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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.04.1926
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- 1926-04-08
- Erscheinungsdatum
- 08.04.1926
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^ 81. 8. April 1926. Redaktioneller Teil. Dürlenblatt s. d. DNchn. Buchhandel. die den Hamburger Schriftstellern und ihren Werken gewidmet war und eine sreundschastliche Annäherung zwischen Schriftstellern und Buchhändlern brachte; so weiter die großzügig ausgemachte Weihnachtswerbung und so schließlich die Billige Bücherwoche, die uns in der Zeit des allgemeinen Ausverkaufs von manch un gangbarem Ladenhüter befreite. Eine besonders wirkungsvolle und vielversprechende Werbung ist von dem Ausschuß in den kom menden Monaten geplant, und zwar durch literarische Vortrags abende in den Monaten März, April und Mai, an denen die Schriftsteller Wassermann, Stchr und Klages die Abende durch ihre Vorträge aussüllcn werden. Der gesamte Hamburger Buch handel hat sich säst einmütig hinter diese kulturelle Tat gestellt, und somit ist ein Erfolg, auch nach außen hin, unbedingt zu er warten. Dem Werbeausschuß aber gebührt für die geleistete und noch zu leistende Arbeit unser aller Dank, es sind dies die Herren I)r. Enoch, Jansscn, Müller, Rabe und vor allen Dingen Herr Saucke, dem wir die Anregung und Ausarbeitung der Vor tragsabende verdanken. Wie im vorigen Jahre mußten wir uns auch dieses Jahr sehr viel mit dem S ch u l b u ch g e s ch ä f t und seiner durch die Ober schulbehörde erwachsenen Konkurrenz beschäftigen. Wir haben uns gegen diesen Handel energisch zur Wehr gesetzt. Auch eine Bibliothek ist mit Rabatt forderungen an uns herangetreten. Trotz der Behauptungen, daß bereits von anderen Seiten derartige Angebote vorlicgen, haben wir uns ab lehnend verhalten, denn gerade die Lieferungen an solche Institute erfordern durch Fortsetzungslicferungen, Statistiken, Buchungs- arbciten usw. eine ganz bedeutende Arbeit. Sehr treffend und höchst erfreulich ist die Äußerung eines Bibliothckdircktors, der uns erklärte, er könne es nicht verantworten und die Handels kammer unterstütze ihn darin, in dieser Zeit von den Lieferanten Rabatt zu verlangen. Möchten doch alle Bibliotheken und vor allen Dingen die Buchhanülungsfirmcn, die sich durch Rabatt- angcbote einen Augenblicksvorteil schaffen wollen und den regu lären Handel dadurch sabotieren, diese Einsicht teilen. Die allgemeine Lage des Bücherexports im Laufe des vergangenen Jahres ist als außerordentlich schlecht zu bezeichnen. Wie das gesamte Exportgeschäft litt auch der Büchcrexport unter den allgemeinen ungünstigen Bedingungen, die das deutsche Exportgeschäft nahezu gelähmt haben. Als wesentlichste Ursache der ungünstigen Marktlage müssen bezeichnet werden: die noch immer nicht überwundenen Nachwirkungen der Inflationszeit und die verhältnismäßig hohen Preise für das deutsche Buch, die de^i ausländischen Käufer zur größten Einschränkung zwingen, sehr viele Bezieher zweifellos zur völligen Einstellung der Bücherbe züge aus Deutschland genötigt haben. Das teure Buch, soweit es sich nicht um unbedingt notwendige wissenschaftliche und andere Hilfsmittel handelt, ist im Exportvcrkchr mit wenigen Ausnahmen nahezu ausgcschaltet. Neuerscheinungen schöngeistiger Art haben im Exportgeschäft nur dann Aussicht auf Absatz, wenn der Preis bei anständiger Ausstattung über eine gewisse Grenze von 5—6 Mark nicht hinausgeht. Aus diesem Grunde scheidet eine bedeu tende Anzahl diesjähriger Neuerscheinungen vollständig aus und muß dem ausländischen Roman weichen. Von diesen Verhält nissen bleibt unberührt nur der erfahrungsgemäß ganz enge Kreis erstklassiger Käufer und Bücherliebhaber, die natürlich auch höhere Preise anlegen. Die verhältnismäßig hohen Preise des deutschen Buches hindern aber auch den Absatz des wissenschaftlichen Buches, ein Gebiet, auf welchem die ausländische Konkurrenz, in erster Linie die französische, sich wirksamer gestalten kann. Die Frage des Preises des deutschen Buches kann nur im Zusammenhang mit der Frage der Kaufkraft des Auslandes für deutsche Bücher behandelt werden, ja sie ist zum Teil ein und dasselbe Problem. Kommt dem deutschen Buche seine Stellung als Monopol zugute, so darf doch auf der anderen Seite nicht vergessen werden, daß der Kreis der Bezieher, insbesondere des schöngeistigen Buches, sich in erster Linie ans Ausländsdeutschen zusammensetzt, deren Kaufkraft und Zahl durch die Folgen des Weltkrieges außer ordentlich gelitten haben. Zu allen diesen ungünstigen Faktoren tritt eine gesteigerte Konkurrenz, nicht nur des seit der Inflation 430 ergrvßerten Kreises der deutschen Exportbuchhandlungcn selbst, andern auch der deutschen Buchhandlungen im Ausland, die teil weise ihre gesamten Bezüge direkt beim Verlag vornehmen und ;ur Ausschaltung des Exportbuchhandels wesentlich beigetragen haben. Der Ausschuß für die Wieder Verkäufern st e hat im vergangenen Jahre 6 Gesuche um Ausnahme in die Liste vearbciten müssen. 