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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.07.1934
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1934-07-19
- Erscheinungsdatum
- 19.07.1934
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- Deutsch
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- Saxonica
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166, 19. Juli 1934. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. b. Dtschn Buchhandel. der Greifswalder Universitätsbibliothek vr. Menn und Bibliotheks rat Gassen, den früheren Direktor der Universitätsbibliothek und langjährigen Freund des Verbandes Professor v. vr. Luther. In seiner Erwiderung dankte der Rektor im Namen der Gäste und be tonte den Zusammenhang der Hochschule mit dem Buchhandel, der der beste Helfer sei zur Verbreitung deutscher Gelehrtenarbeit im Volke und im Ausland. Der Nachmittag galt der eigentlichen Hauptversammlung. Der Vorsitzende des Verbandes S ch m u r r-Stettin erstattete den Ge schäftsbericht des vergangenen Jahres, der ganz im Zeichen des ständischen Neuaufbaus stand. Der Geschäftsbericht sowohl wie die Rechnungslegung wurden von der Versammlung einstimmig ge nehmigt. Die weiteren Punkte der Tagesordnung betrafen in erster Linie fachliche Spezialfragen. Aus ihnen sei hervorgehoben ein Be richt über die erste Gehilfenprüfung in Pommern. In längeren Ausführungen betonte der Vorsitzende Fritz Schmurr-Stettin die Notwendigkeit der Gemeinschaftsarbeit und for derte am Schluß seiner Ausführungen sofortige Bildung von ört lichen Vereinigungen, die im Sipne der von Kollegen Höynck-Berltn aufgestellten Richtlinien arbeiten sollen. Aus den verschiedenen anderen beruflichen Fragen ist noch her vorzuheben das Referat von Herrn Bibliotheksrat vr. Gassen über die Ziele der »Gesellschaft der Freunde zur Förderung L»er Uni versitätsbibliothek«. Der Montag vereinte noch eine Anzahl von Kollegen zu einem Ausflug nach der Insel Rügen. Hier zeigte uns Kollege Krohs- Bergen die Schönheiten der Insel. Für die Gastfreundschaft, die er den Kollegen erwies, sei ihm und seiner Gattin ganz besonders herz lich gedankt. Die ganze Tagung stand unter dem Eindruck des starken Ausbau willens auf kulturellem und staatspolitischem Gebiet. Der Buch handel steht auf verantwortungsvollem Posten, er wird ihn aus füllen auf Grund fachlichen Könnens und freimütiger Dienstberett- schaft. W. Kl. Die Leihbücherei Der Kunde der Leihbücherei als Kunde der Buchhandlung.*) In den letzten Jahren haben sich viele, darunter besonders aber gut geleitete Buchhandlungen eine Leihbücherei angegliedert. Die Zahl der buchhändlerischen Firmen mit angeschlossener Leih bücherei dürfte sich geradezu vervielfacht haben. Der Grund für diese Erscheinung ist in der Beobachtung zu suchen, daß, durch die wirtschaftliche Lage gezwungen, immer mehr Kunden ausblieben, deren Einkommen es nicht mehr zuließ, daß sie sich wie früher hie und da ein Unterhaltungsbuch erwarben. Was war natürlicher, als daß sie sich einer der zahlreichen neu errichteten Leihbüchereien zur Befriedigung ihrer Leselust bedienten. Um nun nicht noch mehr Kunden zu verlieren, wenn möglich, sogar durch die Güte der eigenen Bücherei alte und neue Kunden wieder heranzuziehen, wurde also vielfach eine Leihbibliothek angegliedert. Dadurch hatten die Kunden Gelegenheit, weiterhin in die ihnen vertraute Buchhandlung zu gehen und sich auch weiterhin beraten zu lassen, sie konnten sich mit dem Buche beschäftigen, hatten die Möglichkeit, neues Schrifttum kennenzulernen. So wurde das einmal mit der Buchhandlung geknüpfte Vertrauensband nicht gelöst. Da heute bereits eine gewisse Festigung der wirtschaftlichen Verhältnisse eingetreten ist, die erwarten läßt, daß ein langsamer Aufstieg in unserem Berufsstand sich anschließen wird, ist es für den Buchhändler wohl an der Zeit sich zu überlegen, wie der Leih