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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.05.1898
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1898-05-26
- Erscheinungsdatum
- 26.05.1898
- Sprache
- Deutsch
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3944 119, 26. Mai 1898. Nichtamtlicher Teil. der schablonenmäßigen Ansichtskarten wieder ein Stück bei getragen werden. I. B. Obernetter, München, hat Heliogravürekarten aus gestellt, die in ihrer feinen Ausführung nahezu an Original radierungen erinnern Gut und umfangreich sind die Ausstellungen von Hauser y Menet in Madrid (spanische Ansichten in Lichtdruck), von F. G. Taen Arr-Hee in Berlin (japanische Volkstypen, Scenen und Ansichten) und von der International News Company in New Jork und Leipzig (amerikanische Städtebilder). Die größte Kollektion in Ansichtskarten hat der Kunst verlag Stengel L Co in Dresden ausgestellt. 3000 Karten in Lichtdruck zeigen uns Ansichten aus Städten und Ländern der ganzen Welt. Die Ausführung ist tadellos; namentlich die handkolorierten Karten zeigen eine fein abgestimmte Farbengebung. Louis Glaser in Leipzig hat drei große Tableaux aus gestellt, in denen sehr gut in Chromolithographie hergestellte Karten untergebracht sind. Der Firma, die im vorigen Jahre die Leipziger offiziellen Ausstellungskarten geliefert hat, wurde auch die Anfertigung der vom Komitee der Gas- und Kraft- Maschinenausstellung in München 1898 herausgegebenen Karten übertragen Gebr. Gerhardt in Leipzig haben Karten ausgestellt, von denen wir die von G Wenneberg flott gezeichneten Rad fahrkarten besonders heroorheben wollen. Die Karten in Dreifarbendruck lassen jedoch manches zu wünschen übrig. Edler L Krische in Hannover sind mit schönen lithogra phischen Karten vertreten, unter denen sich diejenigen für Leibniz- Cakes und Continental-Pneumatic durch originelle Zeichnung, sowie große Wirkung bei nur zwei bis drei Farben auszeichnen. Die Osnabrücker Papierwarenfabrik Berlin hat feine Karten mit Wappen und Genrebildern ausgestellt; Henckell L Co. in Zürich Karten mit Bildern von Dichtern und Kom ponisten; W Seeger in Stuttgart sehr gute Soldaten-, Trachten-, Schwarzwald-, Tiroler- und alpine Karten; L Wilckens in Mainz Reproduktionen nach Merianschen Städte bildern; I. F. Schreiber in Eßlingen seine Meggendorfer Künstlerkarten; Aug. Lauterburg in Bern Karten mit Schweizer Ansichten und sogenannte Bärenpostkarten, alle in Zeichnung und Ausführung vortrefflich; Ludwig Feist in Mainz litho graphische Karten, unter denen sich eine Serie mit vorzüg licher Wiedergabe von französischen Plakaten befindet; die Vereinigten Papierwarenfabriken S. Krotoschin in Görlitz bringen Porträtkarten (»Das große Jahrhundert«); Jos Seiling in München musikalische Richard Wagner-Karten und humoristische Bergkarten; F. Scheiner in Würzburg eine große Anzahl älterer Ansichtskarten von deutschen Städten; Paul Schahl in Berlin Ansichten von Alt-Berlin nach Originalen im Märkischen Museum; G. Koellewijn in Baarn vorzüglich ausgeführte Karten in Delfter Art; I. W Juxberg in Frankfurt a/M Porträt- und Genre-Karten; Otto Schramm in Stuttgart Ballkarten: H. Schröder in Berlin musikalische Postkarten; F. Gabelmann in Straßburg Karten mit den Wappen elsässischer Städte; Engel L Söhne in Wien Porträtkarten und Karten mit Scenen aus dem öster reichischen Militärleben; H. Fuhr in Berlin Karten mit Aluminiumprägung; H. Vogel in Leipzig Karten mit An sichten von Leipzig; Gebr. Arnold in Leipzig-Plagwitz Militärpostkarten; Barreiß Wieland L Co. in Zürich Wappen karten von der Schweiz und Deutschland; F. E Boas in Berlin Karten mit Ansichten von der Berliner Transvaal ausstellung; Boyien L Maasch in Hamburg Marine- und Militärpostkarten; Benziger L Co. in Einsiedeln flott gezeichnete Schweizer Postkarten von Fritz Reiß; vr. Haas'sche Buchdruckerei in Mannheim Ansichten von Mann heim und Heidelberg in vorzüglichem Aquarelldruck; A. H. John in Frankfurt a/M. Karten in ausgezeichnetem Aquarelldruck und Radierungen von