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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.03.1903
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 10.03.1903
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- Deutsch
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2002 Nichtamtlicher Teil. ^ 57, 10. März 1903Z Histoirs postigus äs ObarlsmaAns» (1866) folgte die vortreffliche, von der Akademie preisgekrönte Ausgabe der »Vis äs 8t. Msxis, posws äu XM'»« sisols« in Gemeinschaft mit Pannier (1872). »1iU possis au mo^sn-LZs« (2 Bände, 1885 bis 1895) und »La litts- raturs kran^aiss au mo^sn-aZs« stellen die großen Fortschritte dar, die diese Gebiete der emsigen Arbeit des gründlichen Gelehrten danken. Außerdem besorgte er noch eine große Reihe von muster gültigen Ausgaben altfranzösischer Texte und schrieb eine beträcht liche Anzahl sprachwissenschaftlicher und literaturgeschichtlicher Ab handlungen, die außerordentlich fesselnd geschrieben sind und viele neue Gesichtspunkte eröffneten. Alle hier aufzuführen müssen wir uns versagen. Seit 1896 trug Gaston Paris auch die »Palmen« der Acadsmie Fran^aise. Die Anerkennung, die der deutsche Kaiser den wissenschaftlichen und literarischen Bestrebungen dieses Gelehrten zollte, drückte er dadurch aus, daß er ihn im vorigen Jahr zum Ritter des Ordens pour Is rusrits ernannte. Folgendem uns zugesaudten Nachruf aus Paris geben wir hier gern Raum: »Soeben starb in Cannes Gaston Paris, der hervor ragende Romanist, seit 1872 Herausgeber der -Romania«, lange Jahre hindurch Professor am LollsZs äs Lranvs und zuletzt sein Ad ministrator. Das Andenken an üen liebenswürdigen Gelehrten, der für jeden seiner Schüler — die Deutschen waren von jeher die Majorität — guten Rat wußte und dessen »bllsvs« gewesen zu sein jeder ehemalige Studierende der romanischen Philologie sich zur Ehre anrechnet, wird ebenso herzlich und dauerhaft sein, wie die Trauer um seinen Berlust groß sein wird. Mit Gaston Paris ist der Besten einer, man darf sagen Frankreichs »plus pure ^loire, seine reinste Gelehrtenzierde«, aus dem Leben geschreden. Dankend gedenke ich der vielen Beweise freundlichen und freundschaftlichen Interesses, welches er auch für mich seit dem ersten Tag meiner Selbständigkeit und 18 Jahre hindurch an den Tag legte. Viele meiner Verlagswerke verdanken ihre Entstehung ferner Anregung. Der Dahingefchiedne, der gerne der Zeit sich erinnerte, als er in Bonn unter Diez studierte, dessen Grammatik der romanischen Sprachen er mit Brächet und Morel-Fatio zusammen übersetzte, hatte eine hohe Meinung von deutscher Wrssenschast. Es giebt wohl kaum einen Buchhändler, der nicht seinen Namen und sein segensreiches Wirken kennt. Ehre seinem Andenken, Friede seiner Asche. Paris, 6. Mürz 1903. H. Weiter.« Karl Scherzer f. — In Ergänzung unsrer Mittelung in Nr. 46 d. Bl. lassen wir hier die angekünbigte Zusammenstellung der hauptsächlichsten Schriften des berühmten Toten folgen: Reisen in Nordamerika. 3 Bände. Leipzig 1854. — Die Re publik Costa Rica. Leipzig 1856. — Wanderungen durch die mittel amerikanischen Freistaaten Nicaragua, Honduras und San Salvador. Braunschweig 1857, G. Westermann. — Beschreibender Theil der Reise der österr. Fregatte Novara um die Erde in den Jahren 1857—1859. 