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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.03.1914
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1914-03-24
- Erscheinungsdatum
- 24.03.1914
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- Deutsch
- Sammlungen
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Redaktioneller Teil. 68, 24. März 1914. Zur Aus- und Fortbildung von Hilfsschullehrern beabsichtigt das König!. Sachs. Ministerium des Kultus und öffentlichen Unterrichts in der Zeit vom 18. Juni bis zum 14. Juli in Leipzig einen für 30 bis 40 Teilnehmer berechneten Lehrgang zu veranstalten. Die Lei tung dieses Lehrganges, in dem durch Vertreter der Psychologie, Phy siologie, Hygiene und Orthopädie an der Landesuniversität, durch Arzte und auf dem Gebiet der Hilfsschulpädagogik erfahrene Schul männer eine theoretische und praktische Ausbildung geboten werden soll, liegt in den Händen des König!. Bezirksschulinspektors Professor Müller; die Veranstaltungen in der Hilfsschule selbst soll Direktor Rudolf Nötiger leiten. Deutscher Handelstag. — An seinem zweiten Verhandlungstage am 19. März nahm der Deutsche Handelstag nach einem Referat des Herrn Schmersahl-Hamburg über die Sonntagsruhe im Handelsge- werbe folgende Erklärung an: Der Deutsche Handelstag erkennt den vom Bundesrat beschlossenen und dem Reichstag am 3. November 1913 vorgelegten Entwurf eines Gesetzes, betreffend die Sonntagsruhe im Handelsgewerbe, als geeignete Grundlage für eine Neuregelung an und spricht sich insbesondere dafür aus, daß 1. das Gesetz keine verschiedene Regelung für Orte mit verschiedener Einwohnerzahl treffe. Im Gegensatz zu dem Gesetz entwurf erklärt es jedoch der Deutsche Handelstag für dringend wün schenswert, daß 2. das Gesetz nicht nur für den Betrieb der offenen Verkaufsstellen, sondern auch für das übrige Handelsgewerbe die Ar beit an Sonn- und Festtagen eine gewisse Zeit lang gestatte, und daß 3. die für den Ladenschluß am Abend geltende Vorschrift der Gewerbe ordnung: »die beim Ladenschluß im Laden schon anwesenden Kunden dürfen noch bedient werden«, auch auf den Ladenschluß an Sonn- und Festtagen Anwendung finde. Uber das Thema »Die Kommunalabgaben in Preußen« sprach so dann vr. Bothc-Essen, worauf die 39. Vollversammlung des Deutschen Handelstages von dem Präsidenten Or. Kaempf geschlossen wurde. Ein Verband der deutschen Stellenvermittlcr ist in Berlin l^. 4, Eichendorffstraße 7) gegründet worden, dem sämtliche Stellenvermittler-Vereinigungen im Deutschen Reiche und mehrere hundert Einzelmitglieder beigetreten sind. Er bezweckt den Schutz und die Förderung der Rechte der Stellenvermittler sowie die gemeinsamen Interessen seiner Mitglieder zu wahren. Die Geschäftsstelle des Ver bandes wird in Angelegenheiten, die das Stcllenvermittlungsgewerbc betreffen, kostenfrei Auskunft geben. IVO 000 Mark für die Stärkung des Deutschtums in Nordschleswig. — Wie aus Kiel gemeldet wird, bewilligte der schleswig-holsteinische Provinzial-Landtag angesichts der Bedrängung durch die Dänen ein stimmig 100 000 Mark zur Stärkung des Deutschtums in NordschleS- wig. Der Beschluß, diese Summe aus Provinzmitteln zur Verfügung zu stellen, verdient die höchste Anerkennung und wird hoffentlich kräftig dazu beitragen, die Deutschen der Nordmark in ihrem Verteidigungs kampfe gegen das Dänentum zu stützen. An der Handels-Hochschule Berlin sind die ersten Jmmatrikulations- termine für das bevorstehende Sommcrsemester auf den 28. April, 6. Mai und 15. Mai festgesetzt. Die*Vorlesungen beginnen am 28. April. Gesamtverein der deutschen Geschichts- und Altertumsvereine. — Die diesjährige Hauptversammlung des Gesamtvereins wird vom 14. bis 16. September in Lindau i. B. stattfinöen. Für den 17. Sep tember wird ein Ausflug nach St. Gallen geplant. Der Archivtag ist auf den 13. September in Bregenz festgesetzt. Die 3. Hauptversammlung des Deutschen Wehrvereins findet in diesem Jahre in Posen statt, und zwar tagt am 8. Mai der Aus schuß, am 9. Mai der Gesamtvorstand, während die eigentliche Haupt versammlung auf Sonntag, den 10. Mai in Posen festgesetzt ist. Fälschungen eines Buchhändlers. — In einer bis in die Nachtstunden dauernden Verhandlung beschäftigte sich das Schweid- nitzer Schwurgericht dieser Tage mit raffinierten Betrügereien und Fälschungen des aus der Untersuchungshaft vorgeführten Striegauer Buchhändlers