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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.05.1898
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1898-05-02
- Erscheinungsdatum
- 02.05.1898
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- Deutsch
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99. 2. Mai 1898. Nichtamtlicher Teil. 3269 Uebelständen führen müßte. Auch in Z 10 des Preßgesetzes ist der Rechtszwang zum Vertragsabschluß den Zeitungen gegenüber bezüglich der Aufnahme amtlicher Bekanntmachungen zur Anerkennung gelangt und zwar in präzisester Form, weil die Nichtbeachtung dieser Pflicht nicht nur die aus allgemeinen Rechtsgrundsätzen sich ergebende Schadensersatzpflicht, sondern auch die strafrechtliche Verfolgung nach sich zieht; es liegt also insoweit eine lex psrkectEima vor. Für das deutsche Recht ergiebt sich aus dieser Vor schrift. die den Nechtszwang zum Vertragsabschluß nur innerhalb engster Grenzen und auf kleinstem Gebiete statuiert, die Folge, daß im übrigen ein solcher nicht vorhanden ist Es bedarf also des erwähnten Vorbehaltes nicht, um den Zeitungen die volle Freiheit der Entschließung bezüglich der Jnseratenaufnahme zu wahren; sie besitzen diese ohnehin. Niemand ist berechtigt, von der Zeitung, die die Aufnahme eines Inserates abgelehnt hat, die Angabe des dafür maß gebend gewesenen Grundes zu verlangen; will der Redakteur oder Verleger dies thun, so ist es eine Gefälligkeit von ihm; ein Rechtsanspruch besteht ihm gegenüber in dieser Hinsicht durchaus nicht. Die Rechtslage wird auch dadurch nicht eine andere, daß die Zeitung diejenigen Stellen oder Personen bekannt giebt, bei welchen Inserate angenommen werden; denn damit geht sie keineswegs eine bindende Verpflichtung ein, die ihr zu gehenden Inserate anzunehmen, sondern sie will den Reflek- tenten lediglich die mit dem Inserieren verbundenen Arbeiten erleichtern. Es läßt sich auch nicht die entgegengesetzte Ansicht aus dem Gesichtspunkt rechtfertigen, daß diese Annahmestellen bezw die mit der Annahme betrauten Personen Beauftragte des Redakteurs bezw. Verlegers seien, deren Erklärung diesen binde; die betreffenden Stellen haben über Aufnahme oder Nichtausnahme überhaupt nicht zu entscheiden, ihre Thätigkeit ist eine rein mechanische, sie beschränkt sich auf die Entgegen nahme des Inserats und dessen Uebermittelung an die entscheidende Persönlichkeit. In der Entgegennahme oder An nahme ist aber keineswegs die Willenserklärung enthalten, daß man den Abdruck des Inserates übernehme. Aendert sich diese rechtliche Beurteilung dann, wenn bei der Ueberbringung des Inserats an die Annahmestelle der für den Abdruck zu zahlende Betrag alsbald entrichtet wird? Es ist dies öfters behauptet worden, und diese Auffassung dürfte auch in die Rechtsprechung, insbesondere in die belgische und französische mitunter Eingang gefunden haben; sie ist aber unhaltbar und verkennt den Zweck und den Charakter dieser Zahlung; denn diese hat bis zu der Genehmigung des Ab drucks durch den Redakteur bezw. den Verleger nur die Be deutung einer den Abdruck sichern sollenden Hinterlegung, die sofort zurückzugeben ist, wenn der Abdruck versagt wird. Eine Verpflichtung zum Abdruck wird auch hierdurch seitens des Redakteurs nicht übernommen Nach Maßgabe der civilrechtlichen Grundsätze ist hiernach die Jnseratenaufnahme vollständig dem Ermessen der Re dakteure und Verleger anheimgegeben, und von einem Rechts zwang zum Vertragsabschluß kann nicht gesprochen werden. Es könnte noch die Frage aufgeworfen werden, ob nicht die Ablehnung eines Inserats als Beleidigung zu betrachten ist? Unter gewissen Umständen, deren Vorliegen aber nur äußerst selten zu konstatieren sein wird, kann in der That die Ab lehnung einen beleidigenden Charakter haben und straffällig sein; für die ganz überwiegende Mehrheit der praktischen Fälle aber ist diese Qualifikation ausgeschlossen. Vas Ü68 ?1iot0Ai'uMsu. M I'/wtüA-'äp/Ue rr-rck Hsraa^sAsdsn vou Ur. Uitzlltv, Lraunsoiirvei^. Li^esteint rvöebsvt- liest einmal. Verlag von^Vü bslm Xnapp in Halle a. 8. lläbrlieb 12 Diese vor sünf Jahren von Wilhelm Knapp in Halle gegrün dete Zeitschrift hat in der kurzen Zeit ihres Bestehens die sür eine Fachzeitschrift bedeutende Auflage von 4300 Exemplaren überschritten. Es ist das ein sicherer Beweis dafür, daß in der That ein Mangel