büchereikunde allmählich wieder zum Käufer erzogen werden kann. Erstes Erfordernis ist es wohl, die noch vielfach verbreitete irrige Meinung richtigzustellen, daß das Buch als teuer an gesehen wird. Eine Hilfe im Kampf gegen diese unrichtige An schauung sind die sonst nicht gerade in den Vordergrund zu stellen den billigen und billigsten Volksausgaben. Alle in der Bücherei beschäftigten Mitarbeiter müßten darauf hingcwiesen werden, daß sie bei jeder Gelegenheit auf die außerordentliche Pr eis Wür digkeit nicht nur einzelner, sondern sehr vieler Bücher auf merksam machen. Gerade in der Leihbücherei spinnen sich über das eben gelesene Buch leicht und ungesucht Gespräche an, die dann in die Frage übergeleitet werden können, ob der Kunde nicht das Verlangen habe, das eben gelesene Buch auch für seinen eigenen Bücherschrank zu besitzen. Bei einigem Geschick wird es in vielen Fällen gelingen, den Leihkunden als Buchkunden zu gewinnen. Es *> Wir veröffentlichen hier «ine erste Arbeit zur Frage: »Leih- kunüe — Buchhandlungskunde«. Sie will nicht als erschöpfend be trachtet werden. Sie hat vielmehr den Zweck, anzuregen. Weiteren Vorschlägen in dieser Richtung sehen wir gern entgegen. D. Schriftl. 848 ist ja schon jetzt häufig zu beobachten, daß der Kunde sich ein Buch, das seinem Geschmack besonders zusagt, erwirbt oder wenig stens den Wunsch zum Erwerb durchblicken läßt. Vielleicht emp fiehlt es sich, den vorhandenen Leihbüchereibestand leicht sichtbar auszuzeichnen, zumal ja die Leihgebühren jetzt in feste Relation zum Ladenpreis gebracht sind. Ein wichtiger Punkt ist der für die Leihbücherei benützte Aus stellungsraum für die Bücher. Wenn er so gewählt ist, daß der Kunde an den Ladentischen Vorbeigehen muß, wird manchmal der Titel eines neuen Werkes, eine schöne Ncuausgabe u. a. m. sein Auge festhalten. Häufig wird er dann die Frage stellen, ob das Buch, das eben sein Interesse erregt hat, auch in der Bücherei vorhanden sei. Bei einigem Geschick des bedienenden Mitarbeiters kann es nicht schwer sein, den Kunden zum Kaufe zu bewegen, leichter wird das gelingen, wenn das gefragte Buch in der Leih bücherei fehlt. Der für die Bibliothek bestimmte Raum müßte — das ist wichtig — eine gefällige, nicht etwa nüchterne Einrichtung mit Sitzgelegenheit haben. Der Kunde verweilt dann gern, und ein Gespräch, das mit einiger Gewandtheit nach den Wünschen des Buchhändlers geführt werden kann, kommt leichter zustande. Wenn im Leihbüchereiraum noch ein Tisch mit gutausgewählten neueren Erscheinungen und vielleicht einige Zeitschriften vorhanden sind, wird mancher Benutzer, besonders, wenn er gelegentlich einmal etwas warten muß, angeregt werden, zu blättern. Auch hier kommt es in der Hauptsache darauf an, das Interesse des Kunden zu er wecken. Bei der Ausgabe der Bücher sollten immer kleinere, als Buch zeichen geeignete Prospekte bersitliegen und jedem ausgeliehenen Buch zwischen die ersten Seiten beigefügt werden. Ein Buch wird ja gewöhnlich nicht auf einmal durchgelesen, und der Kunde wird das Prospektchen gern als Lesezeichen benützen. Sein Blick wird bestimmt festgehalten werden, wenn ein entsprechend werbekräftiger Prospekt verwendet wurde. Bei geschickter Wahl wird manche Nachfrage und mancher Verkauf zu erzielen sein. Daß der Leihbüchereikunde auch mit Weihnachtskatalogen und sonstigem Prospekt- und Katalogmaterial besonders sorgfältig versehen werden muß, darf nicht vergessen werden. Infolge seiner Bücherkenntnis bereitet ihm die Wahl eines Geschenkes keine Schmerzen, und er wird häufig ein Buch als Geschenk wählen, — ist erst mit dem Irrtum aufgeräumt, das Buch sei zu teuer. Die hier gemachten Vorschläge wollen als bescheidener An fang gewertet werden. Ein Teil ihres Zweckes ist erreicht, wenn sie andere Kollegen zu weiterem Nachdenken anregen und die Dis kussion in Fluß bringen. E. Kistner.
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