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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.12.1934
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1934-12-29
- Erscheinungsdatum
- 29.12.1934
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
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- Saxonica
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1934
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Zu den begehrtesten Büchern im Weihnachtsgeschäft gehörten Albert Schweitzer, Die Weltanschauung der indischen Denker und vor allem lder schmale Band von Gedat, Ein Christ erlebt die Pro bleme der Welt. Eine hohe Auflageziffer erlebte die Volksausgabe von Rofcnbergs »Mythus des 20. Jahrhunderts«. Bon erfolgreichen geistesgeschichtlichen Werken seien genannt Ernst Bertram, Deutsche Gestalten, Hans Naumann, Germanischer Schicksalsglaube, und Deutsche Größe, Denkmale der Deutschen, herausgegeben von Robert Schneider-Neustadt. Einen ausgesprochenen Weihnachtsschlager gab es nach meinen Beobachtungen dieses Jahr nicht. Den größten Erfolg hatte Wohl ein so ausgesprochenes Frauenbuch wie die Briefe einer Liebe «Das Herz ist wach«, hcrausgegeben von M. B. Kennicott. Es folgen Blunck, Die große Fahrt, Wicchert, Die Majorin, Bin-ding, Wir fordern Reims zur Übergabe auf, Hausmann, Ontje Arps und von neuen Autoren Berens-Totcnohl, Der Femhof, Kamban, Die Jung frau auf Skalholt, Mühlbcrger, Die Knaben und der Fluß, Linke, Ein Jahr rollt übers Gebirg, v. d. Goltz, Der Baum von Clöry. Für Lyrik, namentlich für gute Anthologien, ist Interesse vor handen. Das fast utopisch anmutcnde Unternehmen des Hamburger vr. Ellcrmann, welcher zweimal im Monat für 15 Pfennig eine gut ausgestattete Folge neuer Lyrik hcrausgibt, verdient Beachtung. Begrüßt wurde der Nachlaßband von Rilke sowie neue Gedicht- Werke von Bertram, Ina Seidel, Will Vesper, Jakob Kneip und Johannes Linke. Unter den biographischen Büchern ragten die Jahresringe von A. Hoche sowie die Biographie Samuel Hahne- manns von Gumpert hervor. Gute neue Kunstbücher zu niedrigen Preisen sowie ältere zu Spottpreisen waren begehrt. Rein wirtschaft lich gesehen hat das 80 Pfennig-Buch, von dem es jetzt schütz eine Auswahl von etwa 700 Bändchen in durchaus geschenkmäßiger Aufmachung gibt, an Bedeutung noch zugcnommen. Dagegen ist auf dem Gebiet der sogenannten Volksausgaben der Einfluß der RM 2.85-GruPpe weiter zurückgegangen zu Gunsten noch um fangreicherer Werke zu RM 3.75, 4.50, 4.80 und 6.50. Merk würdigerweise ist auch der Eifer der Verleger, gute RM 2.85-Büchcr herauszubringcn, offensichtlich erlahmt. Ein wirklich großer Erfolg war wohl nur die neue Volksausgabe der Kleinen Chronik der Anna Magdalena Bach. Von voluminösen RM 4.80-Büchern gibt es heute schon eine solche Fülle, daß für das einzelne Werk kaum mit dem notwendigen sehr hohen Absatz gerechnet werden kann. Auch diese Entwicklung dürfte also von selbst in eine Sackgasse geraten. Den Lesern des Börsenblattes sind die Ereignisse, welche zum Rücktritt vr. Friedrich Oldenbourgs, zum Interregnum Kurt Bo- winckels, zur Änderung der Satzungen und zum Vorstehcramt Wil helm Baurs führten, hinreichend bekannt, sodaß sich ein nochmaliges Eingehen darauf erübrigt. Sowohl vr. Oldcnbourg wie Kurt Bo- winckel schieden mit warmer Anerkennung des Präsidenten der Reichsschrifttumskammer und des Buchhandels, und zu Wilhelm Baur dürfen wir Vertrauen haben, daß er den besten Willen und vor allem die Macht besitzt, die Gesamtinteressen unseres Berufes wahrzunehmen. Biel hat uns im abgelaufenen Jahre die buchhändlerische Ge meinschaftsarbeit beschäftigt. Es sind- viele gut gemeinte Versuche gemacht worden, von denen nur. ein Teil als geglückt bezeichnet werden kann. Aber auch aus ben anderen haben wir lernen können. Es gibt zweifellos Aufgaben für den Buchhandel, welche die ein zelne Firma nicht lösen kann, sondern nur die Gemeinschaft aller Bcrufsgcnossen. Die Millioncnzahl von Saarkalendcrn und Saar- jahrbüchcrn hätte nie von den fünftausend buchhändlerischen Einzel firmen abgcsctzt werden können. Zur Durchführung der Buchwoche in allen Städten des Reiches brauchten wir das System der Ob leute, um mit Behörden und Parteistellen verhandeln zu können. Aber die eigentliche buchhändlerische Leistung liegt bei den einzelnen Firmen, und wir dürfen bin allem