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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.06.1914
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1914-06-24
- Erscheinungsdatum
- 24.06.1914
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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V 143, 24. Juni 1914. Redaktioneller Teil. Börsenblatt s. d. Dtschn. Buchhandel. Frage und zur Feststellung der Grundsätze über die Bearbeitung und Herstellung der Bibliographie ein außerordentlicher Aus schuß eingesetzt werde. Also diesen Antrag wollen wir akzeptieren und ihn morgen in dem Sinne der Hauptversammlung unterbreiten. Aber unbedingt notwendig ist nun, daß heute in betreff des Kayserschen Lexikons ein Beschluß im Sinne des Vorstandes gefaßt wird. Sie haben vorhin gehört, daß der Börsenvereins vorstand der Ansicht ist, die beiden bibliographischen Unterneh mungen für den Fall, daß sie der Börsenverein für die Folge macht, auf alle Fälle zu entschädigen. Ich habe zum Ausdruck gebracht, daß nie daran gedacht worden ist, daß wir uns einer Entschädigungspflicht gegenüber der Hinrichs'fchen Buchhandlung entziehen wollen. Ebenso erachte ich es als notwendig, daß die Entschädigungspflicht der Firma Tauchnitz gegenüber gewahrt wird. Und nun ist die Firma Tauchnitz selbst zu uns gekommen und hat gesagt: übernehmt ihr das Verlagsrecht zum Preise von 13 OVO «kl. Das ist die Entschädigung, die wir der Firma Tauch nitz zahlen sollen. Ob wir in drei Jahren das Tauchnitzsche Lexi kon fortsetzen, ob wir es eventuell, wenn wir uns mit der I. C. Hinrichs'fchenBuchhandlung geeinigt haben, mit den Hinrichs'fchen Katalogen vereinigen, ob wir es Weiterverkäufen, ob der Herr Rost uns die Sache abkaust, das alles können ja spätere Ver sammlungen entscheiden. (Sehr richtig!) Aber, meine Herren, es ist ein Sicherheitskauf, den wir heute machen. Wir wissen gar nicht, ob Herr Tauchnitz im nächsten Jahre noch auf dem heutigen Standpunkt steht und ob er nicht auf Grund der heutigen Ver handlungen und auf Grund meiner Erklärung, daß der Börsen- vcrein prinzipiell geneigt ist, ihn als Benachteiligten zu entschä digen, im nächsten Jahre kommt und sagt: »Ja, für das, was ich im vorigen Jahre mit 13 OVO angeboten habe, fordere ich jetzt 10V VOV ./k.« (Heiterkeit.) Das ist sein gutes Recht, wenn wir heute sein Anerbieten ablehnen. Ein Sicherheitskauf für diese 13 000 «L ist auf alle Fälle zu unseren Gunsten. Deswegen bitte ich dringend: wir sind Ihnen entgegengekommen, kommen Sie nun uns entgegen und bewilligen Sie die Summe von 13 000 -/k für den Ankauf des Kayserschen Lexikons, bzw. bewilligen Sie die Summe als Entschädigung für die Firma Tauchnitz. Meine Herren, die Differenz, die sich bei den Aus führungen von mir und von Herrn Rost ergeben hat, ist klargestellt. Herr Tauchnitz ist im März dieses Jah res zu mir gekommen mit der Mitteilung: »Die Firma Hinrichs ist an mich herangetreten und will unterhandeln.« Nachdem in den Vorverhandlungen zwischen Herrn Tauchnitz und mir mehrfach die Rede davon gewesen ist, daß die Firma Hin richs in früherer Zeit das Kaysersche Lexikon hat ankaufen wollen, mußte ich annehmen, wenn mit den Worten zu mir gekommen wird: »Hinrichs will jetzt mit mir unterhandeln«, daß sich das nur auf den neuen Ankauf des Kayserschen Lexikons von seiten der I. C. Hinrichs'fchen Buchhandlung bezöge. Ich konnte es nicht anders auffassen. (Zustimmung.) Vorsitzender: Meine Herren! Das ist ja ein ganz neuer Antrag! Er liegt uns auch nicht gedruckt vor. Ich möchte zunächst einmal fragen: sind in dem Preise von 13 000 -kl auch die Vorräte einbe griffen? Herr Geheimer Hofrat Karl Siegismund, Berlin: Nein. — Also für die 13 000 «kk erwerben wir die Kontinua- tionsliste für das Lexikon; das sind Wohl 700 oder 800 Abonnen ten. Wir erwerben dafür die bis jetzt gemachten Arbeiten aus den Jahren 1811, 1912 und 1913, die also vom Jahre 1913 ab durch unser Material ergänzt werden, und natürlich das Verlags recht, die Fortführung des Titels. Ob wir es fortsetzen wollen oder nicht, das liegt in Ihrer Hand. Vorsitzender: Meine Herren, ich glaube, es ist richtig, wenn wir diesen Antrag dem Antrag des Herrn vr. de Gruyter hinzufügen; denn der Antrag liegt ja nicht gedruckt vor. Wenn Sie also damit : einverstanden sind, müßten wir hinzufügcn: »Die Versammlung ! beschließt...» z Herr Geheimer Hofrat Karl Siegismund, Berlin (einfallend): - »DieVersammlung beschließt, an die Firma Tauchnitz eine Ent schädigung von 13 000 -L zu zahlen für die Abgabe der Konti- , nuationsliste, für die Abgabe der bis jetzt für den laufenden Band hergestellten neuen Arbeiten und für das Verlagsrecht.