Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.07.1934
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1934-07-19
- Erscheinungsdatum
- 19.07.1934
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19340719
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-193407192
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19340719
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1934
- Monat1934-07
- Tag1934-07-19
- Monat1934-07
- Jahr1934
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
wird. Wir jungen Menschen ergänzen uns; man nimmt von diesem und jenem an, man äußert selbst Meinungen, und wenn diese auch manchmal auseinanderprallen, ändert das nichts an der Tatsache, daß man mit Begeisterung und Schwung bei der Sache ist und viel Neues und Wertvolles mit nach Hause nimmt. Wir besprachen das ältere deutsche Schrifttum — Edda, Heliand, Deutsche Heldensagen, Volksausgaben wie: Stehr, Hciligenhof; Voigt-Diederichs, Auf Ma- rienhoff; Huch, Familie Hellmann usw. — Also das Volksbuch. Es ist eine schöne und edle Aufgabe gerade auch für uns junge Buchhändler, das Volk wieder mit unseren herrlichen deutschen Bü chern vertraut zu machen. Gerade dieses letzte liest man jetzt wohl allenthalben, für mich aber ist es mehr als nur ein aufgegriffener und weitergegebener Satz, für mich ist es eine Aufgabe, für deren Vollendung ich mich voll und ganz einsetzen werde. Ich habe schon Kunden bedient, die die Bücher der modernen Schriftsteller fast auswendig heruntersagen konnten, weil das (nach ihrer Meinung) nun mal zum »gebildeten« Menschen gehört, von Paul Ernst, Stehr usw. haben sie nicht die geringste Ahnung. Diese Menschen sind es, die Lesen erst wieder lernen müssen und hier fängt unsere Aufgabe an. Wir Buchhändler können nur dadurch die Volksverbundenheit fördern, wenn wir unfern Mitmenschen das deutsche Buch nahebringen. Vor Weihnachten durfte ich die Aufgabe übernehmen, eine Ju gendbuchausstellung ins Leben zu rufen. Es gehörte natürlich viel Geduld dazu, den kleinen Jungens und Mädels immer wieder das richtige Buch zu geben, denn meistens griffen sie zu dem Buch, das auch die »Großen« lasen. Die schönste Freude aber war für mich, wenn so ein Knirps zu mir kam und mir sagte, daß das Buch, das ich ihm gegeben habe, aber »furchtbar spannend« sei. Neuerdings habe ich die Zeitschrift »Das innere Reich«, Langen- Mllller, abonniert. Ich kenne kaum eine Zeitschrift, die einem soviel innere Wärme gibt, wie diese. Allerdings kann man sich noch kein umfassendes Urteil erlauben, da ja erst zwei Hefte bisher er schienen sind. Ich hoffe, daß Sie n u n einen kleinen Einblick in meine Tätig keit bekommen haben, die ich mit viel Liebe und Idealismus ausübe. Fritz Dautz. Ans Frankreich. — Am 9. Juni ist in Paris der Verlagsbuch händler und einstige Direktor der Librairie Larousse Paul Gil- lon im 31. Jahre gestorben. Als Schöpfer der »Saigon cku I^ivre kran^ais« im Jahre 1926 hat er sich um den französischen Buch handel große Verdienste erworben, besonders hat sein Interesse auch der Ausbildung des Nachwuchses gegolten. Im Jahre 1925 wurde ihm das Offizicrkreuz der Ehrenlegion verliehen. Sohnrey Ehrenmitglied der Naabe-Gesellschaft. — Prof. Hein rich Sohnrey, der kürzlich seinen 75. Geburtstag feierte, wurde von der Gesellschaft der Freunde Wilhelm Naabes zum Ehrenmitglied ernannt. Verbot von ungcnehmigten Verkäufen in Betrieben. — Das Presse- und Propagandaamt der Deutschen Arbeitsfront hat folgende Anordnung durch die Presse verbreitet: »In der letzten Zeit mehren sich die Klagen, daß die Betriebe von Vertreibcrn von Eintrittskarten, Abzeichen und allen möglichen Zeitungen und Büchern in der unerträglichsten Weise überlaufen werden. An sämtliche Betriebsführer, Mitglieder des Vertrauens rates und Zellenobleute ergeht daher die Anordnung, jeden Verkauf migung der zuständigen Kreisbetriebszellenabteilung oder des Kreis walters der Deutschen Arbeitsfront vorgezeigt wird. Außer dieser Bescheinigung der zuständigen Dienststelle haben keine anderen zu geben. In Fällen, wo trotzdem versucht wird, irgendwelche Gegen stände an den Mann zu bringen, ist schriftliche Meldung an die zu ständigen Dienststellen der Deutschen Arbeitsfront zu machen.