notwendigen Organisieren nicht dahin kommen, daß die ehrenamtliche Tätigkeit der Obleute ihre eigentliche buchhändlerische Arbeit erstickt. Wenn wir armen Obleute in diesem Sommer in einer Woche drei oder vier Rundschreiben, teils aus Leipzig, teils aus Berlin, erhielten, die alle ungefähr in die Form von Verfügungen gekleidet waren, dann war es beim besten Willen nicht immer möglich, sie so zu be handeln, wie es nötig gewesen wäre. Der Fleiß und der Eifer der Büros des Börscnvcrcins in Leipzig und Berlin soll gewiß anerkannt werden. Aber es ist ein Unterschied, ob man haupt amtlich für eine Sache eingesetzt ist, oder ehrenamtlich immer neue Aufgaben zugctcilt bekommt, deren Wichtigkeit man als Praktiker nicht immer cinsieht. Die Aufteilung der bisherigen Kreisvercine in kleinere Gaue wird hoffentlich auch dahin führen, daß die ehren amtliche Verwaltungs arbcit der Gau- und Ortsobleute etwas eingeschränkt wird. Die pflichtmäßige Einführung der Gchilfcnprüfung für alle Lehrlinge des Buchhandels dürfte als Kontrolle der Lehrfirmen wie der Lehrlinge nicht unwesentlich zur Hebung unseres Standes bei tragen. Die bisherigen Erfahrungen sind durchaus günstig, zumal es dem Buchhandel im Einverständnis mit der Rcichsschrifttums- kammer gelungen ist, die Prüfungen selbständig, ohne Hilfe der Be rufsschullehrer, durchzuführcn. So handelt es sich tatsächlich nicht um eine Ermittlung van Wissen, sondern um die Prüfung des be ruflichen Könnens. Wir hoffen, daß die Reichsschule des deutschen Buchbandcls, welche mit so großer Sorgfalt vorbereitet worden ist, dem Nachwuchs unseres Berufes die wirkliche Abrundung seiner weltanschaulichen und fachlichen Schulung bringt. Verletzung der Mitgliedspflichten Im Aufträge des Vorstehers sind folgende Strafen verhängt worden: Frau F. L. ln B. ist wegen unzulässiger Rabattgewährung an eine Bank eine Vertragsstrafe von RM SV.— auserlegt worden. Ferner wurde Herrn N. in I. eine Vertragsstrafe in Höhe von RM 20.— auferlegt, weil ein GelegenheitSoermittler, mit dem er wegen Provisions-Gewährung verhandelte, sich den Bestellern gegen über erboten hatte, die Provision auch den Bestellern zugute kommen zu lassen. Für derartige Verstöße der Vermittler haftet aber nach 8 s Ziffer 6 der Buchhändlerischen Verkaufsordnung der Buchhändler selbst. Wie war das Weihnachtsgeschäft? Wie in früheren Jahren bitten wir unsere Leser, uns über das Weihnachtsgeschäft zu berichten. Je größer die Zahl der Teilnehmer an der Rundfrage ist, desto interessanter wird die Auswertung aus- sallen und um so nützlicher wird sie für die Gesamtheit sein. Wir er warten daher rege Beteiligung. Tie Namen der Einsender werden in dem Bericht nicht genannt. Wir bitten, die Beantwortung in folgender Reihenfolge vorzunehmen: 1. Wie hoch war die Zahl der Käufer im Verhältnis zum Vorjahr? 2. Wie war der Gesamtumsatz im Ver hältnis zum Vorjahr? 3. Wie hoch war die Turchschnittshöhe der Einzelläufe? 4. Welche Bücher standen im Vordergrund des Inter esses? S. Sonstiges. Saar-Jahrbuch — Saar-Winterhilfe Der Generaldirektor der Deutschen Reichsbahn und die Direktion der R e i ch s a u t o b a h n e n veröffentlichen zur Saar- wintevhilsc folgenden Ausruf: »In der .Bllcherfchau' im Heft S1 der .Reichsbahn' vom 19. De zember Will wird ans das Jahrbuch 1935 .Unsere Saar' hingewicsen. Da der Reinertrag des Jahrbuches der Saar-Hilfe zuslteßt, ist die Beschaffung warm zu empfehlen. Der Vertrieb unterliegt nicht den einengenden Bestimmungen des Sammiungsgcsetzes vom S. November 1934 <RGBl. I S. 1086).- Wir find damit einverstanden, daß der Vertrieb des Jahrbuches in den Dien st räumen ausnahmsweise gestattet und die Beschaffung durch die Amtsblätter empfohlen wird.« Buchhändler-Sterbekasse Auch an dieser Stelle sei aus den Aufruf der Buchhändler-Sterbe kasse im Börsenblatt voni 27. Dezember, S. 6061/64, hingemiesen. An meldungen, sllr die das Eintrittsgeld ausnahmsweise erlassen wird, müssen bis zum S. Januar 1935 beim Schatzmeister der Buchhändler- Sterbekasfe Herrn C a r I O t t o in D e l m c n h o r st i. O. eingehen. Vereinigung der Bühnenverleger Ter Präsident der Neichstheaterkammer, Ministerialrat Otto Laubinger, hat den Reichsdramatnrgen vr. Rainer Schlösser zum Vorsitzenden der Vereinigung der Bühnenverleger e. V. ernannt. 111S
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