3 Bde. Wien 1861—1862. — do. Volksausgabe Wien 1864. 5. Auflage 1876. (Auch in italienischer und französischer Über setzung erschienen.) — Statistisch-commercieller Theil der Novara- Expedition. 2 Bde. Wien 1864. — do. Volksausgabe in 1 Bd. Leipzig 1867, Brockhaus. — Aus dem Natur- und Völkerleben im tropischen Amerika. Leipzig 1864. Deutsch und englisch. — Fachmännische Berichte über üie k. k. österr.-ungarische Expedition nach Ostasien und Südamerika. Stuttgart 1872, I. Marer. — Smyrna, eine Monographie. Wien 1873, A. Hölder. Deutsch und französisch. — Weltindustrien. Studien während einer Fürstenreise Lurch die britischen Faüriksdistrikte (dem Kronprinzen Rudolf gewidmet). Stuttgart 1880, I. Maier. — Das wirthschaftliche Leben öer Völker. Leipzig 1886, A. Dürr; in italienischer Übersetzung Turin 1890. Autzervem hat Scherzer noch eine große Anzahl von wertvollen Abhandlungen und Aussätzen in österreichischen und deutschen Zeitschriften und Zeitungen veröffentlicht. (Sprechsaal.) Rabatt an Wiedervertäufer (Buchbinder). Unterm 4. d. M. erhielt ich von Herrn Carl Kühler in Wesel folgende Zuschrift: »Geehrter Herr Kollege! Eine Leipziger Grosso-Buchhandlung bietet in ihrem Lagerverzeichnis sämtlichen Buchbindern Schul bücher zu den Rabattsützen der Verleger an mit nur 5 A Auf schlag. Darf ich Sie wohl um freundliche Auskunft bitten, ob Ihr unter 6 aufgeführter Antrag betr. Lieferung an Nichtbuch händler auf der letzten Hauptversammlung in Düsseldorf nicht durchgegangen ist? Event, wäre ich für gcsl. Einsendung des einschlägigen Materials verbunden. Mit kollegialem Gruß hochachtungsvoll Carl Kühler.« Ich bemerke hierzu, daß mein auf der letzten Generalversamm lung in Düsseldorf angenommner Antrag dahin ging, der Vor stand des Rheinisch - Westfälischen Kreisvereins möge — zunächst ini eignen Bezirke — Schritte tun gegen die leider nur zu oft festgestcllten Preisunterbietungen von seiten der Nichtbuchhändler (Buchbinder, Küster re.). Als Mittel zum Zweck hatte ich eine an gemessene Kürzung des Rabatts für Nichtbuchhändler, resp. in Leipzig nicht vertretne Buchhändler empfohlen und ferner in logischer Folge eine Verpflichtung der Leipziger Grosso-Buchhand- lungen durch die verbündeten Verleger, an Nichtbuchhändler nicht mit höherm Rabatt zu liefern, wie der Verlag derartigen Händlern laut Mitteilung selbst bewilligt. — Es ist leider Tat sache und ich könnte sie mit drastischen Beweisen aus meinem Wirkungskreis in großer Zahl belegen, daß die sogenannten Nicht buchhändler vielfach ungehörigen Rabatt der Kundschaft, nament lich aber Instituten, Schulen rc., anbicten, und ich glaube nicht, daß diese unerüaukiche Tatsache auf die Schleudereien der ortsangesessenen Buchhandlungen zurückzusühren ist, wie es von Grosso-Buchhandlungen mehrfach behauptet worden ist. Jedenfalls liegt in der Praxis derselben, jedem Wiederverkäufer — wenn er nur zahlt — zu Original-Netto-Preisen der Verleger mit Aufschlag von 5A zu liefern, eine große Versuchung namentlich für die Buchbinder und eine ernste Gefahr für das reguläre Sortiment. Biele Schulbücherverleger, die die Klagen der Sortimenter über diese Verhälnisse als berechtigt anerkennen, greifen zu dem radikalen Mittel, ihren Schulbücherverlag an Bar- und