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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.08.1889
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1889-08-05
- Erscheinungsdatum
- 05.08.1889
- Sprache
- Deutsch
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180, 5. August 1889. Nichtamtlicher Teil. 3967 die Verleger-Erklärung dem Provinzial-Sortiment moralisch die Verpflichtung ganz besonderer Rücksichtnahme auf ihren Verlag auferlegten, bei dem ersten ernsten Verlangen des Vorstandes, durch Sperre einer größeren Firma einen scheinbaren Verlust zu tragen, ihr gegebenes Versprechen zurückzogen. Als einfache Folge dieses Verhaltens wurde von den dem Börsenverein angehörigen Mitgliedern der Beschluß gefaßt, folgenden Antrag an den Vorstand zu richten: »Der Börsenvereins-Vorstand wolle, nachdem er die Ver leger, welche die schriftliche Zusage gegeben haben, den Beschlüssen desselben gegen Schleuderer Folge zu leisten, in einer Liste namhaft gemacht, ebenfalls nun diejenigen Firmen zur Kenntnis bringen, die ihre Zusage wieder zurückgezogen haben.«*) Sehr wünschenswert fand man es, daß es dem neuen Vor stande gelingen möge, das allgemeine Mißtrauen und die Er bitterung zum Wohle des Ganzen zu dämpfen; sollte dies aber nicht gelingen, so hätten die Vereins-Mitglieder sich die Resolution vom 14. Januar**) zur Richtschnur zu nehmen. In der Hand der Verleger allein liegt es, die angenommenen Satzungen zur Durchführung zu bringen; daher ist Punkt 2 der Resolution so selbstverständlich und das Gegenteil so folgerichtig, daß darüber kein Wort zu verlieren ist; zu Punkt 3 erklärten diejenigen An wesenden, die in Berlin Vertretung haben, sich eventuell zur Aufgabe derselben sämtlich bereit. Nach Verlesung des Rechnungsberichts wird derselbe durch die Herren Brockmann und Nahmmacher geprüft und da er richtig befunden ist, wird dem Rechnungsführer — Kollegen Opitz — Entlastung ausgesprochen. Der Stand der Kasse, der nur noch ein Vermögen von 56 87 H ergiebt, zwang den Vorstand, eine Erhöhung der Beiträge zu beantragen. Da aus dem Voranschläge des kommenden Vereinsjahres hervorgeht, daß die (bisherigen) Beiträge kaum die sicheren Ausgaben decken, so wird der Beschluß gefaßt: »Den Jahresbeitrag auf 6 zu erhöhen und bei außergewöhnlichen Mehr-Ausgaben eine Extra-Steuer von 3 zu erheben.« Die dem Börsenverein nicht beigetrctenen Mitglieder wären mit dem heutigen Tage so ipso ausgeschieden. In Anbetracht, daß es höchst wünschenswert ist, mit möglichst allen in der Stamm rolle geführten mecklenburgischen Buch- und Musikalienhandlungen in Verbindung zu bleiben und daß so manchen Handlungen die Vorteile der Mitgliedschaft des Börsenvereins nicht im Verhältnis zu den Kosten stehen, wird folgender Antrag zum Beschluß erhoben: »Diejenigen Buch- und Musikalienhändler, die dem Börsen vereine nicht angehöreu, können als außerordentliche Mit glieder dem Kreisverein ferner angehören, doch haben solche in Angelegenheiten des Börsenvereins, wo der Kreisverein als Organ desselben abstimmt, kein Stimmrecht.« An der Stammrolle ist keine Veränderung vorzunehmen gewesen. Der zu dem offenen Zweck, dem mecklenburgischen Buch handel Konkurrenz zu machen, von Pastoren gegründete »Verein zur Verbreitung religiöser Schriften und Bilder« kam hierbei zur Sprache. Derselbe erfüllt nicht die Bedingungen, die der Börsenverein und dementsprechend unser Verein für die Auf nahme stellen. Wer aber in beiden Vereinen nicht anfnehmbar ist, kann nicht als Buchhändler angesehen werden, die Vereins mitglieder sind daher verpflichtet, diese Firma als nichtbuchhänd lerischen Wiederverkäufer zu betrachten. Die Frage der Ausnahme in das buchhändlerische Adreßbuch, sowie diejenige der Buchbinder-Kommissionäre sind vor ihrer Lösung durch die augenblicklichen Verhältnisse der Schleuderei frage wieder in den Hintergrund gedrängt. Der