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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.03.1898
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 18.03.1898
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- Deutsch
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-K 63, 18. März 1898 Nichtamtlicher Teil. 2105 zu machen strebt, so giebt sich in dieser Thatsache das Merkmal eines im Sinne des § 51 des Gesetzartikels XVII vom Jahre 1884 zum Absatz drängenden Verschleißes kund und ist dazu eine beson dere Bewilligung der Gewerbebehörde erforderlich. Wenn diese Be willigung vor Anbringung der Maueranschläge und Ankündigungen oder vor Versendung der Lirkulare bezw. vor Beginn des Verkaufes nicht eingeholt wurde, so ist nicht nur das Lokal, in dem das Wanderlager sich befindet, sogleich zu sperren, sondern es ist auch gegen die Schuldigen der § 158 Punkt s, des Gewerbegesetzes in Anwendung zu bringen. Was endlich die Handlungsreisenden be trifft, so dürfen diese nur Bestellungen sammeln, Muster jedoch unter keinem Vorwände verkaufen, widrigenfalls gegen sie der ß 156 Punkt a des Gewerbegesetzes, oder wenn der Verkauf von Haus zu Haus geschah, die in den Hausiervorschriften festgesetzten Strafen anzuwenden sind; dieHandlungsreisenden dürfen daher weder in ihren Wohnungen noch in Gasthöfen Muster lager aufstellen und ohne Gewerbeschein auch keine Käufer dorthin einladen. Gewerbeordnung. — Das am 15. März d. I. zu Berlin ausgegebene Reichsgesetzblatt Nr. 9 veröffentlicht unter Nr. 2450 die kaiserliche Verordnung über die teilweise Inkraftsetzung des Gesetzes, betreffend die Abänderung der Gewerbeordnung, vom 26. Juli 1897. Die Verordnung lautet in ihrem wesentlichen Teil: -Die 88 81 bis 102, 104 bis 104n des Artikels 1, die §8 126 bis 128 des Artikels 2 und die darauf bezüglichen Bestimmungen der Artikel 8 bis 7 des Gesetzes, betreffend die Abänderung der Gewerbeordnung, vom 26. Juli 1897 <Reichsgesetz-Blatt S. 663) treten mit dem 1. April 1898 in Kraft.- Kekuls - Denkmal. — Für das Kekuls-Denkmal, das die Schüler des berühmten Chemikers vor dem chemischen Institute in Bonn zu errichten beabsichtigen, ist jetzt auch in England ein Aufruf erschienen, der von James Dewar, Carey Foster, T. E. Thorpe, R. Meldola u. a. unterzeichnet ist. Es wird darin auf die bahnbrechenden Arbeiten des verstorbenen deutschen Forschers hin gewiesen und besonders sein Lehrbuch der organischen Chemie als epochemachend bezeichnet. Neue Bücher, Kataloge rc. für Buchhändler. X. Volokwar, Larsortiwsut in lisipräx. II. HaebtraA rnin liagsrkatalogs vom Oktodsr 1897, ausgsgsbsn 15. NLr!- 1898. (blntbaltsuä alls sott äsw 15. Hovswbsr 1897 nsu ankgonowwono oäsr iw Lrsiss vsränäsrts Urtilrsl.) Ic>. 4". 24 8. Geschäftsjubiläum. — Am 17. d. M. konnte Herr Albert Seydel in Berlin auf das fünfundzwanzigjährige Bestehen seiner am 17. März 1873 gegründeten Polytechnischen Buchhandlung zurückblicken.Mit Befriedigung darf derHerrJubilar an diesem Ehren tage seines angesehenen Geschäfts auch auf die Erfolge blicken, die er in seiner Berufsarbeit errungen hat und zu denen mit uns weite Kreise im deutschen Buchhandel ihm aufrichtig Glück wünschen. Hat er doch mit dieser Arbeit nicht nur dem Vorteil des eigenen Geschäfts und seiner ausgedehnten Kundschaft gedient, sondern durch seine