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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 25.06.1894
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 25.06.1894
- Sprache
- Deutsch
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3854 Nichtamtlicher Teil. 144, 25. Juni 1894. A. «. Et«rg«r»t in »,,tt«. Bracco, Weiber. B«r«H«r» r««ch«ttz in «<ip>ts 6eo80o, Has kubieoa. l'1'. s6. voi. 2992.) ^Vez'wko, Ibs mav io blkolr. <!'. sä. vol. 2993.) t»«r» A. r»ü»»«r, »,rla« u, «trabb»»g t. O. »8?s Halley, d. neue Gemeinde-Ordnung f. Elsaß Lothringen. Art«dr. ««»weg » «oh« u, v»aunschw««g. 3878 Dünkelberg, der Wiesenbau. 3. Ausl. Hugo «otgt (P. «0,fl») in ««tpzig. 3871 Schäfer Thomas' allgem Vieharzneibuch. 15. Ausl. Werner, Lehrbuch d. eins. u. dopp. landw. Buchführung. 2. Ausl. Nichtamtlicher Teil. Vuchhandlerische Reklamen. Von Albin Maria Watzulik, Es dürfte nicht überflüssig sein, einmal ei» Gebiet, auf dem die Buchhändler sich sozusagen in ihrem Element befinden, einer Betrachtung zu unterziehen zu dem Zweck, Nachteile oder Vor teile hervorzuheben. Es betrifft dies besonders das Rellame- wesen, das in weiten Kreisen bisher wenig beachtet wurde. Im Vorliegenden soll der Versuch gemacht werden, an der Hand langjähriger Wahrnehmungen Winke zur Erzielung gewinn bringender Erfolge zu erteilen. Aus Grund seiner fast dreißigjährigen Praxis glaubt der Verfasser, den Mangel an Erfolg darin zu finden, daß die Re klamen nicht in dem nötigen Maße mit Verständnis und Kon sequenz gemacht wurden. In dieser Hinsicht ist unglaublich viel gesündigt worden, was indes nicht wundernehmen kann, wenn berücksichtigt wird, daß die meisten Buchhändler der Meinung sind, man brauche nicht viel Reklame zu machen, da, wie sie gern betonen, die vortreffliche Organisation des Börsenvereins der Buchhändler für alles genügend Sorge trage. Dies ist zweifels ohne eine Auffassung, der nicht ohne weiteres zugestimmt werden kann, aus dem einfachen Grunde, weil das kaufende Publikum es liebt, etwas Neues, Apartes, also Fremdartiges und dabei Ansprechendes zu sehen, und demzufolge alles Gewöhnliche nicht beachtet. Nicht wenige Buchhändler dürsten dies schon viel fach wahrgenommen und sich entschlossen haben, andere Wege einzuschlagen. Welche Wege es sind, die bisher beschritten wurden, ist sattsam bekannt, so daß eine eingehende Erwähnung Wohl nicht nötig ist. Es verdient aber gleich bemerkt zu werden, daß Mittel und Wege, die bisher ersonnen und angewandt wurden, fast alle durchaus verfehlt find — zumal für eine Zeit, wo andere Gewerbe auf praktische Weise anders Reklame machen. Das Nächste, was einem durch Eintönigkeit alltäglich aus- sällt, sind die Bnchhändler-Cirkulare, die alle mehr oder weniger ein recht nüchternes, oft dürftiges und manchmal sogar schäbiges Gewand zur Schau tragen. Die Eintönigkeit ermüdet bekannt lich rasch die Augen und erweist sich daher nicht als rechtes Mittel, die angezeigten Bücher mit Erfolg abzusetzen. Nicht wenige Cirkulare haben den Fehler, daß sie mit möglichst viel Text versehen erscheinen, was gerade einem Teile der Buch händler, denen wenig Zeit zur Verfügung steht, ein wahrer Greuel ist. Ein energischer Versuch, die Cirkulare mit weniger Text auszustattcn und dafür desto mehr besondere Cirkulare drucken zu lassen, dürste sich verlohnen. Was nun die graphische Ausstattung der Rundschreiben betrifft, so darf nicht außer acht gelassen werden, daß haupt sächlich das gute Aussehen der Drucksache Einfluß aus die Lust zur Bestellung auszuüben vermag. Leider lassen aber viele Buchhändler in dieser Hinsicht die unerläßliche Sorgfalt ver missen, Wie der Mensch, der äußerlich nicht anspricht, wirken die dürftig