Verein ver *) Nach der Bekanntmachung des Börsenvereins-Vorstandes vom 19. Juli (Börsenblatt Nr. 166) inzwischen erledigt. **) Abgedruckt im Börsenblatt 1889. Nr. 13. pflichtete seinen Vorstand, auch diesen Fragen stets volle Auf merksamkeit zu widme». Dem Vorstande wird überlassen, den Anpreisungen der Schleuderfirmen vor Weihnachten Erklärungen wie bisher gegen überzustellen. Nach Beendigung der Tagesordnung kommen einige Anträge des Kollegen Jacoby zur Besprechung, die teilweise durch die Verhandlung erledigt sind. In Bezug auf die weiteren Anträge wird beschlossen, daß die Anzeige über die Hauptversammlung ins Börsenblatt kommt, ferner daß die (schwarze) Liste fauler Kunden wiederum im Herbst erscheinen soll. Kollege Werther wird be auftragt, dieselbe nach den direkten diskreten Mitteilungen der Mitglieder zusammenzustellen in derselben Weise, wie die frühere. Zum nächstenVersammlungsort wird Neubrandenburg gewählt. Die graphischen Fächer auf der Hamburger Gewerbe- und Industrie- Ausstellung. (Schluß aus Nr. 174, 176*)). Die Kunstanstalt von Mühlmeister L Johler hat ein großes, reich dekoriertes Tableau ausgestellt, welches Muster der Spezialität der Firma, nämlich künstlerisch ausgeführte Plakate enthält. Unter den wirklich den höchsten Anforderungen gerecht werdenden Arbeiten heben wir das in Bezug auf Farbentechnik und Zeichnung überaus reizvolle Plakat der Holstenbrauerei her vor, welches in gotischer Manier, oder wie man sich, um den modernen Geist in der Auffassung zn kennzeichnen, auszudrücken pflegt, »gothaisch« gehalten ist. Ein farbenprächtiges, in der Art spanischer Maler gehaltenes Erzeugnis ist ein ausgestelltes Ci garrenplakat, dessen Eigentümlichkeit in der mehr skizzenhaften Zeichnung und flotten Gegenüberstellung kontrastierender Farben liegt. Bekannt bis in die weitesten Kreise sind ja auch die Plakate der Firmeu für verschiedene Dampferlinien geworden, wie z. B. Red Star-Linie Antwerpen, bei welchem namentlich der das Wasser durchschneidende Dampfer sich durch große Natur wahrheit auszeichnet. In der Nähe dieser Ausstellung befindet sich diejenige des bedeutenden chromographischen Institutes von Leo Kempner L Co., welches in mehreren Reproduktionen nach Oelgemälden her vorragende Leistungen dieses Zweiges der Chromographie bietet. Wir sehen zwei Kopieen nach Originalen berühmter Meister, und zwar nach den Gemälden »Othello vor dem Dogen von Venedig« von Carl Becker und »Melancholie« von Sichel. Das erstere Bild, welches bekanntlich auf der Berliner Jubiläums-Ausstellung im Jahre 1886 großes Aufsehen erregte, wurde von der Firma zum Preise von 18 000 angetanst und in 33 Farbenplatten reproduziert; diese Platten sind in anschaulicher Weise daneben aufgestellt; die Reproduktion wird für 80 ^ das Stück ver kauft und läßt in bezug auf farbenfrische und getreue Wiedergabe des Originals nichts zu wünsche» übrig. Bei der Sichelschen Melancholie sind Original und Reproduktion einander gegenüber- gestellt und die letztere ist eine so meisterhafte und in der eigen tümlichen Farbenstimmung so glücklich wiedergegebene, daß es in einiger Entfernung auch dem Kenner schwer fällt, die Kopie als solche zu kennzeichnen; die Herstellung dieser Arbeit erforderte 15 Farbenplatten. Außer diesen bedeutenden Leistungen der Offizin bemerken wir mehrere Blumenständer, unter denen die Rosen auf schwarzem Grund eine entzückende Farbenfrifche zeigen. Be- ») Berichtigungen. — Im erste» Stück dieses Berichtes (Seite 3859, rechte Spalte, Nr. 174) ist die Firma Bauer L Co. in Stuttgart als diejenige genannt, welche zuerst Komplettmaschinen einführte; es muß statt dessen die Bauer'sche Gießerei in Frankfurt a/M. gesetzt werden. Im zweiten Stück dieses Berichtes (Nr. 176, S. 3895 Spalte 2 Zeile 6 von unten) ist zu berichtigen: Initial II (statt v). 546*
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