Hartmann, Söhngen, Frl. Redelsheimer und Mannfeld; M. Knorr in Zittau geographische Karten, Adolf Lung in Stuttgart Kegler karten, Mey L Widmayer in München historische Trachten karten und Ludwig Schalter in Stuttgart Ansichten aus Stuttgart und Umgebung. Wo Postkarten sind, müssen auch die zum Sammeln derselben notwendigen Alben vertreten sein. Von den Fabriken, die sich mit der Herstellung von Sammelalben be schäftigen, haben ausgestellt: G. W. Schöffel; Vereinigte Dampfbuchbindereien Baumbach L Co ; Leipziger Buchbinderei- Actiengesellschaft vorm. Gust. Fritzsche und Louis Glaser, sämtlich in Leipzig. Die Erzeugnisse der genannten Firmen sind so bekannt, daß zur Empfehlung nichts weiter zu er wähnen ist. Für Verkaussgeschäfte hat Reinh. Kluge in Dresden seine patentierten Schautafeln ausgestellt, G. Friedrich in Leipzig ein mechanisches Drehgestell und Stengel L Co. in Dresden ein einfaches Drehgestell, von denen jedes in seiner Art recht praktisch ist Zum Schluffe wollen wir noch die Ortsgruppe Leipzig des deutschen Ansichtskarten-Sammler-Verbandes erwähnen, die aus ihrer Mustersammlung circa 300 Karten ausgestellt hat, alle nur mit Ansichten von Leipziger Straßen, Plätzen, Ge bäuden, Hotels, Restaurants rc. Die erste Ansichtspostkarte von Leipzig aus dem Jahre 1872, ein vorzüglicher kleiner Kupfer stich, ist vorhanden und noch manche andere Seltenheit, auf die wohl jeder Sammler neidisch blicken wird. Wenn man übrigens an dieser Sammlung sieht, daß es allein von der Stadt Leipzig (ohne Umgebung) gegen 300 verschiedene Karten giebt, so muß man staunen über die große Entwicke lung, die dieser Industriezweig genommen hat. Einschließlich der näheren Umgebung Leipzigs sind es gegen 100O, wie uns ein Sammler versicherte Hunderte von Künstlern, Her stellern, Verlegern, und Tausende von Arbeitern finden loh nenden Verdienst mit diesen Bildchen. — ^.. Kleine Mitteilungen. Urteile hoher Gerichtshöfe. (Aus der Deutschen Juristen- Zeitung, Berlin, Otto Liebmann): (Beschlagnahme von Druckschriften.) Eine vom An geklagten im September 1896 verbreitete Druckschrift war von der Polizei am 4. Dezember 1895 mit Beschlag belegt und die Beschlagnahme durch Beschluß des Amtsgerichts C. vom 7. Januar 1896 unter der Annahme bestätigt, daß der Thatbestand des 8 184 des Strafgesetzbuchs gegeben sei. Die Witwe K., in deren Buch handlung die Beschlagnahme erfolgt war, wurde durch Urteil des Landgerichts C. aus 8 184 verurteilt. Im Urteil wurde ausge sprochen, daß alle Exemplare der Druckschrift unbrauchbar zu machen seien. Angeklagter ist durch Urteil des Landgerichts B. vom 11. Juni 1897 aus 8 28 des Prehgesetzes verurteilt, das Urteil aber auf Revision des Angeklagten aufgehoben und derselbe freigesprochen. Aus den Gründen: Die Beschlagnahme der Druck schrift konnte nach 8 23 Ziffer 3 ohne richterliche Anordnung statt finden, erlosch jedoch nach 8 24 Absatz 4 nach 5 Tagen, wenn bis dahin nicht richterliche Bestätigung erfolgte. Dies ist nicht ge schehen, die Beschlagnahme also von Rechts wegen außer Kraft getreten. Die Polizei mußte daher das Beschlagnahmte freigeben. Dies hat das Urteil nicht verkannt, aber angenommen, der be stätigende Beschluß des Amtsgerichts wirke als erneute richterliche Anordnung. Diesen Inhalt hatte aber der Beschluß nicht, sondern er bestätigte eine bereits unwirksam gewordene Polizeiverfügung. (Urteil des Reichsgerichts, mitgeteilt von Stenglein, Reichs gerichtsrat a/D.) — (Aufsuchen von Warenbestellungen durch Hand- lungssteisende.) Ein Handlungsreisender hatte einen Kunden seiner Firma ausgesucht, von diesem eine ausdrückliche Aufforderung zur Warenbestellung erbeten und, nachdem er sie erhalten, sofort Warenbestellungen nachgesucht. Er ist deshalb auf Grund der §8 44 und 148« der Reichsgewerbeordnung Artikel 9 des Gesetzes vom 6. August 1896 und der 88 13, 23, 27, 28 des Gesetzes vom 3. Juli 1876 verurteilt. Die Revision ist zurückgewiesen. »Die ,vorgängige Aufforderung' setzt nach dem Wortsinne und
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