Edmund Schenkel, dessen Verhaftung s. Zt. das größte Aufsehen erregte, zumal der Angeklagte als Inhaber der Hoff- mann'schen Buchhandlung in Striegau eine geachtete Stellung einnahm. Sch. hatte in letzter Zeit erhebliche finanzielle Schwierigkeiten zu überwinden. Als er im November v. I. einer größeren Firma 103.50 schuldete, verzögerte er die Zahlung derartig, daß er schl.eßlich verklagt und gepfändet wurde. Schenkel wußte die Versteigerung dadurch nichtig zu machen, daß er in letzter Stunde dem Gerichtsvollzieher einen Posteinlieferungsschein über 103.50 adressiert an die klagende Firma, vorwies. Darauf hin wurde die Versteigerung der gepfändeten Ansichtskarten eingestellt. In Wirklichkeit hatte Schenkel den schuldigen Be trag nicht zur Post gegeben, sondern nur 3.50 Auf der benutzten Zahlkarte hatte er jedoch soviel Platz frei gelassen, daß er nachträglich aus den Worten 3.50 bequem 103.50 ^ machen konnte. Das Schwindelmanöver glückte, und nun ließ Schenkel weitere Fälschungen dieser Art folgen, sobald Sachen bei ihm ge pfändet wurden und zur Versteigerung kommen sollten. So hatte er an eine andere Firma, die ihn wegen 105.00 verklagte, 5.60 eingezahlt und die Postguittung auf 105.60 abgeändert. In weiteren Fällen machte er aus 7.21 Einzahlung eine Quittung über 17.21 aus 2.15 einen Betrag von 22.15 ^!, aus 3.80 eine Einzahlung von 133.80 Auf diese Weise bewirkte er stets die Einstellung des Zwangsverfahrens. Als schließlich die Firmen die Unregelmäßigkeiten bemerkten und erneute gerichtliche Schritte unter nahmen, hatte Schenkel die Dreistigkeit, mit seinen Fälschungen sogar die Gerichte zu düpieren. Auch diesen zeigte er die gefälschten Quit tungen vor und erzielte tatsächlich in zwei Fällen die gerichtliche Be stätigung der Aufhebung der Zwangsverfahren. Vor Gericht machte er die unglaublichsten Ausflüchte. Den Geschworenen wurden nicht weniger als 39 Schuldfragen vorgelegt, die zu ungunsten des Angeklagten beantwortet wurden. Unter Zubilligung mildernder Umstände lautete das Urteil gegen ihn auf 1 Jahr Gefängnis. Bean tragt hatte der Staatsanwalt 1^/. Jahr Gefängnis, 3 Jahre Ehr verlust und 500 ^ Geldstrafe. Gründung eines Museums für Hochschulwesen. — Der Rektor der Universität Wien veröffentlicht einen Ausruf, in dem der Plan zur Gründung eines Museums für Hochschulwesen und Studentenleben in Wien entwickelt wird. Den Grundstock der Sammlungen sollen jene Gegenstände bilden, die aus Österreich in der Leipziger Buchgewerbe ausstellung auf der Sonderausstellung »Der Student« ausgestellt sein werden. Der Kongreß des Vereins beratender Ingenieure tagt am 22. und 23. Mai in Hamburg. Außer den beruflichen Verhandlungen wird an einem der Tage über Themen gesprochen werden, die all gemeines Interesse erregen. Das Kongreß-Bureau befindet sich bei der Geschäftsstelle des Vereins, Th. Speckbötel, Hamburg, Ferdinand straße 29, (Friedrichshof). Neue Bücher, Kataloge etc. Änderungsvorschläge zu den Satzungen des Buchhandlungs- Gehilfen-Vereins zu Leipzig. Gegründet am 5. Oktober 1833. 8°. 32 S. Oancl, 22, kue Courts 6u ckour. 8". 28 8. 675 kirn. Pttsonalimchrichten. Titelverleihung. — Herr Erich Thiele, Inhaber der Firma Erich Schlemm Nachf., Greiz, wurde zum Fürstlich Neuß. Hofbuch händler ernannt. Die Firma lautet fortan: Erich Schlemm Nachf., Hofbuchhandlung. Gestorben: am 21. März nach langem, schwerem Leiden Herr Ferdinand Rebay in Wien, Ehrenmitglied und langjähriger Vorsitzender des Buchhandlungs-Gehilfen-Vereins »Buchfink« daselbst. Der Verstorbene hat in Wiener Gehilfenkreisen eine bedeutende Nolle gespielt und sich viele Sympathien erworben, wovon auch ein warmer Nachruf des Vorstandes des Buchfinks in dieser Nummer Kunde gibt. Charles Waddington f. — Der namhafte philosophische Schrift steller Professor Charles Waddington ist dieser Tage im Alter von fast 95 Jahren in Fontaine (Dep. Mayenne) gestorben. Von seinen zahlreichen Schriften, die zum guten Teil veraltet sind, dürften seine Monographien über die Psychologie des Aristoteles, Uber Petrus Ramus und die scholastische Logik, sowie seine mit dem Vkvntyon- preise ausgezeichneten »Lssaw clo loZigus« (1858) als die wichtigsten bezeichnet werden. verein der Deutschen Buchhändler zu Leipzig, Deutsches Buchhändlerhau». Redaktion und Expedition: Leipzig, Gerichtsweg 26 (BuchhändlcrhauS). 440
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