aussehenden Rundschreiben in gleicher Weise, Und doch ist es sehr leicht, sie trotz der größten Einfachheit wirksam zu machen. Freilich gehört hierzu ein gewisses uner schöpfliches Gestaltungstalent, Vor allem ist es nötig, möglichst wenig Text zu nehmen und das Satzgebilde nach sranzösischer oder amerikanischer Manier einfach und nobel zu halten. Es ist verkehrt, wenn gerade die Cirkulare, die unter Buchhänd ler» bleiben, also nicht in die Außenwelt gelangen, farbig und ornamental überladen und dagegen die für die Massenverbreitung, also für die Außenwelt bestimmten Reklame-Drucksachen recht dürftig ausgestattet sind. Für rasche Orientierung über den Inhalt der besonders während der Weihnachtssaison massenhaft einlausenden Cirkulare empfiehlt es sich, in der oberen linken Ecke der ersten Seite die Werktitel und Autorennamen verzeichnisartig kurz anzugeben, in der rechten dagegen die Kopstitel der die Werke günstig be sprechenden Zeitungen ebenso verzeichnisartig hinzustellen. Wichtig und erwünscht ist es, wenn speziell für die Rundschreiben ei» einheitliches Format in zwei verschiedenen Größen (Quart und Folio) gewählt wird. Die Buchhändler pflegen bekanntlich gewisse Cirkulare auszubewahren, und hierzu eignet sich das einheitliche Format am besten. Natürlich bleibt es den Buch händlern unbenommen, trotz der Gleichartigkeit des Formates und der satzlichen Einfachheit durch Farben und Satzarrangement eine angenehmere Wirkung für eigene Rundschreiben zu erziele». Es kann wohl als eine Verschwendung an Zeit und Geld be trachtet werden, wenn zur Ausstattung möglichst viele Ornamente, Bilder und Farben genommen werden, und in dieser Hinsicht haben jedenfalls nicht wenige Buchhändler recht unangenehme Ent täuschungen erfahren; denn die reichst ausgestatteten Cirkulare kommen dem großen Publikum, das doch die Hauptsache ist, säst nie zu Gesicht, wodurch der Nutzen für die Buchhändler selbst verloren geht. Es ist praktisch, wenn für jedes Jahr das Cirkularpapier immer eine andere Farbe erhält wegen der periodischen Zu sammengehörigkeit und der leichteren Orientierung, Ein Bei spiel zur Verdeutlichung dessen mag hier angeführt werden. Ein Verleger versendet durch das ganze Jahr seine Cirkulare in mattgrüner Papiersarbe und der harmonischen Wirkung halber in dunkelblauer Druckfarbe, sür das nächste Jahr aber wiederum in anderen Farben und so fort. Natürlich gilt dies auch für die anderen Verleger im Interesse des einheitlichen Zusammen wirkens, Zu vermeiden sind die grellen Papiersarben, Da der Verkehr unter den Buchhändler» international ist, so kann nicht genug empfohlen werden, von der Anwendung der Frakturschrift abzustehcn. Es ist ein weit verbreiteter Irrtum, daß die Frakturschrift ein deutschnationales Gepräge hat; sie ist nichts als eine verstümmelte und verschnörkelte Antiquaschrist, Auch der Deutlichkeit und Einfachheit wegen ver. dient die Antiquaschrist den Vorzug'), Wenn bisher für die Rundschreiben die Einfachheit befür wortet wurde, so ist sür die zur Massenverbreitung bestimmten Reklamedrucke eine reichere Ausstattung anzuraten — schon um deswillen, weil das reizvolle oder originelle Aussehen einer ') Wir können diese Ansicht des Herrn Verfassers nicht teilen und bestreiten, daß die Fraktur für deutsche Leser weniger deutlich sei als die Antiqua, neigen vielmehr zu der entgegengesetzten Annahme, Na mentlich wird sich die Anwendung der Antiqua, eben wegen ihrer erschwerten Lesbarkeit gegenüber der Fraktur, in allen denjenigen Druck sachen nicht empfehlen, die sür das große allgemeine Publikum der deutschen Leser oder sür unsere Frauenwelt bestimmt sind. Red,
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