten gesammelt — einen lebendigen, ständig wachsenden Ratgeber. Inhalt und Gestalt der Zeitschrift, die in dieser Form erst seit dem 1. April 1935 erscheint, berechtigen zu der Behauptung, daß jede Lehrerbundsunterglicderung (Gau, Kreis, Ortsgruppe, interessierte Einzelmitglieder), jede Schule, die eine Bücherei be sitzt, jede Volksbücherei, jede kulturpolitische Stelle der Partei, jede größere HJ-Einheit, jede Gruppe der Kulturgemeinde der Jugend, die Jugendschriftenwarte lesen muß, wollen sie mit dem deutschen Jugendschristtum in lebendiger Verbindung bleiben. Die Zeitschrift noch stärker an all die genannten Kreise heran- zutragcn, ist eine unserer nächsten Aufgaben. Wir erwarten hier gerade auch die tatkräftige Unterstützung durch den deutschen Buch handel, mit dem zufammcnzuarbeiten wir gewillt sind, wo immer sich Möglichkeiten ergeben. Mit dem Jungbuchhandel verbinden uns zahlreiche Beziehungen persönlicher und sachlicher Art, die wir auf seinen Freizeiten und Wochenendtreffen, in menschlichen Einzelbegegnungen und brieflichem Erfahrungsaustausch gewon nen haben. Wir sind jederzeit auch bereit, den Buchhandel in unserer Zeitschrift zu Worte kommen zu lassen. Unser verewigter Reichsamtsleiter Hans Sche mm hat noch selbst die Überleitung der Jugendschriftenwarte von Hamburg nach Bayreuth und die neue Form der Jugcndschriftenwarte gut geheißen. Die Jugendschriftenarbeit im NSLB hat dadurch das Organ erhalten, das ihr in den Jahren 1933 und 1934 immer gefehlt hat. Hans Schcinm hat durch zwei weitere Verfügungen unserer Arbeit wesentlichen Auftrieb verliehen. 1. Durch die Errichtung der Dietrich-Eckart- Bücherei und der Dietrich-Eckart-Stiftung anläß lich der Woche des Buches 1934, um durch beide Einrichtungen das deutsche Jugendschrifttum zu fördern und seine innere Güte und volkhafte Bedeutung zu heben. In der Dietrich-Eckart- Bücherei werden die besten der Bücher zusammengefaßt, mit denen der junge Deutsche im Laufe seiner Entwicklung von der Kinder stube an über Schule und Staatsjugend bis zu Lebensreife und beginnender selbstverantwortlicher Lebensführung in Berührung kommen soll. Im Gedanken an Hans Schemm werden zur Woche des Buches 1 935 in die Dietrich-Eckart- Bücherei folgende Werke ausgenommen: Adolf Hitler: Mein Kampf. (Eher, München.) Roscnberg: Der Mythus des 20. Jahrhunderts. Hoheneichen- Verlag, München.) Günther: Kleine Rassenkunde. (Lehmann, München.) Dietrich: Mit Hitler in die Macht. (Eher, München.) Lochmüller: Hans Schemm. (Deutscher Volksverl., Bayreuth.) Schenzinger: Hitlerjunge Quex. (Zeitgeschichte, Berlin.) Wittek: Durchbruch anno achtzehn. (Franckh, Stuttgart.) Götz: Das Kinderschiff. (Engelhorns Nachs., Stuttgart.) Reichardt: Thule. (Diederichs, Jena.) Grimm: Kinder- und Hausmärchen. (Elwert'sche Verlags buchhandlung, Marburg.)
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