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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.06.1914
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1914-06-24
- Erscheinungsdatum
- 24.06.1914
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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ir 143, 24. Juni 1914. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. eine Million geben wir alles ohne weiteres her, aber so einen Preis kann man nicht fordern«. Das ist ein kleiner Unterschied. Ich bin mir bestimmt bewußt, das in diesem Sinne geäußert zu haben. Am selben Tage habe ich noch einen Brief an den Vor stand geschrieben — er ist ja bei den Akten des Börsenvereins —, worin ich geantwortet habe, in bezug auf den halbjährigen und mehrjährigen Katalog könnte ich zurzeit einen Preis nicht fordern, weil die letzten Jahre so unnormal gewesen wären, durch außer ordentlich hohe Kosten und Spesen und durch die Preisermätzi- gung, die wir beim letzten Mehrjahrs-Band schon haben ein- treten lassen, daß die Rentabilität im letzten Jahre überaus gering wäre, so daß, wenn man diese Zahlen rein buchhalterisch nehmen wollte, dabei ein zweifellos zu geringer Wert herauskäme. Nicht richtig ist es auch, wenn gesagt worden ist, daß mir die 45 000 -/k lediglich als Abstand für den zeitigeren Rücktritt von dem Vertrag über das Tägliche und Wöchentliche Verzeichnis angeboten worden wären. Ich bin gefragt worden, zu welchem Preise ich das Verlagsrecht des Wöchentlichen Verzeichnisses abtreten wollte oder abtreten würde, und da, glaube ich, werden nicht viele Verleger hier sein, die nicht der Ansicht sind, daß bei einem Unternehmen, das auf eine solche lange Vergangenheit zurückblickt, der Reingewinn von zehn Jahren, nicht gerade eine unbillige und ungehörige Forderung ist. Ich habe auch nicht von 5- bis 6000, sondern von 4- bis 5000 -ki gesprochen, habe das Mit tel genommen — also 414 Tausend —, und so bin ich auf den Be trag von 45 000 als Preis für die Abtretung des Verlags rechts gekommen. Wie ist denn, meine Herren, das Tägliche Ver zeichnis des Börsenblatts geworden? Es ist ursprünglich eine ganz freiwillige Leistung meiner Firma gewesen, und zwar zu nächst nicht einmal an den Börsenverein, sondern an den Verein der Buchhändler zu Leipzig, bei dem mein Großvater als Vor standsmitglied, als »Sekretär« bei der Gründung beteiligt war. Es ist eine ganz freiwillige Leistung gewesen, und das Wort »im Aufträge« ist überhaupt erst 1909 zu dem Wortlaut der beiden früheren Verträge hinzugenommen worden. Der erste Vertrag war im Jahre 1893 abgefaßt; er trägt die Unterschriften von vr. Brockhaus, Max Niemeher, Franz Wagner, A. Berg- sträßer, I. Stettner, H. Wichern, der zweite 1899 von C. Engel horn, W. Ruprecht, O. Nauhardt, I. Stettner, E. Reinicke, W. Müller. In den beiden Verträgen ist also von einem »Auf träge« überhaupt noch nicht die Rede, sondern nur von dem schon »seither von der I. C. Hinrichs'schen Buchhandlung für das Bör senblatt bearbeiteten« Täglichen Verzeichnis. Also die ganze Frage liegt, glaube ich, noch nicht vollständig klar, ist aber doch wohl in etwas anderem Lichte anzusehen, als sie hier geschildert worden ist. Aber lassen Sie mich nunmehr auf das Sachliche eingehen. Auch nach dieser Richtung muß ich einen Irrtum zur Sprache brin gen. Nach den bisherigen Veröffentlichungen war es nicht völ lig klar, ob neben den Verhandlungen der Königlichen Bibliothek in Berlin mit meiner Firma noch andere Verhandlungen betreffs einer Vereinigung der Bibliographie der Bibliotheken und der des Buchhandels stattgefunden hätten, von denen ich keine Kennt nis habe. Aus den Worten des Herrn Geheimrat Siegismund ging hervor, daß es sich lediglich um die Verhandlungen mit mci- ner Firma gehandelt hat, und da kann ich Ihnen sagen: von einer solchen Vereinigung der bibliothekarischen und der buch- händlerischen Bibliographie ist in diesen ganzen Verhandlungen überhaupt noch nicht geredet worden, sondern lediglich von einer Verwertung des Wöchentlichen Verzeichnisses für die Titeldrucke der Königlichen Bibliothek in Berlin, und das Entscheidende da bei war, daß wir erklärt haben: Das Wöchentliche Verzeich nis können wir nicht mit so großen Typen und in einer solchen Weise drucken, wie sie für die Titeldrucke der Bibliotheken gefor dert werden; daran sind bisher die Verhandlungen gescheitert. In unserer Denkschrift haben wir einen großen Teil des bezüg lichen Briefwechsels veröffentlicht, weil im vorigen Jahre auf dem Bibliothekartag eine mißverständliche Äußerung