Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.09.1896
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 22.09.1896
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18960922
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-189609226
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-18960922
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1896
- Monat1896-09
- Tag1896-09-22
- Monat1896-09
- Jahr1896
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
liegt in prächtiger Ausstattung vor uns. Mit Vergnügen weilt das Auge auf dem schönen Erinnerungsbuche, das der Jubilar dem Komitee mit einem schönen einleitenden Gedichte gewidmet und an alle Beteiligten als seinen Dank ver sandt hat. Am Schlüsse des erwähnten Vorworts sagt der Heraus geber einige Worte über die Geschichte seiner Handlung, die hier eine Stelle finden mögen: -Meine Derlagshandlung wurde von meinem Großvater, als er, ein siegreicher Krieger, in das befreite preußische Vater land zurückkehrte, in Glogau begründet, wo mein Urgroßvater eine Buchhandlung und Leihbibliothek betrieb. Das war 1815, in dem Geburtsjahre Otto Bismarcks, des Einigers und im Jahre 1871, der Begründung des deutschen Reichs, 56 Jahre später, erwarb ich die Handlung. So bilden die Befreiung und die Einigung des Vaterlandes die Marksteine in der Geschichte des Verlages, während ihm der Altreichskanzler schützend zur Seite stand, als Altersgenosse zu Zeiten des Großvaters, zu Zeiten des Enkels gewissermaßen als Gevatter dem Täufling. Das waren gute Omina für den Verlag, der in der Zuneigung so vieler namhafter Mitwirkender den Höhepunkt seines Glückes erreichte. Wie ein Kreis bedeutender Männer meinem Großvater freundschaftlich beigestanden, wie er mich gefördert, so möge er dem Verlage erhalten bleiben, auch wenn der Unterzeichnete längst seine bescheidene Thütigkeit für immer eingestellt hat.« Den Schluß des Buches bildet ein Verzeichnis verstorbener, um den Verlag besonders verdienter Autoren, das durch die drei Namen Max von Brauchitsch, Rudolph von Gneist, Werner von Siemens genügend gekennzeichnet ist. Das Namensverzeichnis der in dem Album vertretenen Autoren meist, wenn wir richtig gezählt haben, nicht weniger als 322 Namen auf, zum Teil von gewichtigstem Klange. 10 Ex- cellenzen sind vertreten und nicht weniger als 41 ordentliche Professoren, die an 20 deutschen und 3 österreichischen Uni versitäten lesen. Trotz des Vorwiegens von Berlin, das sich aus dem hervorragend preußischen Charakter der Verlags handlung erklärt, haben doch fast alle Bundesstaaten beige steuert, und selbst das Ausland ist durch Schweden und Holland, die Schweiz und Oesterreich-Ungarn in dem Jubi- läums-Album vertreten. Auch die größeren deutschen Städte brachten alle ihr Scherflein; wir zählen 12 Beteiligte aus unserem guten Leipzig: vom Reichsgericht die Senatspräsi denten Loewenstein und Wiener, die Räte Brückner, Daubenspeck, Meves, Meyn und Petersen, von der Bibliothek desselben Professor Schulz und den Assistenten Ilr. Maas, sowie von der Universität die ordentlichen Pro fessoren Bin ding und Wach und den Privatdozenten Walcker. Wenn wir uns nun den Einzeichnungen selbst zuwenden, so müssen wir erstaunen über die Vielseitigkeit der Gesichts punkte, das sinnige Empfinden und ein bemerkenswertes Ver ständnis für das Wesen des Verlagshandels, das aus vielen derselben herausleuchtet. Beginnen wir mit jener wahrhaft großartigen Anerkennung, die Excellenz vi. von Jacobi dem Jubilar zuteil werden läßt. "Verehrter lieber Herr Doktor! An Ihrem Jubiläumstage Sie begrüßen zu dürfen, verdanke ich der im Jahre 1877 erfolgten Errichtung des deutschen Patentamts. Als erster Präsident dieser Behörde legte ich den Verlag des Patentblatts in Ihre Hände. Die gute Zuversicht, daß Sie diesem neuen Unternehmen Ihre be währte und erfolgreiche Fürsorge zuwenden würden, hat bis heute volle Bestätigung gefunden; Sie haben dadurch der amtlichen Thütigkeit eine wesentliche Unterstützung geleistet, dafür Ihnen wiederholt zu danken mir eine Freude ist.