« ; Vorsitzender: z Ja, das würde ein zweiter Antrag sein. Vielleicht reichen . Sie den einmal schriftlich ein. (Herr Adolf Rost, Leipzig: Ich , bitte ums Wort zu einer persönlichen Bemerkung.) — Persönliche : Bemerkungen kommen erst nach Schluß der Diskussion, k Zur Geschäftsordnung hat Herr vr. Ruprecht das Wort. Herr vr. Wilhelm Ruprecht, Göttingen: , Meine Herren, das ist ein ganz neuer Antrag. Bisher ist . der Antrag noch nicht gestellt worden, den Kayser zu erwerben. ; Die Debatte ist geschlossen mit Bezug auf den Antrag des Vor- , standes und den andern Antrag. Jetzt wird ein Amendement, , eine Ergänzung dazu gestellt; darüber müssen wir doch erst noch . sprechen. Herr vr. W. de Gruyter, Berlin (zur Geschäftsordnung): Ich muß dem, was Herr vr. Ruprecht sagt, widersprechen. > Dieser zweite Punkt hat der Diskussion von vornherein als An- . trag zugrunde gelegen (Rufe: Jawohl! Sehr richtig!), und ich . hatte sogar einen negativen, ihm widersprechenden Antrag ge stellt. Auf Grund der Erklärung des Ersten Vorstehers ziehe ich nunmehr meinen Antrag zu gunsten des positiven Antrags von Herrn Geheimrat Siegismund zurück. (Bravo!) Vorsitzender: Die Diskussion ist noch nicht geschlossen; es stehen noch meh rere Herren auf der Rednerliste. — Zunächst hat Herr vr. Ehler mann das Wort. Herr Hofrat vr. Ehlermann, Dresden: Was ich sagen wollte, hat sich durch die Ausführungen des Herrn vr. de Gruyter erledigt. Ich möchte nur bitten, daß wir diese beiden Fragen bei der Abstimmung nicht miteinander ver quicken. Wir sollten meines Erachtens gesondert abstimmen, zu nächst über den Antrag des Herrn vr. de Gruyter und nachher über den Antrag bezüglich des Ankaufs des Kayserschen Lexikons. Herr Artur Seemann, Leipzig: Meine Herren! Ich wollte Ihnen noch ein paar Dokumente vorlesen. (Lebhafte Rufe: Nein! und Heiterkeit.) — Ja, die Sachen sind viel wichtiger als manches, was hier gesagt worden ist. (Sehr richtig! und Heiterkeit.) — Aber ich verzichte darauf; Sie können es eventuell morgen hören. Herr Otto Paetsch, Königsberg i. Pr.: Meine Herren! An der hier behandelten Frage ist das Sor timent in sehr erheblichem Matze beteiligt, und das gibt mir den Anlaß, noch wenige Worte an Sie zu richten. Es ist uns die Hoffnung gemacht worden, daß die Biblio graphie für das Sortiment verbilligt werden kann. Das ist von eminenter Bedeutung für das Sortiment, welches heute, wie Sie alle wissen, schwer um seine Existenz kämpft. Herr vr. de Gruyter hat unter unser aller Zustimmung ausgeführt, wie notwendig es ist, daß bei dem Abschluß derartiger Geschäfte, wie sie jetzt der Börsenvereinsvorstand vorhat, gewisse Gefühlsmomente nicht ausgeschaltet werden dürfen. Meine Herren, niemand anders steht mehr auf dem Standpunkt des Herrn vr. de Gruyter als ich und Sie wahrscheinlich alle. Aber trotzdem kann es Vorkommen, daß eine Korporation wie der Vorstand des Börsenvereins bei anderthalbjährigen Verhandlungen schließlich doch dazu kommt, daß sie sich sagt: nunmehr würde ein weiteres Obwalten der Ge fühlsmomente zur Sentimentalität werden. Meine Herren, wir ziehen unsere Schlüsse aus dem, was wir aus dem Munde der be teiligten Parteien gehört haben, und wir haben uns ein Bild über die Sachlage gemacht. Ich glaube, daß wir alle — oder doch sicher die große Mehrheit — zu der Überzeugung gekommen sind, daß der Börsenvereinsvorstand die Verhandlungen so gut und so energisch geführt hat, wie es nur irgend möglich war. Die Ver handlung mit der I. C. Hinrichs'fchen Buchhandlung wird sehr schnell zum Abschluß gebracht werden, vielleicht morgen oder übermorgen sind die Verhandlungen schon ein wesentliches Stück weitergekommen, wenn Sie zum Ausdruck bringen: wir stehen § vollkommen hinter dem Vorstande des Börsenvereins. 1021
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