4 Firmen sind ausgenommen worden. Ferner hat er 15 Untersuchungen von Firmen für die Aufnahme ins Buch händler-Adreßbuch vorgcnommcn. Bei dem nötig gewordenen Neudruck der Wiederverkäufcrliste ergab sich, daß ein Drittel der Firmen gestrichen werden konnte. Erfreulich ist, daß der An drang, der bekannterwcise in den letzten Jahren recht stark war, allmählich etwas nachgelassen hat. Die schwierige wirtschaftliche Lage mag allerdings der Hauptgrund hierzu gewesen sein. Der Arbeit des Ausschusses zur Revision der Verkehr sordnung zufolge mußte auch ein Neudruck unserer Verkaufs- und Verkehrs-Ordnung vorgcnommcn werden. Der Ausschuß zum Kamps gegen Schund und Schmutz, dem ein Vertreter des Buchhandels angehört, hat sich auch dieses Jahr wieder sehr rührig für das gute Buch ein gesetzt. Zu Weihnachten hat er durch Verteilung eines in 100 000 Auslage gedruckten Zettels auf die Weihnachtsausstcllungen der guten Jugcndschriften in den Schulen und Buchhandlungen hin gewiesen. Der Ausschuß hat einen Bericht über seine Tätigkeit durch Herrn Or. Popert herausgeben lassen, betitelt »Hamburg und der Schundkamps«. Mit unseren Mitarbeitern und Gehilfen vereinigten wir uns auf verschiedenen von uns veranstalteten Vortragsaben den. Am 15. April 1925 führte uns die Firma Hübel L Druck ihren Film »Der schöne Bucheinband« vor, dem ein entsprechen der Vortrag des Buchbindermeisters unserer Kunstgewerbeschule Herrn Weiße voranging, am 3. Juni besuchte uns Herr Fritz Schnabel und hielt uns ein Referat über Einzel- und Kollektiv- Werbung und am 19. März 1925 veranstaltete die Buchhandlung Meißner einen Vortragsabend des Herrn vr. Eugen Diederichs, der uns über seine Verlagstätigkeit berichtete. Erstmalig haben wir in diesem Jahre wieder schwarze L i st e n veröffentlicht, um die zahlungsunfähigen Kunden bckannt- zugebcn und unsere Mitglieder vor Belieferung solcher Kiinden zu schützen. Die Genossenschaft Hamburger Buchhändler hat uns auch im vergangenen Jahre verschiedentlich unterstützt, so hauptsächlich bei einigen Propaganda-Ausführungen. Wir hof fen, daß es ihr gelingt, bald alle unsere Mitglieder zu umfassen, damit sie ihren weiteren Aufgaben, die ihr für die Zukunft gestellt worden sind, im vollen Umfange gerecht werden kann. Ganz besonders dankend müssen wir auch diesmal wieder unserer Geschäftsstelle gedenken, die in nie ermüdender Weise gerade im letzten Jahre wertvolle Arbeit leisten mußte. Neben den laufenden Bereinsarbeitcn war sie vor allen Dingen auch ausführendes Organ der Arbeiten des Werbcausschusses und der »Kulturellen N o t g e m e i n s ch a f t«, die auch im ver gangenen Jahre einige Heimatdichter unterstützen durfte. Wie Sie wissen, wurde die Geschäftsstelle vor einigen Monaten leider ge zwungen, ein eigenes Geschästslokal zu beziehen, während sie bis her bei der Firma Georg Westermann ein unentgeltliches Unter kommen hatte. Hieraus sind dem Verein unvorhergesehene Kosten erwachsen. Unsere Kassenverhältnisse, über die nachher der Schatzmeister berichten wird, sehen daher auch nicht sehr rosig aus. Immer wieder muß darauf hingewiesen werden, daß die alten bewährten und auch die neueren Organisations-Einrichtungen des deutschen Buchhandels sämtliche Buchhandlungsfirmen umfassen sollten. Es war durchaus verständlich, wenn man sich in der In flationszeit mehr und mehr von Leipzig zurückzog, in der heutiger« Zeit der festen Währung aber sollte man jedes Mittel benutzen, das zur Geldersparnis im eigenen Geschäft dienen kann, und dazu gehören auch, richtig angewandt, der Verkehr über Leipzig sowie der Zahlungsverkehr durch die BAG. Beide Einrichtungen find erst dann mustergültig, wenn ihr alle Buchhandlungsfirmen an-
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