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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.10.1893
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 23.10.1893
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- Deutsch
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247, 28. Oktober 1898. Nichtamtlicher Teil. 8887 An den deutschen Verlags-Duchhsndel! Die fortwährend steigende Tendenz der Markpreise veran laßt uns, an die Herren Verleger Deutschlands das freundliche Ansuchen zu stellen, aus ihren Verlagsartikeln neben den Mark preisen bis aus weiteres den Aufdruck von Guldenpreisen zu unterlassen, da eine bestimmte Relation derzeit nicht angenommen werden kann. Wien, im Oktober 1893. Die Corporation der Buch-, Kunst- und Musikalienhändler in Wien. Julius Schellbach, Vorsteher. Der deutsche Buchhandel auf der Weltausstellung in Chicago. Den folgenden nachträglichen Bericht über die Ausstellung des deutschen Buchhandels in Chicago finden wir in der Illinois Staats-Zeitung vom 28. September: »Durch die ganz besondere Liebenswürdigkeit des deutschen Regiernngsvertreters vr. Max Richter ist im Deutschen Hause der Columbischcn Weltausstellung eine kleine Veränderung mög lich geworden, die vom großen Publikum ohne besonderen Hin weis kaum bemerkt, von Bücherfreunden aber sicherlich freudig begrüßt werden wird. Den Bemühungen des gewandten Ver treters der deutschen Buchgewerbe-Ausstellung, die im Deutschen Hause untergebracht ist und einen so nachhaltigen Eindruck aus alle Besucher macht, Herrn Otto Baumgärtel, ist es ge lungen, die herrliche, von dem Buchhändler F. Volckmar in Leipzig zusammengestellte »deutsche Muster-Familienbiblio- thck-, die bisher im Privat-Salon des Reichskoinmissärs unter gebracht und daher säst unzugänglich war, herauszunehmen und, jedem zur Besichtigung freistehend, im Hauptsaale des Deutschen Hauses auszustellen. »Diese Bibliothek umfaßt alle diejenigen hervorragenden Werke der deutschen Litteratur, die in einer vollständigen Haus bibliothek nicht fehlen dürfen, und zwar aus allen Fächern, so z. B. die Gesamtausgaben von Goethe, Schiller, Heine, Keller, Kleist, Körner, Lessing, Reuter; unter den anderen poetischen Werken die besten von Baumbach, Bodenstedt, Chamisso, Eichen dorff, Freiligrath, Geibel, Gerok, Grillparzer, Hamerling, Hammer, Jordan, Kinkel, Lenau, Polko, Roguettc, Rückert, Scheffel, Spitta, Stielen, llhland, Weber, Wildenbruch und Wolfs; aus der Romanlitteratur die besten von Alexis, Auerbach, Dahn, Ebers, Ebner-Eschenbach, Eckstein, Franzos, Freytag, Hackländer, Hauff, Heyse, Marli», Rosegger, Scheffel, Spielhagen, Stinde, Suder- mann u. v. a.; aus der Geschichte die bedeutendsten Werke, wie z. B. Curtius, Droysen, Freytag, Henne am Rhyn (Kultur geschichte), Moltke, Mommsen, Müller, Ranke, Sybel, Treitschke, Weber u. s. w.; aus dem Gebiete der Völkerkunde und Natur wissenschaften Werke von Haeckel, Hübner, Humboldt, Peschel, Ritter, Stieler (Hand-Atlas), Wissmann; Werke über Litteratur, Kunst, Musik, Philosophie u. s, w. von Gottschall, Grimm, Kant, Knacksuß, König, Lübke, Schopenhauer, Vilmar, die prachtvolle, im Groteschcn Verlag in Berlin erschienene sünsbändige Ge schichte der deutschen Kunst, zahlreiche Wörterbücher, Nachschlage werke aller Art, Pracht- und Jllustrationswerke re. rc.*) »Was die Ausstattung anbetrifft, so ist die größte Sorgfalt aus die Auswahl der besten Ausgaben und auf die Gediegenheit und Schönheit der meist speziell für den Zweck angesertigtcn seinen Ledereinbände verwendet worden. Für jedes Haus muß diese herrliche Bibliothek ein Schmuck und ein Stolz sein. Sie besteht aus 182 Werken in 316 Bänden und kostet 115V tz. ») Eine ähnliche Bibliothek hat auch K. F. Koehler-Leipzig in Chicago ausgestellt, die vielen Beifall fand, aber auch allen Besuchern von Ansang an zugänglicher war, als bedauerlicherweise die Volckmarhche. (Red.) »Der Haupt-Vertrieb für Amerika wurde der hiesigen be kannten Buchhandlung von Brentanos übergeben; doch nimmt während der