Grosso- Sortimentcr überhaupt nicht zu liefern; andre fordern die schrift liche Verpflichtung und zwar bei Konventionalstrafe, Nichtbuchhänd lern nur die Rabattsätze einzuräumen, die sie diesen selbst be willigen. Zu letzterem Mittel habe auch ich gegriffen und denjenigen Grosso-Buchhandlungen, die die Ausstellung des verlangten Reverses verweigerten, meinen Schulbücherverlag in Leipzig seit Ostern 1902 nicht mehr ausliefern lassen. Der Semesterwechsek steht vor der Tür, die Mitteilung des Herrn Carl Kühler möge dem Verlag als Anregung dienen, rechtzeitig Garantien zu verlangen, und die Herren Grosso-Buchhändler veran lassen, ihre Abnehmer rechtzeitig in angemessener Form vor Preisunterbietungen zu warnen. Münster i/W., 5. März 1903. Heinrich Schöningh. Ein »Freund« des Sortiments. Vor uns liegt ein mit Adresse bedruckter Postbücherzettel der Firma W. Rocholl, A. H. Gottschick-Witter's Sorti ments-Buchhandlung in Neustadt-Haardt, durch den einem unsrer Kunden ein im Börsenblatt als künftig erscheinend ange- kündigtes Werk angeboten wird. Über den Spalten für Verfasser und Titel findet sich folgendes vorgedruckt: »Wir erlauben uns Neuigkeiten des deutschen Buchhandels, sowie die künftig erscheinenden Bücher Ihnen als Interessenten früh möglichst anzuzeigen und bitten um E. H. direkte Bestellung unter Zusicherung promptester Ausführung. Die Lieferung durch eine dortige Buchhandlung läßt sich nicht ermöglichen, dagegen erfolgt die Zusendung em- ballagefrei zu üen nebenstehenden Preisen. Bestellkarten mit unserer Firma stehen auf Wunsch zu Diensten, um E. H. den Verkehr nach Möglichkeit zu erleichtern.«*) Die unwahre Behauptung, die Lieferung des Buchs durch eine dortige Buchhandlung ließe sich nicht ermöglichen, soll dazu dienen, den Besteller irre zu führen und Herrn W. Rocholl einen Auftrag zuzusühren. Es liegt damit unsres Erachtens ein Verstoß gegen tz 1 des Gesetzes zur Bekämpfung des unlautern Wettbewerbes vor, und behalten wir uns vor, dementsprechend Klage zu erheben. Da die Karte die Bezeichnung (Auflage 5000) trägt, so ist anzu nehmen, daß die genannte Firma diese ungehörige Manipulation in großem Maßstabe betreibt. Das Verfahren dieses Herrn Kollegen muß in der Tat sehr gemißbilligt werden. Dabei hat derselbe Herr den Mut, seine Herren Kollegen in einem Rundschreiben zur Bildung des Sorti menterbundes aufzufordern und große Worte von der Reform des Sortiments zu reden. Herr Kollege R. Heinze hat bereits in Nr. 31 des Börsenblatts in seinem Artikel über »Sortimenterbund und Sortimenterkammer-, die heißblütigen Ideen des Herrn Rocholl beleuchtet und abgekühlt. Diese Mahnung würde wahrscheinlich noch etwas anders gelautet haben, wenn Herr Heinze Kenntnis von den neuesten »Reformen« dieses Kollegen gehabt hätte. Für derartige Reformen muß sich denn doch der Sortimentsbuchhandel schönstens bedanken. Wenn der Herr durchaus reformieren will, so möge er mit seinem eignen Geschäft anfangen und dafür sorgen, daß keine llngehörigkeiten darin geschehen, die seine Kollegen in Schaden bringen. Aachen, 13. Februar 1903. M. Jacobi's Nachfolger Schurp L Schumacher. *) Die betreffende Karte hat der Redaktion d. Bl. im Original Vorgelegen. (Bestätigt. Red.)
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