- Rein formell, aber vielleicht mit noch größerer Wirkung drückt sich der durch Excellenz vr. von Boetticher dar gebrachte Glückwunsch des Reichsamts des Innern aus: -Bei der heutigen Feier der fünfundzwanzigjährigen Wiederkehr des Tages, an welchem Eure Hochwohlgeboren die Leitung der von Ihrem Herrn Großvater begründeten Firma übernommen haben, gedenkt das Reichsamt des Innern mit Anerkennung des lang jährigen und durch keinen Mitzklang getrübten geschäftlichen Verkehrs mit Ihnen. ES ist mir Bedürfnis, Ihnen aus Anlaß dieser Feier auch meinerseits die besten Wünsche für das fernere Gedeihen Ihrer der Rechts- und Staatswissenschaften auszusprechen.' Der Hauptthätigkeit des Gefeierten als verwaltungs rechtlichen Verlegers gedenkt Senatspräsident des Ober verwaltungsgerichts von Meyeren. Er schreibt: -In demselben Jahre, in dem Sie, verehrter Herr, die selb ständige Leitung Ihres großen buchhändlerischen Unternehmens an traten, wurde in unserem engeren Vaterlande die Rechtskontrole in der Staatsverwaltung angebahnt. Seitdem haben auf dem Ge biete des Staats- und des Verwaltungsrechts die Wissenschaft und das nationale Rechtsleben in gewiesener Wechselwirkung eine Ent weist. Möchten Sie da noch lange in Ihrem Berufe stehen und wirken. - Natürlich spielt bei der Spezialität des Verlages das soeben zustande gekommene Bürgerliche Gesetzbuch eine hervor ragende Rolle. Wir erwähnen die Einzeichnung des Senats präsidenten beim Kammergericht Neubauer, in der es u. a. heißt: -Möchte dem verehrten Gefeierten eine noch lange und gesegnete sctzbuch- die Hoffnung verwirklicht, daß das Recht das nämliche und gleiche für alle Deutschen geworden ist, erfüllt von dem Be wußtsein, daß zur Erreichung dieses Zieles seine Firma, unoer drossen und opferbereit, allezeit in hervorragendem Maße mit gewirkt hat.- Professor Freiherr von Canstein nimmt das Wort, um den österreichisch-juristischen Verlag der Handlung zu kenn zeichnen. Seine Zuschrift lautet: -Die Sammlung der Kompendien des österreichischen Rechtes ist unter der sorgsamen Pflege ihres Gründers vr. Otto Loewen stein aus einem zarten Pflänzchen in kurzer Zeit ein stattlicher Baum geworden, dessen Früchte auf dem Tische der Juristen Oester- reichs die tägliche Nahrung bilden. Möge dieser Baum ein Ehren denkmal bleiben, das Enkel und Enkelskinder überlebt, ein Denkmal asrs psisouiusl- Professor Seuffert sendet folgende ehrende Worte: -Hochgeehrter Herr Doktor! Sie haben Ihren Verlag Vorzugs- weise in den Dienst der Rechtswissenschaft gestellt. Indem Sie zahlreichen Autoren in liberaler Weise entgegenkamen, andere aus veranlaßten, haben Sie die Littcratur des neunzehnten Jahrhunderts mit einer großen Anzahl von wertvollen Werken bereichert. Ge statten Sie einem Lehrer der deutschen Rechtswissenschaft, Ihnen dafür Dank und Hochachtung auszusprechen.' Wie gut es der Jubilar verstanden hat, das Verhältnis zu seinen Autoren zu einem angenehmen zu gestalten, davon legt der Geheime Regierungsrat Freiherr von Fircks ein schönes Zeugnis ab, indem er schreibt: -Niemals hat bei Herrn vr. Loewenstein die Vermehrung der Herstellungskosten dazu Veranlassung gegeben, von den Heraus gebern des Taschenkalenders für Verwaltungsbeamte szu denen Schreiber gehörtj vorgeschlagene Erweiterungen von dessen Inhalt abzulehnen, wohl aber ist der verehrte Jubilar stets bereit ge wesen, für Verbesserungen der Form oder Bereicherungen des In halts dieses Nachschlagebuches Aufwendungen zu machen- Kürzer aber markig erklingen die Grüße des Professors Freiherrn von Anders: Der Buchhandel ist der Wegmacher der Wissenschaft und ein Träger ihrer Macht. Einem der tüchtigsten Wegmacher und kräftigsten Träger sende ich ein herzliches Vivat, I'Iorsat, 0rs8oat!« Noch kürzer aber voller Herzlichkeit sagt Professor von Schrutka-Rechten stamm: »Vertrag ist ein Sich-Vertragen. Erhebend ist es, wenn es hierbei nicht bleibt, sondern zwischen den Vertragsgenossen so freund schaftliche Beziehungen erwachsen, wie diejenigen, von denen dieses Album Zeugenschaft ablegt.« Auch das schwere Leiden, das v». Loewenstein seit fünf Jahren betroffen hat, wird vielfach, zum Teil in rührend tröstender Weise, besprochen. So sagt Geheimer Justizrat Professor Eck: -Wie Livius erzählt, hat Appius Claudius als blinder Greis durch seine feurige Rede im entscheidenden Augenblick den Senat zur Fortsetzung des Kampfes gegen Pyrrhus und damit zum Siege begeistert. — Als Dichter hat Milton trotz Verlustes des Augenlichts noch das »Verlorene Paradies- geschaffen. — Ziska hat als Feld-
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder