4050 X» 219, 20. September 1935. Börsenblatt s. d. Dtschn Buchhandel. 4051 Künftig eB°nde Bücher Aus der Vorrede des Dichters: Am-.Oktobererscheint: Jults R0MÜlNs Am 6. Oktober Roman - Kartoniert RM z.8o ' Leinen RM 4.80 » Deutsche Übertragung: Franz Hessel ' Ausstattung: E.R.Weiß §)ie Ereignisse eines einzigen schönen Pariser Herbsttages, des 6. Oktobers 1908, offenbaren uns ein Stück verhängnisvoller Weltgeschichte und das Neben-, Mit- und Gegeneinander vieler Schicksale. Es wird uns ein Querschnitt durch alle Schichten von Paris gegeben, hineingestellt in das gesamte politische Leben Europas, das seine Strahlen in das Dasein jedes einzelnen sendet: des Anstreicherlehrlings und des Barons, des Studenten und des Spekulanten, des Deputierten und der Schauspielerin, des dämonischen Mannes und des spielenden Knaben, die jeder auf seine Art ein Paris erobern wollen. Dieser 6. Oktober ist der erste Tag aus dem Gesamtwerk des Dichters: ^ . Tue guten Willens sind das, vorläufig auf zwanzig Bände angelegt, von ihm selbst als das Hauptwerk seines Lebens bezeichnet wird, als das Werk, in dem sein schöpferischer Gedanke der „Vie unaninie«, der „Einbeseelung", den umfassendsten Ausdruck findet. Es hängt im Tiefsten mit seinem künst lerischen Weltbild zusammen, wenn Jules Romains sich schon früh um eine deutsch-französische Verständigung bemüht hat, von der er noch kürzlich in Deutschland Zeugnis gab, als er vor der neuen Jugend von lateinischem und germanischem Wesen sprach. In dem Buch vom „ 6.Oktober" taucht schon die Figur des lebensneugierigen Buchbinders Quinette auf, der einem anderen Bande, am 1. November erscheinend: Quinettes Verbrechen Roman - Kartoniert RM z.80 - Leinen RM 4.80 - Deutsche Übertragung: Franz Hessel - Ausstattung: E. R. Weiß den Titel geben wird. Quinette nimmt das Schicksal eines Mörders in seine Hände, wird zu einem unheimlichen Doppelspiel verleitet und darüber selbst zum Verbrecher. Sein und aller anderen Leben geht auf in dem immer wieder beschworenen Bilde der Stadt, dieses großen Lebewesens, das der eigentliche Held des Buches ist. Die beiden ersten, wie die noch folgenden Bände stellen jeder in sich ein geschlossenes Ganzes dar! Eine meiner ältesten und bestän digsten Bemühungen ist es ge wesen, eine Darstellungsatt zu finden, mit der wir unserer Ge wöhnung an die „aus das Indivi duum zentralisierte" Anschauung entrinnen könnten. Ein Unterneh men wie das meine appelliert an die weiteste menschliche Gemein schaft, an eine ganz große Kame radschaft. Im Wirrwarr der Willen muß es sicherlich einige geben, welche die guten Willen sind.Jch vermute, die „gutenWillen" find zahlreicher als man glaubt und als sie selber glauben. Die guten Willens sind! Ein altertüm licher Segensspruch sucht sie in der Menge und nimmt sie auf. Mö gen sie noch einmal, wann es auch sei, durch eine „ftohe Botschaft" versammelt werden und ein sicheres Mittel finden, um einander zu erkennen, auf daß diese Erde, deren Ruhm und Salz sie sind, nicht untergehe. Die Leser des ersten Bandes sind auch Käufer der weiteren Bände! Legen sie Fortsetzungslisten an! O Ernst Rowohlt Verlag - Berlin W 50