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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.04.1926
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- 1926-04-08
- Erscheinungsdatum
- 08.04.1926
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- Deutsch
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^ öl. 8. April 1920. Redaktioneller Teil. geschlossen sind. Meine Bitte geht daher auch bei dieser Gelegen heit an säumige Mitglieder, zur Einheit des deutschen Buchhandels auch hierin ihr Teil beizutragcn. Der Bücherbund, die Buchcinkaufs-Gemeinschaft des regulären Buchhandels, hat unter unsern Mitgliedern nur wenig Interessenten gesunden. Eine gemeinsame Arbeit sür den Bücher bund wurde daher auch abgclehnt, und es mutz abgewartet werden, oh sich dieses System in Hamburg cinbürgern wird. Wir hielten im vergangenen Jahre neun ordentliche und zwei außerordentliche Versammlungen ab, der Vorstand ver einigte sich außerdem noch in elf Sitzungen, überdies nahm Ihr Vorsitzender teil an den Kantateverhandlungen zur Jubelfeier des Börsenvereins in Leipzig, an der Kreis Norden-Tagung in Oldes loe, an der Verbandstagung in Homburg und an der Hauptver sammlung unseres benachbarten Bremer Ortsvercins. Die Glückwiins ch e des Vereins durfte ich übermitteln an Herrn Otto Meißner zum 75. Geburtstage am 10. März 1925 und an Herrn Hermann Lorenzen zum 70. Geburts tage am 17. Dezember 1925. Herrn Otto Kaven haben wir zum Lbjahrigcn Jubiläum seiner Firma Otto Kavens Leihbiblio theken schriftlich beglückwünscht. Das tragbare Ehrenzeichen des Börsenvereins wurde im vergangenen Jahre verliehen an Herrn Adolf Kroop bei Meißner und Herrn Peter Bartels bei Fricdcrichsen in Silber, an Herrn Hartmann bei Weitbrecht L Marissal und Herrn Carl Elaußcn bei Herold in Bronze. M i t g l i e d e r st a n d. Der Verein hat gegenwärtig 89 Mitglieder, davon 5 außerordentliche. Neu ausgenommen sind: Franz Aders, Fräulein Margarethe Dcinet, Fräulein Marie Deinet, Georg Eberhard, Th. Gläß, Carl Heinrich, Otto Kaven, Hans Köhler, Anton Lorenzen, Wilhelm H. Meyer, Heinrich Roth- maier, Fräulein Eka Schmidt, Ernst Stichert, Christian G. Über reich, Paul Wricde. Ausgetreten sind: Josef Bodenmüller, vr. Hartmeyer, I. Herrsche!, vr. Lüneburg, Otto Paustian, Fräulein Potthoff und Kurt Sauermann. Durch den Tod verloren wir Albert Broschek. War Herr Brosche! auch durch die Überlast von Arbeit, die aus seinen Schultern ruhte, nur ein seltener Gast in unserem Kreise, so bedauern wir doch den Verlust dieses Mannes, von dessen hervorragenden Fähigkeiten mancher Nachruf, beson ders aus dem Zeitungsgewerbe, Zeugnis ablegte. Wie wird sich die Zukunft für die deutsche Wirtschaft, sür unseren deutschen Buchhandel gestalten? Grau und düster er scheint sie uns allen, und solange das deutsche Volk in innerem Hader und politischer Unklugheit sich selbst zerreißt, wird uns kaum ein lichter und sonniger Morgen blühn. Deutschland hat das alte Wort --Einigkeit macht stark« vergessen, lassen Sie uns wenigstens in unserem kleinen Kreise hieran festhaltcn und durch gemeinsame einigende Arbeit für das Wohl unseres Standes und unserer Ge schäfte eintrcten! Herrmann Julius Meyer. Zur 199. Wiederkehr seines Geburtstages am 4. April 1926. Am 1. August 1826 gründete Carl Joseph Meyer in Gotha das Bibliographische Institut; vier Monate zuvor, am 4. April 1826, hatte ihm seine Gattin, Hermine geb. Grobe, eine Pfarrerstochter aus dem Wcimarischen, den ersten und einzigen Sohn. Herrmann Julius Meyer, geboren. Hatte der Vater in London sich, teuer genug, die ersten kaufmännischen Erfahrungen gesammelt, so gewann sich der Sohn seine buchhändlerische und kaufmännische Erfahrung 1849—58 in New Jork. Diese Filialgründung hatte einen nicht geringen politi schen Hintergrund — Vater und Sohn waren 1848—49 als Republi kaner und Demokraten hervorgetretcn und mutzten die Reaktion fürch ten; — der Vater Joseph Meyer wurde ihr Opfer, nicht nur daß er zweimal zu Gefängnis verurteilt und durch ständige Schikanen der Behörden verfolgt wurde, das industrielle Riesenwerk, das er als Grundlage künftiger deutscher Wirtschaft errichtete — der Plan einer ersten Privatbank, der Errichtung einer Eisenbahn-Schienen-Kompagnie in Neuhaus, dem Mittelpunkt seiner Kohlen- und Eisenlager, um Deutschland vom englischen Bezug fretzumachen, das Projekt einer Hanseatisch-Süddeutschen Zentralbahn —, brach vor allem deshalb zu sammen, weil die Unterstützung und Förderung durch die Behörden ausblieb. Herrmann Julius Meyer, der 22jährige Sohn, entsloh also Anfang 1849 nach Amerika. Er kehrte im Mai nochmals nach Deutsch land zurück, um am Badischen Aufstand