an einer Zeitschrift, die die gesamten Interessen der Berufsphotographen vertritt, vorhanden war, aber auch dafür, daß die Leitung dieser Zeit schrift sich in den richtigen Händen befindet. Unter Berufsphotographen sind nicht allein die Porträtphotographen zu verstehen, sondern auch alle diejenigen, deren Thätigkeit das große Gebiet der ebenso interessanten wie wichtigen Reproduktionsphotographie und photomechanischen Vervielfältigungsverfahren umfaßt. Für diese Fächer hatten wir bislang keine Zeitschrift, die in so aus gesprochener Weise sich ihnen widmete. Betrachten wir uns den Inhalt etwas näher, so finden wir eine Menge der interessantesten Arbeiten. So bespricht F. Hesse, Faktor in der lithographischen Abteilung der Staatsdruckerei in Wien, die Anwendung des Aluminiums in der lithographischen und photographischen Reproduktionstechnik. Dieses Metall eignet sich in vielen Fällen ausgezeichnet als Ersatz des Steines, und die Resul tate lassen in Bezug auf Feinheit und Schönheit nichts zu wünschen übrig. Auch in der Lichtdruckpraxis hat sich Aluminium als Ersatz der teuren Glasplatten bewährt. — Professor Lainer beschreibt die photochemischen Eigenschaften der Asphalte und ihre Ver wendung in den Reproduktionstechniken. Leider ist die Anwendung dieses Körpers eine sehr beschränkte, da seine Lichtempfindlichkeit keinen Vergleich mit den in der Reproduktionstechnik allgemein benutzten Leim- und Eiweißversahren aushalten kann. — Ein Artikel über autotypische Verfahren beweist, daß das angeblich neue Verfahren, das Cronenberg in letzter Zeit so vielfach anpreist, schon sehr alt ist. Es handelte sich hierbei um Verwendung des natürlichen Kornes, das die Lichtdruckplatte zur Herstellung von Buchdruckklischees giebt. Weitere interessante Veröffentlichungen sind z. B. -der direkte und kombinierte autotypische Dreifarbendruck«, wo behauptet wird, das unregelmäßige Korn sei dem Netzoerfahren vorzuziehen. Gras Turati schreibt in einem Artikel über den Dreifarbendruck, daß bei derartigen Arbeiten immer noch eine recht bedeutende Nachhilfe er forderlich sei. Für künstlerische Wiedergaben eigne sich das immer mehr aufblühende Synchronieversahren des Verfassers sehr gut, da mit Hilfe desselben die Aquarellmanier täuschend wiedergegeben werde. Aus diesen wenigen Auszügen läßt sich zur Genüge die Reichhaltigkeit des im -Atelier- gebotenen Stoffes erkennen. Die Zeitschrift erscheint wöchentlich, wobei zu Anfang jeden Monates ein vornehm ausgestattetes Heft mit zahlreichen Kunst beilagen zur Ausgabe gelangt. Man kann die Zeitschrift allen denen bestens empfehlen, die sich aus irgend einem Grunde über die Fortschritte aus dem Gebiete der Photographie und der photo mechanischen Vervielsältigungsverfahren aus dem Laufenden er halten wollen. Kleine Mitteilungen. Vom Reichstage. Post. — Wie wir in Nr. 98 d. Bl. mit- geteilt haben, gelangte am 28. April im Deutschen Reichstage der Weltpostvertrag in erster und zweiter Lesung zur Annahme. Die Vorlegung des Vertrages begleitete der Staatssekretär des Reichspostamts von Podbielski mit folgenden Erläuterungen: -Dem hohen Hause sind die aus den Beratungen des Washing toner Postkongresses hervorgegangenen Vertragsurkunden zugegangen. Diese Urkunden, die zweifellos wiederum einen wesentlichen Fort schritt aus dem Gebiete der Verkchrserleichterungen bedeuten, sind das Werk meines großen Vorgängers, der hiermit sein letztes Ruhmesblatt geschaffen hat, immer dasür zu wirken, daß im internationalen Verkehr der Staaten und Völker Erleichterungen und Vereinfachungen stattfinden. Der erzielte Erfolg dieser Ab machungen besteht vor allem darin, daß die verwickelten, den Be trieb so erschwerenden Transitstatistiken fortan wegfallen; daß unter erheblicher Herabsetzung der Transitgebührensätze an die Stelle ein zelner Vergütungen der Transitletstungen künftig Pauschalzahlungen treten und alle Zahlungen für geringfügige Transitleistungen über haupt verschwinden. Deutschland im besonderen wird aus der Umgestaltung, aus der Vereinfachung des Betriebes noch einen mäßigen Geldvorteil ziehen. -Durch dieUmgestaltung dieser Transitsätze wird ferner derBoden vorbereitet für eine Revision der Vereinsportosätze, also ein wesentliches Moment, das zweifellos den zukünftigen Weltpost- 432 Fllnjundscchzigster Jahrgang.
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