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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.06.1914
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1914-06-24
- Erscheinungsdatum
- 24.06.1914
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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143, 24. Juni 1914. Redaktioneller Teil. Buchhandlung veröffentlicht wird im Aufträge oder auf Veran lassung des Börfcnvereins, der dafür eine Entschädigung von jährlich 1200 -kt zahlt. Diese Summe ist angesichts der Leistung verhältnismäßig gering, und es ist schon einmal, im Jahre 1899, der Antrag gestellt worden, der Börsenverein solle doch die Biblio graphie selbst übernehmen, anstatt sie durch eine private Firma Herstellen zu lassen. Damals wurde gesagt, daß die Herstellung der Bibliographie, soweit sie täglich im Börsenblatt veröffentlicht wird, dem Börsenverein etwa 7000 .K kosten würde. Es würde sich also eine Mehrausgabe von 5800 -/k ergeben. Diese Summe wird natürlich notwendig sein, wenn man berücksichtigt, daß alle die Titel zu beschaffen, abzuschrciben und zu katalogisieren sind. Nunmehr ist durch die Gründung der Deutschen Bücherei das Hereinströmen sämtlicher deutschen Druckwerke gesichert, und die dort beschäftigten Bibliothekare sind genötigt, wissenschaftliche Kataloge aufzustellen. Sie müssen eben die Werke, die dort all täglich eingehen, die nicht nur zu ordnen, sondern auch zur Ver fügung zu halten sind, notwendigerweise sehr genau aufnehmen und sorgfältige Kataloge Herstellen, die aus den einzelnen Titeln bestehen. Dadurch ergibt sich ein bibliographisches Material von hohem Werte, das sich durch seine Qualität und Vollständig keit ohne weiteres auszeichnet. Nun liegt doch der Gedanken nahe, daß man die in der Deutschen Bücherei geführte Bibliographie ohne weiteres zur Veröffentlichung im Börsenblatt benutzt. Das würde dem Bör senverein gar nichts kosten. Denn die Zettel sind ja bereiis vor handen; sie brauchten nur alle Tage kopiert und dem Börsen verein zugeführt zu werden. Außerdem ist seit dem Jahre 1892 ein Vertrag mit der Hin richs'schen Buchhandlung in Kraft, wonach diese verpflichtet ist, allwöchentlich das Verzeichnis, das sie herausgibt, dem Börsen blatt beizulegen. Den Anstoß dazu gab die mangelhafte Be schaffenheit des bis dahin vom Börsenverein selbst hergestellten monatlichen Verzeichnisses. Dieses wurde durch die Hinrichs- sche wöchentliche Bibliographie ersetzt, die, wie Sie ja wissen, sehr gut gearbeitet ist. Anfangs hatte der Börsenverein in Aus sicht genommen, dafür etwa 10 000 -kt im Jahre zu bezahlen. Die Ausgabe ist beinahe von Jahr zu Jahr gewachsen; gegen wärtig beträgt die Summe, die der Börsenvereinsvorstand da für aufzuwenden hat, über 26 000 -kt. Mit Rücksicht darauf, daß die Deutsche Bücherei nun selbst bereits die Sachen durcharbeitet, ohne daß daraus Kosten für den Börsenverein entstehen, würde es doch leicht möglich sein, dieselbe oder sogar noch eine vollständi gere, vielleicht auch korrektere und wissenschaftlich genauer ge führte Bibliographie zu einem wesentlich billigeren Preise zu liefern, als sie jetzt dem Börsenverein zu stehen kommt. Das sind die Gesichtspunkte, die zunächst in Betracht kom men. Nun haben seit über anderthalb Jahren Verhandlungen mit der Hinrichs'schen Buchhandlung wegen des Ankaufs ihrer Bibliographie stattgefunden, und zunächst hat es sich darum ge handelt, ob man ihr nicht das Wöchentliche Verzeichnis abkaufen könnte, mit Rücksicht darauf, daß der Vertrag des Börsenvereins nur noch bis zum Jahre 1916 läuft und daß 1917 wiederum die Möglichkeit vorliegt, daß der Börsenverein die Bibliographie selbst herstellt. Nach einer ungefähren Schätzung kann der Börsen verein dabei etwa 10 000 -lk profitieren; denn die Arbeit, die notwendig ist, um die vielen Titel zu gewinnen, fällt durch die Errichtung der Deutschen Bücherei fort. Es liegt also im Inter esse des Börsenvereins, vom Jahre 1917 ab die Bibliographie selbst in die Hand zu nehmen. Er kann eine sehr wesentliche Ersparnis machen, und es werden nicht von Jahr zu Jahr wach sende Anforderungen an ihn gestellt werden. Der Vorstand mutz natürlich daraus bedacht sein, daß nicht überflüssige Ausgaben gemacht werden und daß er das, was er billiger Herstellen kann, als es ihm geliefert wird, selbst in die Hand nimmt. Die Verhandlungen mit der Hinrichs'schen Buchhandlung haben bisher nicht zu einem Resultat geführt, da die Forderung, die gestellt worden war, so hoch war, daß der Börsenbereins- vorstand sich nicht entschließen konnte, damit vor die Hauptver sammlung zu treten. Wir haben dafür ein Gegenangebot ge macht; das ist aber nicht akzeptiert worden, und die Hinrichs'sche Buchhandlung hat ihr Gebot zurückgezogen. Run liegt die Sache kurz gefaßt so: wir sind noch zlvei Jahre vertraglich gebunden, und es fragt sich, sollen wir in Zukunft für die Bibliographie eine sehr erheblich höhere Summe bezahlen, als wir durch unsere günstigen Einrichtungen mit der Bücherei zu zahlen nötig Hütten? Der Betrag, den wir zu zahlen haben, ist vom Jahre 1892, wo er ungefähr 12 300 -kt betrug, heute auf etwa 26 500 -kt gestiegen; dabei ist nicht abzu- schen, in welcher Weise die Summe noch weiter steigen wird. Es handelt sich also um eine sehr große Last, die der Börsenvcr- ein Jahr für Jahr zu tragen hat, und wir müssen uns heute schon mit der Frage beschäftigen, ob wir die Bibliographie vom Jahre 1917 ab nicht lieber selbst Herstellen sollten. Wenn wir hierbei aber zu der Überzeugung kommen, daß wir sie selbst machen wollen^ dann ist es notwendig, beizeiten dafür zu sorgen, daß alle die jenigen Maßnahmen getroffen werden, die eine möglichst gute, ja die höchst erreichbare Qualität der Bibliographie gewährleisten, und daher kommen wir zu Ihnen mit dem Anträge, Sie möchten sich grundsätzlich damit einverstanden erklären, daß die Biblio graphie, soweit sie im Börsenblatt erscheint und soweit sie in wöchentlichen Verzeichnissen beigegeben wird, von 1917 ab vom Börsenvcrein selbst hergestellt werde. Damit wir nun eine gute Bibliographie bekommen, ist es notwendig, mit geeigneten Personen Beratungen darüber zu halten, welche Grundsätze bei der Bearbeitung der Bibliographie angenommen und befolgt werden sollen. Die Bibliographie ist eine ziemlich schwierige Wissenschaft, und selbst die Fachleute gehen in ihren Ansichten und Meinungen über gewisse Prinzipien auseinander. Meine Herren, wenn Sie sich darüber informieren wollen, möchte ich Ihnen empfehlen, einen Blick in die preußische Instruktion für Bibliothekare zu werfen, die Anweisungen darüber gibt, wie bibliographische Arbeiten auszuführen sind. Diese Instruktion umfaßt 241 Paragraphen und gibt sehr genaue Anweisungen über die Alphabetisierung und die Einordnung von Büchertiteln. Für einen Laien ist es nicht so einfach, sich in diese schwierigen Dinge einzuarbeiten; es bedarf nicht nur eingehender Erfahrungen, sondern auch der Systematik und besonderen Scharf sinns, um diese Prinzipien festzustellen. Daher haben wir schon beizeiten den Wunsch ausgesprochen, eine Art Ausschuß einzu setzen, der aus Buchhändlern und aus Bibliothekaren bestehen soll, damit die Bibliographie nicht eben rein bibliothekarischen Charakter annimmt, sondern für den Zweck, der dem Buchhandel frmnmt, hergestellt wird. (Sehr richiig!) Ich möchte Ihnen also die Annahme des Vorschlages des Börsenvereinsvorstandes em pfehlen. Sodann habe ich Ihnen noch mitzuteilen, daß der Vorstand mit dem Gedanken umgeht, das Kaysersche Bücherlexikon anzu kaufen, das dem Vorstande vor einigen Monaten angeboten wor den ist. Das Kaysersche Bücherlexikon ist Ihnen ja als ein altes und renommiertes Unternehmen bekannt. Es hat in der letzten Zeit Anfechtung erlitten durch eine Klage der Hinrichs'schen Buch handlung, die in diesem Werke eine zu weit gehende Benutzung ihres Materials erblickt und versucht hat, das Unternehmen da durch verschwinden zu machen, daß sie eine Nachdrucksklage da gegen angestrengt hat. Die Klage ist in der ersten Instanz auf Grund eines Sachverständigengutachtens der Literarischen Sach verständigenkammer zu Leipzig abgewiesen worden, und infolge- dessen ist die Firma Tauchnitz an den Börsenverein mit dem. Wunsche herangctreten, sie möchte dieses Werk dem Börsenverein verkaufen, damit er einen mehrjährigen Katalog für seine Mit glieder Herstellen könnte. Das Angebot ist sehr günstig: für das Verlagsrecht resp. für die Übergabe der Kontinuationslistc werden 7500 -kl gefordert; außerdem sollen nur die aufgelaufenen Kosten für den im Entstehen begriffenen Band vergütet werden, diese betragen 5500 -//. Es ist anzunchmen, daß jeder Band im Durch schnitt einen Reingewinn von 10 000 -kk adwirft, so daß das An lagekapital schon im Jahre 1915 wieder herein ist, wenn Sie dem Anträge zustimmen. Da nun die Bücherei nicht nur mit biblio graphisch tüchtigen Bibliothekaren, sondern auch mit sehr bewan derten Bibliographen, die aus dem Buchhandel stammen, aus gestattet ist, so kann Ihnen der Vorstand versprechen, daß die Lei stung, die in dem neuen Bande — 37 und 38 — des Kayserschen: Katalogs zutage treten wird, nicht diejenigen Mängel haben 1011
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