tcilzunehmcn, und ging dann mit Hecker und seinen Freunden im August, tief enttäuscht, endgültig nach Amerika. In New Jork gründete er die Firma »Herriucmu I. Meyer, Publishcr«, deren Hauptaufgabe der Vertrieb der Verlags werke des Bibliographischen Instituts war. Hcrrmann I. Meyer ver anstaltete eine englische und eine besondere deutsch-amerikanische Aus gabe des »Universum«, des originellsten und verbreitetsten Werkes seines Vaters, rief ein demselben Hochgebildetes Werk »Uniteck States illuslratsck« ins Leben und gründete eine deutsch-amerikanische Mo natsschrift »Meyers Monatshefte«, der noch heute bestehenden eng lisch-amerikanischen »Uarper's dlontblz-« nachgebildet. Im Interesse des Deutschamerikanerlums ist es sehr zu beklagen, dass ihm nicht ein Mann wie Herrmann Julius Meyer erhalten blieb, der wohl be fähigt gewesen wäre, dnrch eine deutsche Verlagsanstalt großen Stils die deutschstämmigen Bürger der Vereinigten Staaten tu engerem geistigen Zusammenhalt zu erhalten. Aber ihn rief 1855 der Vater zurück, der seine Unterstützung nicht mehr entbehren konnte. Das letzte Lebensjahr Joseph Meyers war ein heroischer Kamps gegen das hcreinbrechende Unheil, das auch Herrmanns junge Kraft nicht mehr aushalten konnte. Nach des Vaters plötzlichem Tode (27. Juni 1856) konnte der Sohn trotz aller Anstrengungen das Niesengebäude der väterlichen Unternehmungen nicht vor dem Einsturze bewahren: die von ihm gegründeten Berg- und Hüttenwerks-Gesellschaften kamen am 18. Januar 1858 in Konkurs. Das Bibliographische Institut hatte Joseph Meyer 1826 aus den den Zusammenbruch mit hineingezogen zu werden. Bisher waren seine Überschüsse jahrelang immer wieder in das bodenlose Faß der Berg- werksunternehmungcn gewandert. Durch den Konkurs von 1858 wurde das Institut von dieser Last frei; Herrmann Julius Meyer hat ihm von da an seine ganze Kraft ausschließlich widmen können. Der Cha rakter des Verlags war von Joseph Meyer unabänderlich bestimmt — als eines populär-enzyklopädischen Verlags. An dieser Grundlage hielt Herrmann Julius Meyer fest. Das vom Vater vollendete 52- bändige Konversationslexikon schnitt er in den späteren Auflagen auf einen handlichen Umsang zurück, der seine Anschaffung auch dem kleinen Mann gestattete. Dazu veranstaltete er eine mittlere und kleinere Ausgabe sowie, 1882 beginnend, eine Reihe von Fachlexika. Die vom Vater einst unter stürmischem Protest des zünftigen Buchhandels be gonnenen Klassikerausgaben baute er zu wissenschaftlich-historischen Edi tionen aus, rief weiter 1881 »Meyers Sprachführer« und bereits 1862 »Meyers Reisebücher« ins Leben. 1864 begann er mit der Her ausgabe von »Brehms Tierleben«, zuerst in sechs, später in zehn Bänden, von deni auch Pracht- und Volksausgaben veranstaltet wurden. Die vom Vater gegründete Vcrtriebsorganisation durch Sub- skriptious- und Lieferungswesen behielt Hcrrmann Julius Meyer grundsätzlich bei und baute sic allmählich zum modernen Reisebuch- handel aus, dessen Vater er genannt werde» darf. Für die weitere Ent wicklung des Instituts wurde dann der bereits >» den sechziger Jahren des vorigen Jahrhunderts gefaßte Entschluß richtunggebend, die An stalt nach dem Zentrum des deutschen Buchhandels, nach Leipzig, zu verlegen. Die Übersiedlung erfolgte von der bisherigen Werkstatt in Hildburghansen, das seit 1828 das Institut beherbergt hatte, 1874 nach dem neucrbanten Geschäftshaus Ecke Gerichtsweg und Täubchenweg in Leipzig-Reudnitz. 1884 zog sich Hcrrmann Julius Meyer vom Geschäft zurück und übergab dessen Führung seinen ältesten Söhnen vr. Hans und Arndt Meyer. Die letzte» 25 Jahre seines Lebens widmete sich Herrmann Julius Meyer ganz der Lösung sozialer Fragen. Seine bedeutendste und segensreichste Leistung auf diesem Gebiete war die Gründung und Leitung des Vereins zur Erbauung billiger Häuser in Leipzig mit einem Grundkapital von zwei Millionen Mark, deren Verzinsung auf 3H! beschränkt wurde. Durch Weitervermendung der Zinsen zum Häuserbau wurden immer neue Mittel zur Erweiterung dieser »Meyerschen Häuser« gewonnen. Er starb am 12. Mürz 1969 in Leipzig. vr. I. H o h l f e l b. Ns^er, I)r. Willis Im ckos.: Die kranrösisctien vrucker- unck Verlexerreicliea cles XV. cknliriiunckerts. Nünobsn: Vorlag clor dlünobnsr Drucks. 1926. 171 8. m. 187 Vsr- Isgsrrsicbsii. Lapps dl. 12.60. 100 Lx. auk Lütten in Lalb- Um Meyers französische Drucker- und Verlegerzelchen zu be werten, wird es gut sein, an die Hauptwerke der vorhandenen ein schlägigen Literatur zu erinnern, Silvcstre (Narczues tz-pogrsplriguss), nach dem bisher zitiert wurde, suchte nicht das 15. Jahrhundert z» 431
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