fleißigen bibliographischen Arbeiten auch den Berussgenossen, soweit sie mit technischer Litteratur zu thun haben, Nutzen gebracht. Von seinen neuesten Führern liegen uns zum Jubiläumstage vor: I. Theore tische Mechanik und Maschinenbau, 15. Auslage; III. Textil-Jndustrie, 4. Auflage; IV. Physik und Elektrotechnik, 6. Auflage. Weiter sind im Erscheinen begriffen: II. Mechanische Technologie, 3. Auflage; V. Bergbau, 3. Auflage; VI. Feuerungs-Technik, 2. Auflage. In Vorbereitung befinden sich folgende Abteilungen, die demnächst gleich falls in neuen Auslagen erscheinen sollen: VII. Chemie und chemische Technologie; VIII. Bau- und Jngenieurwissenschaft; IX. Photographie: X. Gewerbekunde; XI und XII. Verkehrswesen. Diese große Reihe von Katalogen, sämtlich vom Jahre 1898, repräsentiert eine gewaltige Summe von Arbeit und dient, da sie stets auf dem neuesten Stande erhalten wird, in vortrefflicher Weise den ge schäftlichen Zwecken des Sortiments und der beteiligten Ver leger, wie insbesondere auch dem litterarischen Bedürfnis des in den betreffenden Fächern thätigen Publikums. Der übersichtliche Druck und die eigenartige Illustrierung dieser kleinen Handbücher geben ihnen eine besondere Anziehungskraft; vor allem aber ist ihre sorgfältige Einteilung und das Streben ihres Herausgebers nach möglichster Vollständigkeit und häufiger Erneuerung anzuerkennen. Möchten Herrn Seydel noch recht viele und schöne weitere Erfolge in seinem blühenden Geschäfte beschicken sein! Geschäftsjubiläum. — Die Firma Fr. Rivnüö in Prag feiert am heutigen 18. März ihr sünszigjähriges Jubiläum. Der Oesterreich-ungarischen Buchhändler-Correspondenz entnehmen wir folgendes über den Lebensgang der Firma und ihrer Inhaber: Die Firma wurde von FranzRivnäL begründet, der am 18. März VU,i,undsechzigsier Jahrgang. 1848 sein Geschäft am Graben, im alten Museumsgebäude unter der Firma -Franz Rztwnatz- eröffnete. Geboren in Prag am 1. September 1807, trat er nach absolvierten Gymnasialstudien am 1. November 1825 in Kronberger L Weber's Buchhandlung daselbst in die Lehre, verblieb dort nach vollbrachter vierjähriger Lehrzeit bis April 1839 als Gehilfe und wurde nach Webers Austritt im Mai desselben Jahres Gesellschafter der Firma, die von da an bis zu seinem Ausscheiden aus der Firma (Ende 1847) -Kronberger L Rziwnatz- firmierte. Franz Rivnäö übernahm gleich bei der Gründung seiner eigenen Firma die Kommission der Publikationen des böhmischen Museums und verblieb von da ab auch fort während im regsten Kontakt mit den Bestrebungen zur Hebung der aufblühenden böhmischen Litteratur; daneben verwendete er sich aber ebenso intensiv für die deutsche und die fremden Litte- raturen. Seine Biederkeit und sein Entgegenkommen verschafften ihm bald unter seinen Geschäftsfreunden und seiner aus gebreiteten Kundschaft einen vorzüglichen Ruf und große Achtung. Auch dem Verlage wurde — soweit dies bei einem umfangreichen Sortimente überhaupt möglich ist — manche Sorgfalt gewidmet; die Firma übernahm ferner die Kommission der Schriften zahl reicher wissenschaftlicher Gesellschaften, die sie bis zum heutigen Tage vertritt. Franz RivnäL war vorübergehend auch zweiter Gremial- vorsteher und Stadtverordneter; im Jahre 1885 ins Privatleben zurückgetreten, starb er am 25. Juni 1888 im hohen Alter von 8l Jahren. Der nunmehrige