« ?ersona1nackrickterr. Erich Schulz zum 60. Geburtstag. — Als am 1. April 1967 die Stadtbibliothek in Dortmund gegründet wurde, berief man als ihren Leiter Erich Schulz (geb. 18. Juli 1874 in Löcknitz in Pommern), der nach kurzer Tätigkeit als Verlagsbuchhändler in Elberfeld, Essen und wieder in Elberfeld als Biblioth-ekar gewirkt hatte. Gerade hier wird wieder einmal klar, wie unter der starken und belebenden Hand der schöpferischen Persönlichkeit die Dinge selbst Leben gewinnen und wachsen. Die Dortmunder Stadt- und Landesbrbliothek, wie sie jetzt heißt, kann man als die ureigenste Schöpfung von Erich Schulz ansehen. Man ist immer wieder erstaunt, wenn man alles das ins Auge faßt, was Erich Schulz nach den ver schiedensten Seiten hin für die Bibliothek geleistet hat. Das Entscheidende und Imponierende ist, daß durch alle diese viel seitigen Interessen ein einheitlich-er Zug geht, wie auch die reichen Sondersammlungen wie das Westfälische Handschriften- a r ch i v, das 1926 gegriindete Westfälrsch-niederrheinische Institut für Zeitungsforschung und die Westfälische Bildnissammlung den großen allgemeinen Zielen der Bibliothek ergänzend dienen. Das Geheimnis dieser überlegen-einheitlichen Führung liegt in der Per sönlichkeit des Leiters selbst. Während er mit tatkräftiger Umsicht und dem sicheren Blick des Kenners unbeirrt und unablässig die täglichen notwendigen Verwaltungsarbeiten erledigt, widmet er sich den wissenschaftlichen Aufgaben, die sich aus der Bibliotheksarbcit ergeben, dem Ausstellungswescn, der Förderung der Zeitungskunde, deren Bedeutung für das öffentliche Leben er früh erkannt hat, wie er überhaupt durch die engen Beziehungen seiner Bibliothek zur Literarischen Gesellschaft, zum I m m e r m a n u - B u n d und zu anderen kulturellen und literarischen Vereinigungen selbst in naher Berührung mit den gesamten Kulturbestvobungeu in West falen steht. In 'den mannigfach wechselnden Ausstellungen, in der die Biblio thek ihre Schätze einem größeren Kreise zeigt, überwiegt naturgemäß das auf den westfälischen Kulturkrcis Bezügliche, ohne aber darauf beschränkt zu sein, oder indem sie die Beziehungen Westfalens zur gesamtdeutschen Kultur auszeigen, so u. a. 1932 die Ausstellung »Goethe und Westfalen. Seine Beziehungen zum westfälischen Men schen und zum westfälischen Lande«, die dem Freiherrn vom Stein oder die dem in Dortmund 1777 geborenen Gründer des Welt hauses F. A. Brockhaus, Friedrich Arnold Brockhaus, gewidmete Ausstellung. So war das Jahr 1932 herangekommen, in dem es galt, ein Doppelfest zu begehen, das der Bibliothek und ihres hochverdienten Leiters. Die aus Anlaß dieses Ereignisses von Freundeshand vor bereitete und herausgegebene Festschrift enthält außer den warm herzigen Glückwünschen der Behörden, der zahlreichen Freunde und Kollegen, in denen sich die Bewunderuug und Verehrung fiir den großen Bibliothekar und lieben Menschen in oft feinsinniger Weise widerspiegelt, und Aufsätzen über die Bibliothek und ihren Aufgaben kreis vor allem eine Erich Schulz-Bibliographie mit 223 Nummern. Die Stadt überreichte dem Jubilar die Große Stadtplakette, und zu gleich erhielt die Bibliothek, und darin liegt wohl die Krönung der Anerkennung der bedeutenden Leistungen ihres unermüdlich vor wärtsstrebenden Leiters, den Titel einer Westfälischen Landes- bibliothek. Gestorben: am 13. Juli im 75. Lebensjahr Herr Oscar E n o ch, Senior chef der Firmen Oscar Enoch, Buch- und Zeitschriften-Grotz- handlung und Gebrüder Enoch Verlag in Hambur g. Der Verstorbene wnrde 1883 Mitinhaber der Grosso-Buchhand- lung und Buch- und Steindruckerei H. Early in Hamburg. Nach dem der Teilhaber H. Early bereits 1908 aus der Firma ausgeschie den war, ging 1920 die Buch- und Steindruckerei in andere Hände über. Die Buchabteilung verbunden mit einem Auslieferungslager verschiedener Verleger wurde unter der heutigen Firmenbezeichnung von Oscar Enoch weitergeführt. 1913 hatte er zusammen mit seinem Bruder Robert den Gebrüder Enoch Verlag gegründet. Dessen Haupt interesse gilt der schönen Literatur und illustrierten Werken, unter denen besonders alpine Bilderwerke zu nennen sind. Ferner: am 15. Juli im Alter von 71 Jahren Herr A u g u st Gerl e, Inhaber der Firma I. I. Tascher Verlag, Kaiserslau tern. Der Verstorbene trat 1890 als Mitinhaber in die Buchhandlung I. I. Tascher in Kaiserslautern ein, die nach dem Tode der Witwe Tascher 1877 an seinen Vater übergegangen war; 1897 wurde cr Alleininhaber. 1914 verkaufte er das Sortiment an Richard Fleischhaner und beschränkte sich auf den Verlag, in dem besonders Veröffentlichungen über Unterricht, Er ziehung und Erdkunde erschienen. An den allgemeinen Berufsinter- esscn nahm der Verstorbene regen Anteil: er war zwölf Jahre lang Vorsitzender des Vereins der Buch-, Papier- und Schreibmaren händler von Kaiserslautern und von 1918 bis zu seinem Tode Vor standsmitglied im Badisch-Pfälzischen Buchhändler-Verband. Deutschen Buchhändler -u Leipzig. — Anschrift der Lchri,Heilung und Erpcdition: Leipzig C *1? r i ch t v",v cg 26, Pvslschiicüiuch ^.'71/7^ Truck: Ern st Hedrich Nachs.. Leipzig C 1. Hospitnlstrabe N»—13. — DA: 6100/VI 652
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder