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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.02.1897
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1897-02-06
- Erscheinungsdatum
- 06.02.1897
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- Deutsch
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972 Nichtamtlicher Teil. 30, 6. Februar 1897. sehen, daß auch hier den Blättern alle Hauptangaben beigefügt sind, für alle Fälle aber immer aus den Standpunkt in der ersten und zweiten Abteilung verwiesen ist. Besonders für Verleger darf man das Werk wohl als unent behrlich bezeichnen, nicht minder aber für den Sortimenter, der über die deutschen Zeitschriften die genauesten Angaben zu finden und zu geben wünscht. Kleine Mitteilungen. Erinnerung an die Anfänge des Buchdrucks in Rußland. — Die russischen -Kirchlichen Nachrichten- gedenken mit freundlichen Worten des ersten russischen (richtiger Moskauer) Buch druckers, Iwan Fedorows, eines Zeitgenossen des Czaren Iwan des Schrecklichen. Letzterer wollte, wie bekannt, in Rußland die Buchdruckerkunst einsühren und befahl dem Metropoliten Makarius, er solle nach dem Beispiele der -Griechen, Franzosen und Vene- tianer- für den Druck von Kirchenbüchern Sorge tragen. Unver züglich wurde zur Erbauung einer Druckerei geschritten. Zu jener Zeit hatte der König Christian III. von Dänemark seinen Buch drucker Hans Bogbinder nach Moskau geschickt; aber im Volke erhielt sich beharrlich das Gerücht, Moskau habe seine eigenen Meister, die -mit gewissen kleinen einfachen Vorrichtungen Bücher druckten-. Zur Freude des Czaren und des Metropoliten wurden diese Meister gefunden. Einer von ihnen war der Diakon der Kirche des heiligen Nikolaus im Kreml, Iwan Fedorow, und sein Freund Peter Timofejew Mstislawzew. Zehn Jahre vergingen mit Vorbereitungen; der Drucktisch und die Schriften wurden nach Moskau aus Polen gebracht. Endlich begannen die russischen Typo graphen das erste Buch zu setzen; fast ein Jahr lang dauerte der Druck. Am 1. März 1564 war in Moskau das erste gedruckte Buch erschienen: -Die Thaten und Briese der Apostel-. Die Russen sahen ihr erstes gedrucktes Buch mit Verwunderung an und wollten nicht glauben, daß menschliche Kunst jemals so etwas Wunderbares fertig bringen könne. Die erstaunten Bücherschreiber traten sofort gegen die Neuerung auf, weil sie erkannten, daß sie ihr Gewerbe unterdrücken werde. Feinde fanden sich nicht wenia, Verteidiger nicht einer; der Pro tektor des Buchdrucks, der Metropolit Makarius, starb, ehe die Sache festen Boden gefunden hatte; das Volk begann zu schreien, die Buchdrucker seien Zauberer, und Abergläubische zündeten sogar des Nachts die Buchdruckerei an. Die schutzlosen russischen Buch drucker flohen nach Litauen, wo sie König Sigismund III. von Polen in seinen Schutz nahm. Der Hetman des Großfürstentumes Litauen, Lhodkiewicz, brachte die Buchdrucker aus sein Gut und befahl, in dem Flecken Zabludy (Sabludowo) im Gouvernement Grodno eine Buchdruckerei zu errichten. Hier begannen die Moskauer Buch drucker ein -Evangelium- zu setzen und beendeten es im Druck am 17. März 1569. Darauf siedelten Iwan Fedorow nach Lemberg über und sein Freund Mstislawzew nach Wilna. In Lemberg hatte Fedorow große Armut zu erdulden, druckte aber doch mit Hilfe einiger Personen eine -Apostelgeschichte» nach Art der Mos kauer. Aus Lemberg begab sich Fedorow nach Ostrog, wo der Fürst Konstantin Konstantinowitsch Ostrofhskij die griechisch-katho lische Kirche gegen die römisch-katholische verteidigte und Kirchen bücher herausgab. Hier druckte Fedorow 1580 in einem Buche den Psalter und das Neue Testament und 1581 die Ostroger Bibel. Zwei Jahre darauf kehrte er nach Lemberg zurück und starb da selbst. k. Münchener Journalisten- und Schriststellerverein. — Der Münchener Journalisten- und Schriftstellerverein zählt nach dem Geschäftsbericht, der der kürzlich abgehaltenen General versammlung erstattet wurde, gegenwärtig 156 Mitglieder. An Stelle des zurücktrelenden hochverdienten Vorsitzenden Herrn I. von Schmädel, der zehn Jahre lang an der Spitze des Vereins ge standen und ihn zu großen Erfolgen geführt hat, wurde Herr De. Georg Hirth gewählt, der diese Wahl mit dankenden Worten annahm. Preisausschreiben. — Der belgische Königspreis von 25000 Frcs., der im Jahre 1901 erteilt werden soll, ist für das beste Geschichtswerk über das belgische Heer seit dem Eindringen der Römer bis aus unsere Tage bestimmt. Hierbei soll eine genaue Beschreibung der in Belgien vorgekommenen Kriegsereignisse ge geben und deren Einfluß auf die Geschicke des Landes geschildert werden. Behördliche Schließung eines Geschäfts. — Im Börsen blatt Nr. 270 vom 20. November 1896 (S. 7794) teilte Herr Caesar Schmidt in Zürich im Anschluß an eine Anzeige der dortigen Schweizerischen Lehrmittelanstalt (M. A. Schmidt) einiges Nähere über die Gründung eines Konkurrenzunternehmens unter der Firma Zürcher Lehrmittelanstalt durch einen Herrn Jul. Maier aus Ulm mit. Wie uns Herr Caesar Schmidt heute weiter meldet, ist Herr Jul. Maier jetzt aus Zürich verschwunden und sein Geschäft von der Behörde geschlossen worden. Neue Bücher, Kataloge re. für Buchhändler. Oatslogus ä'uns xreeisuss oollsetion cts livrss st äs jouruaux relativs aux soisness sxactss st naturelles. Lrovsnant pour la majeure partis äs la didliotdsgus äs fl U. Is Ur. I). Bierens äs Haan, Xuot.-Katalox von Lurxsrsäijlr L Kisrmans in Beiden. (VsrstsiAsrunx: 15.—20. Ksbruar 1897.) ge. 8". 168 8. 3224 Uro. Valranren-Vnrsigsr tue äis x-ssamte Lapis» unä Bruelc-Inäustrie. 2. äabrganA. He. 5. (4. Ksdruar 1897.) Lol. 4 8. Verlag äs» lntsresssn-Bursau „dutsnbsrg" in Berlin 6. Kxport-äournal. Intsrnationalsr ^nxsigsr tür öuolilianäsl unä Buobgsvsrbs, Bapisrinäustris, 8oiirsibvarsu unä Bslrrwittsl. dir. 115. Vol. X, 7. (lanuar 1897.) Irl. 4". Verlag von 6. Ueäslsr in I-sipxig. Inlralt: Heue KrsodeinunASn. — Katalogs. — 2ollänäsruvgsn. — krsislistsn-lAngängs. — Kirmeu-Vsrxsisbnis. — Kleins Mitteilungen. Rsiolib-NeäiLiual-Vnxsigsr. 22. äadrgans. klo. 2/3. 22. ttanuar unä 5. Ksbruar 1897. Nit Bittsratur-Blsdersreltt. 4". 8. 17—44. Verlag von L. Konsgsn in Bsipxig. Allgemeine Militär-Bibliographie. Monatliche Rundschau über litterarische Erscheinungen des In- und Auslandes und kurze Mitteilungen über Zeitfragen. 6. Jahrgang. No. 1. (Januar 1897.) 8°. S. 1—16. Nebst Litterarischem Anzeiger hierzu. S. 1—4. Verlag von Zuckschwerdt L Co. in Leipzig. -Insel.- Verein jüngerer Buchhändler in Tübingen. (Verspätet.)— Der Verein -Insel- in Tübingen feierte am 5. Januar wie alljährlich sein Weihnachtsfest im Restaurant -Seife- unter zahlreicher Beteiligung von Freunden und Kollegen und deren Damen. Die glänzend erleuchreten und in den Strahlen des Weihnachts baumes schimmernden beiden Säle füllten sich bereits lange vor 8 Uhr bis auf das letzte Plätzchen, so daß der Vorstand, Herr Berger, den Festabend Punkt 8 Uhr mit einer schwungvollen Rede eröffnen und die vielen Gäste begrüßen konnte. Nachdem das Weihnachtslied -O Tannebaum« feierlich gesungen war, erschien ein Pelzmärtel, dargestellt von Herrn A. Kapp, und ver teilte mit humorvoller Ansprache eine Menge der originellsten Geschenke, die mancherlei Anlaß zu Späßen und witzigen Bemer kungen gaben. Daraus erfreute das langjährige Jnselmitglied Herr Hermes die Festteilnehmer mit einem lustigen Gesang -Der weiße Schnee- und erntete reichlichen und wohlverdienten Beifall. Ein Toast auf die Damen, von Herrn Woche ausgebracht, gab Anlaß zu einem begeisterten Hoch auf das schöne Geschlecht, das den Festabend durch zahlreiches Erscheinen verherrlichte. Als Glanz nummer des Abends erwies sich die theatralische Aufführung: -Eine Gemeinderaths-Sitzung in Diebelfingen-, eine Dialekt-Dich tung des Herrn A. Kapp, die in drastischer Weise Lokalverhält nisse persiflierte und großen Lacherfolg hatte. Die kleineren Zwischen pausen des Abends wurden durch Musikvorträge, Gesang, Tanz und Gesellschaftsspiele auf das anziehendste ausgesüllt, und erst die frühe Morgenstunde mahnte die Festgenoffen zum Aufbruch. Personalnachrichten. Gestorben: am 24. Januar der angesehene pharmazeutische Schriftsteller Br. H e r m a n n H a g er, geboren am 3. Januar 1816 in Berlin. Er hat sich durch zahlreiche wertvolle und von den beteiligten Fachkreisen dankbar aufgenommene Schriften zur Arzneikunde bekannt gemacht. Ein Verzeichnis seiner Schriften werden wir in gewohnter Weise folgen lassen; — in Berlin der in weiten Kreisen bekannte und geachtete Ehren meister der Berliner Buchbinder-Innung, Herr Gustav Slaby. Er hat das hohe Alter von 93 Jahren erreicht. Zu seiner unter großer Teilnahme auf dem Jerusalemer Kirchhof in der Bergmannstraße erfolgten Beerdigung waren unter den Leidtragenden erschienen: der Geheime Ober-Re gierungsrat Wehrenpfennig, Dezernent für das technische Unlerrichtswesen im Kultusministerium, der Unterstaals sekretär v. Jacobi, Vertreter des preußischen Vereins zur Förderung des Gewerbefleißes, Professor Rüdorff von der Technischen Hochschule in Charlottenburg, deren Lehrkörper der Sohn des Entschlafenen, Geheimer Rat Professor Slaby angehört, und viele andere hochstehende Persönlichketten. Die ernste Feier gestaltete sich zu einer großartigen Kund gebung der Verehrung und Liebe, die sich der Heimgegangene erworben hatte.
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