Besitzer der Firma, Herr Anton R ivnäö, geboren am 23. Oktober 1843, trat am 1. November 1858 in das Geschäft seines Vaters in die Lehre, wurde 1873 Gesellschafter der Firma und übernahm sie im Jahre 1885 für eigene Rechnung. Die Firma Fr. RivnLö ist im Mai 1896 nach einem dritthalbjährigen Provisorium ihrer Geschäftsräume, während dessen an Stelle des alten Museumsgebäudes das jetzige prächtige Palais der Landesbank des Königreiches Böhmen aufgebaut wurde, wieder aus ihren alten Stand ort zurückgekehrt, um ihre geräumigen, komfortablen und eleganten Geschäftsräume zu beziehen, wie wenige Buchhandlungen — selbst in größeren Städten — solche aufweisen können; sie verfügt über ungewöhnlich schöne Räume im Parterre mit sechs großen Schau fenstern, über elegante Lokalitäten im Mezzanin und über umfang reiche Magazine und Packräume im Souterrain (mit einem Ele vator). Alle Räumlichkeiten sind mit Central-Dampfheizung ver sehen und elektrisch beleuchtet. Das Gesamtpersonal weist 27 Per sonen auf; das Geschäft ist im steten Wachstum. Der jetzige Chef, Herr Anton Rivnär, hat sich außer um den Buchhandel auch um das öffentliche Wohl große Verdienste erworben; er war durch mehrere Jahre Gremialvorsteher, Obmann der Sektion Böhmen des Vereines der österreichisch-ungarischen Buchhändler, ist seit dreizehn Jahren Handelskammermitglied und Ausschuß- Mitglied des Kunstgewerbe-Museums und bekleidete durch sechs Jahre das Amt des Vicepräsidenten der Handelskammer und des Kunstgewerbe-Museums, sowie eines vom Landtage des König reiches Böhmen gewählten Direktors der Landesbank. Seit andert halb Jahren steht ihm auch schon sein ältester Sohn zur Seite, dem in wenigen Monaten ein zweiter Sohn folgen soll, so daß in dem vor fünfzig Jahren begründeten Geschäfte bereits die dritte Gene ration vertreten ist. — Wir sprechen hiermit der jubilierenden Firma unsere freundlichen Glückwünsche zum Feste aus, das, wenn auch Herr Rivnär es in aller Stille begehen will, doch zahlreichen Freunden und Verehrern des Jubilars willkommene Gelegenheit geben wird, ihm ihre Hochachtung auszudrücken. Personalnachrichten. Gestorben: am 17. März, wie wir nach Schluß des heutigen Blattes zu unserer Betrübnis erfahren, Herr Felix Liebeskind, In haber der hochangesehenen Kommissions- und Verlags handlung A. G. Liebeskind in Leipzig, in der er seit 1865 als Geschäftsteilhaber gemeinsam mit seinem Vater und nach dessen Tode seit 15. Oktober 1870 als alleiniger Inhaber gewaltet hat. Es ist dem Buchhandel bestens bekannt, wie seine glückliche Begabung und sein Streben nach Gediegenheit in jeder Richtung seiner Bethätigung auf das alte an gesehene Geschäft und namentlich auf den Verlag einen in hervorragendem Maße bestimmenden Einfluß ausgeübt hat. Auch außerhalb des eigenen Geschästs, überall da, wo es galt, allgemeinen beruflichen oder künstlerischen Interessen zu dienen oder Anderen Wohlthaten zu erweisen, war er mit ernstem Eifer jederzeit zu Opsern bereit, und insbesondere hat der Leipziger Buchhandel seiner opfer willigen Mitarbeit viel zu danken. Wir beschränken uns für heute auf diese kurze Traueranzeige, die Viele schmerzlilch überraschen wird, und behalten uns eine ausführliche Würdi gung des Lebens und Wirkens des teuren Entschlafenen vor. 278
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