260, 8, November 1929. Fertige und Künftig erscheinende Bücher. Böll-nri-rtt <. d. Dtschn. Bllchhand-I. 9313 iVIitts Istovernbsr snseksinsii: HsmbiirglMliez kürgertimi in «Ivr Veigsngtznlieii ^rnst finciet' Or083-OIrtav, VIII, 455 Leiten mit 14 ^.bbiläuvAOQ im lext, 1 karbi^en unä 24 einkarbi^en takeln Ostiektet 13.—, deinen 15.— Oat8tanä6ll auk Oruaä jakrelan^er k'orseker- arboit vermittelt äa3 Luoü ein aneedauliebeZ Xaukmaim3- uaä 8aa363taät, A636tlLlLt ^ver6en. Int6r6886llten: 8i8toriirer — Lu1turdi8to- rilrer — alle kürLmlturAs^Iiieliteliitereeeiertell. Die kiirzorge in üsniburg kin llberdllül übei' iiire kMILIung. iNien gegenvSiligön 8lsnü unii üe^en gedelrütiie Krunülsgen On. me6. Kurt Lrickgon Oro83-OIrtav, HI, 200 Leiten imä 1 Larte Oetiektet 12.—, Aebunöen RVI 14.— Oie Arbeit ß^ibt einen Dberbliolc über äa3 in Hamburg in Ver^anAenbeit unä Oe^envvart auk äom Oebiet 6er ^rmenpüeAe un6 Oür- 80rA6 von A686H8obLktIi6b6n unä 8taatlieben Oinriebtun^en Oeleietete. Oabei i8t aueb äis Ont^vielrlunA unter 6en vereebieüenen 6ei8ts3- etrömunAen unä ein ^ueblielc auk äa3 Lünk- ti^e mit einberio^en ^voräen. Oive 2u8ammen- 8teIIun^ äer kür Hamburg- beute noob Aülti^en A686t2li6bell LeetimmunAen er^Lurt äa3 Lueb. Intereeeenten: Ltaatliebe, 8tääti86be unä private WoblkabrlseinriobtunAen — >Vob1kabrt8- Lmter unä andere mit äer Mentlieben ^Vobl- kabrt betraute Lebüräen — Oolitiber — Losial- ^vi836N3obaktIer. G ksledei-i^en. üe Ki-uM L ko. m. b. ü. tlsmburA Okti KKVOKOHO^S^OIVI^ ieder ist man geneigt, übereinander herzusallen. Gelassen besteigt Robespierre die Rednerbühne. Eine Weile läßt er die Lichter seiner Brille spielen. Macht nicht der Blick der Schlange ihr Opfer erstarren? Ach, er weiß gut, daß seine kleinen, kranken, unablässig zwinkernden Auge« solche Macht nicht hätten. Aber die Brillengläser haben sie. Sie faszinieren wie der Edelstein aus dem Haupte des Buddha. Der Sturm legt sich. „Niemand"^heginnt Robespierre, „niemand wird es wagen, mich in meiner Gegen wart anzuklagen. Ist jemand hier, der mich anzuklagen wagt?" „dloi!" Ich, ruft eine Stimme. Und zornigen, aber eleganten Schrittes tritt ein kleiner magrer Herr, der zweiunddreihigjährige Abgeordnete Jean Baptiste Louvet de Couvray, vor: „Ich, ich, Robespierre, ich klage dich an." Und in wohlgesetzten Worten hält er eine wohlvorbereitete Rede, die alles zusammensaßt, was als Beweis für Robespierres Streben nach der Diktatur dienen kann. O, Herr Louvet ist ein Meister des Wortes. Seine beiden Romane ,Die Liebschaften des Ritters von Faublas' und ,Emilie von Var mont oder die unerläßliche Ehescheidung' sind im Begriff, die Welt zu erobern, in der man sich nicht langweilt. Auch reden kann er, das weiß jeder, der ihm in seiner Buchhandlung im Erdgeschoß des Palais Royal gegenübergestanden. Freilich schlägt ihm jetzt das Herz — wenn ich nur seine Augen sehen könnte, denkt er; Auge in Auge, aber diese verdammte Brille ... Vielleicht ist es gut, daß sie es ihm unmöglich macht, Robespierre? Augen zu sehen. Als Louvet seine Anklage beendet hat, rust Danton: „Sprich, Robespierre, es sind viele gute Bürger hier, die dich anhören." Aber Robespierre erklärt, auf eine solche Fülle von Mißverständ nissen könne er unvorbereitet nicht antworten. Heute in acht Tagen werde er diese törichten Anklagen Punkt für Punkt wider legen. Der Konvent weiß, daß er Wort halten wird und daß man dem Advokaten von Arras nicht wird beikommen können, was im Berg andre Gefühle auslöst als in der Gironde. Aber auch Herr Louvet weiß und fühlt etwas. Als er am Abend zu seiner klugen und drolligen Frau heimkehrt, die Seele und Magnet seiner Buch handlung ist, und der Stirnrunzelnden von seiner .Robespierride' erzählt, schließt er: „Ohne Zweifel, teure Lodoiska, ich muß mich jetzt auf Schafott oder Verbannung gefaßt machen. Aber ich will dem zuvorkommen. Ich vertraue dir, ma biobo, die Diktatur in der Buchhandlung an, was im Grunde ja nur eine Bestätigung bedeutet, und werde mich mal ein Jährchen inkognito in der Pro vinz umhertreiben, ob ich vielleicht Stofs für meinen dritten Ro man finde. Übers Jahr kann's im Konvent ganz anders aussehn." Madame Lodoiska erhob keinen Widerspruch. Olk 6KOL8K L^O^OK VL8 6EIHO O68IV10VOIN8 WH.N5HVI LkäNO'I'