gefallen ist. Ich glaube, daß neue bezügliche Verhandlungen durchaus nicht von vornherein aussichtslos sind. Nun noch ein paar Worte zu dem, was Heer Seemann ge sagt hat. Er hat mehrfach von Verhandlungen gesprochen, die seit eineinhalb Jahren vom Vorstand des Börsenvereins mit uns vergeblich geführt worden wären. Es ist richtig, daß im August 1912 eine Besprechung unter vier Augen stattgefunden hat; da hatte mich Herr Geheimrat Siegismund zu sich gebeten und mir Mitteilung von der Gründung der Deutschen Bücherei gemacht, wobei er etwa hinzufügte: »Da wird cs auch unerläßlich sein, daß Sie die Bibliographie hergeben müssen, so schwer es Ihnen auch werden wird«. Dies persönliche Moment kann ich hier aus drücklich bestätigen. Aber von der Sache habe ich dann meines Erinnern? gar nichts wieder gehört bis zu den letzten Dezember lagen 1913, wo ein kurzer Brief des Herrn Geheimrat Sicgis- mund kam, mit der Anfrage, unter welchen Bedingungen wir »die Bibliographie« dem Börsenverein abtreten wollten. Darauf mußte ich erwidern: daß ich zunächst um eine Präzisierung bit ten müßte, was mit »der Bibliographie« gemeint sei, ob das Tägliche oder Wöchentliche Verzeichnis oder auch die Viertel-, Halb- und Mehrjahrslataloge. Aus dem, was vorhin ausgeführt worden ist, geht ja hervor, daß man darüber auch bis jetzt noch keine klaren, bestimmten Anschauungen hat und man auch jetzt noch verschiedene Wege hier für möglich hält. Dann ist noch sehr stark betont worden, daß der Buchhandel an der Bücherei nicht nur ein Interesse, sondern sozusagen ge wisse Forderungen hätte. Ja, meine Herren, da muß ich Sie an die Worte erinnern, die der Herr Oberbürgermeister von Dresden, Gehcimrat Beutler, in der Ersten Sächsischen Kammer ausgespro chen hat, wo er ganz direkt sagt — es ist in der grünen Broschüre auf Seite 40 zu lesen —: »Also nicht bloß für den Buchhandel, für diesen vielleicht sogar noch weniger, sondern auch für die ge samte deutsche Literatur usw.« Herr Geheimrat Beutler ist ja eine einflußreiche Persönlichkeit — wer die sächsischen Verhält nisse kennt, weiß das —, und dieser hat die Interessen des Buch handels durchaus nicht so in den Vordergrund gestellt. Daß die Bibliographie der Deutschen Bücherei ohne weiteres ebenso vollständig sein wird wie die unsrige, vermag ich auf Grund meiner Erfahrungen nicht als ganz sicher anzusehen. Denn es gibt allerhand Schwierigkeiten. Es ist zwar heute mor gen in der Sitzung des Verlegerbereins mehrfach erwähnt wor den, daß sehr rasch 350 Titel festgestellt worden wären, die bei uns fehlten. Ja, meine Herren, zunächst ist nicht gesagt worden, ob das 350 verkäufliche Objekte des Buchhandels sind. Z. B. ge rade die grüne Broschüre ist doch unzweifelhaft ein hervorragen des Dokument für die deutsche Bibliographie, aber nicht ein Ob jekt für die deutsche Buchhandels-Bibliographie. — Und dann, meine Herren: zu den wirklich gut und praktisch geleiteten Biblio theken ist zweifellos die Königliche Bibliothek in Berlin zu rech nen; nach der technischen Seite hin ist sie m. W. in ganz hervor ragender Weife organisiert. Aber wenn man die Berliner Titel drucke aus dem Jahre 1914 nachsieht, so findet man auch darin massenhaft noch Titel preußischen Verlags fdie also der Kgl. Bibliothek als Pflichtexemplare zustanden) aus dem Jahre 1913; wie wir in der Denkschrift ausführen, haben wir sogar in 1914 noch solche Titel gefunden, die wir bereits 1912 in dem Halb jahrskatalog haben. In der grünen Broschüre und in den Erläuterungen zum Dekret an die Stände wird ja auch mehrfach ausdrücklich aus gesprochen, daß weder Hinrichs noch der Börsenverein die Macht mittel hätten, um die Vollständigkeit der Bibliographie zu gewähr leisten. Aber welche Machtmittel hat denn die Bücherei, um zu garantieren, daß sie sofort lückenlos arbeitet? Vorsitzender: Ich bitte den Herrn Redner, sich etwas kürzer zu fassen; wir haben schon */,8! Herr Adolf Rost (fortsahrend): Jawohl, ich bin gleich fertig. — Meine Herren, ich habe aber auch noch zu danken für die vielfache und warme Anerkennung, die unserer Arbeit gespendet worden ist, insbesondere auch für das Wohlwollen, das uns von so vielen Seiten betreffs einer künftigen Abwicklung ausgesprochen worden ist. Es ist selbstver ständlich, daß ich für eine Kommission, die die Frage prüft: inwie weit ist die Bibliographie von dem Börsenverein zu übernehmen, ebenfalls, und zwar freudig eintreten werde. Ferner glaube ich noch für mich in Anspruch nehmen zu dürfen, daß nicht sehr viele 1017
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