4406 106, 7. Mai 1927. Künftig erscheinende Bücher. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Ende Mai erscheint/ seit langem vom Publikum mit Spannung erwartet, der neueste Roman von K. ÄMktW-MHIll Dir PuIrMmir Farbiges Künstlerumschlagbild von A. Scheinet- Holzfr., reinweißes Papier / Vlgö.-Nr. 3i1ll / Fadenheftung / Brosch. RM. 3.50, Ganzleinen RM. 5.— Sonderausgaben: Flexibel Satin m. Goldschn. RM. 6.—, flexibel Ganzleder m. Goldschn. RM. lieses neue Werk der beliebten Erzählerin dürfte durch seine Buntheit und dank des Reichtums seines Inhaltes nicht nur eine bestimmte Gruppe von Lesern interessieren, sondern jeden, der einmal ange nehm unterhalten sein und sogar ein wenig aufgeregt werden mochte. Beides vermag „Die Perlenschnur" in hervorragender Weise zu leisten, weil die hier erzählte Liebes geschichte nicht nur das Gemüt des Lesers bewegt, sondern weil auch ein gewisser krimineller Einschlag für ungewöhnliche Spannung sorgt. Wir lernen in dem Roman zunächst einen jungen Mann kennen, der seiner Umgebung zunächst fast als Sonderling erscheint, der in Wahrheit aber nur ein Unglücklicher ist, dem weibliche List und Bosheit das Leben so arg verpfuscht haben, daß sogar ein gewisser Makel auf seinem Namen ruht. Bei seiner Flucht in die bayrischen Berge lernt er eine junge Dame kennen, die ein widriges Schicksal ebenfalls so tief nieder- beugte, daß auch für sie der Himmel dauernd trübe ist. Beide entbrennen in Liebe zueinander, allein ihre Vereinigung erscheint unmöglich wegen des über beiden schwebenden Verhängnisses. Mit ungemein geschickter Hand versteht die Verfasserin es jedoch, alle scheinbar unentwirrbaren Fäden zu entwirren und die Liebenden einander zuzuführen, nachdem auch die Ehre des Helden wieder hergestcllt ist. Bei den Pfaden, auf denen die Erzählerin dahinschreitct, verläßt sie mehrmals den deutschen Boden und gelangt nach Florida, uns hier das bunte Leben in den dortigen Luxusbädern auf das anschaulichste schil dernd. Durch den Wechsel der Schauplätze erscheint das Ganze so lebendig und farbenprächtig, daß der Leser wirklich in ungemein fesselnder Weise unterhalten wird und es darum fast bedauert, wenn er das Buch enden sicht. Mit großer Feinheit sind in ihm besonders die Gegensätze der weiblichen Natur beobachtet und geschildert und dadurch dargetan, wie und unter welchen Umständen das Weib dem Manne zu Glück und Segen oder zum Verhängnis zu werden vermag. Wir haben das Werk, von dem wir uns einen großen Erfolg versprechen, sehr sorgfältig ausgestattet und hoffen darum daß seine äußere Erscheinung ebenso ansprechen wird, wie sein Inhalt. Für die bevorstehende Sommer- und Reisezeit liegt hier ein Objekt vor, mit dem sich sehr leicht arbeiten lassen dürfte. Deshalb seien Bahnhofsbuchhandlungen besonders darauf aufmerksam gemacht. Wir bitten um nachdrückliche Verwendung und gewähren dafür, wenn vor Erscheinen auf beiliegender Verlangzettel bestellt ^0/g Staffelrabatt (A Leipzig L1, Anfang Mai 1927 Elisenstr. ll5 * Schließfach 38 Friedrich Rochbarth Verlagsbuchhandlung