Dauer der Ausstellung der im Deutschen Haus an wesende Vertreter, Herr Otto Baumgärtel, der jedem Besucher ein guter und freundlicher Führer ist, Aufträge daraus an. »lieber die im Deutschen Hause befindliche umfassende und interessante Bücher-Ausstellung im allgemeinen hat die »Illinois Staatszeitung- bereits früher berichtet, so daß Schreiber dieses sich darauf beschränken kann, zu erwähnen, daß sie nicht nur unter den Deutschen, sondern auch unter den Amerikanern einen bedeutenden Eindruck macht und ein treffliches Bild von der Bedeutung und dem Umfang des deutschen Buchhandels und des deutschen Geisteslebens giebt. »Neben den billigen und populären Büchern erregen beson dere Ausmcrksamkeit die großen wissenschaftlichen Publikationen von Asher L Co. in Berlin, Hinrichs in Leipzig, Engel mann in Leipzig, die prachtvollen Architektur- und Kunstgewerbe- Werke von Heßling L Spielmeyer in Berlin und New Jork, Ernst Wasmuth in Berlin, die wertvollen Publikationen der Grote'schen Verlagsbuchhandlung in Berlin, worunter beson ders die große Onckensche Weltgeschichte in Einzeldarstellungen in 43 Bänden, die herrlichen Photographicen der Photogra phischen Gesellschaft in Berlin und New Jork und zahl reiche andere, ein glänzendes Zeugnis ablegend für den Unter nehmungsgeist der deutschen Verleger und die hohe Leistungs fähigkeit der deutschen Buchgewerbe. Es ist hier im Deutschen Haus ein Reichtum deutschen Geistes, deutscher Forschung und deutschen Wissens vereinigt, der den Deutschen mit Stolz erfüllt und dem Ausländer die höchste Achtung abnötigt.» Eine Buchhandels-Ordnung aus dem Jahre 1806. Durch die Gefälligkeit eines Wiener Kollegen sind wir in der Lage, nachstehend den Wortlaut gesetzlicher Vorschriften aus dem Jahre 1806 zur Ordnung des österreichischen Buchhandels, die der geehrte Einsender unter alten Papieren seiner Handlung aufgefunden hat, zur weiteren Kenntnis zu bringen. Sie lauten: Wir Franz der Zweyte, von Gottes Gnaden erwählter römischer Kaiser, zu allen Zeiten Mehrer des Reichs, Erbkaiser von Oesterreich, König in Germanien, zu Hungarn und Böheim ete., Erzherzog zu Oesterreich, -Herzog zu Lothringen, Venedig und Salzburg ete. et-e. Da der Buchhandel und die Buchdruckerey auf die National-Bildung, auf Künste und Wissenschaften einen so mächtigen Einfluß haben. Wir aber seit einiger Zeit wahrgenommen haben, dass beyde durch unbefugtes Einmengen anderer Gewerbsleute und Personen gestöret worden, und durch die hierdurch veranlaßte Unordnung dem Staatszwecke nicht mehr entsprechen; so wollen Wir in Rücksicht dieser wichtigen Handlungszwcige die angeschlossene Ordnung für Buchhändler nnd Antiquare festsetzen, zugleich auch die im Jahre 1771 für Buchdruckergesellen und Jungen ergangene Ordnung hiermit erneuern; wobey Wir insbesondere noch Folgendes zur allgemeinen Richtschnur und Beobachtung vorzuschreiben befunden haben. 8 l- Niemand ist berechtiget, eine Buch- oder Antiquar-Buchhandlung, eine Buch- oder Kupferdruckerey zu errichten, er habe denn zuvor bey der LandeSstclle um die Erlaubniß nachgesucht, und solche nach vorläufiger Ausweisung über die vorschriflmäßig erforderlichen Eigenschaften erhalten. 8- 2. Buchhandlungen. Antiquar-Buchhandlungen, Buch- und Kupferdrucke- reyen dürfen an keinem andern Orte, als in den Hauptstädten der Pro vinzen, oder Städten, wo ein Kreisamt seinen Sitz hat, errichtet werden. 8- 3. Die Befugnisse der Buchhändler, Antiquare, und Buchdrucker sollen nur nach dem genauern Bedürfniß des Landes und Ortes ertheilt, daher nicht, ohne daß es nöthig ist. vermehret, vielmehr die übersetzte Anzahl nach und nach zu vermindern Bedacht genommen werden. 8- 4. Die Befugniß eines Buchhändlers besteht darin, mit allen Gattungen von Geistes-Producten, welche durch die Buchdruckerkunst zum Umlaufe gebracht werden, und durch die Censur nicht verbothcn sind, Handel zu treiben. Er ist daher berechtiget mit alten und neuen, gebundenen und 849 Sechzigster Jahrgang.
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